Kapitalmarktausblick 2015

  • Hallo liebe Mitglieder,


    in dieser Woche veröffentlichen einige Banken einen sog. Kapitalmarktausblick. In diesen Texten sind die Chancen und Risiken des nächsten Jahres für die wichtigsten Geldanlagen zusammengefasst.


    Zwar kann keiner dieser Ausblicke völlig unabhängig sein, aber in der Kombination können sie dem geneigten Leser einen guten soliden Eindruck verschaffen. Da einige dieser Publikationen kostenlos heruntergeladen werden können, wollte ich Sie auf diese Möglichkeit aufmerksam machen ^^ .


    Viele Grüße


    Franziska

    • Offizieller Beitrag

    Die Deutsche Bank prognostiziert einen Dax von 11 500 Punkten zum 31.12.

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager

  • Hallo!


    leider liegen die Banken mit ihren Kapitalmarktausblicken regelmäßig daneben. Man orientiert sich zu sehr am Mittelwert und will sich nicht blamieren.


    Meines Wissens nach sehen fast alle Banken stets steigende Börsen voraus.

  • Interessanter Aspekt! Mittwelwert... heißt das dann, die Prognosen gehen weder zu weit nach oben noch zu weit nach unten?


    Wäre sicherlich mal opportun, das für die letzten Jahre nachzuvollziehen (ich kann mir gerade schon eine ganze Masterarbeit zu dem Thema vorstellen..).

  • Die Banken leigen meistens falsch. Schaut euch doch mal die Prognose ex post an. Solange der Index fällt, prognostizieren sie: der Dax könnte auf 8000 fallen, 7500 oder 7300 seien auch möglich. Wenn er steigt, sagen sie 11.500, legen bei Erreichen nochmal 10 Prozent als Prognose drauf. Da kann man gleich Lotto spielen.


    Es gibt bessere Möglichkeiten, als sich auf die Prognose der Banken zu verlassen.

  • Was würdest Du denn für Möglichkeiten vorschlagen? Also wie kann man selbst zu einer guten Einschätzung kommen?


    Ich höre immer nur, dass all versuchen, den Aktienmarkt zu schlagen, aber es nur wenigen so richtig gelingt. Gerade Leute, die sich nicht den ganzen Tag professionell damit auseinandersetzen, sollten doch auch einen Zugang haben können.

  • Hallo Franziska,


    ich muss dazu leider die Wirtschaftslehre ansprechen, um die Frage zu beantworten. Ein Professor der Uni Mannheim hat sich diesem Thema gewidmet und fand heraus, dass langfristig der Markt nicht zu schlagen sei. Genauso wenig, wie man das Wetter (hier gibt es allenfalls Wahrscheinlichkeiten) oder die Lottozahlen voraussagen kann (da gibt es mathematisch gar keine Progrnose, welche Zahlen kommen könnten, ausser die, dass die Wahrschienlichkeit 1 zu 49 ist bei der ersten Ziehung usw.).


    Weber fand also heraus, dass es am besten ist, den Markt erstens möglichst konform abzubilden und zweitens die Gebühren gegen Null gehen zu lassen - letzteres hat sich leider geändert, die Verwaltungsgebühren liegen bei 0,7 Prozent p.a. plus Kauf- und Verkaufskosten.


    Als ich mit ihm ein Interview an der Uni Mannheim für ein Wirtschaftsmagazin führte, erläuerte er die Gründe, die den Rahmen heute sprengen würden. Wer Details wissen möchte, kann sic hdas Buch von Martin Weber kaufen oder den Artikel downloaden. Der kostet leider, ich habe die Rechte damals an den Verlag abgegeben.


    http://traders-mag.com/shop/di…us/TRG/contribution/1673/


    Der dort beschriebene AReRo (steht für Aktien, Renten, Rohstoffe) Fonds wirft pro Jahr eine gute Rendite ab, nach KSt und Soli sind das meist 6+ Prozent. Ich persönlich halte Anleihen, die allerdings genau geprüft werden sollten Stichtwort: Mal lernen, eine Bilanz zu lesen. ;) Die Banque Cantonale
    http://www.comdirect.de/inf/ak…html?ID_NOTATION=29801143
    ist kerngesund und erfreut die Anleger seit Jahren mit Kuponzahlungen (sprich Zinsen pro Jahr). Wer auf Kursspekulationen aus ist, ist hier natürlich falsch und wer meint, nur auf Divendentitel aus zu sein, sollte sich den Risiken bewusst sein. Überproportional viele Unternehmensanleihen gingen in den letzten Jahren den Bach runter. Das sollte man nicht vergessen, der Totalverlust ist immer vorhanden. Wer allerdings sein Guthaben in 2 oder 3 Aktien steckt und dann hofft, ist zum Scheitern verurteilt. Herr Markowicz hat vor ca. 25 Jahren für seine Erkenntnisse dazu aus der Portfoliotheorie den Wirtschaftsnobelpreis erhalten.


