Saidis Podcast ist da!

  • Wohlfühlfaktor usw., ja, da stimm ich zu, das ist aber auch feste Annahme in meiner Frage.


    Daumenregeln und dergleichen: sehr gut, doch welche genau?


    6-12 Monate... ja, einverstanden, doch wovon genau? Umsatz? Gewinn? ...

  • Ja HES2020

    es ist so wie die Italiener sagen: "It depends!"


    Cash Reserven für Freiberufler sollten ausreichend dimensioniert sein, damit vorhersehbare Ausgaben, die aus dem Laufenden nicht bestritten werden können/sollen und unvorhersehbare Ausgaben oder Aufwendungen abgedeckt sind.

    Ich hatte als Freiberufler einige Jahre nur zwei oder drei Abrechnungen - abhängig von fertiggestellten Projekten - mit Klienten und demzufolge auch nur zwei oder drei Zahlungseingänge. Da mussten auch mal durchaus 6 Monate aus dem "Eingemachten" überbrückt werden, es hätten aber auch 8 oder 9 Monate sein können. Deshalb habe ich immer eine grobe Budgetplanung gemacht (geschätzte Erlöse - geschätze Steuern/Abgaben - feste Betriebsausgaben - Lebensunterhalt - Bildung von Reserven und Vermögensaufbau) und

    entsprechend Cash (für Steuern, Betriebsausgaben, Lebensunterhalt) vorgehalten.


    Wie planst du? Welchen Bedarf an Cash hast du, falls alles krumm läuft? Davon solltest du abhängig machen, welche Quote von Geld- und Sachwerten für dich passt.

  • Hallo, generell sind all die Worte nachvollziehbar und auch richtig, doch -- leider -- kryptisch und allgemein bzw. unkonkret.


    Mir ist durch die Beispiele durchaus klar: jeder Fall ist anders, individuell, Dinge ändern sich usw. Doch geht es greifbar?


    Danke dafür.

  • Doch geht es greifbar?

    Falls du meinen Post schon gelesen hattest, als du diese Frage stelltest... Wie konkret hättest du es gerne?


    ... Deshalb habe ich immer eine grobe Budgetplanung gemacht (geschätzte Erlöse - geschätze Steuern/Abgaben - feste Betriebsausgaben - Lebensunterhalt - Bildung von Reserven und Vermögensaufbau) und

    entsprechend Cash (für Steuern, Betriebsausgaben, Lebensunterhalt) vorgehalten.


    Ist das nicht konkret genug?

  • Gelesen, ja. Danke.


    Wie konkret? Analog konkret zu "mind. 3 Nettogehälter" für den Arbeitnehmer. Ich bin vermutlich nicht der Erste, der fragt. Geht nicht um einen Eurobetrag.


    Ich mach ein Bsp mit deiner Budgetplanung oben auf Basis von 100 Euro:

    ... Deshalb habe ich immer eine grobe Budgetplanung gemacht (geschätzte Erlöse - geschätze Steuern/Abgaben - feste Betriebsausgaben - Lebensunterhalt - Bildung von Reserven und Vermögensaufbau) und

    100 - 45 - 2 - 32 - 6 = 15.

    In dem Bsp. bleiben 15 Euro übrig für den Monat.

    entsprechend Cash (für Steuern, Betriebsausgaben, Lebensunterhalt) vorgehalten.

    Erneut einberechnen? Falls ja, wie?


    Falls nein: was mache ich mit den 15 Euro / Monat im Bsp.? 6-12 Monate zurückhalten, also 90-180 Euro?

  • 6-12 Monate... ja, einverstanden, doch wovon genau? Umsatz? Gewinn? ...

    Ausgaben! Man rüste sich für den Fall, dass x Monate aber so rein gar nichts an Einnahmen erzielt wird.


    Ansonsten kommt es ja auch auf die Kostenquote an. Muss ich ein Inventar von erheblichem Umfang vorhalten oder muss ich gewisse Kosten relativ lange vorstrecken?


    "One fits all!" haben wir da leider nicht im Angebot. Dafür sind wir alle zu einzigartige Schneeflocken. ;)

  • Ausgaben: da kann ich gut mitgehen, danke.


