Wohin ändere ich meine Anlagestrategie (Rentenversicherung)?

  • Hallo zusammen,
    man sagt gerne, "treffe eine informierte Entscheidung" ... jetzt habe ich mich so weit informiert, dass ich unsicher geworden bin.
    Aus diesem Grund versuche ich es hier.


    Zu meiner Person:
    > 30 Jahre bis zur Rente,
    rentenversicherungspflichtig,
    keine Kinder,
    spare noch nebenher zum Vermögensaufbau mit ETFs.


    Derzeit bespare ich noch eine konventionelle Rentenversicherung abgeschlossen in 2010 mit einem Garantiezins von 2,25 %. Die garantierte Rente ist schon okay, jedoch nach vielem Hin-und-Her bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass sich der Vertrag trotz relativ gutem Zins nicht lohnt. Bei einer nahezu bei Null liegenden Chance, überhaupt noch Überschussbeteiligungen zu bekommen, ist mir der Vergleich zwischen eingezahlten Beiträge und Rentenleistung zu niedrig.


    Aus diesem Grund habe ich mir überlegt, den Vertrag beitragsfrei zu stellen und die monatliche Prämie dann alternativ in einem anderen Rentenprodukt unterzubekommen. Die Möglichkeiten sind hier fondsgebundene private, Riester- oder Rürüp-Rentenversicherungen. Nun finde ich aber bei jedem der Produkte Negatives und weiß nicht inwiefern diese durch das Positive ausgeglichen werden könnten.


    Nach dem ganzen Wirrwarr um Garantien in Versicherungen, möchte ich eigentlich gerne von einer Riester-Lösung absehen, da ich dort die Garantie nicht abgeschaltet bekomme. Eine Vertrag zur Rürüp-Rente bringt mir hier ebenfalls Steuervorteile, aber den "Nachteil", dass ich das Geld auch wirklich nur als monatliche Rentenzahlung, und auch erst am Ende bekomme (ohne Kündigungsmöglichkeit). Die private Variante bietet keine Garantie, woraus ich mir erhoffe, höchstmögliche Rendite (wg fehlender Garantie) bei Einsatz in ETF-Fonds/günstige Fonds zu bekommen. Aber hier gibt es keine Vorteile mit Zulagen oder Steuervorteile.


    Ebenfalls wünsche ich mir einen Vertrag, der wiederum ALG2-sicher ist.


    Zur jetzigen Situation:
    Ich habe bereits einige Angebote durchgeschaut, z.B.
    Wie kann eine Rentenversicherung nicht garantiert sein, wenn am Ende der Rentenfaktor doch garantiert ist? Verliere ich dadurch auch Rendite oder ist es egal, da es sich ja am Kapitel pro 10.000€ richtet?


    für das Riestern:
    - DWS TopRente Dynamic (wie von Finanztip empfohlen durch einen Vermittler). Hier gibt es eine 100% Anlagequote - wie das aber gehen soll mit der gesetzlichen Garantie, bin ich mir aber nicht sicher. Hier gibt es aber keinen garantierten Rentenfaktor.


    Für das Rürüp'en:
    - FairRürup aufgrund der Flexibilität, dass ich ETFs auswählen kann. Keine Abschlusskosten und ein relativ hoher Rentenfaktor (der zugegebenermaßen wiederum nur bei bis 500.000 € garantiert ist - bei 160€ monatlich bezweifle ich aber, dass ich bis dahinkomme). Aber hier steht die Unkündbarkeit im Raum. So etwas wie beim FairRiestern passiert hier hoffentlich nicht, denn es gibt ja keine Garantie!
    - LV1871 netto Police bei Null Abschlusskosten (die ich wiederum an den Makler zu bezahlen habe - da ist FairRürup im Vorteil, da dort gar keine Abschlusskosten aufkommen) mit ETFs


    Für die private Version:
    - LV1871 netto Police (0,55 % Effektivkostenquote)
    - Alte Leipziger (0,73 % Effektivkostenquote)
    Ist der garantierte Rentenfaktor tatsächlich so viel mehr, als dass ich bloß in ETF sparen sollte?


    Viele Informationen, die mich leider nicht weiterbringen.


    Deswegen erhoffe ich mir Kommentare aus der Community und vllt. Empfehlungen für eines der erwähnten Produkte.
    Meine Gedanken sind hier,
    * lieber ganz Abschlusskosten/Maklercourtage vermeiden und Angebote wie DWS oder FairRürup nehmen, da ich hier selbst keine Abschlusskosten zahlen muss?
    * Rürüp, Riester, privat?
    * Welches Angebot? Ein solches mit niedrigstem Effektivkosten und höchsten garantierten Rentenfaktor?


    Vielen, lieben Dank für das Durchlesen meines Romans und auch für Eure Antworten.
    Lieben Gruß,
    olque001 ?(?(

  • Hallo.


    Ich sehe es ähnlich wie @Altsachse, die größten Chancen liegen an der Börse, also Tendenz ETF (oder auch aktive Fonds, wenn man sich damit wohler fühlt).
    Bei Versicherungen sind zumindest die Kosten garantiert, daher muss man Argumente dafür finden, sie abzuschließen. Wenn ETFs und Fonds Teufelszeug sind, die einen die Nachtruhe kosten, dann hätten wir da ein Argument. (Da schon ETFs bespart werden, ist das hier wohl kein Argument.)
    Die Unpfändbarkeit wäre noch ein Argument für eine Versicherung. Da gilt es abzuwägen, für wie wahrscheinlich man den Fall der Fälle hält und wie stark man das Argument gewichten will.


    Zusammengefasst: Geschmackssache, aber Vermögensaufbau durch Fondssparen klingt sehr sinnig. :thumbup: