EZB, WeltSparen & Zinsen

  • Hallo,


    eine allgemeine Verständnisfrage:
    Mir stellt sich die Frage, welchen Vorteil, z. B. die Banken von WeltSparen (mit höchster Bonität) hätten, von mir als Privatanleger Geld zu erhalten, mir dafür je nach Laufzeit ca. 1 % Zinsen zu zahlen, wenn sich Banken zur Zeit für 0 % (Leitzins 2020) Geld bei der EZB leihen können?


    Gruß und Danke
    zf100

    • Um Geld bei der EZB zu leihen, müssen Banken notenbankfähige Sicherheiten wie Anleihen, vor allem Staatsanleihen und Aktien hinterlegen. Ohne diese vergibt die EZB auch keine Kredite. Um Banken in Problemländern liquide zu halten, werden auch Staatsanleihen von Problemländern wie Italien und Griechenland akzeptiert.
    • Eine Bank muss auf Tagessicht immer genügend Bargeld für Verfügungen der Kunden von Girokonten zur Verfügung haben. Kundeneinlagen sind eine Refinanzierungsquelle, da getätigte Überweisungen zu Fremdbanken z.B. auf ein Girokonto oder Tagesgeldkonto (Sichteinlagen) mit „bargeldfähigem“ Zentralbankgeld zu decken sind. Einzahlungen von Geld durch Kunden auf das Girokonto lassen echtes Bargeld zufließen und sicheren ebenfalls die „Bargeldliquidität“.
    • Ohne selbst bei der EZB Sicherheiten hinterlegen zu müssen, findet das über die Mindestreserve hinausgehende Guthaben aus Anlagen durch Kunden für die Kreditvergabe Verwendung. Sparkonten (Sparanlagen), Festgelder und Sparbriefe (Terminanlagen) mit langen Laufzeiten schaffen für die Bank eine gewisse Planungssicherheit, da die Einlagen erst in Jahren fällig werden.
    • Das Einlagengeschäft ist auch eine Art „Kundenpflege“. Die EZB kann jederzeit den „Geldhahn“ zudrehen. Clevere Banken fahren mehrgleisig und halten sich den Weg der Geldbeschaffung über Spareinlagen offen.

    Quelle: https://www.sparkonto.org/ezb-…lagen-wichtig-fuer-banken

  • Super, danke.


    Den Artikel habe ich zufällig gestern gelesen – naja, zumindest fast, leider nicht ganz bis zum Ende :whistling: