Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • Ich teile Deinen Ärger. Die Bank ist aber leider an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Und diese schreiben leider vor, dass "riskante" Anlagen wie Aktien bei Unterschreiten bestimmter Schwellen verkauft werden müssen.


    Das Problem sind also nicht die ausführenden Banken, sondern der Gesetzgeber, der solche Vorschriften erlässt, um eine Beitragsgarantie für Bürger zu erzielen, die aufgrund geringer Finanzbildung die kurzfristigen Schwankungen des Aktienmarkts nicht gelassen aussitzen.

  • @tobiasweiss
    Das haben wir schon (gefühlt 25 x) versucht zu erklären...
    Ich kann den Unmut auch verstehen, sitze (noch) im selben Boot.


    @lars263
    Jeder deiner Sätze lässt mich mehr zweifeln das du weist was du unterschrieben hast bzw. ob du das Produkt und seine Rahmenbedingung verstanden hast.
    Du ziehst vergleiche und setzt Argumente die hier überhaupt nicht anwendbar und vergleichbar sind weil es sich schlicht um völlig verschieden Ansätze und Bedingungen handelt.


    Neben Anwalt, Bafin und Ombudsmann rate ich dir dringend dich mit der ganzen Materie auseinander zusetzten.
    Und das meine ich wirklich nicht böse.
    Aber mit den richtigen Basics und einem Produkt welches man versteht oder verstanden hat kann man einfach besser umgehen. Das schont auch die eigenen Nerven, auch wenn es an der grundsätzlichen Situation natürlich nichts ändert.

  • Die Argumentation ist zu einfach @Spacefly. Wo in den Vertragsunterlagen oder der Broschüre steht denn, dass bei einem Crash zwangsweise verkauft werden muss? Bei einem Produkt wie Riester sollte alles möglichst transparent laufen.

  • @valdifra
    Ich habe nie geschrieben das es zwangsweise verkauft werden muss, noch das es so vorgesehen war.


    Ich habe es selbst nicht verstanden und war einer der ersten hier der dieses vorgehen und der Abkehr vom Ablaufmanagment, welches einen Verkauf bzw. eine Umschichtung überhaupt nicht vorgesehen hatte, hier moniert habe und überhaupt drauf hingewisen habe das diese in der neuen Broschüre geändert wurde.
    Und dazu stehe ich immer noch, warum sollte ich meine Meinung dazu auch ändern. Ich habe den Vertrag auch so abgeschlossen wie er beworben wurde und sitze im gleichen Boot.
    Ich habe lediglich geschrieben, im Hinblick darauf warum man keine Anleihen genommen hat, das dies eventuell auch nicht die bessere Wahl ist. Weil der Markt gerade Instabil ist und wir wohl noch lange nicht über dem Berg sind. Auch wenn die Börsen sich gerade wieder etwas erholt haben.


    Es ändert sich aber nichts daran das Riester spezielle Rahmenbedingungen hat.
    Und glaube mir, ich mache es mir nicht einfach ;)
    Wir sondieren gerade selbst wie wir weiter verfahren werden. Es ändert aber nichts an der aktuellen Situation.

  • Ich denke auch, dass man hier zwei Dinge unterscheiden muss:


    Auf der einen Seite sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen sicher ein Problem. Daher finde ich es gut, dass @tobiasweiss hierfür einen neuen Thread eröffnet hat. Ich muss aber zugeben, dass ich von der Materie zu wenig Ahnung habe, um dazu etwas Sinnvolles beitragen zu können.


    Auf der anderen Seite sehe ich die Art und Weise, wie das Produkt beschrieben wurde, als Problem an. Aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen hätte man keine Buy-and-Hold Strategie und kein festes Anlagemodells verkaufen dürfen. Auf diese falschen Versprechungen sind nicht nur wir unwissenden Privatanleger reingefallen, sondern sogar Finanztip. Und Stiftung Warentest bestätigt ja, dass das, was jetzt passiert ist, eigentlich nicht mit den AGB vereinbar ist. Da überlege ich, ob es irgend etwas bringt, wenn man sich bei der BaFin über irreführende Werbung o.ä. beschwert. Denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass Fairr die Rahmenbedingungen entweder selbst nicht verstanden hat, oder die Konsequenzen absichlich verschwieg, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenz zu verschaffen. Meiner Meinung nach ist das fehlende Aufklärung der Kunden und nicht rechtens!

  • Und Stiftung Warentest bestätigt ja, dass das, was jetzt passiert ist, eigentlich nicht mit den AGB vereinbar ist.

    Dies würde bedeuten, dies wäre eine Sache für Anwälte und Gerichte und Verbraucherzentralen. Könnte man also die im Verkauf realisierten Verluste ersetzt bekommen? Hm...


    Klagen vor Gericht? Nichts Neues in Sachen Riester.