    Per se bleibt dann eigentlich nur der Lebensunterhalt, ggf. etwas Betriebskosten als Einzelunternehmer. Der Rest wird entfallen, also Steuern (da keine Einnahmen), Vermögensaufbau (unmöglich bei Durststrecke), Bildung


    Heißt das also: statt mind 3 Nettogehälter für Arbeitnehmer so ca. 6-12 Monate Lebensunterhalt für Einzelunternehmer? Ist das eine faire Aussage oder überseh ich etwas?

  • Erneut einberechnen? Falls ja, wie?


    Falls nein: was mache ich mit den 15 Euro / Monat im Bsp.? 6-12 Monate zurückhalten, also 90-180 Euro?

    Dein Bedarf liegt bei 79 (ohne Bildung von Reserven). Falls du derzeit keine Reserven hast, solltest du für jeden Monat, in dem du "auf dem Trockenen sitzen" könntest, 79 Tacken planen und so lange die 15 (übrig bleibenden) € und die geplanten 6€ zurücklegen, bis dein Reserven-Topf entsprechend gefüllt ist.

    Sollte die "Dürreperiode" daher resultieren, dass du keine Aufträge/Erlöse hast, könnte sich die Reserve um den sich verringernden Anteil an Steuern/Abgaben reduzieren lassen.

    Die Fragen, die bleiben, hängen mit verringerten oder wegbrechenden Einnahmen zusammen. Es könnte ja nicht nur bei einer Auftragsflaute, sondern auch bei länger Arbeitsunfähigkeit oder bei vorübergehender Berufsunfähigkeit eng werden. Da dürfen dann die Krankentagegelder oder eine BU-Rente mit berücksichtigt werden...

  • Ja, ich glaube, auch dem Beispiel kann ich gut folgen.


    Wenn alle Steuern bezahlt sind für vorhandene Einnahmen, bleibt Lebenshaltung und ggf. Betriebskosten übrig. Deckt sich mit meinen Worten über deinen, also 32 + 2 = 34 Euro. Prima. Und das mal 6 bis (bei viel innerer Unruhe) 12x ... stimmt der Ansatz für dich?

  • stimmt der Ansatz für dich?

    Ja und nein! Im Prinzip schon... wobei mir nicht 100%ig klar ist, ob man dem Finanzamt mal so eben "kündigen" kann, wenn die Umsätze einbrechen oder wegfallen. Ich denke da an Vorauszahlungen ans FA, weiß aber latürnich nicht, welche Regelungen diesbezüglich für dich gelten.

  • Guter Punkt. Geht schooooon, aber kann aufwendig sein.


    Ich danke euch für eure Mühe, das find ich jetzt sehr klar:

    feste, unvermeidbare Ausgaben bei Nulleinkommen MAL 6-12 Monate ISTGLEICH zurückhalten / nicht in ETF.

  • Ihr Lieben, inspiriert vom heutigen Podcast:


    Idee: Austausch ETF 1 gegen ETF 2, gleicher Depotanbieter


    Frage: ist es möglich, direkt "umzuziehen" statt ETF 1 zu verkaufen und ETF 2 wieder neu zu kaufen, sodaß keine Steuern anfallen?


    Lieben Dank.

  • Hey Saidi,

    herzlichen Dank für Deinen Podcast. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal gerne mit meinen Finanzen beschäftige! Nun eine Frage zur aktuellen Folge:

    Wie sieht es mit Hartz IV aus, wenn man Festgeldkonten hat? In der Ansparphase für eine Immobilie können dort nennenswerte Beträge liegen und an dieses Geld kommt man für eine gewisse Zeit schließlich nicht ran.

    Liebe Grüße

    Lilly

  • Wie sieht es mit Hartz IV aus, wenn man Festgeldkonten hat? In der Ansparphase für eine Immobilie können dort nennenswerte Beträge liegen und an dieses Geld kommt man für eine gewisse Zeit schließlich nicht ran.

    Im Falle eines Abrutschen in Sozialleistungen/Hart4 hast Du ein Sonderkündigungsrecht (Paragraph 314 BGB). Allerdings fallen dafür dann auch Kosten/Gebühren an. Sollte daher möglichst vermeiden werden.

    Das gilt im Übrigen anlog auch für alte Kapitallebensversicherungen oder Bausparverträge.

    Ohnehin dürfte es mit Hartz4 und einem Immobilienerwerb schwierig werden. Könnte mir zumindest vorstellen, dass keine Bank ein Darlehen gibt, wenn Du Bezieher von Hartz4 bist. ;)


    Ich kenne Leute, die mit Mitte/Ende 50 in ALG2 abgerutscht sind. So etwas kann einem ~10 Jahre vor der Rente die gesamte weitere Lebensplanung versauen! X(

  • Lieber Saidi,


    habe erst vor einigen Wochen Deinen Podcast entdeckt, nachdem ich schon ewig den Finanztip-Infobrief erhalte. Ich war von Anfang an begeistert von Deiner Präsentation :S, dachte erst Du wärst im Erstberuf Schauspieler;): Lebendig, da kommt was rüber! Inhaltlich super verständlich, mit viel Humor ^^und anschaulichen Bildern und Beispielen.


    Allerdings wohl eher an jüngere gerichtet … ich werde mir keinen instagram-Konto zulegen, Facebook reicht ;) … und was eine Shownote ist (gäbe es da kein deutsches Analogon?:(), habe ich nur erahnen können.


    Was ich mir generell mehr wünsche wäre der ethisch-moralische Aspekt der Geldanlage:evil:: Wenn z.B. bei euch Banken mit Tagesgeldkonten empfohlen werden, in denen entweder massiv Diktator Putin drinhängt (Sberbank) oder Sultan Erdogan (DHB Bank und Oyak Anker Bank), dann finde ich das problematisch.

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    Nun zu meinem persönlichen Anliegen (Ich habe allerdings noch nicht alle bis jetzt erschienenen über 50 Podcasts durchgehört – vielleicht erledigt sich da was ;) :( ) : Ich bin 57 Jahre und will klären, was ich unter folgenden Bedingungen noch für meine Altersvorsorge machen kann, die ich leider die letzten 15-20 Jahre Jahre hab schleifen lassenX/:rolleyes:.


    Zu erwartende Rente:=O

    - ca. 1000 Euro Altersgeld vom Land Baden-Württemberg (ich war in meinem "1. Leben" 14 Jahre Gymnasiallehrer, bevor ich mich für die Kunst entschied)

    - voraussichtlich ca. 500 Euro Rente aus meinem jetzigen Leben als Musiker und Schauspieler: Mischung aus Selbständigkeit (Künstlersozialkasse) und Angestellter (Musikschule, Fernsehproduktionen).


    Ich habe eine Rentenlücke von mind. 1000 Euro, eher 1500 Euro:/:/:/. Ich kann allerdings einen Teil davon, soweit meine Arbeitskraft es zuläßt, gerne nach dem 67. Jahr noch mit einer gewissen Menge privater Klavierchüler schließen.


    Rücklagen in Tagesgeld, Fonds u.a.:

    - Ich habe seit fast 30 Jahren einen weltweitstreuenden aktiv gemanagden Aktienfond (Templeton Growth Found), den Einzahlungssparplan habe ich leider nach ein paar Jahren vor ca. 20 Jahren eingestellt. Derzeitiger Stand 45.000 Euro


    - 2 Tagesgeldkonten: ca. 36.000 Euro, ohne Einzahlungssparplan, aber regelmäßiges Einzahlen von Überschüssen aus Giro

    - aus einem Erbe könnten Ende 2021 ca. 150.000 Euro kommen.:/:/

    Ich habe also voraussichtlich eine Investitionsmasse von ca. 200.000 Euro (+ Notgroschen etc.) mit denen ich jetzt noch in letzter Sekunde eine sinnvolle Altersvorsorge aufbauen möchte.

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    Mein Plan, meine Fragen:

    Sobald das Erbe ausgezahlt ist, möchte ich in einem Gebiet mit niedrigen Preisen - ich wohne in München ;) - eine Wohnung kaufen, um eine sichere Rendite aus der Miete zu haben, die ich reinvestiere bzw. als zusätzliche Rente habe. Später könnte ich zur Not selber dort wohnen oder diese verkaufen, wenn nötig.


