Riester DWS TopRente Dynamik - welcher Fondsvermittler?

  • Hallo,


    ich überlege den DWS TopRente Dynamik Riester-Fondssparplan abzuschließen.
    Im Online-Artikel von Finanztip (https://www.finanztip.de/riester/riestern-mit-fonds/#c70481) ist beschrieben, dass man den Vertrag am besten über einen Fondsvermittler abschließt, da dadurch die Vertragskosten günstiger sind.
    Ich habe jetzt die Fondsvermittler AVL, fonds-for-less, FondsClever und fondsvermittlung.de angeschaut, die alle diesen Riester-Fondssparplan anbieten.
    Leider haben alle vier unterschiedliche Rabattmodelle (Rabatt auf Ausgabeaufschlag, Rabatt auf Abschlusskosten, Rabatt auf Depotgebühren etc.) und es ist für mich nicht ersichtlich, bei welchem Anbieter es am günstigsten wäre.
    Leider steht genau dazu nichts im Online-Artikel von Finanztip.


    Kann jemand überschlagen was am günstigsten wäre bzw. hat sich das jemand schonmal durchgerechnet?


    Viele Grüße
    MioTB

  • Push – Ich lese mal mit.


    Habe selbst beide von Finanztip empfohlenen Anbieter kontaktiert aber (noch) keine Zahlen erhalten sondern nur allgemeine Antworten :whistling:


    Vielleicht hat ja hier jemand schon Erfahrungen gesammelt?

  • Ich nutze fonds-for-less und bin damit sehr zufrieden - ob ein anderer Anbieter noch besser ist kann ich nicht sagen.
    Wichtig ist dass der Ausgabeaufschlag erlassen wird und nicht erstattet wird.
    Hintergrund: Zahlt man Ausgabeaufschlag startet der Vertrag und später jeder neu eingezahlte Beitrag im Minus (und zwar um den Ausgabeaufschlag). Da dieser meist 5% beträgt ist man 5% im Minus. Bis das in der heutigen Zeit wieder erwirtschaftet ist, mit der Sicherungskomponente dauert teils Jahrzehnte. Entsprechend niedriger ist die Chance auf eine höhere Aktienquote (die aber auch bei der DWS ohne Ausgabeaufschlag sehr niedrig ist).
    Auf alle Fälle meiden sollte man Union Investment - es gibt dort gar keine Möglichkeit die Produkte ohne Ausgabeaufschlag zu kaufen sodass man praktisch sofort in die Sicherungskomponente umgeschichtet wird, da man ja im Minus anfängt.

  • Ich nutze AAV Fondsvermittlung.
    Bei aktiven Fonds bekommt man bei den meisten Kapitalanlagegesellschaften 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Den Rest braucht man ja nicht kaufen.
    Ab einer Anlagesumme von 25000 €, bei aktiven Fonds, übernimmt der Vermittler auch das Depotentgeld.
    Ab 100000 € zahlt der Vermittler 80 % der vereinnahmten Bestandsprovisionen an an den Kunden aus.
    Schöne Ostern


    Altsachse

  • Hallo zusammen,

    offensichtlich gibt es Mitglieder mit Erfahrung mit der AVL Finanzvermittlung bzw. mit dem auch von Finanztip empfohlenen Riesterfondssparplan DWS Top Rente Dynamik.
    Ich habe mir das angesehen und finde das Angebot, meinen HDI Riestervertrag zu wechseln reizvoll. Da ich als mittelbar Zulageberechtigter, ich bin rentenversichert über ein Versorungswerk aber meine Frau in gesetzlich rentenversichert und hat einen eigenen Riester-Vertrag, meinen Beitrag frei wählen kann (mind. 60 EUR p.a.) und trotzdem die volle Zulage bei verhältnismäßig niedrigen Kosten bekomme kann ich damit vielleicht den Verlust bei meinem laufenden Vertrag bei der HDI aufgrund hoher Abschluss- und laufender Kosten einigermaßen über die Zeit ausgleichen. Wobei ich jetzt im 5. Vertragsjahr bin und die Abschlusskosten langsam wegfallen sollten.


