Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • Hoffentlich macht das keiner, dann wäre die Sutor Bank schön aus dem Schneider. Für mich ist das Angebot schlichtweg unmöglich. Ich habe ja einen Bekannten der Klagt. Bin mal gespannt was dabei heraus kommt.

    Ich würde das eher im Einzelfall betrachten, bzw. ob ich generell weiter Riestern will oder nicht. Außerdem ist es auch abhängig davon wieviel Zeit ich noch habe bis zur Rente und wieviel ich bereits verloren habe.


    Im Grunde ist es ja nichts anderes wie ein Riester-Umzug, egal ob intern oder extern. Nur das Übertragene Kapital wird garantiert, wie unter dem Riester-Mantel vorgesehen.

    Im Gegenzug dafür bekommt man (eventuell) dann wieder eine höhere Aktien-Quote was sich, über die Laufzeit, deutlich vorteilhafter auswirken kann.


    Natürlich erlässt du der Sutor damit die Verluste die erwirtschaftet haben und Garantieren müssen.

    Aber nur um der Sutor diesen "Gefallen" nicht zu tun und den Vertrag weiter laufen lassen, bzw. sein Kapital dort durch die Inflation noch weiter zu vernichten halte ich für eine genauso schlechte Lösung.

    Dann lieber ganz die Reißleine ziehen und die Kröte schlucken, aber aussitzen war in fast allen belangen immer die suboptimalste Lösung

  • Im Gegenzug dafür bekommt man (eventuell) dann wieder eine höhere Aktien-Quote was sich, über die Laufzeit, deutlich vorteilhafter auswirken kann.

    Der Text enthält ein Schlüsselwort und es fehlt eine wichtige Einschränkung.
    Das Schlüsselwort heißt "eventuell" - genau. Vielleicht hat man eine höhere Aktienquote, deren positive Auswirkungen allerdings durch die ständigen Käufe und Verkäufe gemindert werden.

    Und die Einschränkung wäre die der Laufzeit. "Laufzeit" kann hier nur die Zeit bis zum nächsten Hüsterchen der Kurse sein, spätestens dann wird wieder umgeschichtet.


    Ich bin aber optimistisch, dass Sutor auch dann wieder einen neuen Vertrag anbieten wird. Denen, die es dann immer noch nicht begriffen haben.

  • richtig, solange sich am ganzen Grundgerüst Riester sich nichts ändert ist jeder Börsen-Rutsch ein großes Risikio das die Geschichte sich wiederholt.


    Vom viel viel zu nervösen umschichten der Sutor ganz zu schweigen.


    Mit Kröte schlucken meinte ich auch nicht das Angebot anzunehmen, sondern Riester komplett abzuwickeln und selbst investieren. Das kam oder kommt, gerade falsch rüber wie ich selbst feststelle

  • Gibt Sutor dann eine Verlust-Bescheinigung raus dafür? dann könnte man diese "Abschreibung" eventuell steuerlich geltend machen...

    vermutlich wieder immer bei solchen Angeboten - warten auf eine Erhöhung des Angebots.

    Ansonsten ist das ein gutes Zeichen: Sutor will / muss sein totes Kapital reduzieren.

  • Mit Kröte schlucken meinte ich auch nicht das Angebot anzunehmen, sondern Riester komplett abzuwickeln und selbst investieren.

    Korrekt, das kann man fast nicht ausreichend betonen. Schon bei einer angenommenen jährlichen Rendite von 5% rechnet sich das schneller, als viele es sich vorstellen.


    Bei mir hat sich, trotz fast nicht vorhandener Aktienquote, in den vergangenen Tagen die Differenz zum Garantiebetrag auf über 2700€ erhöht.

    Die würden mit einem einfachen Festgeldkonto oder Bargeld im Sparstrumpf besser fahren, sie erhöhen ja ihre Verbindlichkeiten einfach immer nur weiter. Das kann eigentlich nicht im Interesse der Bank sein.

