Benötige dringend Hilfe zum Thema sparen.

  • Schönen guten Tag zusammen,
    mein Name ist Michael und ich bin mittlerweile 34 Jahre alt.


    Langsam mache ich mir Sorgen um mein bisheriges Sparer - Leben was alles andere als vorzeigbar ist.
    Das geht leider schon soweit das mich das Ganze in ein "depressives Loch" stürzen und verzweifeln lässt.
    Vor allem im Bezug auf mein Alter, mein Netto Verdienst und der aktuell sehr niedrigen Sparsumme.


    Ich kann gerne meine Finanzen offen legen und hoffe, dass mir jemand helfen kann, wie ich am besten weiter mache.


    Vielen Dank schon mal. Entschuldigung wenn ich das falsche Unterforum gewählt habe.

  • Hallo @madmats, willkommen in der Community.


    Wenn ich es richtig verstehe geht es hier nicht um das Thema "wie Geld anlegen" sondern um die Frage, wie mehr Geld zum Anlegen übrig bleibt. Dazu gibt es immer wieder im Newsletter und Blog Tipps zum Sparen. Einfach mal beim Blog das Suchwort "Sparen" eingeben. https://www.finanztip.de/blog/?s=sparen


    Zwei Ergebnisse die vielleicht helfen
    https://www.finanztip.de/blog/…-zur-seite-legen-koennen/


    https://www.finanztip.de/blog/…igenen-vertraegen-sparen/



    Ansonsten hier noch etwas konkretere Fragen posten.

  • Moin Michael, erstmal willkommen in der Community.


    Noch ist nicht Hopfen und Malz verloren und du hast hier den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht.
    Mir hat es damals, als ich meinen Plan aufgestellt habe, geholfen ein Haushaltsbuch zu führen. Keine sehr geile Aufgabe, aber so bekommst du eine Übersicht darüber wie viel rein kommt und wofür wie viel wieder abfließt.


    Auf der Grundlage kann man ein paar "Kostenfresser" identifizieren.
    Große Möglichkeiten sind Fixkosten wie z.B. zu teurer Handyvertrag, Miete für zu große Wohnung, etc.
    Aber auch beim persönlichen Verhalten wie z.B. morgens Kaffee vom Bäcker, oder Beiträge für Fitnessstudio, ohne dass man hingeht.


    Am Anfang solltest du das Haushaltsbuch sehr diszipliniert führen. Irgendwann wird es ein Selbstläufer.
    Also erstmal das Einsparpotential finden und den Rest bei Seite packen.
    Damit dann eine Reserve bilden. Für alles was unvorbereitet kommt (kaputte Waschmaschine, Reparatur vom Auto)
    Diese sollte min. 2 Monatsgehälter umfassen. Je nach Beruf, Verdienst und sonstiger Lage eher mehr.


    Mit dieser Basis solltest du schon mal gut aufgestellt sein. Alles danach musst du dann schauen. Ob größere Dinge geplant sind. Hausbau, oder -kauf, etc.
    Danach richtet sich, ob du nach dem Aufbau der Reserve investieren solltest, oder sparen.


    Gruß InvestMoe

  • Schönen guten Tag an euch beiden und vielen lieben Dank für eure Rückmeldung.
    Gerne kann ich etwas konkreter werden.


    Zu mir: 34 Jahre alt, Netto-Einkommen von 3.200 €


    Meine Fixkosten belaufen sich auf 1.500 € was ungefähr 47 % entspricht


    Die Fixkosten gestalten sich wie folgt.


