Doppelprovisionen bzw. doppelte Abschlusskosten bei Riester Rente

  • Hallo, liebe Finanztip-Community


    bin hier ganz neu im Forum und hoffe hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen bezüglich Riester Rente und doppelte Abschlusskosten.


    Im letzten Herbst habe ich im Finanztip-Newsletter einen äußerst interessanten Artikel zu Doppelprovisionen/doppelte Abschlusskosten bei RiesterRente gelesen.


    Da ich bei der „Alte Leipziger“ die Fiskal-RiesterRente seit 2003 bespare, habe ich nachgefragt. Doch der Versicherer scheint auf Zeit zu spielen und vertröstet mich mit belanglosen bzw. unkonkreten Antwortschreiben.


    Meine Frage jetzt an euch: Was kann ich tun, um die Versicherung zu einer Auskunft zu bewegen?



    Hintergrund meiner Anfrage: Ich bin vermutlich ein typischer Fall von möglichen Doppelprovisionen:


    2003 war der Vertragsbeginn, zwischenzeitlich hatte ich den Vertrag stillgelegt, u.a. wegen Umschulung, seit 2018 reaktiviert und seit 2019 auf einmal jährliche maximale Einzahlung erhöht.


    Im November 2019 sendete ich ein Fax an die Alte Leipziger, ob Doppelprovisionen bzw. doppelte Abschlusskosten bei mir in Rechnung gestellt wurden. Dazu verwendete ich den Vordruck, den ich bei Finanztip fand.


    Bereits einen Tag später erhielt ich von der AL ein Antwortschreiben, dass sie dafür Zeit benötigen und ich bitte Geduld haben solle. Zitat: „SOBALD DAS ERGEBNIS UNSERER ÜBERPRÜFUNG VORLIEGT, KOMMEN WIR AUF IHRE ANFRAGE UNAUFGEFORDERT ZURÜCK.“


    Da sich nichts tat, rief ich im Januar bei der AL an und wurde am Telefon abgewimmelt mit der Auskunft, dass die zuständige Sachbearbeiterin gerade nicht im Haus sei und man mir deshalb leider keine Auskunft geben könne.


    Wenige Tage später erhielt ich ein Schreiben mit folgender Auskunft: „FÜR DIE BEANTWORTUNG SIND IMMER NOCH EINIGE ARBEITEN ERFORDERLICH. BITTE HABEN SIE VERSTÄNDNIS, DASS DIESE NOCH EINE GEWISSE ZEIT IN ANSPRUCH NEHMEN.“


    Vielen Dank jetzt schon mal für eure Unterstützung!


    PS: Ich weiß, dass Riester insgesamt keine gute Anlage ist. Aber für mich ist es - noch - einer von mehreren Bausteinen für meine Altersvorsorge. Das kann sich aber möglicherweise in Kürze ändern.

  • Hallo @GoldGaleone,
    willkommen hier. Ich habe mal bei einen Streit mit meiner Versicherung den Versicherungsombudsmann bemüht. Dessen Entscheidung fiel zu meinen Gunsten aus.
    Du kannst ja mal vorsichtig anfragen. Das Verfahren war für mich kostenlos.
    Viel Erfolg wünscht Dir


    Altsachse

  • Hi Altsachse,


    vielen Dank für deinen Tipp! Den Ombudsmann hätte ich tatsächlich angeschrieben - doch am Freitag lag ein „Liebesbrief“ der Alten Leipziger im Postkasten: Die interne Prüfung habe ergeben, dass die AL tatsächlich Doppelprovisionen bei mir abkassiert hat. Die AL bittet um Entschuldigung und wird mir ca 350 Euro erstatten.


    Ich freue mich natürlich über diese Wendung zu meinen Gunsten, auch wenn ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dieser Betrag viel zu niedrig angesetzt ist. Vielleicht sollte ich doch den Ombudsmann in die Spur bringen ...

  • Hallo GoldGaleone,


    ich habe prophylaktisch die Vorlage von Finanztip genommen und an meinen Verischerer geschickt, hat einige Monate gedauert, aber mir wird jetzt eine doppelte Provision zurückbezahlt und die haben vesprochen in Zukunft mögliche Änderung der Sparrate nicht nochmal zu berechnen.


    Gruß


    ColonelWest

  • Hallo Community,


    bei mir dauert das Thema noch an. Habe im Dezember 2019 das Musterschreiben genutzt und an die SV Versicherung geschickt. Aktuell gar keine Reaktion von denen.
    Ich werde es wohl nochmal schicken per Einschreiben mit Fristsetzung.


    Haben andere auch noch solche Probleme?


    Gruß

  • Guten Abend,


    ich hätte zu diesem Thema auch eine Frage.


    Weiß jemand ob Riesterverträge der DVAG auch von der Doppelprovisionierung betroffen sind?


    Vielen Dank im Voraus

  • Es gibt bei allen Anbietern seit Jahren pflichtmäßige Informationen an Kunden.


    Dazu gehört eine jährliche Kostenaufstellung. Darin kann man schließlich sehen, wie hoch die angefallenen Vertriebskosten in dem jeweiligen Jahr waren.


    Das Schreiben des Bundesministeriums für Finanzen vom 14. März hatte übrigens viele verschiedene Inhalte:


    https://www.bundesfinanzminist…_blob=publicationFile&v=2


    Es wird auf die Unzulässigkeit erneuter Abschluss- und Vertriebskosten bei Riester-Rentenversicherungsverträgen hingewiesen, wenn sich bei gleichbleibendem Gesamtbeitrag die staatliche Zulage in der Ansparphase ändert und infolgedessen der Eigenbeitrag des Verbrauchers steigt oder sinkt.


    Nicht mehr und nicht weniger!


    Das wurde zu Recht kritisiert und ich würde mir wünschen, die betroffenen Anbieter würden verpflichtet, zu viel einbehaltene Kosten Ihren Kunden zurückzuerstatten - ohne das die Kunden Rennerei haben. Nervt und muss so nicht sein.


    Daraus haben aber wieder vielfach einschlägige Medien eine Riesengeschichte gemacht über die angebliche Riester-Abzocke - gerade so als würde alle Anbieter stets und ständig nur über die Kohle der Leute herziehen. Auch das ist nicht in Ordnung, weil es einige betraf, bei weitem nicht alle.