Riester-Reform - wir entwickeln ein zukunftsfähiges Konzept

  • Wie wäre es mit einem geschlossenen Renten-Depot, das steuerfrei geführt werden kann? Jede Entnahme, die über die vorherige Einlage hinaus geht, wird versteuert, darin enthaltene Beträge/Aktien können jedoch nach einer gewissen Mindest-Behaltensfrist zeitlebens steuerfrei umgeschichtet bzw. veräußert werden.


    Wäre ein guter Anfang.


    Und wer selber kein Depot führen kann, für den führt es der Staat oder die Rentenversicherung gegen eine geringe Verwaltungsgebühr.

    Bliebe die Frage, wie man Geringverdiener an so einem System beteiligen könnte?:/ Wie wäre es z.B. mit einem direkten Zuschuss abhängig vom Lohn!? Also je weniger der AN verdient um so höher der Zuschuss!? Wäre dann auch wieder quersubventioniert...

    Optional könnte man natürlich auch einfach den Mindestlohn kräftig erhöhen, damit auch Geringverdiener in das Renten-Depot einzahlen könnten. :/

    Aber dann könnte auch gleich einen Staatsfonds analog Schweden/Norwegen einführen.

    Außerdem würde das nur sehr langfristige Auswirkungen haben. Wie lösen wir aber die Probleme der nächsten 10-15 Jahre (geburtenstarke Jahrgänge)!?

  • "Wenn es ein Vorsorgekonto/depot geben würde, so kann ich mir nicht vorstellen, dass man dieses in die Hände der DRV (oder einer anderen Institution in Selbstverwaltung) geben würde."


    Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich das auch auf keinen Fall tun. Das wäre ja fast so, als wenn ich die Verfügungsgewalt über meine zukünftige Rente dem Staat bzw. der DRV überlassen würde. ;)


    "Bliebe die Frage, wie man Geringverdiener an so einem System beteiligen könnte?"


    So wie bei VWL - Zuschuss bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze, kommt man drüber, dann gibt es nichts dazu. Oder eine Mischung aus VWL und Riesterzulage.


    Es geht halt nicht um das "wie", sondern um das "wer verwaltet mein Geld und kassiert ggfls. Provisionen ab". Riester war/ist ein reiner Selbstbedienungsladen, weil eine Versicherung (= es gibt keinerlei Risiken für dich) mit einer Vermögensentwicklung (= wir versuchen das Maximale für dich herauszuholen) gekoppelt war.


    Das kann nicht wirklich gut funktionieren.

  • Und wer selber kein Depot führen kann, für den führt es der Staat oder die Rentenversicherung gegen eine geringe Verwaltungsgebühr.

    ... dann plädiere ich auch gleich noch für ein eingechränkte Wahlrecht für diesen Teil der Bevölkerung :D:D:D

  • Alle, die schon mal dran waren, sind es sicherlich nicht. Die SPD hat immer Vorschläge, schafft es dann aber in dieser Legislaturperiode nicht mehr. Aber in der nächsten ... Die Leier geht schon länger so.

    Im ZDF ist gerade Wahl2021 mit dem kleinen Finanzministerdarsteller Olaf von SPD. Das ist der mit der kurzfristigen Umsatzsteuersenkung in der Pandemie.


    Er soll vorrechnen, wer zukünftig mehr Steuern zahlen soll: Kann er natürlich nicht. Mathedoof eben.


    Dann will er eine Vermögenssteuer. Äh, wer ist Finanzminister und an der Regierung?


    Wer wählt so etwas?

  • Das beste Mittel gegen Altersarmut sind steigende Löhne. Zusätzlich gibts mehr Steuereinnahnen und mehr Geld fürs Gesundheitssystem. Also muss man darüber nachdenken wie man die Tarifbindung steigert bzw. neue Tarifverträge aushandelt.

  • JDS  meierle

    Wo der Humor endet und der Ernst beginnt, ist mir bei den Aussagen nicht ganz klar, aber verfassungsgemäß ist eben die gleiche Wahl. Zensuswahlrecht und ähnlicher Unfug sind ja schon länger nicht mehr angesagt und dies würde ich als zu verteidigende Errungenschaft bezeichnen. :!:

    Sorry, das musste raus.