    Unterhalt Kind -470,00 €
    Miete -470,00 €
    KFZ Finanzierung / Leasing -362,00 €
    KFZ Versicherung -56,00 €
    Internet / Telefon -56,00 €
    KFZ Wartung / Service pro Monat -30,00 €
    KFZ-Steuer pro Monat -18,00 €
    Handyvertrag -11,98 €
    private Haftpflicht -9,36 €
    Amazon Prime -7,90 €
    Kontoführungsgebühren -5,20 €


    Bleiben also ungefähr 1.700 € übrig
    Davon gehen dann noch 250 € auf ein Gemeinschaftskonto.
    Meine Partnerin und ich zahlen jeweils die 250 € und wir kaufen dann davon Nahrungsmittel, Drogerie und Haushaltswaren für den kompletten Monat.


    Bleiben nach Abzug also noch 1.450 € übrig.



    Davon gehen dann 250 € fix für den ETF-Sparplan weg.


    Bleiben dann noch 1.200 € übrig.


    Dann ist nun die Idee die 1.200 € immer wie folgt gesplittet:
    Spaßkonto (Urlaub etc.): 200 €
    Tagesgeldkonto: 650 €



    Das macht zusammen mit dem ETF-Sparplan eine Sparsumme von: 1.100 € pro Monat.
    Meiner Meinung nach ist das ganz okay. Man wird nicht reich aber nun gut.


    Bleiben mir also pro Monat selbst: ca. 360 €


    Allerdings ist das Problem, das ich dann mit dem Geld nicht umgehen kann.
    Ich gebe einfach zu viel Geld aus scheinbar.


    Letztes Jahr sind wir umgezogen und jeder von uns hat locker 6.000 € für eine neue Einrichtung, Küche etc. ausgegeben.
    Dann war die letzten Woche eine große Ausgabe nötig die auch wieder 2.200 € gefressen hat.


    Des weiteren ich gehe ich zu Oft an das Tagesgeldkonto...
    Neuer gebrauchter Laptop weil der alte kaputt ging, neues Handy, etc. etc.
    Das ist nicht gerade förderlich.



    Aktueller Stand
    Rücklagen
    Tagesgeldkonto: 12.000 €
    ETF-Depot (Sparplan): 3.500 €


    Schulden
    Kreditkarte: 750 € (schleife ich schon lange mit mir rum)
    Santander privat Konsum Kredit: ca. 800 € noch offen


    Meine Idee ist jetzt erst mal die Schulden mit dem Tagesgeldkonto zu begleichen.
    Tut zwar weh, am Ende kommt es aber auf dasselbe hinaus.


    Bezogen auf mein Alter und mein Verdienst sind meine Rücklagen einfach nur beschämend.
    Gut, ich habe bis vor drei Jahren noch 2.200 € Netto verdient und war froh, wenn ich mal 2.000 € auf Seite gehabt habe.
    Von daher habe ich mich diesbezüglich schon etwas gebessert. Allerdings gilt das nicht als ausrede. Auch damals hätte ich schon mehr sparen sollen.


    Rückgängig kann ich das ganze nicht mehr machen. Das ist richtig.
    Die Vergangenheit muss ich abhaken und es nun besser machen.
    Mir ist auch klar, dass ich viele Jahre verloren habe, die ich nicht mehr aufhole und auch nicht mehr das große Geld machen werde.
    Dessen bin ich mir bewusst. Jedoch möchte ich das best mögliche möglich machen.


    Ich hoffe, mich kann jemand mal wach rütteln und mir etwas helfen.
    Wenn ich nämlich so weiter mache wird mach das irgendwann geistig und seelisch kaputt machen.
    Ich habe jetzt schon sehr mit den Tatsachen zu kämpfen die mir keine Ruhe lassen.


    Vielen Dank euch schon mal und liebe Grüße

  • Sieht alles nicht so schlecht aus.


    Das Internet finde ich relativ teuer. Handyvertrag ggf. Umstellung auf Prepaid prüfen. Haftpflicht für Single mit Kind teuer. Amazon Prime weiß ich nicht wozu man es braucht. Ggf. Kontowechsel erwägen.


    Schulden tilgen finde ich gut, gibt sicher mehr an Zinsersparnis.


