Einmalanlage 6-stelliger Betrag

  • Guten Tag an die Community,
    Ich bin Mitte 50 und plane mit 63 in Rente zu gehen. Aus einer Erbschaft habe ich demnächst ca 400000 Euro zur Verfügung, mein Plan ist es, 200000 Euro in ein oder 2 ETF anzulegen. ( MSCI World gemäß Finanztip IE00B4L5Y983 ) Macht es Sinn, aus Kostengründen dafür ein neues Depot bei einem Online Broker anzulegen? Ich bin zur Zeit bei der Commerzbank und habe dort ein Direkt Depot. Aus den dort angegebenen Ex-Ante Kosteninformationen werde ich nicht so recht schlau. Ich würde gerne den Ausgabeaufschlag vermeiden, (2,5%), ich vermute aber das der woanders auch anfällt. Was würdet ihr mit so einem Geldsegen anfangen?



    Vielen Dank für Tipps im Voraus...

  • Hallo @Ka5i, willkommen in der Community.


    Ein Ausgabeaufschlag fällt bei ETF nicht an. Kannst Du die Zeilen aus der Information hier rein kopieren, damit ich schauen kann um was es geht?


    Das Depot bei der Commerzbank ist recht teuer wegen Depotentgelt und Transaktionskosten von 0,25%, was bei dem Betrag rund 500 € sind. Da würde ich mir doch ein neues Depot zulegen.


    Aktuelle Depotempfehlung hier https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/

  • Bei diesem Betrag könnte es nicht schaden, sich mit einem Private-Banking-Berate zu unterhalten. Finanztest, so glaube ich, hat erst vor kurzem Private-Banking-Angebote getestet.

  • Das Depot würde ich aus Kostengründen auch wechseln. Den Betrag würde ich auf mehr als einen ETF verteilen. Ich weiß, Finanztip empfiehlt einen einzelnen Welt-ETF, aber mit etwas mehr Aufwand kann man sich selbst aus 2-8 ETF ein schönes Weltdepot bauen, das in den letzten 30 Jahren in den meisten Zeiträumen mehr Rendite brachte als der MSCI World und dabei trotzdem in Krisenjahren weniger einbrach. Also mehr Rendite bei weniger Risiko.


    Nachteil: Etwas mehr zeitlicher Aufwand am Anfang und evtl. höhere Kaufkosten (je nach Broker). Außerdem weiß niemand, ob die Erfahrungen der Vergangenheit sich in der Zukunft wiederholen. Wenn es so einfach wäre, würden wir alle nur noch den Nasdaq kaufen (oder die Lottozahlen vom letzten Samstag nochmal spielen).


    Mein Ansatz für ein solches globales ETF-Depot:
    Regionen: 40% USA, 40% Europa, 20% Asien
    USA: S&P 500, zusätzlich Übergewichtung Nasdaq 100 (Megatrend)
    Europa: Stoxx 600, zusätzlich Übergewichtung MDAX (bisheriger Erfolg von Nebenwerten, subjektiver Glaube an Innovationskraft des deutschen Mittelstands)
    Asien: MSCI Japan, China (Hang Seng, FTSE A50), Gewichtung je nach Risikoneigung

  • Vielen Dank für den Input, ich hab jetzt erst mal ein Depot bei Smartbroker eingerichtet.
    Die anderen 50% teile ich auf Sparbriefe der Santander Bank, (0,6%) Tagesgeld und eine nachrangige Vermögens Anleihe bei der Degussa Bank auf (2,75%). Außerdem planen wir Sonderzahlungen an die Rentenkasse, um die Rentenminderung bei vorzeitigen Ruhestand auszugleichen. Plan ist, mit 63 in Rente zu gehen. Es bleibt die Hoffnung, das in ein paar Jahren die Zinsen wieder steigen....

  • Hört sich gut an. Falls die Kurse der Aktien in nächster Zeit doch mal einbrechen sollten (die aktuelle Euphorie spricht dafür, die Konjunktur dagegen), dann könntet Ihr ja günstige Kaufkurse nutzen, um den Aktienanteil hochzufahren. Ab z.B. 20% unterhalb des Höchststände wäre das eine Überlegung wert.


    Bzgl. der Zinsen könnte es auch sein, dass sie nie wieder wirklich steigen. Das aktuelle Niveau könnte eine Folge der Globalisierung (schärferer Wettbewerb) und der Wissensdemokratisierung sein (fast jeder findet Infos im Internet). Aber die Zukunft kennt niemand, es könnte auch anders kommen.