Riester-Reform - wir entwickeln ein zukunftsfähiges Konzept

  • Mein Senf zu dem Thema:

    ...

    Ja, wäre toll für die Leute, die es sich leisten können. Nur die sparen jetzt häufig auch schon Privat an. Mich würde so ein Modell z.B. kaum noch interessieren.

    Und wie sähe Dein Senf für die Leute aus, die jetzt schon kaum genug Geld zum Leben haben?

    Soll es auch weiterhin eine staatliche Förderung geben?

    Bitte bitte bitte schafft die Beitragsgarantie beim Riester ab. Nicht nur auf 90% absenken, was immerhin ein Schritt wäre, den man später ausbauen kann. Aber um das Kind aus dem Brunnen zu holen, braucht es jetzt klare Entscheidungen.

    Ich sehe das sehr kritisch. Ja, für einen jungen Menschen ist die Beitragsgarantie pures (Rendite)Gift. Aber was ist mit Menschen ~50, die einen Riester am laufen haben? Dort komplett auf die Beitragsgarantie zu verzichten könnte u.U. in einigen Jahren zu langen Gesichtern führen.


    Ich finde Saidi hat es in seinem Podcast zur Aktienrente auf den Punkt gebracht. Eine Auswirkung dürfte eh erst die nächste Generation spüren.

  • Bitte bitte bitte schafft die Beitragsgarantie beim Riester ab. Nicht nur auf 90% absenken, was immerhin ein Schritt wäre, den man später ausbauen kann. Aber um das Kind aus dem Brunnen zu holen, braucht es jetzt klare Entscheidungen.


    Was meint Ihr, wie könnte man das realistisch umsetzen? Verzicht auf Garantie nur nach Beratung? Dann dürfte diese nicht von Produktverkäufern durchgeführt werden, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Dabei entstünden wohl wieder nur mehrseitige Risikoblätter, die die Kunden am Ende blind unterschreiben.

    Lasst die Garantie doch, nur die Verpflichtung muss vom Anbieter weg, damit der vernünftig investieren kann. Der Staat kann doch bürgen. Die Bürgschaft kann man sich ja auch irgendwie bezahlen lassen.

    Bei Geld wird man kreativ.

  • Gerne gebe ich auch noch hierzu meinen Senf ab:


    Lebenshaltungskosten:

    Energiekosten senken durch EEG Abschaffung. Als Sofortmaßnahme wäre vorübergehendes Aussetzen sämtlicher Abgaben auf Energie denkbar.


    Für Solarenergie sollte die Einspeisung in das Stromnetz durch smarte Stromzähler mittels Saldierung mit dem Verbrauch vergütet werden, damit die Haushalte davon profitieren, und nicht die Konzerne (Die Niederländer machen das schon lange erfolgreich..)


    Soziales:


    Wiedereinführung Wehr-, Zivildienst.


    Die Abgabenlast senken, indem eine Karenzzeit bei AU bzw. Krankengeld wieder eingeführt wird.


    Arbeit:


    Tarifverträge in jeder Branche für allgemeingültig erklären, damit Arbeitgeber keine Möglichkeit der Tarifflucht mehr haben, um Dumpinglöhne zu zahlen.


    Abstandsgebot bei Zeitarbeit einführen, d.h. ein Leiharbeiter bekommt Prozent X mehr an Stundenlohn ggü. Stammbelegschaft, da er flexibler sein muss und weniger planen kann. Somit werden Anreize zur Übernahme geschaffen.


    Steuern:


    Bekämpfung der kalten Progression


    Für kleine Einkommen eine "negative Einkommenssteuer" einführen, d.h. bis zu einer bestimmten Grenze an Einkommen zahlt der Fiskus einen Zuschuss an den Arbeitnehmer. Das ganze könnte auch degressiv gestaltet werden, um den Übergang zu erleichtern.