    Ich hatte vor Fairr eine "Allianz IndexSelect Rente" - war kein einfach zu verstehendes PRodukt...
    Es gab da eine Klage der Verbraucherzentrale Hamburg wegen strittiger Werbeversprechen zu Index-Partizipation am EuroStoxx50..
    Das Ergebnis? nunja , lest selbst... VZHHvsAllianzRiesterIndexSelect



    Scheint eher, dass so ein schwammiger Halbsatz in AGBs reicht, Sutor einen Persilschein zu attestieren...

  • „Einlagen sind durch den Einlagensicherungsfonds geschützt. Das Fondsvermögen ist Sondervermögen und fällt nicht in die Insolvenzmasse der Fondsgesellschaft oder des Anbieters. Die Kapitalgarantie würde bei einer Insolvenz des Anbieters entfallen.“


    @lars263
    -> Der Sicherungsfonds ist keine staatliche Stelle auch der könnte theoretisch pleite gehen
    -> Mir ging es aber nicht mal um das Geld an sich, sondern (wie in dem Artikel beschrieben) um die Beitragsgarantien, die ja nicht durch Einlagensicherungsfonds oder Sondervermögen geschützt sind...

  • Mein Vertragsguthaben im Fairriester liegt (und lag auch vor dem Verkauf aller Fonds) zum Glück nur im vierstelligen Bereich. Ich habe aber trotzdem letztens auch mal bei der Sutor Bank nachgefragt, wie eigentlich das Geld auf dem Verrechnungskonto geschützt ist.
    Die Antwort der Sutor: "Bitte beachten Sie, dass die Sutor Bank neben der gesetzlichen Einlagensicherung, gemäß §23a Abs. 1 Satz 3 des Kreditwesengesetz, Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Bank ist. Die Sicherungsgrenze beträgt derzeit pro Einleger 15 % der Eigenmittel der Bank, sodass die Sicherungsgrenze pro Kunde bei über 1 Mio EUR liegt."
    Auch noch mal hier nachzulesen: https://www.facebook.com/Sutor…otif_t=feed_comment_reply



    Fairr hat mir auf Nachfrage übrigens mitgeteilt, dass weiterhin Kontoführungsgebühren und die Verwaltungs- und Vertriebsgebühren erhoben werden.
    Zumindest in den für meinen Vertrag (von 2017) gültigen AGB, in denen die Gebühren noch prozentual abhängig vom Depotvolumen gestaffelt waren (1,5/1,0/0,5%), steht explizit, dass sich die Verwaltungs- und Vertriebsgebühren nach dem Depotvolumen berechnen. Im aktuellen Fairriester-PDF mit den pauschalen dauerhaften Gebühren von 0,6% steht zumindest jetzt, dass sich das auf das Vertragsguthaben (und halt nicht explizit auf das Depotvolumen) bezieht. Keine Ahnung, ob das von Beginn an so war oder erst kürzlich geändert wurde.
    Für meinen Verrtrag werde ich einer Erhebung von Verwaltungs- und Vertriebsgebühren nach dem 12. März auf jeden Fall widersprechen und im Zweifel auch anderweitig dagegen vorgehen. Und das rate ich auch jedem von euch, wenn die Gebühren tatsächlich für das erste Halbjahr 2020 entgegen der Vertragsbedingungen so erhoben werden sollten.


    Ich bin sehr skeptisch, dass die Sutor Bank ihr Riester-Desaster dauerhaft überllebt. Wie will sie denn im momentanen und auch zukünftig absehbaren Nullzins-Umfeld für sichere Staatsanleihen die Verluste damit wieder aufholen? Und selbst wenn irgendwann wieder in Aktien investiert wird und damit Verluste wettgemacht werden können, werden Gewinne dann ja ähnlich wie jetzt in der nächsten mittelschweren Krise wieder zunichte gemacht, wenn wieder so wie jetzt verfahren wird. Da fragt man sich wirklich, wie die bei der Sutor sich das mit dem Fairriester gedacht haben. Die haben ihren Laden damit ja sehenden Auges gegen die Wand gefahren. Dass irgendwann mal ein Kursrutsch kommen würde, muss ja jedem klar gewesen sein.
    Insofern kann die Sutor ja heilfroh sein über jeden, der seinen Vertrag jetzt förderschädlich kündigt oder zu einem anderen Anbieter überträgt und der Bank damit die von ihr produzierten Verluste abnimmt,.

  • Ich bin sehr skeptisch, dass die Sutor Bank ihr Riester-Desaster dauerhaft überllebt. Wie will sie denn im momentanen und auch zukünftig absehbaren Nullzins-Umfeld für sichere Staatsanleihen die Verluste damit wieder aufholen? Und selbst wenn irgendwann wieder in Aktien investiert wird und damit Verluste wettgemacht werden können, werden Gewinne dann ja ähnlich wie jetzt in der nächsten mittelschweren Krise wieder zunichte gemacht, wenn wieder so wie jetzt verfahren wird.