    Generell die Ausgabenfreude checken. 2*6000 € für neue Küche und Wohnungseinrichtung wäre mir zu viel. Wir haben hier etliches schon 25 Jahre und ertragen es wenn es nicht wie aus Schöner Wohnen aussieht.

  • @'madmats


    hoffe, mein Alter von Überfünfzig, stört Dich nicht :)


    man lernt immer etwas dazu. Wichtig wäre, wie sieht es mit innerer Disziplin aus, auch das braucht Zeit: ich z.B. würde sofort die Bank/Kreditkarten-Schulden begleichen und auf Papier aufschreiben, was Du erstmals wirklich brauchst.
    Das "Klick-Verhalten" ist dazu da, daß Menschen Sachen kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen.
    Z.B. probiere mit 100 oder 150 EUR als MAXIMALES Prasselgeld in diesem Monat, und KEINEN CENT mehr.
    Im September z.B. mit 90 oder 140 EUR maximal usw. Du kannst Dir selbst eine Sparbüchse basteln.
    Gerade in diesen Zeiten:, keine Bankschulden(auch nicht einen Cent) machen.
    Bitte denk auch an Deinem Kind, das später eventuell mehr brauchen könnte.


    I.Ü. Du kennst Quoka/Kalaydo/Ebay-Kleinanzeigen UND z.B. Recyclinghof und Suche/Verschenk-Markt Deiner Stadt?
    Es gibt z.B. auch den COMAKER(Bastler-Verein): in jeder Stadt: sehr kreative und hilfreiche Menschen...


    Dann z.B. bei Stiftung Warentest(Bücherei) und Verbraucherzentrale nach Hinweisen über den Umgang mit EInnahmen suchen.
    Es sollen Menschen geben, die über jeden Cent Buch führen, ich gehöre nicht zu diesen.


    In diesem Sinne
    starwars8(ENRON-Geschädigter: 3000 USD "Lehrgeld", warte bis zur US-Wahl um Geld anzulegen).

  • Moin aus dem echten Norden,
    ich darf mal Finanztip zitieren: "Die beste Geldanlage ist die Rückzahlung Ihrer Schulden. Dazu gehören Dispokredit, Ratenkredite oder die Baufinanzierung."


    Quelle: https://www.finanztip.de/geldanlage/


    Das würde ich als allererstes tun, sowas schleppt man nicht jahrelang rum. Am besten sofort tilgen.


    Kater.Ka hat Recht: Internet muss nicht ganz so viel Kosten. Vielleicht Zeit für einen Preisvergleich?


    https://www.finanztip.de/inter…eter/kabel-dsl-vergleich/


    Kosten für Strom und Heizung/Warmwasser fallen nicht an?


    Kindesunterhalt muss man im Blick haben - der wird im Laufe der Jahre steigen, je nach Alter des Kindes (siehe Düsseldorfer Tabelle).


    Das Einkommen für eine Person ist aus meiner Sicht nicht schlecht. Die Ausgaben kannst Du nur selbst "in den Griff" kriegen. Finanztip ist da sicher nicht die schlechteste Idee.


    Viel Erfolg!

  • Zunächst mal Danke für die Rückmeldung,
    das freut mich sehr.



    Meiner Meinung nach sieht das mehr als schlecht aus.
    Wie gesagt - ich schäme mich für die mickrigen Rücklagen.
    Das ist für jemanden in meinem Alter einfach nur peinlich.


    Internet ist so teuer, weil dort die Kosten für den Hausanschluss sowie für den Internetvertrag an sich enthalten sind.
    Die Haftpflicht empfindest du als zu teuer für mich + Kind? Verstehe ich das richtig?
    Handyvertrag ist monatlich kündbar. Daher wäre es kein Problem auf etwas Günstigeres umzustellen.
    Amazon Prime eigentlich nur wegen dem Streaming Angebot von Amazon. Also Amazon Prime Video.