    In der Produktübersicht der AVL zur DWS TopRente sehe ich als Kosten 19 EUR p. a. Depotkosten zzgl. eine lfd. Kostenpauschale des Fonds von ca. 1,45 % (je nach Produkt). Kommen dazu weitere laufende Kosten und vor allem: Wie dauerhaft kann man das Angebot von AVL betrachten? Müssen die das ebenso wie der Riester-Anbieter DWS über die komplette Laufzeit aufrecht erhalten?

  • fonds-for-less hatte bei meiner letzten Durchsicht die besten Konditionen.

    Aber Bestandsprovision und Erlass der Depotgebühren gibt es erst ab 25.000 Euro. Dazu muss man ca. 10-12 Jahre einzahlen, um auf so eine Summe zu kommen.

  • Nochmal eine Frage zur DWS TopRente: Gibt es etwas zu beachten hinsichtlich der Beitragsgarantie bzw. stehen zu Rentenbeginn die eingezahlten Beträge (Prämien) zzgl. Zinsen in voller Höhe zur Verfügung? Die Broschüre der AVL sagt das aber mein Versicherungmakler, der mir die HDI verkauft hat sagt, dass es bei der DWS keine Beitragsgarantie gibt. Vielleicht handelte es sich dabei um ältere Riester Produkte der DWS ...?

  • Eine Beitragsgarantie ist gesetzlich vorgeschrieben, die DWS hat aber keinen garantierten Rentenfaktor, vielleicht meinte der Makler das!

    Ja, danke. Ich denke, darum geht es. Ich habe mich jetzt zu dem Begriff der Beitragsgarantie belesen und in den Jahresabrechnungen meiner HDI Two Trust Vario (fondsgebundene Rentenversicherung) nachgesehen. Demnach beträgt die Beitragsgarantie pro 10.000 EUR Guthaben ca. 33,47 EUR. Das scheint kein schlechter Wert zu sein, oder? Und er ist seit Jahren stabil. Mich ärgern ja insbesondere die hohen Kosten für Abschluss bzw. Vertrieb und die laufenden Fondskosten. Kann man die irgendwie drücken z. B. durch Veränderung der Fonds?


    Und: Ist die DWS TopRente trotzdem zu empfehlen? Das scheint ja keine fondsgebundene Rentenversicherung zu sein, sondern der Fonds wird bei renteneintritt in eine Versicherung gewandelt, was wiederum Kosten nach sich zieht. Sind deshalb die Kosten während der Laufzeit so niedrig, wenn man das Produkt über einen Direktvermittler abschließt?

  • Ich wechsle gerade von der DWS zur Condor. Das I-CPPI der DWS ist ein schlechter Witz, die gesamte Laufzeit über waren über 95% des Guthabens in Rentenfonds. Grundsätzlich würde ich bei Riester und Altersvorsorgeprodukten immer nur Nettotarife (ohne Abschlusskosten) empfehlen, die Ablaufleistungen sind da einfach deutlich (5 stellig) höher.

    Den Condor hab ich bei fiseba.de abgeschlossen, allerdings hat Condor sein Riester Geschäft mittlerweile eingestellt.

  • Philharmoniker

    Das die DWS keinen Rentenfaktor hat, bzw. dieser eben erst feststeht bei Renteneintritt ist aber genau DAS große Problem.


    Denn bei DWS, und einigen anderen Riester-Fonds, kauft man sich aus seinem Fondguthaben zum Rentenbeginn eine Lebensversicherung die das Langlebigkeit-Risiko abdeckt. Diese springt ab dem 85. Lebensjahr ein. Bis dahin verbrauchst du dein angespartes Kapital aus dem Fond welches, nach dem Kauf der Versicherung noch übrig ist.


    Da diese Versicherung ja aber wie gesagt bei einigen erst in 20,30 oder gar 40 Jahren gekauft wird, je nach Zeit bis zur Rente, weiß heute niemand wie die Lebenserwartung der Bevölkerung später aussieht. Es gelten nämlich genau die zur Rentenbeginn gültigen Sterbeprognosen und damit auch der dann gültige Renten Faktor.


    Wenn du heute einen Renten Faktor von 33,47 € hast kann der später auch nur bei 24,76 € liegen, wenn er eben heute noch nicht festgelegt wird. Wer weiß welchen fortschritt wir in der Medizin bis dahin noch machen und eventuell dann schon im Schnitt 105 Jahre alt werden, das weiß eben heute noch keiner.


