Riester DWS TopRente Balance und die Steuer - lohnt sich die Auszahlungsphase ab 60 während Berufstätigkeit?

  • Hallo Community,
    am 1.11.2020 beginnt die Auszahlungsphase meiner DWS-TopRente Balance (Beginn Auszahlungsphase mit 60, Vertrag abgeschlossen 2006). Da ich noch berufstätig bin überlege ich ob ich die Auszahlungsphase bis zum Rentenbeginn 2023 verschiebe oder den Vertrag ganz kündige. Allerdings bin ich mir über
    die steuerlichen Auswirkungen nicht ganz sicher. Mein Kenntnisstand ist so:


    • die Riesterrente wird zum Einkommen bzw. zur Altersrente addiert und somit mit meinem persönlichen Spitzensteuersatz versteuert. Das gilt sowohl für Beginn der Auszahlungsphase 2020 mit 60 Jahren (noch erwerbstätig) als auch 2023 mit 63 Jahren (Rentenbeginn).
    • bei einer Teilauszahlung von 30 % wird der Betrag zum Einkommen bzw. Altersrente addiert und mit dem Spitzensteuersatz versteuert
    • bei einer förderschädlichen Kündigung würden die Zulagen und Steuervorteile vom Depotwert abgezogen und der Rest ausbezahlt. Auf den (minimalen) Gewinn fällt keine Steuer an.

    Könnte bitte jemand die 3 Punkte oben bestätigen oder korrigieren?


    Für eine Kündigung spricht auch noch dass 30 % des Kapitals in eine teure Leibrentenversicherung ab 85 gezahlt werden. Außerdem haben die enthaltenen Rentenfonds (zu 66% DWS Vorsorge Rentenfonds 1Y) im letzten Jahr eine Rendite von MINUS 0,8 % gemacht haben und weisen sogar über 5 Jahre eine negative Rendite auf. Insgesamt habe ich den Eindruck dass sich die Auszahlung nicht wirklich rechnet - was meint ihr?


    Vielen Dank im Voraus :)

  • Hallo.


    Die Auszahlung während des Erwerbslebens würde bedeuten, dass man Zulagen (und ggf. Steuervorteile) für ein paar Jahre liegen lässt.


    Allein den Punkt fände ich schon unangenehm. (Losgelöst davon, ob man die Riester-Konstruktion gut findet oder nicht, sollte man zumindest versuchen sie optimal zu bespielen.)

  • Hallo Janders,
    danke für deine Einschätzung. Aber ich bin mir nicht sicher ob es wirklich Sinn macht noch 3 mal 2.100 € in eine Riesterversicherung einzuzahlen
    - von denen 30 % in eine Leibrententenversicherung geht die ich eigentlich nicht möchte
    - in einen Rentenfonds von dem ich ausgehe dass er in den nächsten 3 Jahren eine negative Rendite macht
    - und ich die Riesterrente dann nachträglich versteuern muss


    Diese Nachteile werden die Zulage und den Steuervorteil während der Einzahlung wohl nicht ausgleichen.


    Im Nachhinein macht das ganze Riester-Konstrukt für mich wenig Sinn. Als ich 2006 den Riestervertrag abgeschlossen habe habe ich den Punkt mit der teuren Leibrentenversicherung übersehen und damals ich bin auch nicht davon ausgegangen dass ich letztendlich nur die garantierte Summe bekommen werde (danach sieht es momentan aus).

  • Die Entnahme für eine ab 85 beginnende Rentenversicherung ist überall gleich. (Fondsprodukte, Bankpläne und bei Versicherungen sowieso)
    Teuer ist wie immer ein Frage der Gessellschaft
    (Ergo Aachenmüncher sicher teuer, Hannoversche oder Mylife eher günstig)

  • Aber die Gesellschaft kann ich mir doch nicht aussuchen, oder? In den Unterlagen der DWS steht ein Konsortium aus unterschiedlichen Versicherungen.

  • Man müsste vergleichen, was bei der Verrentung (mit den bekannten Faktoren) bzw. bei der schädlichen Verwendung (sprich Kündigung) herauskommt.
    Wahrscheinlich sind beide Ergebnisse nicht so erquickend, aber für das geringere Übel sollte man sich entscheiden. X/

  • Okay, du hast gemeint den Riester-Anbieter zu wechseln und nicht nur den Versicherer der Leibrente. Vielen Dank für die Hinweise, das werde ich mir Mal anschauen :)