    Meine Freundin und ich sind letztes Jahr zusammen gezogen und haben quasi alles neu eingerichtet, weil unsere Möbel schon total durch waren.
    Eine Küche musste auch noch her. In den 2 * 6.000 € ist auch noch die Kaution enthalten.


    Das Geld zum Tilgen habe ich mir gerade vom Tagesgeldkonto überwiesen und werde morgen direkt die Überweisungen raus Jagen damit die beiden Posten endlich weg sind.



    Die Kredite werden direkt morgen getilgt. Das Geld habe ich gerade vom Tagesgeldkonto überwiesen.
    Was meinst du mit Prasselgeld? Sprichst du davon die 360 € auf 140 € zu reduzieren? Dann würde ich höchstens die Spritkosten p.m. bezahlt bekommen.



    Kosten für Strom / Heizung:
    - Heizung ist in der Miete drin. Ich bezahle nur einen Teil. Den anderen meine Partnerin.
    - Strom bezahlt ebenfalls meine Partnerin. Ich dafür denn Internet Anschluss


    Unterhalt ist quasi schon auf der letzten Stufe. Das heißt, das wird erst mal so bleiben.


    Meine Partnerin geht mit 2.800 € nach Hause. Hat ein gesichertes Einkommen bis an ihr Lebensende.


    Wie sieht es aus mit meiner Sparverteilung?
    Ist diese so in Ordnung?
    Sollte ich dies Anpassen oder ändern?
    Ist denn noch etwas bei mir zu retten?


    Wie gesagt - ich bin 34 mittlerweile und die finanziellen Fehler aus der Vergangenheit machen mir Tag für Tag einfach nur Sorgen. Ich habe Angst da wirklich zu Grunde zu gehen. Ja - es ist "nur Geld" und es gibt sicherlich wichtigere Sachen... aber wenn man keine finanzielle Sicherheit hat ist das so eine Sache.
    Vor allem im Bezug auf die Zukunft. Ich muss zusehen das ich das in den Griff bekomme. Mich ärgert das einfach nur massiv das ich dieses Thema in den letzten Jahren keine Beachtung geschenkt habe und es jetzt zu spät ist etwas zu ändern...

  • @'madmats
    gut :)
    PRASSELGELD: Du hattest geschrieben, Du könnest nicht gut mit Geld umgehen und gibst es "hier" und "da" aus.
    Setz hierfür eine obere Grenze für diesen Monat an, überlege bei dem Kaufreiz mehr,: "ich weiß es ist ein süßes Gift usw", und hoffentlich hältst Du es diesen Monat durch. Im nächsten Monat: die Grenze niedriger setzen.
    Falls es geht, bewußt PHYSISCH Bargeld in der Sparbüchse und dann überlegen, wie Du es anlegen willst.
    Wie Du richtig sagst: die Zukunft kann schwierig werden: einfach anfangen.
    Im Übrigen, auch hier gibt es viele Menschen, die viel Lehrgeld bezahlt haben :)

  • Hallo.


    Mit 34 Jahren 5-stelliges Tagesgeld im Rücken und einem laufenden ETF-Sparplan mit deutlich mehr als 100 Euro im Monat ist doch gut. Das geht deutlich schlechter!


    Nur Mut! Schritt für Schritt das eigene Verhalten realisieren, reflektieren und ggf. nachjustieren.


    Konsumschulden sind nicht schön, aber die kann man bewältigen und seine Lehren daraus ziehen.


    Wenn der Wunsch zur Veränderung da ist, dann ist der wichtigste Schritt schon getan. :thumbup:


  • Grüße dich und danke dir für deine Anteilnahme.
    Ich finde es irgendwie erstaunlich das die meisten von euch das ganze als „gut“ ansehen wo ich das ganze doch als ziemlich schlecht und beschämend finde.


