Riester-Fondsparplan wechseln oder stilllegen!?

  • Hallo miteinander,


    vor 14 Jahren, damals war ich 18 Jahre, haben meine Eltern für mich ein Riesterprodukt der Union Investment abgeschlossen. Genauer gesagt geht es um die Uniprofirente 4P. In diesen 14 Jahren habe ich immer schön meine monatlichen Raten eingezahlt und konnte auch, trotz der 5% Ausgabeaufschlag und Depot/Verwaltungsgebühren, einen aus meiner Sicht guten Wertzuwachs verzeichnen (inkl. staattliche Zulagen fast Verdoppelung). Da ich mich jetzt mittlerweile immer mehr für das Thema Investment interessiere, frage ich mich, ob dieses Produkt als Altersvorsorge noch das Richtige ist oder war. Ich habe leider 2015 nicht dem Fondwechsel widersprochen und bin derzeit im UniGlobal Vorsorge.



    Würden Sie empfehlen:


    1) diesen Riestervertrag bei Union Investment weiterlaufen zu lassen und parallel dazu einen ETF-Sparplan beginnen.


    2) den Riestervertrag auf ein ähnliches Produkt zu wechseln und parallel dazu einen ETF-Sparplan beginnen.


    Uniprofirente Select - mehr Flexibilät und Reditechancen durch den UniGlobal Vorsorge II (lt. Finanztip)
    DWS TOP Rente dynamik - bekommt man ja auf ohne Ausgabeaufschlag über einen Online-Vermittler
    Fairr - geht auf ETF´s. Soll aber laut Finanztipp am Ende der Anzahlungsphase nicht mehr vollständig in Aktien intvestieren? Schlimm?


    Welcher ist besser?


    3) beitragslos stellen und die Altersvorsorge jetzt komplett mit einen ETF-Portfolio neu beginnen?


    4) angenommen ich möchte in 5 - 10 Jahren ein Haus kaufen/bauen, wäre es dann von Vorteil weiter zu riestern, um dann auf Wohn-Riester umzustellen?



    Mit ist wichtig, dass meine Altersvorsorge nicht mit zu viel Risiko, aber trotzdem mit guter Renditeerwartung angelegt wird.



    Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.



    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo.


    Zu den aufgeworfenen Fragen fällt mir Folgendes ein:


    Von Wohnriester halte ich (insbesondere im Niedrigzinsumfeld) wenig bis gar nichts, aber das ist meine persönliche Meinung.


    Ein Riestervertrag soll ja nur die Rentenkürzung einer jahrzehntealten Reform auffangen und wird hinterher nicht den Unterschied zwischen Wohnschließfach und herrschaftlicher Villa ausmachen. Daher sollte ein jeder Riestervertrag durch einen ETF-Sparplan ergänzt oder (falls man von der Riester-Kiste nichts hält) ersetzt werden.


    Ob sich ein Riester-Produkt lohnt, müsste man sich genau anschauen. Fairriester ist aus meiner Sicht eine Überlegung wert.


    Das Geld für den Immobilienerwerb sollte aufgrund der geringen Vorlaufzeit natürlich nicht in ETFs angespart werden.


    Viel Erfolg. :thumbup:

  • Hallo,


    könnt ihr die folgende Berechnung bitte einmal auf Richtigkeit prüfen?


    habe aktuell auch einen normalen Riestervertrag mit ca. 10.000€
    Hierüber erhalte ich jährlich die staatliche Zulage (akt. 175 €) sowie Bonus und Zinsen (kann beides vernachlässigt werden, da sehr gering).


    Überlege nun wegen der besseren Rendite auf fairr-Riester umzuschichten.


    Die Gebühren sind jedoch diese:
    0,6% auf den bis dahin angesparten Betrag p.a
    Pauschal 36 € p.a.
    und durchschnittliche Fondskosten von 0,12 - 0,25% p.a.


    Ich möchte nun fairr-Riester vergleichen mit einer Variante, wo ich meine Riestersparbeiträge einfach so in einen MSCI World ETF stecke.


    Die Fondkosten entsprechen der TER, sind somit bei beiden gleich.


