Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • Erstmal danke ich Euch für die Antworten.

    Bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter wird dir aber nur der aktuelle Wert übertragen und nicht der Garantiebetrag und/oder deine bisherigen Einzahlungen samt Förderung. Im Grunde werden dann deine Verluste die du jetzt sieht erst realisiert.

    Bekannt, deshalb will ich ja nicht das Geld übertragen sondern bei Sutor/Raisin liegenlassen und die Garantie erhalten. Einfach ein weiterer Vertrag woanders. KEIN Übertrag.


    Wie lange bis zur Rente?

    Je kürzer, desto weniger macht ein neuer Vertrag Sinn. Ein Anbieterwechsel mit Übertrag des Guthabens macht auch eher wenig Sinn, umso weniger je kürzer die Zeit zur Rente ist und je tiefer der Vertrag in den roten Zahlen ist.

    Die Zulagen in einen neuen Vertrag laufen zu lassen, während der alte Vertrag noch besteht, kann Sinn machen, muss jedoch nicht. Es kann auch Sinn ergeben, keinen Vertrag zu besparen.


    Mit Eckdaten könnte man eher etwas dazu sagen.

    Nochmal: KEIN Übertrag auf einen anderen Anbieter. Also es soll kein Übertrag stattfinden. Habe ich schon geschrieben, dass ich KEINEN Übertrag auf einen anderen Anbieter möchte? Wirklich nicht.


    Nein, ich will am Ende die Garantie von Sutor/Raisin, daher soll der Vertrag ruhen.

    Ein paar Monate mehr als 20 Jahre bis zur Rente, also jetzt wäre es letzte Eisenbahn.

    EK-Steuersatz meist um die 30%+-. Wertentwicklung Stand heute: -42,22% (Hiiilfe!!!)

    Genauer:

    Man sieht auf den ersten Blick, dass es bis zum Corona-Crash ein gutes Modell war und prinzipiell weiter funktioniert hätte, wenn die nicht diese bescheuerte Risiko-Anleihen-Strategie eingeführt hätten. Meine eigene ETF-Anlage hat diesen kleinen Crash im März 2020 ganz schnell überwunden, ich musste einfach gar nichts tun. Sch....!!!

    Sieh dir eventuell auch mal den Rentenfaktor deines Verriesters (sorry!) an.
    Ich hatte mich auch dazu entschieden, es einfach auf die Auszahlung des Garantiebetrags ankommen und den Vertrag ruhen zu lassen und seitdem ist der unter "Riester-Daten" angezeigte Rentenfaktor etwas gestiegen.[...]

    Was ich definitiv auf dem Schirm behalten werde, ist die Untergrenze, ab der die Bank mir den ganzen Blödsinn bei Rentenbeginn als Einmalzahlung auszahlen darf, noch liege ich drüber.

    So habe ich es vor, ich will dem schlechten Geld kein gutes mehr hinterherwerfen. Monatlich spare ich in mehrere ETF und Aktien eine höhere Summe bei mittlerweile kumuliert +45% Rendite, das werde ich also weiter tun.


    Allerdings fehlt mir zu fairr/Raisin/Sutor die Alternative oder ich verzichte auf 475 Euro Zulagen + Steuerersparnis pro Jahr. Ein normaler Banksparplan wäre super, nur gibt es die schon lange nicht mehr.


    Wo genau finde ich im Weltsparen-Cockpit den Rentenfaktor? Ich habe es im alten Portal probiert, komme aber sofort auf die Weltsparen-Seite. Weder unter "Vertragsdetails", "Prognosen", noch "Zulagen" finde ich da eine Angabe.


    Es wäre auch schön, wenn Finanztip das Thema nochmal aufgreift, schließlich müssten alle, die damals (2016-2020) der Empfehlung gefolgt sind, ähnliche Probleme wie ich haben und auch irgendwie reagieren.

  • Man sieht auf den ersten Blick, dass es bis zum Corona-Crash ein gutes Modell war und prinzipiell weiter funktioniert hätte, wenn die nicht diese bescheuerte Risiko-Anleihen-Strategie eingeführt hätten. Meine eigene ETF-Anlage hat diesen kleinen Crash im März 2020 ganz schnell überwunden, ich musste einfach gar nichts tun. Sch....!!!

