Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • Man sollte nicht nur auf die Förderung schauen.


    Selbst bei Grundzulage und zwei Kinderzulagen kann ein wirklich schlechter Riestervertrag am Ende weniger abwerfen als ein ungeförderter ETF-Sparplan. (Szenarien lassen sich viele entwerfen.)


    Aber wenn der Vertrag nicht ganz unterirdisch ist, macht man in den meisten Fällen mehr richtig als falsch, solange die drei Zulagen in voller Höhe fließen.

  • WIr bekommen zwei Grundzulagen und eine Kinderzulage, meine Frau zahlt nur die 60 EUR ein. Wegen dieses Szenarios habe ich Riester überhaupt abgeschlossen. Erst bei der Debeka, da wurde mir eine Gesamtrendite von gut 3% ohne Steuerbetrachtung prognostiziert (bei meiner Frau natürlich ein Vielfaches). Nach dem Übertrag zu fairr hoffte ich auf mehr, und wir hatten sogar Glück, weil der Übertrag so lange dauerte, dass das Geld erst nach dem Crash ankam. Wenn die neue Anlagepolitik so bleibt, wäre ich besser bei der Debeka geblieben.


    Ich sehe meinen Riester-Vertrag als Diversifikation des Vermögens. Er erhöht meine gesetzliche Rente um 5-15%. Das wäre lächerlich, wenn's nicht so traurig wäre, dass sich viele darauf verlassen. Meine Altersarmut vermeide ich durch meine ETF, die werden am Ende mehr abwerfen als die GRV.

  • Das wird da ja immer schlimmer. Habe meinen Riester jetzt erstmal beitragsfrei gestellt (davor schon reduziert auf 5 €/Monat).


    Meine Frau ist derzeit in Elternzeit. Für sie läuft der Vertrag natürlich mit 60 €/p.a. weiter. Gerade in der Elternzeit mit zwei Kindern sind alleine die Zulagen, die sie erhält, ein gigantischer Wertzuwachs. Ich kenne keine andere Anlage, die so sicher das investierte Kapital verzehnfacht.

  • Man hätte an Fairr/Sutor Stelle, einfach nichts machen sollen. Und alle wären Glücklich gewesen. Dann wären die meisten Verträge heute aus dem minus gewesen, oder zumindest noch knapp im Minus gewesen.

    Wie sich die Kurse entwickeln, kann man nie voraussagen. So konnte man damals auch nicht wissen, ob und wann es wieder hochgeht.


    Aber hey, dafür haben wir ja den Fairr-Riester abgeschlossen. ETFs, passive Anlage, solche Phasen einfach Aussitzen. Selbst wenn es erst nach Jahren wieder hochgeht, kann man zwischendurch wenigstens billig einkaufen. Aber das haben die bei Sutor offentsichtlich nicht verstanden. :thumbdown:

  • Meine Frau ist derzeit in Elternzeit. Für sie läuft der Vertrag natürlich mit 60 €/p.a. weiter. Gerade in der Elternzeit mit zwei Kindern sind alleine die Zulagen, die sie erhält, ein gigantischer Wertzuwachs. Ich kenne keine andere Anlage, die so sicher das investierte Kapital verzehnfacht.

    Wie genau verzehnfacht sich denn das Kapital? Habt ihr fünfeinhalb Kinder? ;) Anders komm ich nicht auf eine Verzehnfachung.

  • Kann mir mal einer erklären warum Fairr inzwischen praktisch jeden einzelnen Handelstag meine Aktienquote irgendwo zwischen 80 und 100% neu berechnet und zwischen Aktien und Anleihen hin und her schichtet?


    Ich hab die Sache mit der individuellen Quote und dem VIX schon verstanden - aber wie kommt man von einem strikten Buy-and-Hold Ansatz zu einem ich-kaufe-und-verkaufe-jeden-Tag-ein-paar-Aktien Ansatz. Ich will gar nicht wissen was da an Transaktionskosten drauf geht.


    Wirklich faszinierend...

  • Kann mir mal einer erklären warum Fairr inzwischen praktisch jeden einzelnen Handelstag meine Aktienquote irgendwo zwischen 80 und 100% neu berechnet und zwischen Aktien und Anleihen hin und her schichtet?

    Wenn man sich mal die Änderungen der Anlagestrategie der vergangenen Monate ansieht und auch deren Nichtkommunikation, dann ist eigentlich jeglicher Erklärungsversuch überflüssig, denn in ein paar Monaten ändert sich sowieso wieder alles.


    Mich hat das dazu bewogen, den Vertrag beitragsfrei zu stellen. Rendite ist ja immer mit Zeit und mit Risiko verbunden, für mich heißt das Risiko hier eindeutig "Sutor". Und die Rendite ist dabei für mich als Single ziemlich mau.

  • Zwei "frische" Kinder bringen jeweils 300 Euro Zulage. 600 Euro Kinderzulage + 175 Euro Grundzulage bei 60 Euro Eigenbeitrag ist doch etwas.

    Danke für die Aufklärung. Diese 60€/p.a.-Regel war mir tatsächlich nicht bekannt. Unter den Umständen macht ein guter Riester (also nicht bei Fairr) sogar Sinn. :D

  • Wer Kinder erzieht, ist in den allermeisten Fällen aber unmittelbar förderberechtigt (Rentenversicherungspflicht aufgrund von Kindererziehungszeiten), daher sollte das sogar ohne den Partnervertrag klappen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, daher lohnt der genaue Blick. :huh:

  • Wer Kinder erzieht, ist in den allermeisten Fällen aber unmittelbar förderberechtigt (Rentenversicherungspflicht aufgrund von Kindererziehungszeiten), daher sollte das sogar ohne den Partnervertrag klappen.

    Die Mittelbare Berechtigung gilt nur in den ersten Drei Jahren nach der Geburt , wo jeweils 1 Rentenpunk gutgeschrieben werden.

  • Da haben wir uns dem Thema schon einmal gewidmet, Saidi sogar mit Video:


    Riester - Mittelbar zulagenberechtigt? - Altersvorsorge - Finanztip Community


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  • Das kann ich Dir ganz genau sagen, weil hier einfach nur unfähige Deletanten am Werk sind. Ich habe mein Riester auch beitragsfrei gestellt, sollen doch die Anlage Spezialisten versuchen mein Vertrag wieder ins Plus laufen zu lassen, ich habe fast 100 % Anleihen 'Quote. Wenn ich nicht kündige, dann müsste die Sutor ungefähr 6000 bis 8000 Euro draufzahlen. Eine Gurkentruppe ist das

  • Die Mittelbare Berechtigung gilt nur in den ersten Drei Jahren nach der Geburt , wo jeweils 1 Rentenpunk gutgeschrieben werden.

    Danke für die Klärung und das Video. Die 3 Jahre Kindererziehungszeit, in denen man unmittelbar berechtigt ist, hatte ich nicht präsent. @tom70794, in Deinem Satz fehlt noch das "un-".


    Nach den 3 Jahren dann wieder mittelbar, also über den Partner, wenn der unmittelbar berechtigt ist.

  • Oh nein, jetzt gehen mir die Förderungen verloren :D Mehrere hundert Euro gleich :D Selten so gelacht...Die Förderungen sind doch nicht dazu da, deren Anlage-Fehlentscheidungen wett zu machen.