    ETF ist interessant, man muss hier genau beachten, wie hoch die Gebühren sind. Ich habe keine, weil ich bereits seit 2009 voll investiert bin und auch - so gut die ETFs auch sind - hier das Timing wichtig ist.


    Leider ist es oft so, dass oft das Gefühl erzeugt wird, dass hier alle Schreiber am Ende des Jahres mit einem Gewinnsaldo aus dem Markt gehen. Das ist in 90 Prozent der Fälle falsch. Deshalb finde ich es richtig, dass Du ansprichst, wie die Leute Gewinne erzielen. Ich bin gespannt, was die anderen schreiben.

  • Hallo,
    wenn ich mich hier mal einbringen darf zum Thema, Anleger müssen sich auch dieses Jahr wieder auf viele (geo)politische Unruhen einstellen und sich auf volatile Aktienmärkte gefasst machen. Das aktuelle Niedrigzinsniveau zwingt Anleger sich bedingt durch die Inflation von festverzinslichten Wertpapieren wegzubewegen. Mann muss bereit sein etwas mehr Risiko einzugehen und sich nach Alternativen umschauen wenn man sein Vermögen schützen möchte. Um mehr Stabilität für das eigene Depot zu erzielen und dennoch attraktive Renditen erzielen zu können, sollte man auch vermehrt in Sachwerte investieren und hierbei seinen Fokus auf die Angebote richten, deren Initiatoren eine durchweg positive Leistungsbilanz aufweisen können, keine Leichen im Keller haben und mit einem qualitativen Management überzeugen.


    Einen interessanten Artikel hierzu möchte ich auch zeigen: http://www.hansetrust.de/?pg=a…-attraktive-renditen-2015

    • Offizieller Beitrag

    Sachwerte = geschlossene Beteiligungen?


    Hier zeigen die letzten Jahre das auf eine intensive Betrachtung des Initiators nicht verzichtet werden kann. Zuviele Anlagen können die bzw konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Der Immobilienmarkt selbst ist aus meiner Sicht ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager

  • Hallo Henning,
    ja Sachwerte sind geschlossene Beteiligungen (AIF Investmentvermögen) und da kann ich Dir nur beipflichten. Bedingt durch das neue Kapitalanlagegesetzbuch erfolgt nun eine automatische Marktbereinigung, nicht nur was die Initiatoren betrifft, auch Vermittler und Berater müssen nun bestimmte Kriterien erfüllen, das siebt den Markt aus und kommt dem Anleger zu Gute. In der Vergangenheit gehörten geschlossene Fonds zum grauen Kapitalmarkt, inzwischen unterliegt der Markt aber wesentlich höheren Anforderungen und Kontrollinstanzen und die Produkte sind vollreguliert.


    Grundsätzlich muss man aber dazu sagen, dass nicht die Assetklasse ausschlaggebend für den Erfolg einer Anlage ist, sondern die Qualität des Management welches ein Anlagekonzept erstellt und den Fonds während der Laufzeit optimal steuert. Daher würde ich auch nur auf Produkte der Initiatoren setzen die bereits bewiesen haben das sie im Sinne der Anleger agieren.


    War einen langen Anlagehorizont besitzt, für den sind Aktien wahrscheinlich immer noch am attraktivsten, hier ist das Risiko aber eben auch deutlich höher und eine Rendite auch langfristig gesehen nicht sicher.
    Was den Immobilienmarkt betrifft, da muss man wirklich ganz genau hinschauen. Ich denke das hier Nischenmärkte interessantere Chancen bieten, wie bspw. Pflegeimmobilien.

  • Die Banque Cantonale
    comdirect.de/inf/aktien/detail…html?ID_NOTATION=29801143
    ist kerngesund und erfreut die Anleger seit Jahren mit Kuponzahlungen (sprich Zinsen pro Jahr)


    Diese Anleihe hatte ich bis Donnerstag und nun verkauft. Der Kaufpreis lag bei 424 Euro, der Verkaufspreis bei gut 510 (Frankfurt). Das Risiko ist nun kaum mehr quantifizierbar, weil die Aktie in Schweizer Franken gehandelt wird und das nach der Entscheidung der Schweizer Zentralbank schwieriger wird, die Aktie zu halten. Denn nun auch müsste man auch noch die Währungsrisiken absichern.