    Entweder ich habe eine total verkorkste Ansicht oder ihr macht euch darüber lustig :D


    So ganz ist das nicht für mich nachvollziehbar. Ja klar. Der Wunsch nach Veränderung ist da. Wobei es mehr Druck als Wunsch ist. Einfach um Geld zu haben falls man mal Arbeitslos wird (meine größte Sorge).


    Ich persönlich habe einfach ein schlechtes Gewissen was meine Finanzen angeht. Vor allem im Bezug auf mein Einkommen ist da einfach viel viel zu wenig was ich auf der hohen Kante habe. Deswegen: Sorry. Dass das gut ist oder alles andere als schlecht ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar.

  • Hallo Michael,
    woher kommt denn deine Auffassung, dass du schlecht da stehst? Was hättest du denn gerne oder wie stellst du dir deine Wunsch-Sparsituation vor? Wie hätte sie deiner Ansicht nach mit 34 Jahren aussehen sollen? Ich finde vor allem den Tipp mit der Buchführung sehr passend, damit du mehr Transparenz in deine Bilanz bekommst. Ich kann meine Vorredner nur unterstützen und sagen, dass du, unabhängig was jetzt für dich oder uns gut oder schlecht ist, du dich auf den Weg gemacht hast, deine finanzielle Situation stärker zu beleuchten und Ausgaben zu hinterfragen. Das ist doch toll, viele Menschen kommen gar nicht in diese glückliche Lage. Du übernimmst Verantwortung für deine finanzielle Situation. Das finde ich eine tolle Einstellung.


    Liebe Grüße,
    Robert

  • Also, ich muss Referat Janders da beipflichten: knapp 4 Nettoeinkommen auf dem Tagesgeldkonto und einen ETF-Sparplan - das ist doch was. Mit 34 lag mein Nettoeinkommen bei knapp 3.600,00 DM im Monat (rechne das mal in Euronen um) , da hatte ich 2 Kids im Alter von 10 und 8 Jahren und eine Frau, die nicht gearbeitet hat. Tagesgeld / Festgeld war bei mir da 0,00 DM. Gar nicht dran zu denken, irgend etwas auf Seite zu packen...


    Wie gesagt: Dein Internet hört sich für mich teuer an und ob Fahrzeugleasing für Privatpersonen eine coole Idee ist - da kommen mir eher Zweifel. Schulden auf null drehen das hatten wir ja schon und willst Du ja auch umsetzen. Dann würde ich nicht mehr Kohle auf das Tagesgeldkonto packen, sondern den monatlichen ETF-Sparplan aufstocken, das bringt langfristig sicher mehr. Geht das nicht, würde ich einen zweiten Sparplan angehen.


    Was Deine Ausgaben angeht: mach' Dir mal die Mühe, für 3 bis 6 Monate jede Ausgabe (auch mit Plastikkarten), und seien es die Brötchen beim Bäcker, zu notieren. Das ist ja heute kein Akt mehr mit einem Smartphone. Wenn Du das wirklich konsequent durchziehst, hast Du einen Überblick, wo Geld weggeht bzw. was nicht sein muss. Habe ich auch gemacht, als das Geld bei mir knapp war. Ist ungemein hilfreich, den inneren Schweinehund zu überwinden.


    Also, mach' Dich locker; ich spreche aus Erfahrung ;)

  • Wobei es mehr Druck als Wunsch ist. Einfach um Geld zu haben falls man mal Arbeitslos wird (meine größte Sorge).

    So ganz kann ich die Panik nicht nachvollziehen. Sofern Sie Angestellter sind dienen ihre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung doch als Absicherung gegen Arbeitslosigkeit. Sie bekommen dann ca.60% ihrer bisherigen Einkünfte (ALG 1), den Rest können sie dann durch vorübergehehende Sparsamkeit und Nutzung ihres Tagesgeldkontos abpuffern. Und sie haben ja selbst gesagt, dass ihre Partnerin einen sehr sicheren Job hat, sodass sie vermutlich nicht gleichzeit arbeitslos werden.