    Sollte ich trotzdem meinen aktiv geleiteten Fond umgehend komplett in einen hier ansässigen ETF umziehen? Oder angesichts des Wohnungskaufes abwarten bzw. ihn auf ein weiteres Tagesgeldkonto zwischenparken.


    Ich könnte momentan auch ca. 300 Euro pro Monat in einen Sparplan stecken evt. mehr. Hätte also gerade noch so 15 Jahre (wäre dann 73 ), um einen ETF zu besparen.


    Was wäre Dein Rat?


    Herzlichst

    Ulf

  • Hallo Ulf_Musik,


    willkommen im Forum. Sie sprechen in Ihrer Frage Saidi direkt an. Hier im Forum tauschen sich mehr oder weniger interessierte und qualifizierte Laien aus. Die Mitarbeiter von Finanztip antworten selten bis nie auf Einzelfragen. Persönliche Finanzberatung ist schon per Definition nicht möglich. Hier wird eher Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Viele Ihrer Detailfragen sind in anderen Threats schon gestellt und beantwortet worden. Arbeiten Sie die entsprechenden Rubriken durch und wenn dann eine Einzelfrage bleibt, stellen Sie die ruhig dort. Es findet sich meistens ein Mitglied der Community, der die Antwort weiß.


    Aus persönlichem Interesse hätte ich eine Detailfrage:

    Sobald das Erbe ausgezahlt ist, möchte ich in einem Gebiet mit niedrigen Preisen - ich wohne in München ;) - eine Wohnung kaufen, um eine sichere Rendite aus der Miete zu haben, die ich reinvestiere bzw. als zusätzliche Rente habe. Später könnte ich zur Not selber dort wohnen oder diese verkaufen, wenn nötig.

    Kennen Sie so eine Gegend in Deutschland, wo es

    • preiswerte Wohnungen zu kaufen gibt,
    • Sie Mieter dafür finden und
    • als großstadt(ver-)ge-wöhnter Mensch leben wollen?

    Falls ja, bitte nicht verraten. Es würde ein Run einsetzen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo.


    Folgende Überlegung: Wie lange könnte man von dem Geld für den Kauf der Wohnung die Miete bezahlen?


    34,19 Euro mehr gesetzliche Rente kosten grob 7700 Euro. (Ob die Voraussetzungen für entsprechende Einzahlungen vorliegen, lässt sich recht einfach klären.)

  • Liebes Forenkollegen,


    ich hör die letzten Folgen des Podcasts immer wieder.


    Folgende Frage ist wirklich pedantisch, kleinteilig und verliert das Große aus den Augen, ich weiß. Dennoch: vielleicht gibt es eine einfache Antwort, ohne große Excel Rechnungen zu machen.


    Ich vermute die Antwort lautet: nichts tun, laufen lassen.


    Szenario: 1 ETF, thesaurierend/kumulierend.


    Frage: sollte man sich Buchgewinne auszahlen, um neue ETF Anteile zu kaufen? Ich weiß: Verkauf bedeutet Steuern zahlen.


    Bsp:

    gekaufte Anteile: 100 Stück

    Kaufpreis: 10 Euro

    aktueller Wert: 25 Euro

    Gewinn: 100 Stück x 15 Euro = 1500 Euro

    ==> diese 1500 Euro rausholen, Steuern zahlen, neue Anteile kaufen?


    Herzlichen Dank

  • HES2020

    Ich würde das davon abhängig machen, ob ich noch Luft in meinem Freibetrag für Gewinne aus Kapitalerträgen habe (801€ bzw. 1602 bei Ehepartnern).

    Und auch an die Teilfreistellung bei Aktienfonds denken!


    Bei einem ETF mit > 50% Aktienanteil müssen nur 70% der Gewinne versteuert werden. So kannst Du rund 1100€ (2200€) Gewinn pro Jahr steuerfrei einstreichen.


    Ich würde daher so viele Anteile verkaufen/wieder kaufen um möglichst den Steuerfreibetrag optimal ausnutzen zu können.