ETFs Rendite

  • Hallo zusammen,
    Ich investierte seit kurzem in ETFs und ich merke wie schnell ein Kurs rauf und runter gehen kann.
    Meine Frage ist:
    Es wird immer von einer jährlichen Rendite gesprochen aber wie wird diese festgestellt?
    Wird dann aus den Schwankungen ein Mittelmaß ermittelt oder wird immer der Wert zum 31.12. genommen ?
    Ich kann mir das noch nicht so ganz vor

  • Hallo @Matti0059 und willkommen in der Community,


    die jährliche Rendite ist immer ein Mittelwert über das ganze Jahr, mit allen Tagesgewinnen und -verlusten.


    Beim MSCI World wird immer wieder von einer durchschnittlichen Jahresrendite von etwa 7% gesprochen. Diese 7% sind ein historischer Mittelwert über eine Anlagedauer von mindestens 15 Jahren. Da sind natürlich auch immer stärkere und schwächere Jahre dabei.
    Die letzten ca. zehn Jahre waren zum Beispiel verhältnismäßig stark.


    Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen :)

  • Danke das hat mir geholfen @Muesli.
    Nun habe ich ja in einen thesaurierend Fond investiert, was bedeutet das ich lediglich fiktive Gewinne am Ende des Jahres erziele.
    Bekomme ich dann am Ende des Jahres von meiner Bank eine Bescheinigung über diesen Gewinn oder muss ich das anhand meines Kontos ablesen und dies dann zum Beispiel bei der Steuer eintragen ?

  • Hallo @Matti0059,
    Willkommen hier. Du kannst auch den Wert vom 31.12. nehmen, und den 31.12. des Vorjahres. Die Differenz ist die Rendite des vergangenen Jahres.
    Bei mir wird im Depot die Rendite des laufenden Jahres, also seit dem 1.1. angezeigt. Außerdem wird mir die Rendite für den gesamten Anlagezeitraum angezeigt. Bei mir war das Jahr 2018 negativ, aber 2019 waren es ca.+ 30%.
    Gruß und gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Hallo @Matti0059,
    Willkommen hier. Du kannst auch den Wert vom 31.12. nehmen, und den 31.12. des Vorjahres. Die Differenz ist die Rendite des vergangenen Jahres.
    Bei mir wird im Depot die Rendite des laufenden Jahres, also seit dem 1.1. angezeigt. Außerdem wird mir die Rendite für den gesamten Anlagezeitraum angezeigt. Bei mir war das Jahr 2018 negativ, aber 2019 waren es ca.+ 30%. Wenn Du thesaurierende Fonds hast, sind die Gewinne nur Buchgewinne und sind in der Regel nicht zu versteuern. Aber es fällt seit 2018 Anfang des Jahres eine Vorabpauschale an, als Ausgleich für Deine eingesparten Steuern. Deine Bank schickt Dir rechtzeitig steuerliche Informationen für Deine Steuererklärung.
    Gruß und gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Bekomme ich dann am Ende des Jahres von meiner Bank eine Bescheinigung über diesen Gewinn oder muss ich das anhand meines Kontos ablesen und dies dann zum Beispiel bei der Steuer eintragen ?

    Wie @Altsachse geschrieben hat musst Du Dich steuerlich nach der Reform der Investmentfondsbesteuerung nicht mehr um die Versteuerung kümmern. s. https://www.finanztip.de/index…stmentsteuerreformgesetz/


    Dein Depotanbieter stellt Dir Auswertemöglichkeiten zur Verfügung, diese sind allerdings von Bank zu Bank unterschiedlich. Es macht Sinn auch auf die Seiten Deines ETF-Anbieters zu schauen, da auch dort die Performance angezeigt wird, i.d.R. auf Jahreszeiträume..

  • Eine Frage noch. Wenn ich von einer einfachen Aktie Anteile erwerbe dann ist ja nicht nur die Höhe des Investments entscheidend sondern vorallem der Zeitpunkt und welchen Wert diese Aktie zu dem Zeitpunkt hatte. Spielt der Zeitpunkt der Anlage beim Sparplan auch eine Rolle oder wird hierbei einfach am Ende des Wirtschaftsjahres von allem ein Mittelwert genommen also Gesmateinlage mal durchschnittliche Rendite ?