  • Hallo, also Empfindungen sind natürlich immer auch subjektiv. Aber ich finde auch, dass deine Ausgangssituation (von außen betrachtet) ziemlich gut ist. Allein das Einkommen liegt deutlich über dem Durchschnittsverdienst in der Gesellschaft. Vermutlich noch fast 35 Jahre bis zur Rente, eine Partnerin mit einem sicheren Job und akzeptable Mietkosten (was z. B. bei mir mit den größten Posten ausmacht). Für mich sieht das nach einer ziemlich guten Lage aus, auf der man gut aufbauen kann. Die Sorge seine Arbeit zu verlieren, krank zu werden etc., das kann ich gut nachvollziehen. Aber dann gibt es wie gesagt erst mal ALG 1 bzw. Krankengeld. Und wenn es wirklich mal ganz dicke kommen sollte, dann wird ein großes Vermögen das letzte sein, was noch wirklich wichtig ist. Ich habe das bei dem Mann meiner besten Freundin gesehen, der hat sein Leben lang immer nur gespart und dabei Sorge gehabt, nicht genügend zurück gelegt zu haben, er hat mit 30 über 100 000€ gehabt, ist jetzt aber schwerbehindert, nach dem er kein Krankengeld mehr bekommt, musste er seine Ersparnisse größtenteils aufbrauchen, da er nicht genügend Rentenanspruch hatte. Selbst wenn er das zweifache, oder dreifache gehabt hätte, hätte ihm das nicht viel gebraucht. Er ist jetzt sehr viel zufriedener und freut sich an den kleinen Dingen und kann gar nicht mehr verstehen, wieso er sich wegen dem "geld zurücklegen" so verrückt gemacht hat. Nicht falsch verstehen, ich finde es wichtig und gut, Geld zu sparen und sich Rücklagen und ein Vermögen aufzubauen, aber wenn man dabei ständig Sorge hat, es wäre nicht genug und man auf dem Weg dahin mehr Sorge als Zufriedenheit empfindet, dann ist es das nicht Wert. Also mein Rat, nicht so streng mit sich selbst sein, stolz sein auf das was man schon geschafft hat und wie @Nordnordlicht auch geschrieben hat, eine gewisse Lockerheit ist nicht verkehrt.

  • Hi,


    was ich immer sehr hilfreich finde (falls du das nicht sowieso schon machst): Alle regelmäßigen Überweisungen (Miete, Internet, Versicherungen, Sparplan etc.) gehen immer sofort nach dem Gehaltseingang per Dauerauftrag automatisch raus. Vom Rest geht der Großteil erstmal ebenfalls per Dauerauftrag auf ein separates (Tagesgeld-)konto, so dass auf dem Girokonto wirklich nur das bleibt was ich wirklich jeden Monat für Essen usw. ausgebe (bzw. ausgeben will; lieber einen kleinen Puffer einplanen damit das Konto nicht ins Minus rutscht). Damit ist das Gehalt für mich quasi nie sichtbar und ich habe immer nur einen relativ niedrigen Kontostand, was zumindest mir sehr dabei hilft nicht zu viel auszugeben.

    Das gesammelte Geld auf dem Tagesgeldkonto wird von Zeit mal per Hand im Depot verteilt.


    Weiterhin mache ich mir Onlinekäufe bewusst etwas "schwerer": So hinterlege ich z.B. nie irgendwo Kreditkartendaten und logge mich z.B. bei Amazon immer aus. Dadurch muss ich um etwas zu kaufen immer erstmal Zugangsdaten und/oder Zahlungsinformationen eintippen. Ist überhaupt kein Akt und kostet nur ein paar Sekunden, aber es ist trotzdem ein kleiner Zusatzaufwand gegenüber einem einfachen Button-Klick und man fragt sich unbewusst "ist es mir den Aufwand jetzt wirklich wert?". Ähnlich ist es beim Kauf per Vorkasse statt mit Kreditkarte: Ins Online-Banking einloggen ist eine kleine Zusatzaktion auf die man manchmal einfach keine Lust hat ^^


    Außerdem schlafe ich vor (fast) jedem Kauf mindestens eine Nacht drüber (man kann in Onlineshops schonmal Warenkörbe füllen aber noch nicht bestellen). Häufig stelle ich am nächsten Tag fest, dass ich eine Ware irgendwie doch nicht so dringend brauche.