  • Das fordere ich schon lange. Kindergeld und Wählerstimmen nach Bildungsniveau.

    Ich hoffe doch auch mal, dass es sich bei dieser Aussage um reinen Sarkasmus handelt. Offenbar den Zwinkersmiley ;) vergessen!

    Ansonsten bleibt mir nur die Aussage, dass ein möglicherweise vorhandenes Bildungsniveau nicht zwangsläufig etwas mit Intelligenz zu tun hat. ;)

  • Hallo zusammen,

    interessant Beiträge.


    Das A und O ist, dass es keine Garantie geben darf.


    Eine Garantie kostet immer das Geld des Anlegers.


    Wenn es darum geht, aus Geld mehr Geld zu machen braucht es keine Versicherung oder staatliche Instrumente.

    Da reicht der Vermögensaufbau aller Finanztip nicht nur absolut aus, sondern ist schon der Königsweg.


    Wenn es darum geht, Menschen mit (zu) wenig Geld zu soliden Rente zu verhelfen, wohl eher einen angemessenen Mindestlohn der eine auskömmliche Rente überhaupt ermöglicht.


    Zurück zur Reform.


    Ohne Garantie.

    staatliche Anlage. (Norwegischesmodell)

    Weltweit anlegend.


    Die Menschen wollen aber eine Garantie.

    Da stehen Sie sich selbst im Wege.


    Also fehlt eine umfassende Finanzbildung, siehe Finanztip.


    LG

  • Das beste Mittel gegen Altersarmut sind steigende Löhne. Zusätzlich gibt's mehr Steuereinnahmen und mehr Geld fürs Gesundheitssystem. Also muss man darüber nachdenken wie man die Tarifbindung steigert bzw. neue Tarifverträge aushandelt.

    Und wer soll diese höheren Löhne bezahlen?


    Wenn alles doppelt so teuer wäre, wird auch wieder gejammert.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Das fordere ich schon lange. Kindergeld und Wählerstimmen nach Bildungsniveau.

    Und da das nicht so ist, werden die nächsten Wahlen -mal wieder- nichts ändern.


    Selbst ein Abendessen aller Verfassungsrichter bei Merkel, würde so eine Gesetzesänderung nicht ermöglichen. ;)

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Und wer soll diese höheren Löhne bezahlen?

    Wenn alles doppelt so teuer wäre, wird auch wieder gejammert.

    Hmm,

    Alles doppelt so teuer würde es mit Sicherheit nicht. Oder glaubt hier Jemand ernsthaft, dass eine Verdoppelung von Löhnen gerade bei den Geringverdienern zu doppelten Verkaufspreisen führt? ;)

    Komischerweise schaffen es andere Länder irgendwie besser damit umzugehen (z.B. Schweiz, Schweden, Dänemark, Niederlande, usw.)

    Evtl. sollte man mal in Ruhe schauen, ob man nicht von anderen Ländern lernen kann.


    Und mal im Ernst, wäre es so schlimm, wenn z.B. ein Paketbote oder das Reinigungspersonal im Hotel doppelt so viel Lohn bekäme!? Ok, dann wären Lieferungen von Amazon nicht mehr Portofrei oder Prime würde halt 1-2€ im Monat mehr kosten...

    Ach ja, in der Landwirtschaft wurden bereits vor Jahren (sehr geringe) Mindestlöhne für Erntehelfer eingeführt. Konnten wir uns deswegen kein frisches deutsches Obst/Gemüse mehr kaufen!? Ja, ein Paketbote oder das Reinigungspersonal im Hotel evtl. nicht!;)

  • "Und mal im Ernst, wäre es so schlimm, wenn z.B. ein Paketbote oder das Reinigungspersonal im Hotel doppelt so viel Lohn bekäme!?"


