Sicherer "Hafen" fürs Geld (Sparkont und ETF-Fonds) in der aktuellen Situation?

  • Hallo Zusammen,


    durch die aktuelle Situation bin ich stark verunsichert: Aktienkurse erholen sich zwar erheblich aber die Konjunktur wird einen extrem starken Dämpfer bekommen und "Profis" wie Hr. Dirk Müller sprechen schon von einer deftigen Inflation, Gold ist auch nicht mehr "die" sichere Geldanlage.


    Momentan ist ein Großteil unseres Vermögens in ETF-Fonds Welt angelegt, die ja endlich wieder auf dem Weg "nach oben" sind, trotzdem bleibt eine große Unsicherheit, ob die nächste Krise kommt, da Corona noch lange nicht überwunden ist.


    Auf der einen Seite möchte ich vermeiden, dass durch eine extreme Situation mein Geld nichts mehr wert ist, wenn ich nämlich die Reißleine ziehe, weil die Fonds wieder bergab gehen wie Mitte März - da habe ich es leider verpasst, dies zu tun. Bringt mir aber nichts, wenn ich dann Geld auf der Bank habe, dass nichts mehr wert ist.


    Mir ist schon klar, dass auch die Mitleser hier über keine Kristallkugel verfügen, für sachdienliche Hinweise, wie man sein Erspartes in diesen Zeiten in Sicherheit bringen kann, wäre ich trotzdem sehr dankbar.


    VG und bleibt gesund.

  • Hallo @tsch,
    was willst Du denn mit dem Geld machen, wenn Du zu einen güstigen Zeitpunkt aussteigst ?
    Ich sehe derzeit nur Tagesgeld oder Festgeld als Alternativen, oder aufs Girokonto. In allen 3 Fällen erreicht man derzeit nicht mal die Inflation ausgeglichen. Und den günstigen Wiedereinstieg erwischt man dann doch selten.
    Also doch lieber dabeibleiben und halten, so mache ich es jedenfalls.
    Gruß


    Altsachse

  • Hallo,


    dass Dirk Müller von drohender Inflation spricht und Gold schon immer eher Spekulationsgut statt Investment war, hat vielleicht damit zu tun, wie Dirk Müller (und die anderen "Experten") ihren Lebensunterhalt bestreiten.


    Meine Theorie: Die langweilige Mischung von Tages- und ggf. Festgeld sowie ETF ist auf lange Sicht der sichere Hafen, wenn man zwischendurch nicht die Nerven verliert.
    (Sagt sich natürlich einfacher als es getan ist.)

  • Ich denke auch, dass sich auf lange Sicht eine Mischung aus ETF- Tages- und Festgeld auszahlen wird. In Anbetracht der Tatsache, dass kaum vorstellbare Summen an Geld in Umlauf gebracht werden, ist eine starke Inflation kaum zu vermeiden. Allerdings sehe ich es so, dass auch wenn das Geld nur noch die Hälfte wert sein sollte, es immer noch gut ist, etwas davon zu haben und dann damit zu investieren. Dass wird eine extreme Hyperinflation bekommen, glaube ich nicht. Man braucht einfach einen langen Atem. Und um mich wohler zu fühlen habe ich zusätzlich in unseren Garten, Camping- und Survival-Equipment und in Gold- und Silbermünzen investiert, aber nur einen kleineren Betrag. Mit dem Geld auf meinen Konten würde ich in eine Immobilie investieren, wenn die Preise vielleicht durch die Krise mal etwas runter gehen. Große Mengen Gold würde ich auf keinen Fall kaufen, die Preise sind viel zu hoch. Und obwohl ich glaube, dass die Kurse noch weiter runter gehen, werde ich jetzt nicht verkaufen, weil ich insgesamt mit meinem Depot gerade mal zwei, drei Prozent im plus bin.

  • Wenn du einen langen Anlagehorizont hast, würde ich einfach die Füße stillhalten und den Sparplan, wenn du einen hast, weiterlaufen lassen.


    Irgendwann ist auch diese Krise überwunden.

  • Aus dem Post von Oktober lese ich, dass Du 75% an Aktien hast. Wenn Du Dich mit der hohen Quote nicht wohl fühlst wäre mMn eine zarte Adjustierung bei einer Kurserholung wie bis letzten Mittwoch nicht verwerflich. Du tauschst das Kursrisiko der Aktien mit dem sicheren Wertverlust durch Inflation. Das kann zumindest aber kurzfristig kein schlechter Tausch sein.


    Nur zur Sicherheit: dies widerspricht natürlich dem Buy-and-Hold-Gedanken und ist auch ein Stück weit Markttiming, das i.d.R. nicht funktioniert. Allerdings sollte man sich mit seiner Anlage auch wohl fühlen.


    Wenn wir dann schon beim Verstoß gegen gute Anlageprinzipien sind wäre die Anlage eines Teils in Vehikel mit Absicherungsansatz auch eine Option zur Gewissenserleichterung.

  • Vielen Dank für Eure bisherigen Antworten.


    Ideal, und da habe ich bisher leider noch nichts passendes gefunden, wäre eine Anlage mit geringem Risiko aber trotzdem eine Gewinnaussicht von 2-5%, d.h. Tagesgeld mit max. 0,3% scheidet aus, da kann ich mir das Geld auch gleich in den (eigenen) Tresor legen.


    Hätte ich keine Bedenken, dass Corona in Amerika bei Amazon, Microsoft oder Facebook nochmal für deutliche Kursverluste sorgen kann, würde ich hier bereits angelegt haben.