    Hätte, hätte Fahrradkette ;)

    Sie mussten Reagieren. Denn jedes Konto welches im Minus stand/steht muss per sofort von der Bank/Versicherung gedeckt sein. Und wir reden hier von Millionen Euros die plötzlich aus Eigenkapital decken zu müssen ohne zu wissen wie lange und wie weit es noch runter geht. Und selbst Rücklagen sind bei Banken und Versicherungen begrenzt.

    Da entpuppt sich der Garantiebetrag dann nämlich als große Krücke im System, ohne die Garantie hätten sie es auch einfach laufen lassen können. Und wie wir jetzt wissen wäre die Entscheidung wiedereinmal richtig gewesen. Und auch Fairr wäre es lieber gewesen das die Depots wieder nach oben schießen. Die verdienen ihr Geld damit.

    Das funktioniert nur nicht bei Garantie Produkten, egal ob sie von Faiir, Allianz, condor oder sonstwem sind.


    Und genau diese "Gefahr" wirst du auch beim neuen Anbieter haben.

    Und am Ende hat man in 4 Riester Verträgen die Stillgelegt sind sein Kapital gebunden, dazu noch unflexibel und zu versteuern, um was gewonnen zu haben ?

    4 x den Garantie Betrag ohne Rendite, mal abgesehen von der Förderung zu einem mit jedem neuvertrag schlechter werdenden Rentefaktor.

    Wir hatten das mal für uns (meine Frau und Mich) ausgerechnet: Durch die Förderung musst du das Kapital später versteuern, auch das selbst eingezahlte. Z.t. wird indirekt deine gesetzliche Rente gesenkt weil das zu den Einkünften zählt um man dadurch insgesamt höher versteuert wird.

    Ergebniss war bei unter 1 % Rendite durch Förderung, nach Steuern wenn das Produkt selbst nichts abwirft an Rendite. Unter 1 % vor inflation, noch Fragen?

    Vergiss die Förderung einfach solange riester nicht reformiert wurde.


    Ganz ehrlich, und mag überspitzt Klingen: Hole dir ein Los von Aktion Mensch, da ist die Wahrscheinlichkeit größer das was für die Rente rauskommt. ;) 8)

  • Hätte, hätte Fahrradkette ;)

    Sie mussten Reagieren. Denn jedes Konto welches im Minus stand/steht muss per sofort von der Bank/Versicherung gedeckt sein. Und wir reden hier von Millionen Euros die plötzlich aus Eigenkapital decken zu müssen ohne zu wissen wie lange und wie weit es noch runter geht. Und selbst Rücklagen sind bei Banken und Versicherungen begrenzt.

    Da entpuppt sich der Garantiebetrag dann nämlich als große Krücke im System, ohne die Garantie hätten sie es auch einfach laufen lassen können. Und wie wir jetzt wissen wäre die Entscheidung wiedereinmal richtig gewesen. Und auch Fairr wäre es lieber gewesen das die Depots wieder nach oben schießen. Die verdienen ihr Geld damit.

    Das funktioniert nur nicht bei Garantie Produkten, egal ob sie von Faiir, Allianz, condor oder sonstwem sind.

    Tja und ich habe hier noch die Prospekte als PDF, in denen groß und breit was von buy-and-hold, Krisen aussitzen, Krisen sind eine Chance usw. erzählt und großspurig geworben wurde. Das hatte nicht nur mich überzeugt, sondern auch Finanztip. Diese Versprechen waren dann am 12.3.20 ganz schnell aus dem Web verschwunden. Trotzdem wurde so geworben und ich überzeugt. Von dem Modell bin ich immer noch überzeugt, nur bringt das hier nix. Dass das so gelaufen war, kann ich nicht ändern und habe es akzeptiert. Und das war auch nicht meine Frage.

    Zitat

    Und genau diese "Gefahr" wirst du auch beim neuen Anbieter haben.

    Und am Ende hat man in 4 Riester Verträgen die Stillgelegt sind sein Kapital gebunden, dazu noch unflexibel und zu versteuern, um was gewonnen zu haben ?

    4 x den Garantie Betrag ohne Rendite, mal abgesehen von der Förderung zu einem mit jedem neuvertrag schlechter werdenden Rentefaktor.