  • Habe mich noch nicht wirklich mit dieser Garantie beschäftigt und es wird schon seine Gründe haben aber wieso kann eine Versicherung die eine bestimmte, äußerste mikrige Rente in 30 Jahren verspricht die Beiträge (ohne Inflationsausgleich) nicht garantieren und trotzdem das Geld anlegen? Ohne Inflationsausgleich sollte doch selbst eine ausgesprochen schlecht laufende Anlage in Msci World + Anleihen (je nach Alter des Versicherten) die Beiträge erhalten, wenn auch vllt mit Inflationsverlust ^^ steh vllt auch aufm Schlauch wie gesagt Riester interessiert mich abseits dieser Frage nicht da es ja in erster Linie ein Produk für fie Versicherungswirtschaft ist und nicht für den Kunden ^^

  • Hallo zusammen,

    ja, genau die Garantie sollte abgeschafft werden.


    Jede Garantie kostet Geld und macht bei Aktien nur die Ertrag kleiner.


    Nun, leider wird es das wohl nicht geben, da die Menschen auf eine Garantie bestehen. Es ist schwer vermittelbar, dass die Garantie nicht die Lösung, sondern das Problem ist.


    Wie kann man es den Menschen nur erklären, wie einen guten Zugang finden?


    Viele Beratung ist erfordelich, viel Finanzbildung, gut das es FT gibt.


    LG

  • Bitte bitte bitte schafft die Beitragsgarantie beim Riester ab. Nicht nur auf 90% absenken, was immerhin ein Schritt wäre, den man später ausbauen kann. Aber um das Kind aus dem Brunnen zu holen, braucht es jetzt klare Entscheidungen.


    Was meint Ihr, wie könnte man das realistisch umsetzen? Verzicht auf Garantie nur nach Beratung? Dann dürfte diese nicht von Produktverkäufern durchgeführt werden, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Dabei entstünden wohl wieder nur mehrseitige Risikoblätter, die die Kunden am Ende blind unterschreiben.

    Wenn man die Riester-Rente weiterführt, dann muss die Beitragsgarantie zu 100 Prozent bestehen bleiben - ganz einfach deshalb weil es sich hier eben um kein "Renditeprodukt" handelt sondern um eine Ergänzung der gesetzlichen Rente - mit dem Ziel aus der Riester-Rente ebenfalls eine lebenslange Rente beziehen zu können -

    dafür gibt der Staat die Zuschüsse und dafür hat er auch die gesetzlichen Renten gekürzt - die 4 Prozent Einzahlung in eine Riester-Rente sind also nicht so geplant gewesen, dass das jeder machen will wie er lustig ist sondern gedacht von Walter Riester, dass es jeder so machen muss....

    da hat dann aber die Kampagne der Versicherungskonzerne/Bild-Zeitung sehr gefruchtet, dass es auf den privaten Versicherungsmarkt "geworfen" wurde und die Versicherer haben sich aus den Zulagen schön bedient....

    Wenn der Staat nun auf 100 Prozent der Garantierten Beitragsgarantie verzichten würde dann bedeutet das - wieder mal ein super gutes Geschäft für die Versicherer aber nicht für die Kunden....

    Man hätte die Riester-Rente gleich bei der Rentenversicherung als Fond u.ä. andlegen sollen wie jetzt geplant....

    aber wie sagte ein bekannter SPD Politiker...Hätte, hätte Fahrradkette.......

  • Fände ich auch gut (und natürlich längst überfällig). Ergänzen würde ich konzeptionell noch a) ein vernünftiges Volumen (müßte jetzt in den USA bei ca. knapp max. 20.000 $ p. a. liegen (wobei max.15% vom Lohn eine weitere Obergrenze sind) - nur mal dazu im Vergleich der lächerliche deutsche Sparerfreibetrag ...) und b) daß - wie in den USA - während des Berufslebens weder das abgeführte und dort investierte Geld noch die Erträge daraus (Zinsen, Dividenden) versteuert werden müssen (guter Anreiz zum Ansparen und dem Akkumulieren für die Altersvorsorge). Kommt es im Alter (bei dann in aller Regel geringeren Einnahmen und damit auch geringeren Steuern) zu Entnahmen, sollten diese natürlich der Ekst. unterliegen. Entnahmen sind m. W. in den USA frühestens erst ab Mitte 50 möglich.


    Weiterer Vorteil wäre: Nicht wenige, die dann so investiert sind, fangen auch automatisch an sich wenigstens etwas sowohl für Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Geldpolitik usw. und die Auswirkungen auf ihr Depot als auch für die Grundregeln der Geldanlage zu interessieren. Vor dem Hintergrund des durchschnittlichen "Finanzwissens" (präziser wohl Finanz-Nichtwissen) in Deutschland nach meinem Dafürhalten ein nicht zu verachtendes weiteres Argument.


