Genossenschaftsbanken drehen nun auch an der Gebührenschraube

  • Bisher waren ja viele Genossenschaftbanken ja noch ein Garant für kostenlose Girokonten - zumindest wenn man sie Online geführt hat. Jetzt scheinen aber viele der Banken - in seltsam orchestrierter Form - an der Gebührenschraube zu drehen.
    Die Sparda-Bank Berlin will jetzt 4,90 Euro monatlich für das Girokonto, die BBBank führt nun ebenso Gebühren ein (zumindest für nicht im ÖD beschäftigte): 2,95 € im Monat und zusätzlich 11,95 € im Jahr für die girocard V-Pay. Geld abheben bei anderen VR-Banken ist auch nicht mehr gratis.
    Das gibt dann sicherlich einen weiteren Aderlass bei diesen Banken, auch ich ziehe Konsequenzen - nachdem ich eh schon mit Depot und Tagesgeld bei der ING sehr zufrieden bin, werde ich dort nun auch ein Girokonto eröffnen.
    Wie sieht's bei auch aus, haben auch andere Geno-Banken bzw. Sparda-Banken zum Sommer an der Preisschraube gedreht?

  • Mit Wirkung vom 1. April 2020 führte die Sparda-Bank München eG neue Girokontomodelle ein. Je nach Kontomodell wird ein monatlicher Preis erhoben. Das Sparda Girokonto Online wird seitdem mit 1,90 Euro monatlich bepreist, das Sparda Girokonto Klassik mit 4,90 Euro monatlich. Für die Debitkarte wird eine Gebühr in Höhe von 12 Euro pro Jahr erhoben.

  • Gestern, auch wegen Rückfragen, einen sehr unprofessionellen Rückruf der BBBank erhalten.
    Es wurde darauf hingewiesen, dass auch andere Direktbanken Gebühren verlangen (schon richtig, aber mit großzügigen Ausnahmen wie bei DKB und ING) und man ja beispielsweise irgendwann eine Baufinanzierung benötigen könnte (auch korrekt, aber dank Interhyp weiß ich dass es noch zig andere Banken mit besseren Zinsen gibt).
    Zudem würden bei Direktbanken ja nur angelernte Kräfte arbeiten - auch gut, aber die geben mir selbst am Sonntag kurz vor acht Uhr morgens bereits eine freundliche und hilfreiche Antwort auf eine E-Mail die ich am Abend zuvor geschrieben habe.


    Dann hatte ich auch noch gefragt, ob ich das Mietkautionskonto bestehen lassen könnte, wenn ich alles andere auflösen würde. Es kam die brüske Antwort dass solch "sich das Beste rauspicken" ja gar nicht ginge und deswegen das Mietkautionskonto nicht bestehen bleiben kann. Ich würde ja gerne nachfragen, wo im Preisverzeichnis oder den AGB das geregelt sein soll - aber auf sowas habe ich gar keine Lust mehr, das beschleunigt nur noch den Fluchtreflex.
    Bei so einer nicht-kundenorientierten Antwort merkt man dann, dass die Bank früher mal Badische Beamtenbank hieß.


    :thumbdown:


    In dem Sinne fühle ich mich in meiner Entscheidung voll bestätigt.

  • PSD arbeitet, wie fast alle Geno-Banken, auch mit Fiducia als IT-Dienstleister zusammen und das ist für mich mittlerweile ein Auschlusskriterium. Damit gehören sie nämlich automatisch zur Nachhut in Sachen Innovation.
    Apple Pay kam deswegen auch bei der PSD extrem spät und auch die Banking-App wird gleich schlecht sein - mit unbrauchbarer Scan-Funkion für Überweisungen sowie einer grausamen Tan-Generator-App. Zuletzt habe ich mich nur noch geärgert und entscheide mich daher bewusst für einen Innovationsführer.

  • Die BBBank versucht weiterhin, den Abschied möglichst kompliziert zu gestalten.
    Ich bekomme zwei Schreiben, datiert vom selben Tag, welche sich widersprechen.
    In einem steht, dass die Kündigung der Mitgliedschaft bestätigt wird.
    Im anderen steht, dass die Kündigung meiner Mitgliedschaft nicht erfolgt sei (was nicht stimmt, ich hatte das explizit erwähnt) - ich müsse einen Brief unterschreiben und hinschicken. Total konfus.


    Bei meiner Frau ist's auch nicht schlecht. Obwohl sie das offizielle "Kündigungsformular" ausgefüllt hat, bekam sie einen Brief, dass sie ihre Kreditkarte separat kündigen müsse (??) - dies könne sie im Online-Banking tun.
    Natürlich kann man dies im Online-Banking nicht tun. Zudem ist es doch haarsträubend, dass man noch explizit die Kreditkarte kündigen soll, obwohl man ausdrücklich die ganze Geschäftsbeziehung inkl. Girokonto gekündigt hat.

  • Die Sparda-Bank Hamburg nimmt schon seit ca. 3 Jahren Gebühren für die Girocard, deshalb bin ich damals dort weg. Bin dann zur Commerzbank gewechselt, dort gab es sogar 200 € Begrüßungsgeld als Aktion und das Girokonto ist total kostenfrei auf Dauer. Ich schwärme somit vom Commerzbank-Girokonto; andere Leistungen nehme ich aber nicht von denen.

  • Den billigsten Jakob nimmt man, wenn der nächst-teurere keinen Vorteil bietet, der Vorteil nicht erkennbar ist oder man den Vorteil nicht nutzt. In der Marktwirtschaft sind Kunden wichtig, die auf den Preis und/oder das Preis-Leistungsverhältnis achten.

  • Digitalisierung und Service sind die Themen welche Banken in den letzten Jahren bewegen und auch zukünftig noch arg beschäftigen werden.
    Die ING hat das in meinen Augen erkannt. Die Geno-Bank bei der ich gekündigt habe, hat das noch nicht erkannt. Service ist, je nachdem bei wem man landet, immer noch von nicht-kundenorientierter Beamtenmentalität geprägt.
    Von Digitalisierung sprech' ich jetzt lieber nicht...

  • Moin,
    wir sind seit inzwischen gut 15 Jahren bei der DKB. Als Soldat mit häufiger Versetzung und entsprechendem Umzug waren wir dort stets gut aufgehoben. Zu den örtlichen Sparkassen bzw. VoBa o ä zu gehen, hätte für uns keinen Sinn gemacht.


    In all den Jahren sind wir mit der DKB sehr zufrieden gewesen: das Preis-Leistungsverhältnis stimmt (vernünftige Guthabenzinsen zahlen nur noch die wenigsten), die Reaktionszeit auf Emails beträgt idR einen Tag, die Mitarbeiter sind freundlich, kompetent und hilfsbereit.


    Das eine oder andere Verbesserungsfähige ist sicher auch hier zu finden, aber wo nicht? Wenn ich lese, wie hoch die Gebühren bei anderen Banken sind, lohnt sich die DKB wohl immer noch. Und wenn man sich dann zu den hohen Gebühren auch noch über die "ausgesprochene Freundlichkeit" seiner Bank ärgern muss...