    Keine Ahnung ob das bei dir genauso gut funktioniert, aber mir hilft es sehr meine Ausgaben niedrig zu halten. Und trotzdem habe ich noch Optimierungspotential ;)


    Wenn du das schon angesprochene Haushaltsbuch eine Weile geführt hast, solltest du alle Ausgaben (vielleicht gemeinsam mit einem Freund?) wirklich kritisch bewerten. Bei mir ist z.B. vor ein paar Jahren das eigene Auto rausgeflogen, nachdem ich (Haushaltsbuch sei Dank!) erkannt habe dass das (ohne Kraftstoff!) reichlich 1000 € im Jahr kostet und zu dem Zeitpunkt schon seit fast zwei Monaten nicht mehr von der Stelle bewegt wurde. Ist jetzt aber nur ein Beispiel ;)


    Du schaffst das! Deine Ausgangssituation sieht jedenfalls auch aus meiner Sicht eigentlich recht gut aus!


    MfG,

    thw

  • Hallo madmats,


    Ich kenne Menschen, die wären froh, wenn Sie auch nur annähernd solche Ersparnisse bzw. Sparraten vorweisen könnten. Von daher ist deine Situation jetzt kein Grund in Panik zu geraten. Du bist doch auf dem richtigen Weg. Man kann auch vor lauter Vorsorge vergessen zu leben.

    Wem soll das nutzen, sich Jahrzehnte lang was vom Mund abzusparen und trotzdem immer unzufrieden zu sein?


    Gruß TradeAttack

  • Ich finde das aller einfachste ist ein zweites Konto anzulegen und darauf einen Dauerauftrag zu tätigen, mit einer Summe, die du definitiv verkraften kannst. 10% sind hier meist ein guter Einstieg. Diese sind immer irgendwie zu holen, meist muss nur ein wenig am Konsum geschraubt werden, die aller meisten merken diese zehn Prozent nichtmal. So läuft du auch nicht Gefahr wegen "unbedint notwendiger Kosten" auf diese Geld zugreifen zu müssen. Hast du dich einige Monate bewiesen, kannst du versuchen, die Sparrate anzuziehen. Über kurz oder lang würde ich dir auch empfehlen, diese 10% in einen breit gestreuten ETF zu stecken!


    Unterschied ist nur, dass auf der Bank 100€ in einer Jahr nur noch 97€ und mit einem guten ETF 103-105€ sind. Der Zinseszinseffekt ist dabei wirklich nicht zu vernachlässigen.


    Alles gute und viel Erfolg!

  • Ich denke auch, du solltest dir wirklich weniger Sorgen machen. Deine Ambitionen sind trotzdem sehr efreutlich. Wünsche dir das aller beste auf deinem Weg. Genügend Spartipps hast du denke ich wohl bekommen :)

  • Ich stehe jetzt drei Jahre vor der Rente und würde, wäre ich noch einmal 34, Folgendes anders machen:

    1) Ich würde mir mehr Gedanken über die private Altersvorsorge machen und dafür einen ETF-Sparplan einrichten. Den hast du bereits, aber bei deinem Einkommen würde ich wahrscheinlich mehr als 250,00 Euro sparen.

    2) Ich würde mir eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung zulegen. In deinem Alter, ohne Vorerkrankungen, dürfte das noch nicht so teuer sein. Je älter man wird, umso schwieriger wird es.