    Siehe Beispiel Banksparplan, wieso soll dort das gleiche Problem vorliegen? Meine Frage war schließlich, was als Alternative geht. Ich weiß nunmal nicht alles, ist das etwas, dass mir vorgeworfen werden sollte? Ist es hilfreich, alle über einen Kamm zu scheren? Gibt es denn nur noch Anbieter mit Fonds? Ich habe eine Frage gestellt, keine Anfrage, ob alles Scheiße ist.


    Bei mir sieht die Rechnung wegen anderem Einkommen nunmal anders aus. Letztes Jahr habe ich nunmal mehrere tausend Euro wegen Altersvorsorgebeiträgen gespart. Da kam schon einiges zusammen. Die Steuerersparnis jetzt ist deutlich höher bei mir als die Steuerschuld im Alter. An Zulagen sind auch noch 9500 Euro drin bis zur Rente.

    Zitat

    Ganz ehrlich, und mag überspitzt Klingen: Hole dir ein Los von Aktion Mensch, da ist die Wahrscheinlichkeit größer das was für die Rente rauskommt.


    Wer sagt, dass ich keines habe? ;) Ich habe bereits in viele Analgeformen das Geld fürs Alter aufgeteilt, Mittelstands-Investments, Immobilien, Aktien, Fonds, ETFs, Lebensversicherungen alter Art (steuerfrei), usw.

    NUR der Riester bei fairr läuft einfach nicht. ;(

  • Wenn man nur auf die Zulagenrendite und die Steuererstattung schaut, dann kann auch eine 08/15-Rentenversicherung den Zweck erfüllen.

     

    Zum Beispiel, nur welche? Finanztip empfiehlt die Hannoversche, in dem Artikel steht aber nicht, warum.
    Wohnriester könnte auch eine Alternative sein?


    Zitat
     

    Nebenbei: "Wechsel" impliziert entgegen "Neuabschluss" die Übertragung des Guthabens ;)

    Der Wechsel der Zulagen? Liegenlassen impliziert, dass es liegen bleibt. :)

  • Von Wohnriester halte ich persönlich gar nichts. (Habe die Immobilie auch so finanzieren können.)

    In der passenden Situation kann es sinnvoll sein, insbesondere weil die Bauzinsen wieder gestiegen sind. Aber man muss die Verzinsung des Wohnförderkontos zu 2% auch einbeziehen.


    Was sagt das Bauchgefühl denn zum Angebot der Hannoverschen? Wenn das okay ist, dann spielt das "Warum?" der Empfehlung doch keine Rolle mehr.

  • Siehe Beispiel Banksparplan, wieso soll dort das gleiche Problem vorliegen? Meine Frage war schließlich, was als Alternative geht. Ich weiß nunmal nicht alles, ist das etwas, dass mir vorgeworfen werden sollte? Ist es hilfreich, alle über einen Kamm zu scheren? Gibt es denn nur noch Anbieter mit Fonds? Ich habe eine Frage gestellt, keine Anfrage, ob alles Scheiße ist.

    Hier tauschen sich immer noch alle freiwillig aus und versuchen sich zu helfen. Und niemand weiß alles oder kann alles wissen. Also alles im grünen Bereich ;)
    Ob es Hilfreich ist alle über einen Kamm zu scheren, nein. Hat auch keiner. Das Problem ist meist nur das man sich gleich angegriffen fühlt wenn man etwas hört was einem nicht gefällt und die Fakten einfach außen vor lässt. Dafür muss man sich dem aber auch mal stellen wollen, rechnen und dann kann man immer noch gucken und sehen ob das "alles Scheiße" ist.


    Mir ist kein Banksparplan mehr bekannt, und selbst von Riester haben sich diverse Versicherungen verabschiedet. Und verblieben die setzten eben i.d.R. alle auf Fonds.


    Zitat

    Bei mir sieht die Rechnung wegen anderem Einkommen nunmal anders aus. Letztes Jahr habe ich nunmal mehrere tausend Euro wegen Altersvorsorgebeiträgen gespart. Da kam schon einiges zusammen. Die Steuerersparnis jetzt ist deutlich höher bei mir als die Steuerschuld im Alter. An Zulagen sind auch noch 9500 Euro drin bis zur Rente.