  • Also ich habe den Raisin Support gefragt und auch flott eine Antwort erhalten, von daher habe ich im alten Model alles relativ "optimal" gemacht (Anfang 2020 bereits auf Endalter 83 umgestellt) und der Aktiengrad scheint nicht steigerbar:

    "Guten Tag, das Depot weist derzeit einen Garantiefehlbetrag von rd. 2500€ bzw. 20% auf, bei einem derzeitigen Endalter von 83 Jahren.

    Die Aktienanlagequote weist derzeit 43% auf.

    Seit ein paar Tagen kursiert eine Kundeninformation zur Steigerung der Aktienquote.
    Welche erhöhte Aktienquote würde mir das konkret bringen? und wie wollen Sie dadurch die gesetzlichen Garantievorschriften (welche das eigentliche Grundübel sind) einhalten ?"


    Die Antwort:

    Guten Tag,vielen Dank für Ihre Nachricht.


    Die Aktion ist ein Angebot der Sutor Bank. Aus Sicht der Sutor Bank können von dem Vertragswechsel v.a. Kunden profitieren, die eine niedrige Aktienquote haben und damit in der Regel auch sehr wenig von den Renditechancen einer Aktienanlage profitieren. In Ihrem Fall ist durch die Restlaufzeitverlängerung auf 83 die Ziel-Aktienquote bereits im alten Vertrag maximiert und keine nennenswerte Erhöhung der Aktienquote durch Vertragswechsel (und damit Verlust der alten Garantie) möglich.

    Falls Sie dennoch wechseln möchten, können Sie so vorgehen - der Wechsel ist bis 31.3.2021 befristet möglich:

    Loggen Sie sich im Cockpit ein, klicken Sie auf das Raisin Pension Logo links oben und wählen auf der Hauptseite dann "Rürup/Riester wechseln" und folgen dem Riester-Wechselprozess. Hier nicht vergessen das Wechselguthaben ca. zu nennen und den Wechselwunsch mit "Ja" zu beantworten. Setzen Sie bitte die richtigen Werte, ein Wechsel ist nur zwischen Rentenbeginn 62-67 möglich (später können Sie nach Vertragswechsel auf 83 wieder verlängern, wenn Sie möchten.) Bitte auch die Sparraten richtig setzen, der Vertragsbeginn ist frühestens 01.05.2021 möglich.

    Beachten Sie bitte auch, dass die aktuellen Konditionen bei einem Vertragswechsel lauten: 36€ jährlicher Kontoführungsgebühr + 0,6% p.a. auf das Vertragsguthaben. In Ihrem aktuellen Vertrag haben Sie noch das alte Gebührenmodell: 27€ jährlicher Kontoführungsgebühr + 0,5% ab 10.000€ p.a. auf das Vertragsguthaben bzw. 1,0% ab 5.000€ auf das Vertragsguthaben. Sie liegen mit Ihrem Vermögen knapp unter der 10.000€ Marke (was sich aber natürlich schnell ändern kann.), es gilt also aktuell noch die 1,0% Gebührenstaffel, ab 10.000€ dann komplett die 0,5% auf das Vermögen im Vertrag.

    Falls Sie das neue Gebührenmodell bevorzugen, müssen Sie nach dem Vertragswechsel nichts unternehmen. Falls Sie sich für die Beibehaltung des alten Gebührenmodells entscheiden, schreiben Sie bitte nach erfolgtem Vertragswechsel von Ihrer bei der Sutor Bank hinterlegten E-Mail und mit Angabe der aktuellen Vertragsnummer eine Nachricht an service@sutorbank.de, dass sie das Angebot annehmen und nach dem Vertragswechsel das alte Gebührenmodell mit 27€ und Gebührenstaffel behalten möchten.

  • tom70794: Du würdest natürlich durch den Wechsel deine Aktienquote auch steigern können. Gib doch mal deine Werte hier im Rechner ein , dann siehst du deine künftige mögliche Aktienquote. Dafür setzt du sowohl bei "Summe Ihrer Einzahlungen", als auch bei "Aktueller Depotwert" deinen jetzigen Depotstand ein, setzt die Vertragslaufzeit auf 83 Jahre und passt dazu noch dein Alter an.

