Anlagekonzept - Einstiegsfragen

    • Hallo zusammen,


    dank Finanztip werde ich mich endlich aktiv um unser Geldmanagement inkl. Altersvorsorge kümmern.


    Ich habe leider noch ein paar Fragen und hoffe, dass ich hier ein paar Anregungen finden kann:


    1. Es wird von Finanztip geraten, ca. 3 Monatsnettogehälter auf dem Tagegeldkonto ("Notgroschen") vorzuhalten. Gibt es hier eine "Obergrenze", wenn man ein etwas höheres Gehalt hat? Z. B. 10000 als Obergrenze? Mir erscheint das sonst für einen Notgroschen etwas viel.


    2. Wir haben einen Immobilienkredit (Zinssatz 1,2%) laufen, da wir Wohneigentum gekauft haben. Wir könnten jedes Jahr ca. 16000€ sondertilgen. Ist es ratsam, das jedes Jahr zu machen, oder ist es schlauer, das Geld in ETFs anzulegen und dort die Gewinne langfristig (ich plane mit 25 - 30 Jahren) mitzunehmen?


    Das wären erst mal meine wichtigsten Fragen und ich würde mich über eine Antwort freuen.


    Viele Grüße,


    MB

  • Hallo @MB__AC, willkommen in der Community.


    Eine derartige Obergrenze ist mir nicht bekannt. Als Immobilienbesitzer würde ich eher nach oben tendieren. Zum Anderen wird für die Geldanlage ein Mix aus ETF und Tagesgeld / Festgeld empfohlen, d.h. tendenziell wird das Tagesgeld noch wachsen.


    ETF auf Kredit sollte man nicht machen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese auch mal stark fallen, die Schulden bleiben aber. Ich hatte seinerzeit auch jeweils den Rahmen der Sondertilgung ausgenutzt und mich gefreut deutlich schneller schuldenfrei zu werden,

  • Vielen Dank, @Kater.Ka.


    Wenn ich in den Tagegeldrechner von Finanztip eingebe, dass ich 18000€ für 24 Monate anlegen möchte, dann erscheint immer eine Meldung, dass man langfristige Geldanlagen lieber auf einem Festgeldkonto oder in ETFs (den genauen Wortlaut habe ich vergessen) anlegen soll. Auch erscheinen mir 18000 als Notgroschen sehr hoch. Ich wohne ja, nur weil ich etwas mehr verdiene, nicht in einer Villa, in der höhere Kosten anfallen, als bei einem normalen Haus. Und die meisten Menschen werden wahrscheinlich eher im. Bereich 10.000€ liegen (Nettohaushaltseinkommen mal 3). Daher die Frage, ob es nicht irgendwann genug Notgroschen ist und der Rest nicht besser in ETFs gehen sollte....


    Ich denke du hast Recht. Wir werden jetzt jedes Jahr die max. Sondertilgung ausschöpfen. Ich glaube anders würde es aussehen, wenn wir vermieten würden (laut eines Videos von Finanztip).

  • Ich würde versuchen, zukünftige Kosten zu antizipieren und entsprechend den Notgroschen um eine Mittelfristplanung erweitern. Beispiel Zweitwagen in 2 Jahren für 10.000 Euro. Macht 417 Euro über 24 Monate, die dann verfügbar sein müssen. Wäre doch schlecht wenn der Notgroschäen auf Null sinkt, wenn man 2 Jahre Zeit hat dem entgegen zu wirken.

  • Zum Thema Notgroschen:
    Ich würde den Bezug nicht auf die Nettomonatsgehälter setzen, sondern auf die Monatsausgaben.


    Weil der Notgroschen soll ja nicht die Einnahmen ersetzen.
    Sondern die Ausgaben decken, wenn die Einnahmen mal wegfallen sollen z.B. wegen vorübergehender Arbeitslosigkeit.

  • Hallo,


    in Ausformulierung der Ideen von chris2702 und fredo47 sollte man sich für die Höhe des Notgroschens ein mittelpessimistisches Szenario überlegen, was je nach persönlicher Situation ganz unterschiedlich ausfallen kann.


    Szenario 1: Single in der Großstadt in einer Mietwohnung ohne PKW und mit fast sicherem Einkommen (z.B. Beamter, Rentner). Was kann mir passieren? Laptop und Zahn gehen gleichzeitig kaputt. 5 TEuro sind sicherlich als Notgroschen mehr als ausreichend.


    Szenario 2: Familie auf dem Lande im älteren Eigenheim; Hauptverdiener Soloselbständiger; zwei PKW dringend erforderlich; beim Haus fallen ständig mittlere bis größere Reparaturen an. Ein halbes Jahr Einnahmeausfälle sollte man mindestens einplanen und wenn dann noch ein PKW ersetzt werden muss und die Heizung kaputt geht, reichen vielleicht 50 TEuro Notgroschen noch nicht.


    Die meisten werden irgendwo dazwischen liegen. Wichtig ist, seine Situation nüchtern einzuschätzen und sich zwecks Erfüllung eines Sonderwunsches nicht selbst zu belügen.


    Gruß Pumphut

  • Vielen Dank für die zusätzlichen Antworten. Ich denke wir werden mal genau (lieber etwas pessimistisch) abschätzen, wie viel wir als Notgroschen brauchen.
    Wir haben einen kleinen und günstigen Stadtwagen, auf den wir im Notfall verzichten können. Das Hauptauto ist mein Firmenwagen, für den ich nur die Versteuerung zahlen muss.


    Unsere Wohnsituation ist komplizierter...haben eine neue Eigentumswohnung gekauft, daher brauchen wir hier erstmal mit keinerlei größeren Kosten zu rechnen. Allerdings tauschen wir in den nächsten Jahren mit meinen Schwiegereltern und ziehen dann in ein gepflegtes 80er Jahre Haus ein, das wir umfassend umbauen werden. Trotzdem betrifft das erst mal den Notgroschen nicht...es hält mich nur davon ab, sehr viel Geld langfristig anzulegen.


    Ich denke mit 8000€ Notgroschen liegen wir auf der sicheren Seite. Wieviel in ETFs fließt hängt favon ab, wann wir umziehen werden und das hängt von einigen Faktoren ab...