    Hat irgendjemand hier seine Einkünfte genannt:/

    Woher also die Annahme das ein anders aussieht ?


    Tausende Euro Steuersparniss bei Riester, wie soll das gehen?

    2100,- € ist das was man maximal absetzten kann. Mit einem Spitzensteuersatz von 42 % bekommen man vom Fiskus dann 882,00 € wieder, das ist das aktuell maximal mögliche. Hiermit wird dann aber noch die Zulagen verrechnet, also die 475,- €. Denn beides, also Zulagen und volle Steuerabsetztbarkeit, gibt es nicht.

    Bleibt unter dem Strich 407,- € Steuererstattung bei Spitzenverdienern im Spitzensteuersatz von 42 % nach Abzug der Zulagen incl. einem Kind. Bei niedrigeren Gehälter wird die Steuererstattung entsprechend immer kleiner da der Steuersatz immer niedriger wird.

    Da sind wir aber verdammt weit weg von "mehrere tausend Euro" und ist rechnerisch auch überhaupt nicht möglich, zumindest nicht bei Riester ;)


    Sind die möglichen 9500,- € Zulagen bis zur Rente auch sicher ? Denn die 300,- Kinderzulage gibt es max. nur 25 Jahre lang. Wenn das Kind, geboren nach 2008, heute also z.B. schon 10 Jahre alt ist, dann gibt es in den nächsten 15 Jahren "nur noch" 4500,- € Zulagen für das Kind + die Gundzulage die es bis zum Ende gibt.

    Nur als Beispiel, also bitte bedenken das die Kinderzulage Endlich ist.


    Wie schon gesagt, man kann die Rendite. bzw. ob sich Riester lohnt, zumindest unter den bzw. seinen aktuellen Rahmenbedingungen, berechnen. Ist aber halt nicht einfach durchschaubar und viele schreckt das ab.

    Und leider lässt man sich auch immer wieder gerne von den Worten "Förderung", "Zulagen" und "Steuerersparnis" blenden. Was jetzt überhaupt keine Kritik sein soll.

    Die Versicherungs-Industrie weiß halt seine Produkte gut zu vermarkten und nimmt das Geschenk des Staates gerne an.


    Denn wird sind ganze 2 x auf den Riester-Mist reingefallen. Beim 2 x eben auch bei Fairr.

    Also ja, auch wir sind "Fairr-Arscht" worden :D8)


    Wenn es Riester sein soll könnte man nochmal bei einem Honorar-Berater nachfragen welche Versicherung noch Netto-Policen führt.

  • Hier tauschen sich immer noch alle freiwillig aus und versuchen sich zu helfen. Und niemand weiß alles oder kann alles wissen. Also alles im grünen Bereich

    Alles gut. ;) Gilt auch für Dich.

    Zitat
    Dafür muss man sich dem aber auch mal stellen wollen, rechnen und dann kann man immer noch gucken und sehen ob das "alles Scheiße" ist.

    Über das Stadium bin ich mehrfach hinaus, siehe unten. Ich rechne jedes Jahr durch. Letztes Jahr sah es fast so aus, als würde der fairr es doch noch mal packen, ab Mai dieses Jahr der Einbruch.

    Und ja, es waren auch Fachleute bereits dran, die das für Geld gemacht haben.

    Zitat

    Mir ist kein Banksparplan mehr bekannt, und selbst von Riester haben sich diverse Versicherungen verabschiedet. Und verblieben die setzten eben i.d.R. alle auf Fonds.

    Das ist eben meine Frage. Die klassische wurde genannt. Hier wäre meine Frage, wirklich. Was gibt es und was wirtschaftet so, dass das Kapital zumindest keine Verluste erzeugt.
    Ich will nämlich nicht viermal wie Du angenommen hast einen Vertrag abschließen. Das habe ich nicht geschrieben. Nur einmal noch. Dient auch der Risikostreuung, ob es Sutor in 20 Jahren noch gibt, kann keiner sagen. Und bitte nicht allen Pipikram hinterfragen.

    Zitat

    Tausende Euro Steuersparniss bei Riester,wie soll das gehen?