    Ich habe das Angebot ebenfalls nicht erhalten, dann den Support angeschrieben und auch die von dir gepostete Antwort von Raisin erhalten. Mein Vertrag liegt aktuell 700€ bzw. 14% im Minus und ich habe aktuell sogar 100% Aktienquote (bei Endalter 83 Jahre). Ich werde das Angebot trotzdem annehmen, da ich durch den Wechsel in den neuen Vertrag auch bei höherem VIX länger 100% Aktienquote fahren kann, bis in Anliehen umgeschichtet wird. Ich gehe sowieso davon aus, dass mein (alter) Vertrag auch mittelfristig wieder im Plus landen würde (zahle auch weiterhin ein), deswegen verzichte ich in dem Fall auch auf die Beitragsgarantie für die 700€ durch den Wechsel.

    Ich glaube, als grobe Faustregel kann man sagen:
    - Wer mit seinem Depot nur soweit im Minus liegt, dass man realistischerweise davon ausgehen kann, den Verlust so oder so durch Beibehalten des Vertrags (ob nur durch Beitragsfreistellung oder durch zusätzliches weiteres Einzahlen) wieder mind. ausgleichen zu können, für den würde ein Wechsel in einen neuen Vertrag wegen dann höherer Aktienquote Sinn machen.

    - Wer so tief im Minus ist, dass es so oder so unrealistsich ist, dass man da wieder rauskommt, für den macht ein Wechsel keinen Sinn. Das gilt insbeondere für die Älteren, die alleine schon wegen der kürzeren Restlaufzeiten nicht mehr auf hohe Aktienquoten kommen können. Da bleiben dann wie gehabt die Möglichkeiten a) förderschädlich kündigen oder b) beitragsfrei weiterlaufen lassen und den fehlenden Betrag zu Laufzeitende von Sutor ausgleichen lassen.


    Für alle, die sehr tief im Minus stehen, trotzdem prinzipiell weiter ristern wollen und nicht so sehr von Fairr/Raisin die Sschnauze voll haben, dass sie nie wieder was mit denen zu tun haben wollen, wäre evtl. folgende Variante noch möglich (weiß allerdings selber nicht, ob das tatsächlich so möglich ist): Alten Vertrag beitragsfrei stellen und Verlust am Ende von Sutor ausgleichen lassen + zusätzlich neuen Vertrag starten und da halt fortan einzahlen.


    Prinzipiell ist natürlich alles sehr schlecht gelaufen mit Fairr/Raisin im vergangenen Jahr. Der große Schaden ist im März 2020 entstanden, seitdem wird mäßig erfolgreich versucht irgendwie Schadenzbegrenzung zu betreiben. Nur muss ja jetzt jeder trotzdem für sich die beste Lösung für die Zukunft finden. Und die sieht bei jedem durch unterschiedlich hohe bisherige Verluste, Förderkonstellationen, Ausblicke in die Zukunft etc. individuell anders aus. Ich glaube ehrlich gesagt, dass viele von euch, die emotional verständlich sagen "Fairr hat mir die Scheiße eingebrockt, die sollen mir halt meine Verluste am Ende dann ausgleichen", rational gesehen sich selber auf diese Weise mind. ebenso "bestrafen" wie sie damit Fairr/Raisin was "heimzahlen". Förderschädliche Kündigung (und Wiederanlage in eigene ETF) oder aber oben genannte alternative Lösungen wären wahrscheinlich bei den meisten die bessere Läsung.

  • tom70794:Ich glaube ehrlich gesagt, dass viele von euch, die emotional verständlich sagen "Fairr hat mir die Scheiße eingebrockt, die sollen mir halt meine Verluste am Ende dann ausgleichen", rational gesehen sich selber auf diese Weise mind. ebenso "bestrafen" wie sie damit Fairr/Raisin was "heimzahlen". Förderschädliche Kündigung (und Wiederanlage in eigene ETF) oder aber oben genannte alternative Lösungen wären wahrscheinlich bei den meisten die bessere Läsung.

    Zustimmung!

  • Die neuen Fonds taugen ja nichts, Aktien Quote hin Aktien Quote her. Es wird viel zu viel umschichtetet, hin und her macht Taschen leer. Im Aktuellen Finanztest wird von Anleihen Fonds mittlerweile abgeraten.