Hallo,
ich meine, Saidi unterliegt einem Denkfehler, der sich sich zeigt, wenn er z.B. davon spricht, dass "US-Dollar in einem (Aktien-)Fond stecken". Auch wenn die Aktien mit Dollars auf Fondsebene gekauft wurden oder wenn die Aktien in Dollar notieren oder auch wenn der Fonds in Dollar notiert, spielt das alles keine Rolle, denn der Anleger besitzt damit Unternehmensanteile und eben keine Währung mehr. Der Wert dieser Unternehmensanteile hängt nur vom Geschäftserfolg dieser Unternehmen ab, der, wie Saidi richtig bemerkt, durchaus von Wechselkursen beeinflusst wird. So wäre z.B. ein fallender $ für ein in USA produzierendes Unternehmen, das seine Produkte auf dem Weltmarkt verkauft günstig, weil seine Produkte billiger/konkurrenzfähiger würden für alle, die nicht in $ rechnen.
Bei der Rückgabe der ETF (die ETF-Intern zum Verkauf entsprechender Aktien führt) und Rückzahlung in € spielt es abermals keine Rolle, ob der ETF in $ oder € notiert. Dass ist ebenso belanglos, wie die Angabe einer Stecke in cm oder Zoll.
Um das noch an Saidis Beispiel der USA-Reise zu verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Europäer reist in die USA und kauft dort ein Produkt aus Euroland, nachdem der Dollar stark gefallen ist. Der US-Händler muss dann mehr Dollars ausgeben, um das Produkt in Europa zu kaufen und kann es nur zu einem höheren Dollar-Preis anbieten. Der Reisende bekommt für seine Euros jedoch im gleichen Verhältnis mehr Dollars und kann das Produkt zu gleichen Euro-Kosten kaufen. Genau so verhält es sich mit allen Sachwerten oder verbrieften Sachwert, z.B. Aktien, Aktien-ETFs oder Gold: In welcher Währung sie notieren, ist letztlich egal.
Das Währungsrisiko schlägt nur bei Anleihen und Anleihen-ETF zu, abhängig davon, welche Währung im ETF liegt, während die Notierung des ETFs wieder bedeutungslos ist, denn es kommt immer auf den inneren Wert an, nicht auf den Maßstab, mit der er gemessen wird.