    Erstens habe ich von den Altersvorsorgebeiträgen GESAMT gesprochen, das ist nicht nur Riester. Ja, ich hänge ohne Altersvorsorge im Spitzensteuersatz. Die darüber hinausgehenden Ausgaben gehen in die beschränkt abziehbaren Sonderausgaben. Spiele mit Elster oder anderen Programmen und Du wirst es selbst sehen. Ich hatte über 16.000 Euro in die Altersvorsorge 2020 gepumpt. Das macht durchaus einige Zeilensprünge aus. Der Unterschied zwischen Eintragen und nicht Eintragen sind am Ende 6700 Euro.


    Zitat

    2100,- € ist das was man maximal absetzten kann.

    Nein, es gibt noch die beschränkt abziehbaren Sonderausgaben.

    Außerdem ist das Kappes was Du schreibst, ich kann für den Riester nur 1625 Euro bei den Altersvorsorgebeiträgen absetzen, da ich nicht mehr als nötig dort einzahle.

    Zitat
    einem Spitzensteuersatz von 42 % bekommen man vom Fiskus dann 882,00 € wieder, das ist das aktuell maximal mögliche.

    So? Siehe oben. Kannst auch einen Steuerberater Deiner Wahl fragen, von dieser Zunft sind die Einträge bei mir gemacht worden. Muss ich jetzt den gesamten Steuerbescheid hier veröffentlichen? Vorher bin ich raus.


    Kannst aber gerne auf einen Kaffee vorbeikommen und ich zeige Dir mit Steuerbescheiden und Kontoauszügen, dass es so ist. Habe gerade eh alles da liegen.


    Du solltest Dich mal richtig damit auseinandersetzen. Für den Riester gibt es bei mir 475 Zulage, bei Gutverdienern liegt der Steuersatz höher und ja, die Zulagen werden verrechnet, das darüber hinausgehende geht bis zum Höchstbetrag in die Altersvorsorgeaufwendungen. Andere Sachen gehen ein und werden in den begrenzt abziehbaren Sonderausgaben verrechnet. Den anderen Unsinn kommentiere ich nicht, weil Du meinen Post nicht gelesen hast, nochmal: das ist nicht nur Riester.

    Zitat

    Sind die möglichen 9500,- € Zulagen bis zur Rente auch sicher ? Denn die 300,- Kinderzulage gibt es max. nur 25 Jahre lang. Wenn das Kind, geboren nach 2008, heute also z.B. schon 10 Jahre alt ist, dann gibt es in den nächsten 15 Jahren "nur noch" 4500,- € Zulagen für das Kind + die Gundzulage die es bis zum Ende gibt.

    Mann, wieso wird alles mit solchen kruden Hintergedanken hinterfragt? Das Kind ist am 29.02.2016 geboren, muss ich jetzt auch noch die Geburtsurkunde und den Reisepass anhängen? Warum diese schlimme, miesepetrige Abwehrhaltung? Sag doch direkt: "Ich bin schlauer als Du, deshalb erkläre ich Dir mal, warum Dein Riester nichts bringt. Ja auch wenn er Dir was bringt, will ich aber, dass er Dir nichts bringt."

    Zitat

    Also ja, auch wir sind "Fairr-Arscht" worden :D

    Also geht es Dir darum. Du hast Dich geärgert und alle anderen sollen es gefälligst auch tun. Und ja nicht nochmal mit Riester anfangen.


    Es ist ganz einfach:
    Ich zahle 2100 Euro im Jahr ein. An Zulagen bekomme ich 475 Euro. Das sind schonmal 22,62% nur bezogen auf ein Jahr. Lassen wir die Steuerersparnis mal weg. Momentan hänge ich normalerweise im Spitzensteuersatz und muss die Steuern optimieren. Im Alter sagt mein Rentenrechner, dass ich inkl. dem mickrigen Riesterbetrag voraussichtlich 28,75% Steuern zahlen werde. Das ist deutlich, deutlich weniger als derzeit mit steueroptimiertem Einkommenssteuerbescheid.