    Meine Hoffnung zu den Chancen auf Umsetzung: Nach fast 70 (überwiegend in diesem Land hier gelebten) Jahren - eher gering oder gegen Null tendierend ...

  • Meine Hoffnung zu den Chancen auf Umsetzung: Nach fast 70 (überwiegend in diesem Land hier gelebten) Jahren - eher gering oder gegen Null tendierend ...

    Da bin ich bei Dir.

    Wäre doch auch nicht auszudenken, wenn plötzlich Millionen von Arbeitnehmern Ihre private Alterszusatzvorsorge wohlmöglich in Aktien von US-Firmen anlegen würden. Und vor allem die armen deutschen Versicherer nichts davon hätten!

    Wo kämen wir denn da hin. 8o

  • Und vor allem die armen deutschen Versicherer nichts davon hätten!

    Da gibt's zwei Verbündete, die Versicherer (Lebensversicherer) und die Regierung/en.


    Versicherungsgesellschaften sammeln Geld von Versicherten ein, müssen den Großteil dieses Geldes 'sicher' in Staatsanleihen investieren... und der Steuerzahler zahlt 'später' die Anleihen zurück (indirekt natürlich)...

  • Wäre doch auch nicht auszudenken, wenn plötzlich Millionen von Arbeitnehmern Ihre private Alterszusatzvorsorge wohlmöglich in Aktien von US-Firmen anlegen würden.

    Besser - vom Ergebnis her für die Altersvorsorge - wäre es (für die meisten jedenfalls). Da aber nicht mal der deutsche DAX überwiegend den Deutschen (Sparern und deutschen Arbeitnehmern) gehört (nach meiner Erinnerung machen da mit deutlich > einem Drittel nordamerikanische Investoren den größten Anteil aus - iGz zu Deutschen mit < 18%) profitieren (die meisten) Deutschen auch da weder von Wertsteigerungen noch von Dividenden.

    Und vor allem die armen deutschen Versicherer nichts davon hätten!

    Wo kämen wir denn da hin. 8o

    Die bekommen schon regulatorisch bedingt einen hohen Anteil Staatsanleihen "reingedrückt", weil diese ja per definitionem "ausfallsicher" sind ... Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.


    Btw: Ein typisches und zentrales Merkmal von finanziell unterdrückten (Finanzielle Repression) sprich von der Notenbank manipulierten Märkten ist die Entkopplung von Rendite und Risiko. In der Eurozone werden seit über 10 Jahren (nicht nur solche Staatsanleihen, deren Zinsen durch Anleihekäufe der EZB in Billionenhöhe auf (teilweise absurd) niedrige Niveaus gedrückt wurden) sondern auch riskante Schuldverschreibungen immer häufiger unter dem Marktniveau ihres Zinses in sog. "sichere Lebensversicherungen" und "sichere Pensionsfonds" eingebracht. Den Haltern dieser "sicheren Anlagen" dürfte dieser Hintergrund eher unbekannt sein. Das hier aber nur am Rande.


    Schließlich zahlen diese dann auch noch immer eine jährliche - mehr oder weniger hohe - zusätzliche "Abgabe" (denn Inflation wirkt im Ergebnis wie eine weitere Steuer, die der Münzherr (staatliches Geldmonopol) seinen Bürgern auferlegt).

  • Dann fasse ich das mal subjektiv so zusammen:

    - 401(k) wäre weiterhin ein gutes Vorbild für Deutschland

    - die GRV sollte durch eine Aktienrente in deutlich höherem Umfang ergänzt werden

    - Riester-Alterverträge sind kaum zu retten, der Staat könnte die Beitragsgarantie "maßnahmenfrei" übernehmen (d.h. das Risiko tragen die künftigen Steuerzahler)

    - Riester-Verträge sollten aber generell nicht mehr von Versicherungskonzernen angeboten werden, weil diese nur hohe Kosten verursachen und Versicherung und Geldanlage nichts miteinander zu tun haben

    - neutrale Beratung gibt's nur auf Honorarbasis ohne Provisionsinteressen (bei niedrigem Vermögen könnte der Staat Beratungsgutscheine vergeben, was deutlich weniger kosten würde, als später die Altersarmut ganzer Generationen zu zahlen)

  • Ich hätte gerne ein Angebot, das auf Kundenseite als Banksparplan firmiert, im Hintergrund kann ja gerne anders investiert werden (Fonds, Fonds, Fun), bei dem man am Ende den Kapitalstock über die DRV verrenten lassen kann oder zur Entschuldung nutzen kann.


