Deutsche Bank Fonds auflösen und in ETFs investieren?

  • Guten Abend liebe Community,


    ich habe letztes Jahr im Mai, im Nachhinein etwas blauäugig, ein Investment Depot bei der Deutschen Bank abgeschlossen und eine einmalige Einzahlung in den aktiv gemanagten Fonds DB Best Allocation Balance geleistet (Anlageziel: 10 Jahre).
    Nun habe ich, leider ein Jahr zu spät, die Videos von Saidi gesehen und bin auf das Thema ETFs gestoßen.
    Hier werde ich nun sehr wahrscheinlich einen Sparplan bei der comdirect einrichten.


    Meine Frage wäre nun, ob es sinnvoll ist, den Fonds bei Deutschen Bank aufzulösen und das Geld lieber in ETFs zu investieren.
    Die Rahmenbedingungen sind Folgende:
    Ausgabeaufschlag (Juli 2019) 3%, jährliche Kosten 2%, 65 Anteile zum Nennbetrag von 128,297 Euro).
    Derzeit beträgt der Rücknahmepreis, bei einem Kurs von 129,36 Euro, 128,20 Euro.


    Über ein paar Meinungen wäre ich allerdings dankbar, da ich mir bei der Sache sehr unsicher bin.
    Aufgrund des Ausgabeaufschlages werde ich aber definitiv nicht mehr in diesen Fonds zusätzlich investieren, sondern in die Richtung ETFs gehen.


    Mir ist auch bewusst, dass es bereits einen ähnlichen Thread gibt, nur ist dieser auf einen Sparplan ausgerichtet und nicht auf eine Einmalzahlung, bei der der Ausgabeaufschlag bereits bezahlt wurde und somit "nur" die 2% Kosten p.a. verbleiben.


    Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Unterstützung!


    Viele Grüße und einen schönen Abend
    Lorenz

  • Hallo @Lorenzbro, willkommen in der Community.


    Dein Fonds hat in 5 Jahren rund 9% gebracht ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags. Lt. Factsheet hat er rund 50% Aktienanteil. Wäre dieser Aktienanteil in einem MSCI World ETF gelegen hätte es rund 40% Zuwachs auf den Anteil gegeben. Wenn man auf die andere Hälfte mit 1% p.a. über Festgeld / Tagesgeld rechnet kommt man dann in Summe auf rund (40+5)/2 = 22,5 % Zuwachs. Die Differenz kann man zum großen Teil mit den Fondskosten erklären. Aus dieser Sicht kein überragendes Investment, wenn auch besser als viele vergleichbare Produkte.


    Sinn eines aktiven Fondsmanagements ist auch der Schutz des Anlegervermögens. Diese Seite funktionert recht gut insoweit, dass der Fonds die starken Rücksetzer Ende 2018 und im Frühjahr 2020 nicht in dem Maße mitgemacht hat. Bevor Du den Fonds verkaufst musst Du Dir eben klar darüber werden, ob Du die stärkeren Schwankungen eines ETF verträgst inkl. ggf. längeren Zeiten, in denen Dein Investment unter dem Einstiegskurs ist.

  • Hallo @Kater.Ka, vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung und die umfangreichen Hilfen!


    Mit Schwankungen habe ich grundsätzlich kein Problem, das gehört dazu und ist teilweise auch unvermeidbar. Auch sind Verluste zu Beginn kein Problem, da es als lamgfristige Anlage gedacht ist.


    Hast Du bei Onlinedepots auch evtl. einen Favoriten, den Du persönlich empfehlen kannst?
    Ein Freund von mir hat ein Depot bei comdirect, jetzt ist allerdings herausgekommen, dass dort auch 1,5% Kosten p.a. anfallen, weshalb ich eher zu einem günstigen Online-Broker (z.B. Smartbroker/Trade Republic) tendiere; insbesondere nach dem Video von Saidi, bei dem der Vergleich zwischen ETFs, Robo-Advisern und aktive gemanagten Fonds erläutert wurde.


    Da ich recht neu auf dem Gebiet bin, habe ich dazu allerdings noch keine Erfahrungen gemacht und habe gehofft, dass ein Profi bzw. erfahrener Anleger mir dazu vielleicht einen Tipp bzw. eine Einschätzung geben kann.


    Vielen Dank!

  • Habe sowohl TR wie auch SB, beide funktionieren. SB ist flexibler hinsichtlich der ETF-Auswahl und ich mag den Zwang zum Handel auf dem Smartphone bei TR nicht, wo dann auch alle Dokumente ankommen.


    Zum Stichwort Robo-Advisor noch der Hinweis zu Weltinvest, bei dem es ein ausgewogenes Portfolio "fertig" zu vernünftigen Kosten gäbe. https://www.finanztip.de/robo-advisor/ Vorteil ist, dass man sich nicht um den Sicherheitsbaustein über Tages-/Festgeld kümmern muss sowie das Rebalancing automatisch erfolgt. Das kostet halt ein paar Promille.