    Hinzu kommt noch die Risikostreuung. Auch das kann ein Argument für oder gegen eine Anlage sein und bei mir ist es so. Momentan habe ich ein zu großes Übergewicht bei ETF. Bei Riester gibt es eine Garantie, in meiner Strategie stehen nicht nur die unsicheren Aktienerträge, sondern auch die relativ sicheren Dinge wie Lebensversicherungen, Tagesgeld etc. mit Risiko von 1-4 bewertet in der Excel-Tabelle. Und dabei nehme ich in Kauf, dass ich nicht immer den optimalen Zinsfuß bekomme. Je weniger Risiko, desto weniger Zins ist durchaus legitim.


    Schade, dass Du das jetzt sowieso wieder ankreiden wirst. Nimm es mir nicht übel, wenn ich die Deine "Riester ist immer Scheiße"-Kommentare ignoriere. Hier steht mein Angebot: Komm' gerne vorbei und ich belege es. Ich möchte meine Finanzlage aber nicht noch tiefer im Internet ausbreiten.


    Darum geht es mir auch gar nicht. Es geht mir um noch aktive alternative Anlageformen im Riestermantel ohne Fonds, da wurde bisher eine von jemand anderem genannt und da würde mich interessieren, woher die Finanztip-Empfehlung für die Hannoversche kommt.

  • Wie schon gesagt, wir machen das hier alle freiwillig und versuchen anderen zu helfen. Ob jede Antwort letztlich eine Hilfe ist liegt nicht nur alleine in der Hand des Schreibers.

    Vielmehr wird einem aber oftmals andere Gedankengänge oder Denkanstöße gezeigt die man vorher nicht bedacht hat.

    Wenn man das dann natürlich so interpretiert das einem die anderen für zu Blöd halten oder sich hier "nackig" machen sollen. Für vernünftige Antworten sind nun einmal oft mehr angaben und Hintergrundinformationen von Nöten.


    Aber ich habe es verstanden, das ist überhaupt nicht gewünscht.
    Natürlich kann nur 1625,- € bei Riester absetzten wenn es 475,- € Zulagen mit einbezieht. 1625 + 475 = 2100,- € maximale Förderung. Soweit waren wir ja schon, also ich zumindest ;)


    Die Frage nach alternativen hatte ich schon beantwortet: Sparpläne sind keine mehr bekannt, Riester-Fonds/Versicherungen wäre meine erste Wahl eine Netto-Police.


    Und mir geht es nicht darum das ich, weil Fairr gescheitert ist, oder besser gesagt weil es bei uns gescheitert ist, jetzt Riester pauschal scheiße ist und das für alle gilt.


    Für mich persönlich kann ich nur sagen das unser Fairr Erfahrungen was gutes hatten. Denn erst dann habe ich mich mit Riester wirklich auseinander gesetzt um zu sehen was das eigentlich für eine Krücke ist. Zumindest für uns und auch, aufgrund der Regularien, für den Großteil der Bevölkerung auch. Und zu dieser Erkenntnis komme ja nicht nur ich, die ist sogar durch genügend anderen Experten, Wirtschaftsweisen etc. schon belegt worden.


    Und ich habe auch nie gesagt das Riester immer Scheiße ist. Es gibt durchaus Konstellationen die Sinn ergeben. Leider sind das nur sehr wenige.

    Und um das zu erörtern bedarf es mehr Informationen.


    Wie gesagt, das hier ist freiwillig. Und wer der Meinung ist er ist angepisst weil man auf Dinge aufmerksam macht, auch wenn man nicht wissen kann das er diese Informationen schon hatte, oder Berechnungen anstellt, dem ist mir die zeit zu Schade. Da ich aber mit dem Umgangston irgendwie auch nichts anfangen kann bin ich eh raus.

  • Angepisst bin ich nicht, siehe oben. Ist aber nun auch egal, habe meine Antwort woanders bekommen, von daher brauchen wir nicht weiter zu schreiben. Vielleicht reicht es ja einfach, die gestellte Frage nicht in Frage zu stellen und nur auf diese einzugehen? Oder eben nicht?


    Falls ich hier irgendwo mit meinem Umgangston jemanden angegriffen habe: Entschuldigung! Das war nicht meine Absicht.


