Geldanlage mit 26

  • Hallo zusammen,


    erstmal muss ich ein Lob aussprechen für so ein konstruktives Forum.


    Kurz zu mir: 26, nicht verheiratet, keine Kinder, kein Auto, wohne zur Miete. Meine monatlichen Fixkosten belaufen sich auf 958 Euro, mein Nettogehalt sind 2743 Euro, womit mir 1785 Euro zur Verfügung verbleiben.
    Nach meinem Jobbeginn Juni 2019 habe ich mein Geld größtenteils aus dem Fenster geworfen, als ich dann im Oktober meine neue Wohnung bezog und meine Eltern um die Kaution bitten musste weil ich blank war, wusste ich das ich das Thema Finanzen angehen sollte. Ich habe mich dann kurzentschlossen bei Flatex ein Depot eroeffnet, welchem ich seit Januar 2020 folgende Sparpläne hinzugefügt habe:


    COMS.-MSCI EM.M.T.U.ETF I (E127) 400 Euro/Monat
    COMS.-MSCI WORL.M.T.U.ETF I (X010) 300 Euro/Monat
    XTR.CSI SWAP 1C (XCHA) 200 Euro/Monat


    Übrig gebliebenes Geld am Monatsende verschiebe ich auf das Sparbuch meiner Hausbank, bisher genau 1500 Euro.


    Ist diese Finanzplanung in Ordnung oder seht ihr hier Optimierungsbedarf/ Fallstricke? Mir ist klar, dass ich ohne nennenswerten "Notgroschen" dastehe, welchen ich erst langsam aufbaue. Allerdings muss ich hinzufügen, dass meine Eltern mich bei unerwarteten Ausgaben oder auch mittelfristig bei Jobverlust absichern.


    Ich bin für jeglichen Input dankbar. Schöne Osterfeiertage!

  • @Grimm, meiner Meinung nach haben Sie chinesische Werte und Emerging Markets ziemlich überbewertet. Vielleicht besser 600 auf MSCI World und 300 auf Emerging Markets. Das mit dem CSI würd ich lassen, China ist ohnehin in den Emerging Markets enthalten.
    Bekommen Sie nennenswerte Zinsen auf das Sparbuch (also >= 0,1%)? Wenn nicht, würde ich empfehlen, Sie suchen sich ein besser verzinstes Tagesgeld bei einer Drittbank - ansonsten können Sie das übrige Geld gleich auf dem Giro lassen.
    Ach ja, wir haben Pfingsten und nicht Ostern :)

  • Hallo @Grimm und willkommen im Forum.


    Also grundsätzlich finde ich deine Strategie vollkommen in Ordnung. Meine Sparrate als Puffer ist etwas höher, weil ich mich persönlich damit wohler fühle, mehr flüssiges Geld zum investieren und für Unwägbarkeiten des Lebens zu haben und ich bespare mittlerweile nur noch einen einzigen ETF, was laut Finanztip-Empfehlung auch grundsätzlich ausreicht, deine Aufteilung ist aber auch vertretbar (auch wenn ich nicht so viel in EM gehen würde). Ich persönlich kann nur jedem empfehlen auch einen Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Das ist die einzige Empfehlung die ich ansonsten noch habe.
    Dir noch ein schönes restliche Pfingstwochenende
    Liebe Grüße

  • Hallo.


    Mit dem ETF-Sparen läuft schon deutlich mehr richtig als falsch. Ob zu 95% richtig oder nur zu 92% ist aus meiner Sicht nicht so dramatisch. Je nach persönlicher Vorliebe kann man das etwas anders aufziehen oder es auch so lassen.


    Ein Sparbuch ist besser als Girokonto, muss sich aber dem Tagesgeldkonto geschlagen geben.


    Wichtiger als der Aufbewahrungsort des Notgroschens (also das, was zwischen einem und dem Dispo steht) ist die Höhe des Notgroschens. Wenn der kontinuierlich aufgebaut wird, dann ist die perspektivische Höhe entscheidender als die aktuelle.


    Beim ETF-Sparen ist das kontinuierliche Durchhalten auch wichtiger als die monatliche Sparrate. (40 Jahre lang 400 bis 500 Euro monatlich sind besser als 5,5 Jahre 700 Euro monatlich)


    Neben der Sicherstellung von Liquidität und langfristigem Vermögensaufbau (2mal Check) gilt es auch elementare Risiken abzusichern. Arbeitgeberleistungen und Ähnliches sollte man sich auch anschauen.


    Alles in allem sieht das gut aus. :thumbup:

  • COMS.-MSCI EM.M.T.U.ETF I (E127) 400 Euro/Monat
    COMS.-MSCI WORL.M.T.U.ETF I (X010) 300 Euro/Monat
    XTR.CSI SWAP 1C (XCHA) 200 Euro/Mona

    Du willst dir mit 400€ Emerging Markets (der sich zu 33% aus China zusammen setzt) und dann nochmal für 200€ im Monat China kaufen?


    Die Schwellenländer sind riskant und erleben sehr große Auf und Ab. Zudem sind darin viele Länder enthalten die bis auf Rohstoffe wenig bis nix zu bieten haben. Warum will jemand sein ganzen Geld darin anlegen?


    Kauf dir einen einzigen Fonds. Den Vaguard FTSE All Word und fertig.


    Beende das Sparbuch und vielleicht auch sämtliche Zusammenarbeit mit der "Hausbank". Sparkassen braucht heute kein Mensch mehr.

  • Danke für die Ratschläge. Vermutlich bespare ich wirklich zu viele und zu EM lastige ETFs. Der Übertrag auf das Sparbuch hat vor allem psychologische Gründe - mein Ausgabeverhalten ist sehr davon abhängig wie viel Geld noch auf dem Girokonto ist.


    Ab nächstem Monat wird es dann ein All World ETF. Gibt es einen Grund für die konkrete Empfehlung des Vanguard FTSE ALL WORLD (A1JX52)? Ich vermute im Vergleich zu vergleichbaren ETFs niedrige Total Expense Ratio von 2.2‰?


    Und nachdem die Osterzeit gestern endete, auch keine Ostergruesse mehr, sondern einen schönen Pfingstmontag! :)

  • @Grimm


    Wenn ich meine Meinung sagen darf: keine riskanten Anlagen, keine "Sparverträge" aus denen man nicht mehr rauskommt. Bei dem hohen Anteil an Fixkosten (Miete ?) würde ich raten:


    alles, was übrig ist, auf ein Tagesgeldkonto mit 0,25 % (leider gibts im Moment nicht mehr, manche haben nur Lock-angebote für die ersten 6 Monate),und "sparen, sparen, sparen" so circa 5-7 Jahre. Ich weiss dass das schwerfällt.


    Und dann: raus aus der Mietwohnung, das Geld dort ist "verbrannt"; lieber eine (wenn auch kleine) Eigentumswohnung kaufen (und vielleicht lassen Ihre Eltern sich ja zu einem Erbvorschuss breit schlagen; wenn ich das richtig vermute, könnten Ihre Eltern bald im Rentenalter sein, und evtl wird ja eine Lebensversicherung bald fällig ?)



    JK

  • Nach der Logik müsste man seine Nahrung auch selbst anbauen, statt sie zu kaufen. ;)


    Es gibt Konstellationen, in denen mieten mehr Sinn macht als kaufen.


    Saidi hat dazu gevideot:


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