  • Mir fehlt hinter dem Wort entscheidend der Begriff was denn entscheidend sein soll. Ich vermute dass es um die Rendite geht und die Annahme ist, dass für die Rendite der Aktie der Zeitkaufpunkt entscheidend sei,


    Das kann man so sehen und gibt auch hier Schreiber, die herausstellen wir billig sie irgendwo eine Aktie gekauft haben und wie hoch jetzt speziell ihre Dividendenrendite ist. Ich habe irgendwann mal Allianz gekauft, die hat sich seither verdoppelt. Es werden ca 5% Dividende gezahlt, was bezogen auf die Ursprungsinvestition ca. 10% sind. Die Betrachtung finde ich falsch, näheres weiter unten.


    Wenn man dann einen ETF kauft als Einmalanlage gibt es da keinen Unterschied zum Einzelkauf einer Aktie, wenn man über Sparplan kauft muss man einen gemittelten Kaufkurs nehmen. Je nach Depotanbieter wird die Wertentwicklung auch so angezeigt. Wenn ja kannst Du das für Deine Buchführung nehmen, ansonsten die Käufe entweder mit xls oder mit einem Tool oder - so mache ich das - über ein Online-Musterdepot nachführen. Bei letzterer Variante sind dann die aktuellen Kurse mit drin. Ich nutze dabei -in historischer Abfolge- den Comdirect Informer, Finanztreff und Onvista.


    Zur eigenen Buchführung ist das alles OK und Du kannst Dir davon das aussuchen was für Dich passt. Eine Lösung musst Du Dir für den Zufluss der Dividenden ausdenken (mit oder ohne Steuer, Bruchteilsproblematik bei Aktien). Wenn Du weiter diversifizierst würde ich es anders machen. Für die Bewertung Deiner Investition wäre dann der Vorschlag
    - Deine Anlagevehikel solltest Du unabhängig vom Kaufzeitpunkt über Zeitraum betrachten
    - dagegen solltest Du einen Benchmark laufen lassen


    Um es zu konkretisieren: ich sammle die Wertentwicklung meine Anlagen auf Monatsbasis, dadurch ergibt sich eine Jahresreihe. Dagegen lasse ich Benchmarks laufen, z.B. ein Finanztip-Portfolio aus x% MSCI World und (!00-x)% Festgeld. Richtig interessant finde ich dann die 3- und 5-Jahresentwicklung.

  • Mathematisch kommt die gleiche Rendite heraus, egal ob man 10% billiger einkauft (und daher entsprechend mehr Papiere für sein Geld bekommt) oder am Ende 10% teurer verkauft. Der Einkaufszeitpunkt ist also ebenso wichtig, wie der Verkaufszeitpunkt. Für die persönliche Renditeberechnung nehme ich daher zur Vermeidung dieses Basiseffekts keinen rollierenden Zeitraum sondern beziehe mich immer auf das Einstiegsdatum. Wenn es den wegen kontinuierlicher Anlagen nicht gibt, einfach das Datum, an dem man sich für eine bestimmte Anlagestrategie entschieden hat. Die hat doch hoffentlich jeder!?


    Der monatliche Wert des Vermögens über den wachsenden Zeitraum wird um die Sparleistungen und ggf. die Entnahmen korrigiert und auf die Jahresrendite umgerechnet. LibreOffice:

    V5 Vermögen in Monats-Zeile 5 (Beispielzeile)
    V$2 Vermögen am Anfang der Betrachtung
    A$2 Datum am Anfang der Betrachtung
    A5 Datum in Monats-Zeile 5
    =POTENZ(V5/V$2;12/MONATE(A$2;A5;1))-1


    Das Ergebnis dieser Berechnung ist die ZEITgewichtete Rendite, bei der der Zeitpunkt der Ein/Auszahlungen NICHT berücksichtigt wird und die weniger die persönlich erzielte Rendite und statt dessen die Rendite der gewählten Anlagestrategie ermittelt. Das ist die richtige Kennziffer zum Vergleich mit einem Benchmark.


    Ich berechne auch noch die KAPITALgewichtete Rendite. Dazu braucht man aber ein Makro, wenn man das fortlaufend in einer Tabelle haben will. "Einmalig" geht es auch mit einer Funktion in der Tabellenkalkuation.


    (Achtung, obige Formel rechnet nicht nur die Wertentwicklung über mehrere Jahre auf ein Jahr herunter sondern auch die unterjährige Entwicklungen auf ein Jahr hoch.)