VKB PrivatRente FlexVario Einschaetzung

  • Hallo liebe Community,


    nachdem ich leider erst vor kurzem auf dieses Hervorragende Webportal gestoßen bin... stellt sich eine Frage zu meiner abgeschlossenen Rentenversicherung.
    Ende 2017 habe ich bei der VKB die PrivatRente FlexVario abgeschlossen, potentiell überhastet, nachdem ich aus einem furchtbaren Riestervertrag der Zurich (viel zu hohe Kosten) quasi geflohen bin. Nun Frage ich mich.. wie sinnvoll war diese Inverstition und sollte echt evtl. aus dem Vertrag aussteigen und den Verlust hinnehmen um selbst anzulegen.


    Es werden 2% als Abschlusskosten für die Summe der Beiträge verlangt. Bei mir waren das um die 2000€, (200€ Beitrag im Monat). Zusätzlich werden 4€ pro 1000€ als Verwaltungsgebühren Jährlich verlangt. Bei Rentenbezug werden nochmal 2€ pro 100€ an Gebühren fällig. Bei einer jährlichen Entwicklung von 7,95% berechnen sie 2,35% Effektivkosten. Dabei kommen noch Kosten, wenn ich das richtig verstehe, für die Aktien hinzu, das wird in Rock Plus und Rock Chance angelegt. 0,3% für Rock Plus und 1,53% für Rock Chance. Die Performance sieht man hier: ROK Plus ROK Chance




    Die vollständigen Daten Beispielhaft als PDF, direkt von der Webseite der VKB https://www.vkb.de/content/ver…ng/privatrente-flexvario/ berechnet: Infopaket.pdf




    Ist es sinnvoll unter dem Aspekt das sie einem eine Lebenslange Rente garantieren, also egal wie alt ich werde, oder stimmt das so nicht?


    Oder war es ein weiterer Griff in das Klo, auf meinem Weg zu lernen wie man mit den Finanzen umgeht? Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus.

  • Es ist recht komplex, auf der Homepage die Daten zu finden. Mein erster Eindruck: Für mich wär das nichts: Hohe Kosten, uninteressante Fonds, Garantie brauch ich nicht - kostet Geld.


    Ein weiterer Aspekt: Schließt die Rente deine Rentenlücke, das heißt du wirst mal drauf angewiesen sein? Dann macht eine lebenslange Rentengarantie Sinn. Wenn du eine üppige Kombination aus gesetzlicher Rente und anderem wie Betriebsrente oder Vermögen hast, bringen dir wenige hundert Euro Zusatzrente nicht viel und du bist nicht auf die lebenslange Rente angewiesen. Dann wäre ein ETF Sparplan sicher sinnvoller.

  • Die Anschaffungsüberlegung war damals die Rentenlücke zu schließen. Allerdings bin ich auch über 10 Jahre Angestellter im öffentlichen Dienst gewesen und kann mich entscheiden die VBL (Rente für TVöD oder TVL Beschäftigte) privat weiterlaufen zu lassen.


    Macht es Sinn dann wieder aus dem Vertrag heraus zu gehen, auch wenn ich 2000€ verliere? Theoretisch sollte ich ja mit anderen Anlagen höhere Rendite erwirtschaften, wordurch das dann wohl gegebne wäre?

  • Ich würde deine Werte in den Sparplanrechner eingeben. Die Zusatzrente hat Kosten von 2,35%. Außerdem wird ein Teil in Sicherungskapital angelegt, das nicht verzinst wird. Ich würde "Nettorendite Rente 2% oder 3%" und Nettorendite ETF 5% rechnen. Da bist einem realistischen Szenario sehr nahe.

  • Guten Abend,


    Ich habe Anfang des Jahres auch die oben genannte Rentenversicherung auf ETF Basis abgeschlossen.
    Zu mir: ich bin 32 Jahre alt, selbstständig und habe mich von der gesetzlich Rentenversicherung austragen lassen.
    Führe selber ein Depot mit ETF(MSCI World) und kaufe regelmäßig Dividenen und Wachstumsaktien.
    Das FlexVario nicht perfekt ist war mir irgendwie klar, aber es gibt einem ein sicheres Gefühl, wenn man später lebenslänglich Monat für Monat einen gewissen Betrag ausbezahlt bekommen (Zur Basisabsicherung)
    In FlexVario zahle ich momentan 200€ ein. Würdet ihr in meiner Situation lieber komplett auf FlexVario verzichten(sprich jetzt noch kündigen) und das Geld lieber besser monatlich zusätzlich in meinen ETF packen ?


    Liebe Grüße
    Cnn

  • Hallo.


    Bei den Eckdaten (Rentenbeginn in frühestens 35 Jahren) könnte man es sich sehr gut überlegen, Altervorsorge durch Vermögensaufbau zu betreiben. Einfach das ETF-Sparen auszuweiten würde grundsätzlich Sinn machen.


    Anmerkung: Risikoabsicherung muss auch bedacht werden.
    Ggf. müsste man sich auch noch anschauen, ob es Sinn macht weiter in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, um sich die Möglichkeit eines früheren Rentenbeginns offenzuhalten. (Wenn man das macht, dann sind es aber auch noch mindestens 30 Jahre bis Rentenbeginn. Auch dann würde Altersvorsorge durch Vermögensaufbau noch Sinn machen.)

  • Guten Morgen,
    Vielen Dank für deine Antwort :)
    Also verstehe ich dich richtig, dass ich FlexVario lieber kündige und das Geld zusätzlich in einen ETF stecke ?
    Von der gesetzlichen hat mir mein Steuerberater abgeraten. Er steht auch mehr auf der Seite der ETFs. Wie gesagt, FlexVario habe ich nur abgeschlossen als „Basisversorgung“....