    Nun muss ich ja nur durchrechnen, bis zu welchem Anlagebetrag die staatliche Zulage die Gebühren von fairr (0,6% und 36€) rechtfertigt/deckt. Angenommen ich habe 25.000€ drin, da wären das ja schon 150 € (0,6%) + 36€ = 186 €. Die staatliche Zulage wäre schon weg. Ergo, würde es mehr Sinn machen, meinen aktuellen Riester einfach laufen zu lassen, oder AM BESTEN: meinen aktuellen Riester auflösen und sofort selbst in ETF MSCI World stecken.


    Klar, mit möglichen zukünftigen Kinderzulagen verschiebt sich die Grenze.


    Was meint ihr dazu, sehe ich das richtig?


  • Wenn ich jetzt lese, dass Fairr als auch Union in Rentenfonds umschichten, dann spricht das gerade nicht für meinen Riester-Fondsparplan. So richtig glücklich fühle ich mich da nicht mit.


    Was sollte man jetzt tun mit der Riester-Kiste? :P

  • auch ich bin noch in der UNIProfi-Rente/4P (seit2006) ; habe 2015 der
    Umstellung widersprochen; am 16.03 wurde alle Anteile am UniGlobal
    umgeschichtet in UniEuroRenta; Ansparphase läuft bis 03/2030! - also
    noch 10 Jahre.


    eingezahltes Kapital bis 15.03.20 = 25730,78 Euro
    Depotwert (16.03) ohne Umschichtung = 34215,33 Euro (davon 17249,05 im UniGlobal/16966,27 im UniEuroRenta)
    prozenter Anteil am Depot UniGlobal= 50,31%; UniEuroRenta=49,59%
    garntiertes Kapital lt. Mitteilung 2019 = 28137,64 Euro
    - Anteil im Rentenfonds 16966,67 Euro / Deportwert am 16.03.
    = durch UI Global zu deckender Betrag = 11171,37 Euro / tatsächlich 17249,05 Euro im Uni Global
    verbleibendes Guthaben UI Global immer noch= 6077,68 Euro, aus meiner Sicht wirklich genügend Puffer (35%)

    lt. UI keine Rückumschichtung möglich; Wechsel in den UniGlobalVorsorge wurde angeboten; für mich jedoch kein Thema, wg. geringe Rendite bei vermutlich nur 10% Aktienfondsanteil; Puffer nach derern Algorithmus nicht ausreichend ; wirklich erschreckend!!!


    Ich werde den Vertrag wahrscheinlich beitragsfrei stellen und in einen ETF auf den MSCI-World einzahlen; der UniEuroRenta ist für mich ein Renditekiller - zusammen mit dem ETF hoffe ich dennoch in 10-12 Jahre auf eine gute mtl. Zusatzrente (irgendwo zwischen 250 - 300 Euro).


    Wäre schön wenn sich Finanztip noch mal mit den nicht transparenten Vorgehen bei UI beschäftigt - wie damals
    https://www.finanztip.de/blog/…am-riester-fondssparplan/

  • Hallo,


    bei mir gleiches Szenario wie bei SuedSimu, nur das 100% in UniEuroRenta umgeschichtet wurden obwohl Ende 2019 das Verhältnis garantiertes Kapital (14500€) zu aktuellem Gegenwert (29500€) einen Puffer von ~50% gleich kommt. Zum Zeitpunkt des Umschichtens war immer noch ein Puffer von ~33% da (21400€).


    Hinzu kommen 29 Jahre Restlaufzeit.


    Letzendlich bedeutete die Umschichtung eine massive Geldvernichtung für mich.


    UI hat mir angeboten, dass ich meinen Widerspruch von 2015 zurückziehen könnte.


    Mal gucken was ich mache.

  • Bin mal gespannt auf Eure Entscheidung.Bei mir wurde auch bei der UI eine komplette Umschichtung vorgenommen ,obwohl ich noch 30 Jahre bis zur Rente habe und ein Angebot den Widerspruch zurückzuziehen.Natürlich wird dafür auch wieder eine Gebühr genommen.Einfach unfassbar!!!