    Da glaube ich auch nicht dran, dass die das mit sicheren Zinsen wieder reinholen. Bezüglich eines Wiedereinstiegs in Aktien ist vor allem auch die Frage, ob die Aufsichtsbehörden das erlauben....

  • @werni_80
    Per Post bekommst du die nur wenn du bei der Sutor keinen Online-Zugang hast incl. Postfach.
    Meiner kam schon vor 12 Tagen aber Online.


    Und nein, ich bekomme jedes Quartal einen Auszug und einen Jahresabschluss incl. Gebühren Berechnung.

  • Ich auch, und bei mir funktioniert es.
    Meine Frau nicht und sie bekommt alles ca. 1 Woche später per Post.


    Aber wir reden schon von dem Zugang zur Sutor, oder?
    Nicht zu Fairr bzw. dem Fairr-Cockpit. Das ist was anderes.

  • Fairr hat mir auf Nachfrage übrigens mitgeteilt, dass weiterhin Kontoführungsgebühren und die Verwaltungs- und Vertriebsgebühren erhoben werden.
    Zumindest in den für meinen Vertrag (von 2017) gültigen AGB, in denen die Gebühren noch prozentual abhängig vom Depotvolumen gestaffelt waren (1,5/1,0/0,5%), steht explizit, dass sich die Verwaltungs- und Vertriebsgebühren nach dem Depotvolumen berechnen

    Das ist ein guter Hinweis, allerdings steht in meinem Vertrag zu den Vertriebskosten und zu den Verwaltungskosten (kann mir bitte jemand den Unterschied erklären?):


    0,75% p.a. bei einem Depotvolumen kleiner 5.000,00 Euro
    0,5% p.a. ab einem Depotvolumen von 5.000,00 Euro
    0,25% p.a. ab einem Depotvolumen von 10.000,00 Euro
    Die Vertriebskosten werden / die Gebühr für die Verwaltungskosten wird monatlich auf Basis der Vermögenswerte jeweils zum Monatsultimo berechnet und kalenderhalbjährlich erhoben.


    Da also bei mir einerseits von Depotvolumen und andererseits von Vermögenswerten die Rede ist, könnten ja rein theoretisch 0,75 Prozent (statt 0,25 Prozent, da mein Depot ja aktuell leer ist) von dem Betrag auf meinem Verrechnungskonto (was mein Vermögenswert nach Verkauf ist) anfallen. Oder?


    Bei den Verwaltungskosten steht zusätzlich noch:
    Die maximalen jährlichen Verwaltungskosten betragen 1,35% des Depotvolumens (= 0,75% + 0,6%) zzgl. 27,00 EUR (= 2,25 EUR x12) Kontoführungsgebühr

  • Das Geld ist bis 100000 Euro durch den Staat gesichert.

    Ich gestatte mir den Hinweis, dass die Aussage falsch ist.


    Die Einlagensicherung ist nicht staatlich sondern durch eines der vier deutschen Sicherungssysteme (private und öffentliche Banken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken), in diesem Fall die Sicherung der privaten Banken. Es gibt keine staatliche Garantie der Einlagen. Dem Vernehmen nach verfügen die Sicherungseinrichtungen deutlich weniger als die von der EU vorgesehene 8 Promille der Einlagen. Daher können die Sicherungssysteme keine größeren Ausfälle verkraften.


    Näheres s. https://www.finanztip.de/sichere-banken/einlagensicherung/
    Noch detaillierter hier https://www.bafin.de/DE/Verbra…gseinrichtungen_node.html

  • @Zitroneneich


    Also die Verwaltungskosten bekommt die Sutor, die Vertriebskosten Fairr.
    Bei einem Depotvolumen kleiner 5.000€ würden also Sutor und Fairr beide jeweils 0,75% erhalten.
    Die Kontoführungsgebühren in Höhe von 27€ pro Jahr gehen nur an Sutor.


    Die 0,6%, die du ganz unten in deinem Kommentar erwähnst, beziehen sich auf die maximalen Kosten der einzelnen verwendeten Fonds. Diese Kosten werden aber nirgendwo separat ausgewiesen, sonderrn im Fonds selber entnommen, senken also den Kurswert des Fonds. Bei den zuletzt verwendeten ETF lagen diese Kosten so bei ca. 0,1 bis 0,3%, bei den Dimensional Fonds lagen die etwas höher, bei manchen bis zu ca. 0,6%, daher kommt auch diese Zahl als Obergrenze.


    Das mit der evtl. Unterscheidung zwischen Depotvolumen und Vermögenswerten muss ich mir auch noch mal genauer anschauen. Auch ein guter Hinweis!