    Hier noch - vielleicht auch für andere interessant - zur unterschiedlichen Berechnung der Sonderausgaben:

    https://www.steuerschroeder.de…sgaben-Hoechstbetrag.html


    Es macht einen Unterschied, ob der Sonderausgabenabzug nach §10Abs 3/4 EStG, § 10 Abs. 4a Satz 1 EStG oder § 10 Abs. 4a Satz 2 EStG möglich ist. Die Günstigerprüfung macht das Finanzamt.

  • Ein Anbieterwechsel mit Übertrag des Guthabens macht auch eher wenig Sinn, umso weniger je kürzer die Zeit zur Rente ist und je tiefer der Vertrag in den roten Zahlen ist.

    Vielleicht sollte man an der Stelle noch deutlich dazu sagen, dass bei einer Übertragung genauso wie bei vorzeitiger Kündigung die Beitragserhaltungsgarantie nicht greift. Wenn das Guthaben im Vertrag "unter Wasser" ist, kann es passieren, dass Du weniger als die Einzahlungen und Zulagen

  • Vielleicht sollte man an der Stelle noch deutlich dazu sagen, dass bei einer Übertragung genauso wie bei vorzeitiger Kündigung die Beitragserhaltungsgarantie nicht greift. Wenn das Guthaben im Vertrag "unter Wasser" ist, kann es passieren, dass Du weniger als die Einzahlungen und Zulagen

    Stimmt, hätte ich deutlicher herausarbeiten können und nicht nur so im Subtext mitschwingen lassen. ^^

  • Also ist man mit einem negativen Riester in seinem Vertrag gefangen. Am Ende muss halt das Eingezahlte Kapital wieder da sein. (Minus der Kosten)


    Schöne Altersvorsorge bei der Inflation. Ob die Riesterrente für ein Brot in der Woche reicht?

  • Man kann sich ja selbst ausrechnen was dieser Förderkäse für die meisten bringt:


    Fiktive Einzelperson, 45 Jahre alt, 48.000 € Brutto ohne Kinder:

    Er muss, um auf die Maximale Förderung zu kommen 1745 € Einzahlen.

    Dafür bekommt er 175,- € Grundzulage und ca. 706 € über Steuer erstattet, wovon aber die Grundzulage von 175,- € wieder abgezogen werden.

    Macht am Ende ein Förderung von 706 € jährlich und ergibt einen Rechnerischen Eigenbetrag von Rund 1200,- € bzw 100,- € monatlich.


    Das zahlt er jetzt 20 Jahre ein, natürlich werden diese Werte sich verändern durch Gehaltserhöhungen etc. Aber das lassen wir mal außenvor weil das keiner wissen kann


    Somit hat er am Ende 1920,- € x 20 Jahre = 38.400 € + 5 % Rendite nach Kosten = ca. 66.000 €


    Der erste Knackpunkt der nach den tollen zahlen jetzt wartet ist der Rentenfaktor
    Bei einer Direktverischerung konnte ich jetzt folgen werte für diese Person finden:

    Garantierter Faktor bei 10 Jahre Rentengarantiezeit (also die Versicherung zahlt 10 Jahre, auch wenn die Person innerhalb der ersten Jahre verstirbt) wären 24,5

    Garantierter Faktor mit Restkapitalabfindung an die Erben nach Tod des Versicherungsnehmers wären 20,5 !!!!

    Gibt bestimmt Versicherungen wo der Faktor höher ist, i.d.R. sind da aber auch die laufenden Kosten höher.


    Wir haben also 66.000,- € /10.000 x 24,5 = 161,70 Garantierte Rente bei einer Wertsteigerung von 5 %

    Bei einer Steigerung von 0 % bzw. die in Anspruchname des Garantievermöges aus dem Riester, weil der Vertrag im Minus steht und Ruhend gestellt wurde wären dann die besagten 38.400 € /10.000 x 24,5 = 93,10 € Garantierte Rente.

    Spätestens jetzt müssten die Alarmglocken klingeln ;)


    Ich zahle selbst 100,- € Ein um Zulagen und Förderung zu bekommen um nach 20 Jahren 7 € weniger VOR Inflation zu bekommen ? Geiles Produkt, nur leider nicht für den Verbraucher.


