Ausschüttungen in anderen ETF wiederanlegen

  • Hallo zusammen,


    ich brauche mal einen guten Rat bzw. eine Einschätzung, ob meine Idee etwas taugt.


    Ziel soll sein, fürs Alter ein passives Einkommen und Vermögen aufzubauen.
    Fürs passive Einkommen dachte ich an einen dividendenorientierten ETF und zum Vermögensaufbau gleichzeitig an einen weltweiten ETF.
    Für hohe Ausschüttungen hatte ich an den Lyxor SG Global Quality Income oder den SPDR S&P Global Dividend Aristocrats gedacht.
    Zum Vermögensaufbau Vanguard FTSE All-World (anfangs ausschüttend, später thesaurierend).


    Hintergrund ist, dass die dividendenorientierten ETFs aus meiner Sicht nicht so gut performen, aber schnell etwas abwerfen.
    Nun meine Idee:
    Ich lege monatlich einen festen Betrag an, sagen wir mal 1000 Euro.
    Davon 600 - 700 in den Dividenden-ETF und 300 - 400 in den Welt-ETF.
    Ausschüttungen werden ausschließlich im Welt-ETF wiederangelegt.
    Heißt: Die Raten in den Dividenden-ETF bleiben gleich, die in den Welt-ETF steigen mit den Ausschüttungen.
    Das soll so bis zum Beginn der Rente (oder Altersteilzeit) laufen. Ab dann möchte ich die Ausschüttungen als zusätzliches Einkommen nutzen.


    Taugt die Idee was?
    Oder habe ich da einen größeren Denkfehler drin?


    Vielen Dank im voraus!

  • @Naturbursche


    Wieso willst du in Div ETFs anlegen, wenn du glaubst sie performen nicht so gut?
    Wie weit bist du von der Rente entfernt?
    Wäre es nicht sinnvoller, alles in einen Welt ETF anzulegen?
    Wäre es nicht sinnvoller, vor der Rente in einen ETF mit hoher Ausschüttung anzulegen, wenn du vorher die maximale Rendite erwirtschaftet hast?
    Wäre es nicht auch möglich, einfach einmal im Jahr das Budget für ein Jahr aufzulösen, statt auf fluktuierende Divzahlungen zu setzen?
    Willst du nicht abwarten, was es in x Jahren für Entsparmodelle gibt? Aktuell ist das ein kleines Business für die Banken, aber in 30 Jahren wird das ein Riesenthema werden, mit entsprechend kreativen Anbietern und Konditionen, Stuchwort flexible Entsparrate.

  • Es wäre gut noch mal das Ziel genau zu kennen, also in x Jahren möchte ich Ausschüttungen von y Euro erhalten.


    Die Sparrate von rund 1.000€ p.m. läuft in 20 Jahren bei 6% p.a. auf 382 T€ nach Steuern. Wenn man von 2% Ausschüttung ausgeht und ein Viertel Steuern abzieht kommt man dann auf rund 5.730 € p.a. / 477 € p.m.


    Wenn das zu wenig ist müsste man dann entsparen. Wegen ATZ für 50 Jahre mit 2% Dynamik bei wieder 6% und ein Viertel Steuern kommen 1089 € p.m. im ersten Jahr.


    Zum selber rechnen
    https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=6yebwwuoap
    https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=bfiro1cxmc

  • Ich werde in 25-30 Jahren in Rente gehen und rechne fest damit, dass es dann kreative Budgetsteuerung gibt. Viele kennen die 4% Regel, dass man mit 4% Entnahme zu Lebzeiten nicht das Kapital verbrauchen wird. Aber mit flexiblen Entsparraten, die die Entnahme erhöhen, wenn die Börsenjahre gut gelaufen sind und reduzieren nach mageren Jahren, kann man mehr als 4% entnehmen.


    Ich bin sicher, es wird "Robo Entsparer" geben. Man hinterlegt sein Kapital, gibt ein "ich möchte zu 90% sicher sein, dass ich mit 95 Jahren das Kapital nicht verbraucht habe, durchschnittliche Entsparrate x" und der Robo gibt die reale Entsparrate vor, die sich der Kunde leisten kann.

  • Hier von mir meine Gedanken zum Entsparen. Ich bin ja nun schon fast 20 Jahren in Rente. Ein Entsparplan kommt bei mir nicht in Frage. Der kostet nur zusätzlich Geld. Wenn ich aus meiner Geldanlage Geld benötige, was selten vorkommt, wird das einfach entnommen.
    Gruß


    Altsachse

  • @Altsachse
    das funktioniert, solange man relativ viel Vermögen hat, oder vom vorhandenen Vermögen relativ wenig entnimmt. In anderen Konstellationen ist das Geld aufgebraucht, bevor das Lebensende erreicht ist. Wenn man seine Entnahme maiximieren will, kommt man um eine Optimierung bezüglich Entnahme nicht herum. Und das geht über die Grundrechenarten doch recht weit hinaus, wäre mir persönlich trotz Finanzenstudiums spontan nicht möglich.


    Aber klar, wenn du zurecht kommst, ist das erstmal super. Mir schien nur Naturbursche optimieren zu wollen. Und das geht mit "ich entnehm heute dies und morgen das" nicht.

  • Hallo @chris2702 bei mir ist es so, das relativ wenig entnommen wird. Das mit dem relativ viel Vermögen, trifft bei mir nicht zu, sonst währe ich schon lange in der Steuerpflicht.
    Aber jeder muß sehen, dass er mit dem zurande kommt, was er zur Verfügung hat. Und ich hoffe, es bleibt noch was für meine Enkel und Urenkel übrig.
    Gruß


    Altsachse