    Ich werde den Vertrag wahrscheinlich beitragsfrei stellen und in einen ETF auf den MSCI-World einzahlen; der UniEuroRenta ist für mich ein Renditekiller - zusammen mit dem ETF hoffe ich dennoch in 10-12 Jahre auf eine gute mtl. Zusatzrente (irgendwo zwischen 250 - 300 Euro).

    So habe ich es auch gemacht.Ich werde diese Art von Abzocke nicht mehr unterstützen.



    Danke an die Schröder/Maschmeyer Connection.

  • Bin mal gespannt auf Eure Entscheidung.Bei mir wurde auch bei der UI eine komplette Umschichtung vorgenommen ,obwohl ich noch 30 Jahre bis zur Rente habe und ein Angebot den Widerspruch zurückzuziehen.Natürlich wird dafür auch wieder eine Gebühr genommen.Einfach unfassbar!!!


    So habe ich es auch gemacht.Ich werde diese Art von Abzocke nicht mehr unterstützen.


    Danke an die Schröder/Maschmeyer Connection.

    Eine Gebühr bei Rücknahme des Widerspruchs UI ist meines Wissens nicht fällig.


    Wenn man seinen Riestervertrag zu einem anderen Anbieter übertragen möchte, kostet dies laut Kundenservice UI 50 Euro.


    Eine Garantie, dass der UniGlobal Vorsorge direkt alle UniEuroRenta-Anteile übernimmt, gibt es aber auch hier nicht.


    Ich werde mir das Spielchen noch ein paar Monate anschauen und dann ggf. zu DWS wechseln.

  • Auch bei DWS wurde bei mir alles in die Sicherungskomponente umgeschichtet (so blödsinnig das ist, aber es ist überall so).
    Jedem der bei Union Investment in die Sicherungskomponente umgeschichtet wurde, kann ich nur raten zur DWS zu wechseln, da Union Investment - neben den Problemen die Riester grundsätzlich hat - weitere gravierende Nachteile hat:

    • Es gibt keine Möglichkeit die Produkte ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben - entsprechend startet jede Einzahlung mit -5%. Bis das mit den heutigen Zinsen in der Sicherungskomponente erwirtschaftet ist, vergehen Jahre (wenn nicht Jahrzehnte) und das Geld kann nicht in Aktien fließen
    • Für alle Änderungen etc. am Vertrag ist nicht Union selbst sondern die nächst gelegene Volks-/Reifeisenbank zuständig. Während man bei DWS Dinge online bzw. per Mail regeln kann, muss man bei Union immer in die nächste Volksbank-Filiale gehen. In Verbindung mit den sehr schlechten Öffnungszeiten für Berufstätige oft kaum darstellbar. Richtig schlecht steht man da wenn die lokal zuständige Volksbank den eigenen Riestervertrag nicht anbietet (nicht jede Filiale unterstützt alle Produkte von Union Investment)

    Wer noch in der Aktienkomponente ist, sollte natürlich bleiben wo er ist.


    Ansonsten sehe ich Riester aktuell eben als den "sicheren" Depot-Teil: Finanztip rät auch zu 30% sicherer Anteil (Renten, Festgeld) und 70% Aktien. Wenn Riester jetzt zu 100% umgeschichtet hat, rechne ich das eben dem sicheren Anteil meines Gesamtdepots zu und gehe mit dem restlichen Geld entsprechend höher in Aktien. Und durch die Förderung etc. kommt man bei Riester noch auf 1 - 3% - das gibts ja auf praktisch kein Festgeldkonto mehr.
    Zu guter letzt denke ich mir, "rettet" der deutsche Staat eher den "armen" Riestersparer als den "reichen" Aktiensparer, falls es mal einen größeren Crash gibt. Insbesondere falls die Politik noch weiter nach links rutschen sollte