    Aber gut, das wäre das "WurstKistenSzenario"

    Wir haben doch 66.000 € nach 5 % Rendite und die Versicherung erwirtschaftet noch Überschüsse die sie auf die Auszahlungen drauf packt. So kommen wir nicht auf 161,70 € sondern auf Wohlwollende 200,- € (aktuell sehen die Prognosen der Versicherer deutlich pessimistischer aus und man kalkuliert eher so mit einem Faktor von 27,5 incl. Überschüsse, zumindest bei Modell mit Steigernder Verrentung. Das wären dann Rund 182 €


    Aber gut, liest schon anders als 93,10 €

    Aaaber, das ist Brutto.

    Mit 48.000 € Brutto und Berufseinstieg mit 20 Lenzen hat man ca. 2000,- € Brutto Rente, eigentlich sogar weniger aber ich bin mal großzügig ;)

    Macht am Ende so ca. 1584,- € netto.

    Jetzt kommt Riester noch OnTop, was allerdings die Steuerlast erhöht, denn Geschenkt ist die Förderung ja nicht. Du musst deine Riester-Rente voll versteuern, also auch deine eigenen 100,- € Monatlich die du eingezahlt hast.


    2000,- € Brutto GRV + 200,- € Riester= 1729,- € netto.

    Riester selbst bringt dir nach Steuern, also "nur" noch 145 € mehr netto, denn 1729 ,- € GRV mit Riester minus 1584,- GRV = 145 - €
    55 € gehen also schon mal flöten durch die Besteuerung, weil sie eben auch die Gesamtsterlast erhöht.


    Wenn man jetzt überlegt das sich in der Einzahlphase wie gesagt 1920,-€ pa. eingezahlt hat und davon 1200,- € selbst, entspricht das einem Verhältnis von 62,5 % selbst gezahlt und 37,5 % Förderung.


    Breche ich das jetzt Runter auf die 145,- € netto die durch Riester bekomme, habe ich also 100 € selbst bezahlt um netto 90,62 € zurück zu bekommen, wohlgemerkt nach 20 Jahren, 5 % Rendite und vor Inflation, und der Ganze Förderkäse hat 54,38 € gebracht. Oder anders, gerade mal 44 € mehr gegenüber meiner eigenen Beiträge.


    Das Ganze Konstrukt wurde über 20 Jahre mit 706,- € Jährlich gefördert und wirft am Ende, trotz 5 % Rendite nach Kosten, nur 44 € netto mehr gegenüber einem Tagesgeldkonto ab, und zwar vor Inflation !!! Wobei, halt. Selbst auf TG gibt es wieder Zinsen, somit wäre der unterschied zwischen Riester und Tagesgeld sogar noch kleiner als 44 €


    44 € sind in 20 Jahren rund 30 € bei 2 % Inflation. Ich habe mich also 20 Jahre lang an ein unflexibles Produkt gebunden um am ende, trotz 5 % Rendite, 30 € mehr netto zu haben nach Inflation.


    Das nenne ich mal einen staatlich geförderten Renten Booster ;)


    Hinweise:

    -Natürlich zahlt der Riester-Vertrag dann bis zum ableben, deckt also das Langlebigkeist-Risiko und ist damit nicht direkt mit Sparen, ETF etc. vergleichbar.

    - Dies ist nur ein Bespiel von vielen möglichen Konstellationen. Da es aber so viele Variablen gibt (Alter, Renteneintritt, Verdienst, Kindern, verheiratet, Rentenfaktor, Überschüsse, Wertentwicklung, Steuergesetzte, und und und) ist diese Beispiel nur eines von tausend möglichen Konstellationen

    - Die Auszahlungspahse wurde mit ca. 27 Jahren berechnet. Bei einem Renteneintritt mit 65 also bis zum 92 Lebensjahr und damit sogar höher als aktuelle Sterbetafeln.

    - Gerade Familien mit 2 oder mehr Kindern können von Riester profitieren. Aber wie gesagt, die Rechnerei ist sehr individuell.

  • Böse Absicht würde ich da nicht unterstellen.

    Würde ich jetzt auch nicht direkt.
    Die Regularien sind wie sie sind, und das man sie ändern kann/will/muss steht ja schon länger auf der Agenda.

    Es ist ja auch nicht alles schlecht daran und bestimmte Gruppen könnten sogar profitieren. Aber das ganze ist bestimmt kein "Volksprodukt" oder NoBrainer.