    Super. Dann quäle ich mich nicht mehr mit Steuerrecht und Bilanzen herum, sondern fahre Pakete aus und hätte sogar noch mehr Brutto als jetzt.


    Ernsthaft: Die Qualifikation sollte sich dann doch schon noch irgendwie im Gehaltsgefüge wiederfinden.

  • "Und mal im Ernst, wäre es so schlimm, wenn z.B. ein Paketbote oder das Reinigungspersonal im Hotel doppelt so viel Lohn bekäme!?"


    Super. Dann quäle ich mich nicht mehr mit Steuerrecht und Bilanzen herum, sondern fahre Pakete aus und hätte sogar noch mehr Brutto als jetzt.


    Ernsthaft: Die Qualifikation sollte sich dann doch schon noch irgendwie im Gehaltsgefüge wiederfinden.

    Genau Du hast das Problem erkannt!

    Ich bin auch der Ansicht, dass die Leistung der Arbeit honoriert werden sollte. Ist das denn aktuell wirklich so!?

    Warum verdient dann ein Schweißer in einem Handwerksunternehmen i.d.R. deutlich weniger als in einem Industriebetrieb!? Ist der Schweißer dort weniger qualifiziert?:/

    Wir haben nur in den letzten 30 Jahren so dermaßen von der neoliberalen Politik einlullen lassen, dass man ja gar nicht mehr auf den Gedanken kommen mag, es auch mal Anders zu versuchen.

    Ich arbeite als IT-ler im sozialen Bereich. Ich bekomme aktuell ständig Jobangebote aus der 'freien' Wirtschaft , wo ich deutlich besser bezahlt werden würde.

    Trotzdem arbeite ich weiter hier. Die Arbeit macht mir Spaß und ich habe tolle Kollegen!

    Geld verdiene ich genug. Es reicht sehr gut zum Leben und auch um in meine private Altersvorsorge zu investieren. Und ich gebe mit meiner Arbeit den Menschen, die evtl. nicht die gleichen Chancen im Leben hatten etwas zurück.


    BTW: Dann fährt man halt Pakete aus, wenn man dann scharf auf das Geld ist! Niemand wird dazu gezwungen in Steuerrecht zu machen. Und wenn nur genug Steuerrechtler zu den Paketfahrern wechseln würden, führt das auch automatisch zu höheren Löhnen bei den Steuerrechtlern. Schon mal darüber nachgedacht?

    Unser System funktioniert nur, weil es immer Jemanden gibt, der auf der Leiter noch weiter unten steht als man selbst.

  • "Und mal im Ernst, wäre es so schlimm, wenn z.B. ein Paketbote oder das Reinigungspersonal im Hotel doppelt so viel Lohn bekäme!?"


    Super. Dann quäle ich mich nicht mehr mit Steuerrecht und Bilanzen herum, sondern fahre Pakete aus und hätte sogar noch mehr Brutto als jetzt.


    Ernsthaft: Die Qualifikation sollte sich dann doch schon noch irgendwie im Gehaltsgefüge wiederfinden.

    Es wird wohl eine Mischung aus Wertschöpfung und Verfügbarkeit (bzw. Ersetzbarkeit) sein, was den Lohn bestimmt. Wobei Umstände wie Tarifbindung usw. in die Verfügbarkeit miteinbezogen werden müssen.


    Aber: Ein wenig "Off Topic" ist das schon, oder? :saint:

  • "Und wenn nur genug Steuerrechtler zu den Paketfahrern wechseln würden, führt das auch automatisch zu höheren Löhnen bei den Steuerrechtlern. Schon mal darüber nachgedacht?"


    Ja, darüber denke ich seit >20 Jahren nach, denn die relativ schlechte Bezahlung ist im Bereich der Steuerberater seit Ewigkeiten ein Thema. Da die Arbeitslosen-Quote für Fachangestellte seit Jahren zwischen 1,0 und 1,5% liegt, müssten die Löhne ja quasi durch die Decke gehen. Tun sie aber nicht, was den Schluss zulässt, dass die Gleichung "wenig Arbeiter = automatisch höhere Löhne" so nicht aufgeht.