  • Theoretisch könnte in Aktien (-Fonds) zurückgeschichtet werden, praktisch ist das fraglich.
    Die Anbieter berechnen soweit nach meinem Kenntnisstand bekannt den Aktienanteil wie folgt: Historisch möglicher Verlust muss vollständig durch die Sicherungskomponente bis Laufzeitende aufgefangen werden. Beispiel: Damit ich bei zu erwartendem Verlust von 50% bei Aktien 10% Aktien haben darf muss der restliche sichere Teil (90%) diese 5% erwirtschaften können. D.h. der sichere Teil muss ungefähr 6-7% erwirtschaften (bei nur 10% Aktienquote!). Daneben muss der sichere Teil noch die Depotkosten und Verwaltungsgeführen erwirtschaften. Da die Zinsen auf den sicheren Teil heutzutage extrem niedrig sind, ist diese Bedingung oft nicht mehr zu erfüllen. Umso wichtiger ist es einen Vertrag zu wählen, bei dem man keinen Ausgabeaufschlag zahlt (d.h. nicht zur Dekra und keinesfalls zu Union Investement), da man sonst pauschal mit allem bei 5% im Minus startet - es ist ausgehend von den aktuellen Zinsen damit praktisch unmöglich in Aktien zu landen.


    Ansonsten wie ich schon gesagt habe: Bei Riester davon ausgehen, dass man nur zurückbekommt was man eingezahlt hat. Durch die staatliche Förderung sind das ja schon 3% +x - soviel Zinsen bekommt man weder mit Festgeld noch mit Rentenpapieren.

  • Ich habe andere Erfahrungen gemacht.
    Das Vorgehen von Union-Invest ist zwar solide, aber, wie ich finde, wenig transparent.
    Ich gehöre zu den Kunden, die der Empfehlung gefolgt sind und, da ausreichend Gewinne im Riester-Depot waren, 2015 und 2017 der Umstellung widersprochen haben. Ich zahle seit 2007 ein.
    Letzten Monat waren in das Depot 30.000€ eingezahlt, dazu kam ein Gewinn von weiteren 17.000€. Und das bereits, nachdem der Union-Invest Fonds Uniglobal durch die Corona-Krise von 274€ pro Anteil auf 220€ gesunken war.
    Union-Invest hat meine Anteile zwar nicht umgeschichtet, aber letzten Monat (zum ersten Mal) Anteile an dem UniEuroRenta gekauft.
    Das verstehe ich nicht, da ich mit dem Fonds in der Gewinnzone bin und darüber hinaus noch 15 Jahre bis zur Auszahlung habe.
    Ein Anruf bei Union-Invest brachte keine Klärung, die Beraterin schien auch verwundert. Man wolle sich aber schriftlich melden, hieß es. Sie haben mir dann die Rücknahme des Widerrufs von 2015 angeboten, was ich nicht getan habe.
    Diesem Monat hat Union-Invest dann wieder Anteile an dem Uniglobal gekauft.


    Mit freundlichen Grüßen, Farnsworth

  • Ich bin ebenfalls bei UI und hatte widersprochen.


    Da aktuell nur neue Anteile am UniGlobal oder UniGlobalVorsorge erworben werden werde ich zur DWS wechseln.

  • Sieht bei mir ähnlich aus: Seit 2005 dabei, jeweils widersprochen wie von FT empfohlen, Deportwert 42.000€, Ansparphase geht noch bis 2033 laut Vertrag.


    Heute bei UI angerufen, der Mitarbeiter teilte mir mit, dass es keine Umschichtung gegeben hat, derzeit aber meine monatlichen Beträge in EuroRenta-Anteile gehen. Wann das wieder in UniGlobal geht, konnte er mir nicht sagen.


    Was macht man denn damit? Gut ist ja erstmal, dass nicht umgeschichtet wurde.

  • Sieht bei mir ähnlich aus: Seit 2005 dabei, jeweils widersprochen wie von FT empfohlen, Deportwert 42.000€, Ansparphase geht noch bis 2033 laut Vertrag.


    Heute bei UI angerufen, der Mitarbeiter teilte mir mit, dass es keine Umschichtung gegeben hat, derzeit aber meine monatlichen Beträge in EuroRenta-Anteile gehen. Wann das wieder in UniGlobal geht, konnte er mir nicht sagen.


    Was macht man denn damit? Gut ist ja erstmal, dass nicht umgeschichtet wurde.

    Der Empfehlung von Finanztip folgen, über einen Vermittler die Top-Rente DWS Dynamic abschließen.


    Neues Depot ist eröffnet, UI hat meine Kündigung bestätigt, 01.10. ist der Wechsel, die Einzahlungen laufen jetzt schon in die DWS Top-Rente.