ETFs - Flexibilität

  • Sehr geehrtes TF-Team, hallo community.


    Ich habe den TF Beitrag "Mit thesaurierenden Fonds Erträge direkt wieder anlegen" aufmerksam gelesen. Leider kann ich den Inhalt teilweise nicht bestätigen.


    Ich besitze bei der Onvista Bank ausländische thesaurierende Fonds. Mir wurde auch eine Jahressteuerbescheinigung bzw. Jahresabrechnung geschickt, jedoch gibt es dort keinerlei Beträge. Diese Bescheinigung enthält ein paar meiner Fonds und als Betrag steht überall 0,00 €...


    Ich habe bei der Bank angerufen und mir eine kostenpflichtige detaillierte Jahresabrechnung schicken lassen... auch hier finde ich keine Auflistung meiner Dividenden. Geschweige denn wie in Ihrem Beitrag gesagt: "Am Ende des Jahres erhalten Sie von Ihrer Depotbank eine Jahressteuerbescheinigung, aus der Sie entnehmen können, welche Erträge angefallen sind und wo in der Anlage KAP Sie diese eintragen müssen. ....Auch (die anrechenbare Quellensteuer) weist Ihnen Ihre Onlinebank oder Ihr Broker in der Jahressteuerbescheinigung aus. Sie sollten den Betrag ebenfalls in der Anlage KAP angeben."
    => Das wäre ja einfach zu schön gewesen.


    Was kann ich nun tun? Mehr als dort anrufen und mir kostenpflichtig die Detailübersicht zuschicken zu lassen kann ich wohl kaum tun!? Ich sollte schon so langsam meine Steuererklärung durchführen. Kann mir jemand Helfen?


    Grüße, Markus

  • Hallo Markus, willkommen in der Community.


    Bei dem Fonds dürfte es sich um einen sog. Swap-ETF handeln. Bei diesen fallen i.d.R. keine ausschüttungsgleichen Erträge an und damit gibt es dann auch nichts zu versteuern. Unabhängig davon verdient man an der Wertentwicklung des Index. bei Verkauf ist der Wertzuwachs zu versteuern. Insofern hat man dann die Erträge im Fonds gelassen und diese sind dann mit gestiegen.


    Gegenprüfen kann man die Aussage der Bank unter bundesanzeiger.de, dort in die Suchfunktion die ISIN eingeben und im entsprechenden Dokument nachsehen, dort dürfte überall 0,00 Euro stehen.


    Bei Bedarf die ISIN posten, dann schaue ich nach.

  • Hallo zusammen,
    Vielen Dank für die ausführlichen Infos zum neuen Investmentsteuergesetz. Mir stellt sich noch die Frage, wie das Ganze bei der Besteuerung von ETFs aussieht, die in ausländischen Depots gehalten werden und für die Steuern nicht automatisch abgeführt werden. Kann man in diesem Fall weiterhin die alte Verrechnung verwenden, d.h. gezahlte Quellen- und Abgeltungssteuer für Dividenden bis zum Verkauf aufsummieren und anrechnen lassen?

  • Hallo,


    zunächst einmal vielen Dank für den umfangreichen und hilfreichen Artikel.
    Bei meiner Auseinandersetzung mit dem Thema ETF ist eine Frage aufgetaucht: Gibt es einen guten Grund, warum in Berichten, Tests und ähnlichem die DKB als mögliches Depot nie auftaucht? Wenn ich das Angebot richtig verstehe, erscheint es mir, als wäre es auch dort möglich, in ETF anzulegen, und zwar zu potentiell ganz vernünftigen Preisen. Oder irre ich mich da?


    Ein freundlicher Gruß aus Stuttgart

  • Sorry, den Link hatte ich vergessen.
    Wenn ich das richtig sehe, ist nur Flatex eindeutig günstiger - bei den anderen von Finanztip untersuchten Anbietern hängt es von der jeweiligen Schwerpunktlegung ab, oder?


    Was ich mit der Frage auch meinte, ist noch basaler: Beim Angebot der DKB zu Anlagen, allgemein DKB-Broker bzw. insbesondere Wertpapiersparplan, handelt es sich prinzipiell um ein ähnliches wie die hier beschriebenen Angebote, oder?
    Und es ist im Prinzip auch mindestens im Mittelfeld zu den anderen, dort bewerteten Optionen, richtig?
    Oder übersehe ich da etwas ?