    Wenn du also später z.b. 250 € aus dem Riester haben willst, dann brauchst du mit deinem aktuellen Faktor ca. 75.000,- € Kapital zum verrenten.

    Ist der Faktor später aber bei den (Beispielhaften) 24,76 € weil inzwischen alle länger leben, dann brauchst du bzw. die Versicherung aber schon 101.000,- € zur Kapital zum Verrenten.


    Schaft die DWS diesen Rendite-Sprung von 26.000,- € nicht, was ich im aktuellen Zinsumfeld sehr stark anzweifle, und der Rentenfaktor ist wirklich deutlich niedriger als heute, dann hast du später sogar eine niedrigere Rente als wenn man einen nicht Fond-Riester mit einem guten und festen Rentenfaktor gewählt hätte.


    (Alles nur fiktive Zahlen zur Verdeutlichung)

  • Der Witz bei der DWS TopRente war die letzten 10 Jahre allerdings auch, dass die Rentenfonds ca. 8% pro Jahr gemacht haben und der (mickrige) Aktienfondsanteil nur 6%.


    Wenn einem der Rentenfaktor in 30 Jahren nicht gefällt, kündigt man den Riester einfach vor der Verrentung und plant seinen Ruhestand halt steueroptimal. Im Ganzen hat man dann immer noch vom Hebel- und Zeitwert der passiven latenten Steuern profitiert.

  • Das I-CPPI der DWS

    :) Wow, jetzt geht es ans Eingemachte. Lauter neue spannende Fachbegriffe.

    Das die DWS keinen Rentenfaktor hat, bzw. dieser eben erst feststeht bei Renteneintritt ist aber genau DAS große Problem.

    ...

    Wenn du heute einen Renten Faktor von 33,47 € hast kann der später auch nur bei 24,76 € liegen, wenn er eben heute noch nicht festgelegt wird. Wer weiß welchen fortschritt wir in der Medizin bis dahin noch machen und eventuell dann schon im Schnitt 105 Jahre alt werden, das weiß eben heute noch keiner.

    ...


    Danke für die hilfreiche Beispielrechnung. Wo sehe ich denn, ob ich einen garantierten Rentenfaktor habe? Ich habe den Vertrag durchgesehen aber daraus geht das nicht hervor. Den einzigen Anhaltspunkt liefern die Jahresaufstellungen und in denen ist der beschriebene garantierte Faktor zumindest seit 2017 stabil (33,47 EUR). Damit müsste der doch eigentlich auch stabil bleiben, oder?

    Der Witz bei der DWS TopRente war die letzten 10 Jahre allerdings auch, dass die Rentenfonds ca. 8% pro Jahr gemacht haben und der (mickrige) Aktienfondsanteil nur 6%.


    Wenn einem der Rentenfaktor in 30 Jahren nicht gefällt, kündigt man den Riester einfach vor der Verrentung und plant seinen Ruhestand halt steueroptimal. Im Ganzen hat man dann immer noch vom Hebel- und Zeitwert der passiven latenten Steuern profitiert.

    Interessant, sollte man dann ggf. bei einem Wechsel einen normalen Rentenfonds wählen? Wobei sich in 20 Jahren auch einiges ändern kann und in meinem HDI derzeit eh fast nur Rentenfonds drin sind. Den Hinweis, den Riester ggf. vor der Verrentung zu kündigen merke ich mir für den Zeitpunkt wenn es soweit ist. :)


    Fazit: Da stehe ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Na ja, ein bisschen schlauer schon. ;)

  • Ganz vereinfacht: die TER teilt sich auf einen Anteil für die Fondsgesellschaft und einen Teil für den Betreuer, letztere ist die Bestansprovision. Über Fondsvermittler als Betreuer gibt es Angebote, sich einen Teil dieser Provision weitergeben zu lassen.


    Als eine meiner ersten Taten hier hatte ich mal was dazu geschrieben. Gemanagte Investmentfonds - Kosten senken durch Auszahlung Kickback

  • Hier noch ein Hinweis zu den Kickbacks im Alphatarif. Um nicht in eine Kostenfalle zu tappen, sollte man mindestens 200 000 € bei aktiven Fonds halten. Somit ist man auch bei einen Rücksetzer um 50% noch nicht kostenpflichtig.

    Gruß


    Altsachse