    Das wäre doch etwas für Oma Erna bis Malte-Anakin, oder nicht?

  • Prinzipiell bin ich dabei. Darf ich mir aus Deinem Produkt auch selbst eine flexible Depotrente auszahlen? Gerne mit nachgelagerter Besteuerung, wenn ich die Einzahlungen absetzen konnte. Aber die Verrentung über die GRV sollte nur optional sein. Nicht jeder spekuliert auf langes Leben oder hinterlässt Witwen. Und eine Entschuldung sollte bei Renteneintritt auch eher die Ausnahme sein.

  • Prinzipiell bin ich dabei. Darf ich mir aus Deinem Produkt auch selbst eine flexible Depotrente auszahlen? Gerne mit nachgelagerter Besteuerung, wenn ich die Einzahlungen absetzen konnte. Aber die Verrentung über die GRV sollte nur optional sein. Nicht jeder spekuliert auf langes Leben oder hinterlässt Witwen. Und eine Entschuldung sollte bei Renteneintritt auch eher die Ausnahme sein.

    Irgendwie müsste man sicherstellen, dass die Entreicherung ausgeschlossen ist, daher wäre ich für eher strenge Regeln zur Verrentung.


    Die Idee mit der Entschuldung ist ja auch schon ein vorweggenommener Kompromiss. ?(

  • Oh Mist, die Entreicherung! Ja, die wäre wohl sogar einen eigenen Thread wert. Einfach alles verjubeln und das steigende Bürgergeld plus Miete usw. zu kassieren, klingt manchmal reizvoll, wenn der Schreibtisch überquillt und das Telefon nicht ruht. Endlich in Ruhe im Sonnenaufgang meditieren und Körper und Geist zur Harmonie führen...


    Kurzzeitig gebe ich mich also geschlagen und stimme Deiner Verrentung über die GRV zu. Immerhin hat dann die Solidargemeinschaft ggf. auch noch was davon. Und wer partout das Depot mit 67 verjubeln will, kann das ja mit seinem frei angespartem Geld tun. Das wäre auch konform zum Gründungsauftrag der Riester-Verträge, dass sie "nur" die Rentenlücke decken sollten, die 2002 erzeugt wurde.

  • Oh Mist, die Entreicherung! Ja, die wäre wohl sogar einen eigenen Thread wert. Einfach alles verjubeln und das steigende Bürgergeld plus Miete usw. zu kassieren, klingt manchmal reizvoll, wenn der Schreibtisch überquillt und das Telefon nicht ruht. Endlich in Ruhe im Sonnenaufgang meditieren und Körper und Geist zur Harmonie führen...


    Kurzzeitig gebe ich mich also geschlagen und stimme Deiner Verrentung über die GRV zu. Immerhin hat dann die Solidargemeinschaft ggf. auch noch was davon. Und wer partout das Depot mit 67 verjubeln will, kann das ja mit seinem frei angespartem Geld tun. Das wäre auch konform zum Gründungsauftrag der Riester-Verträge, dass sie "nur" die Rentenlücke decken sollten, die 2002 erzeugt wurde.

    Ja, wird wohl ein längeres Projekt. ?(

  • Da aber nicht mal der deutsche DAX überwiegend den Deutschen (Sparern und deutschen Arbeitnehmern) gehört (nach meiner Erinnerung machen da mit deutlich > einem Drittel nordamerikanische Investoren den größten Anteil aus - iGz zu Deutschen mit < 18%) profitieren (die meisten) Deutschen auch da weder von Wertsteigerungen noch von Dividenden.

    Problem: Ich bin über ETFs (Sitz der Fondsgesellschaft in USA) in den DAX investiert, zähle also als "nordamerikanischer Investor" in dieser Statistik.