  • Hallo @Jo-st


    Die DKB ist eine extrem günstige Bank fürs Konto (sofern man 700 Euro Geldeingang hat) und im Mittelfeld bei der Depotführung. Wenn du wie von Finanztip empfohlen ETF Sparpläne anlegen willst wäre ein Vergleich


    DKB 1,50 euro fix
    Flatex 90ct fix
    Comdirect 1,5% von der Sparplanrate.


    Bis zu einer Sparrate von 100 Euro pro Ausführung ist Flatex<Comdirect<Dkb.


    Ab 100 Euro gilt Flatex < DKB < Comdirect.

  • ...Mit Provision, Aufschlag und laufende Kosten ist er bei ca 5% Kosten je Fonds. D...)

    Wie andere schon schrieben ist das viel zu viel und völlier Wahnsinn.
    Ein guter an der Börse gehandelter Aktien ETF bietet Dir all das für maximal 0.25% Kosten im Jahr und natürlich auch ohne Ausgabenaufschlag.


    Hier auf meiner Webseite: Die Freiheitsmaschine habe dazu schon einige Artikel geschrieben.


    Gruss,
    Maschinist

  • Weil die Börse eben nicht nur nach oben geht und deine Anlage aktuell weniger wert sein kann, als zum Anlagezeitpunkt. Aktuell steht der DAX nahe 10000 Punkten. Er wird in den nächsten Jahren sicher auch mal wieder unter 9000 stehen. Wenn du jetzt 120.000 in ETFs auf den DAX anlegst und zum 9000er Zeitpunkt verkaufen musst, weil das Auto defekt ist, hast du 10% Verlust gemacht. Solche Ausgaben sollte man daher lieber über Tagesgeld und Festgeldanlagen decken, damit man in schlechten Börsenzeiten einen langen Atem hat und nicht mit Verlust verkaufen muss.

    Mich treibt die selbe Frage um wie einst arnlinger im November 2014. (siehe post #1) So richtig habe ich es noch nicht verstanden. Man kann den Kurs doch ständig im Auge behalten und wenn er unter ein gewissen Wert fällt, das Geld sofort wieder rausziehen, oder nicht?


    Hintergrund ist, ich habe letztes Jahr einen etf-fondssparplan (msci world) bei der comdirekt mit monatlichen Einzahlungen von 200€ abgeschlossen.
    Nun würde ich gerne 20.000-30.000 vom Tagesgeldkkonto dort reinstecken, da es dort seit einem Jahr kaum was abwirft. Im msci world hätte ich 5,4% Gewinn gemacht...
    Spricht etwas dagegen?


    Außerdem überlege ich die 200€ auf 1000€ zu erhöhen....
    Sollte ich dazu von der comdirekt zu einem anderen Anbieter wechseln?


    Falls arnlinger noch mitliest, würde ich gerne wissen, wofür er sich im November 2014 entschieden hat?
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/31018885fw.jpg]

  • an kann den Kurs doch ständig im Auge behalten und wenn er unter ein gewissen Wert fällt, das Geld sofort wieder rausziehen, oder nicht?

    Ja, kann man. Allerdings ist das aus eigener leidvoller Erfahrung in der Praxis weniger einfach als es sich anhört. Dazu musst Du nämlich definieren, wie viel Du verlieren möchtest für den Verkauf. Schau Dir mal den Chart dieses Jahr an (ich nehme den Amundi, da er in EUR notiert ist) https://www.justetf.com/de/etf…in=FR0010756098&tab=chart


    Je nach Kaufzeitpunkt stellt sich eine völlig unterschiedliche Situation dar. Hättest Du Anfang März gekauft hättest Du bis Sept rund 7% Verlust gemacht. Wann hättest Du auf dieser Strecke verkauft? Und wann hättest Du wieder gekauft um die Jahresendrallye mitzunehmen?


    Es gibt ein Börsensprichwort "Hin und Her macht Taschen leer". In diesem Zusammenhang auch die Transaktionskosten im Auge behalten.


    Mein Rat: Keine kurzfristige Anlage in Aktienfonds, auch nicht in den MSCI World. Es sei denn rein spekulativ, d.h. Du hast noch weitere 300 T€ im Hintergrund, die weiter auf Tagesgeld / Festgeld bleiben, so dass Du einen 10%-Verlust locker wegstecken kannst , da 10% Verlust von 10% Vermögen eben nur 1% sind .....

  • Hallo @fxf


    Willkommen im Forum.
    Beim Blick in den Rückspiegel weiß man immer, was damals gut gewesen wäre. Als ich anfing mit ETFs stand der DAX unter 10.000 und der Dow unter 17.000. Hätte ich damals gewusst...


    Ich glaube ans passive Investieren. Wenn man Geld hat, legt man es in ETF, wartet 10-15 Jahre und sollte im Plus rausgehen. Wenn man nur 5 Jahre warten will, steigt das Risiko eben, das muss einem klar sein. Die Börse ist keine Einbahnstraße, bei der es nur nach oben geht.


    Wenn du jetzt 30.000 reinsteckst und deinen Sparplan auf 1000 erhöhst, hast du in 2 Jahren mehr als 50.000 Euro in ETFs. Was wäre, wenn du morgens aufwachst und dein Depot ist nur noch 20.000 Wert. Springst du dann aus dem Fenster? Bekommst du Panik? Futterst du nur noch Dosenwurst? Oder bleibst du entspannt, wartest 10 Jahre und siehst erst dann wieder, wie es deinem Depot geht?

  • Ich habe auf ETF mtl. Sparpläne laufen, über Wirtschaftsregionen diversifiziert. Von Sparbüchern und Tagesgeldern bin ich seit vielen Jahren weg, damit verdienen nur Banken und Versicherungen. Natürlich sehe ich ETF langfristig > 10 Jahre und gleiche mit mtl. Käufen die Kursschwankungen aus - Zeit zum "täglich Draufschauen" habe ich nicht. Die Tipps hier bei finanztip.de sind seriös und wenn man sich etwas einliest, auch in der Praxis umsetzbar. Viel Erfolg weiterhin.
    PS: Schwerpunkt der Geldanlage sollte aus meiner Sicht in der Entschuldung von "Immobiliengold" liegen, Überschüsse dann gerne in ETF.

  • Hallo @fxf,
    willkommen im Forum. Leider ist es meistens so, dass es schneller abwärts geht, als aufwärts. Dazu kommt, bei mir in meinen Depot braucht es ca. 3 Tage bis der Verkauf ausgeführt ist. Ich setze deshalb auf langfristien Wertzuwachs. Abschwünge sitzte ich halt aus.
    Gruß


    Altsachse

  • Man kann den Kurs doch ständig im Auge behalten und wenn er unter ein gewissen Wert fällt, das Geld sofort wieder rausziehen, oder nicht?

    Klar kann man das machen. Institutionelle Anleger machen das dauernd. Die eigentliche Frage ist, was ist der Sinn dahinter? Was ist, wenn du am Tag nach dem Stop-Loss-Ereignis der Kurs wieder ansteigt? Investierst du dann wieder? Wenn ja, dann hast du 2-mal Provision gezahlt.

  • Ich würde davon abraten "Fast-Food" bzw. "Fertiggerichte" zu kaufen. Zumindest wenn man nicht nur die Portokasse anlegen will.
    Es bringt eine höhere Rendite, wenn man sich aktiv mit der Börse befasst, ein paar Zeitschriften auswertet und einen guten Börsen-Brief wie "Börse-Intern" bezieht.
    Ich habe zum Beispiel Fossil am 8.11.17 zu 4,80 € gekauft und vorgestern zu 7,44 € verkauft. Über 300 % Rendite / Jahr umgerechnet.
    Statistisch ist es so, daß je mehr Pferde man im Stall hat, desto langsamer laufen sie im Durchschnitt. Natürlich steigt das Risiko - aber man kann das sehr gut in Griff bekommen, in dem man eben für sein Geld sinnvoll arbeitet. Lieber weniger sinnlos in der Welt herumreisen und sich um sein Vermögen kümmern ...
    Ein schönes Beispiel und Vorbild ist Warren Buffet!