Rürup - wann ist der beste Zeitpunkt für Vertragsende?

  • Liebes Forum,
    vor wenigen Jahren habe ich nach einer kleinen Erbschaft eine Anlageform für das Alter gesucht. Hierzu habe dann eine Rürupvertrag abgeschloßen und zusätzlich eine Zahlung von 100 Euro/pro Monat für die variable Laufzeit vereinbart. Der Vorteil bei Rürup ist ja die steuerliche Unterstützung,gerade bei größeren Einmalzahlungen - eher weniger die später ausgezahlten monatlichen Beiträge.
    Irgendwann sollte man natürlich darüber nachdenken, wann eine weitere Einzahlung noch Sinn macht?!
    Ich habe mir folgende Gedanken gemacht: Die normale Lebenserwartung für Männer ist rund gerechnet 79 Jahre (2020). Wenn die eingezahlten Gelder in der Summe die monatlichen "Renten" übersteigen, sollte man normalerweise den Vertrag beenden, weil man sonst ja mehr einzahlt, wie theoretisch (!) ausgezahlt wird.
    Die Frage ist: wann ist dieser Punkt erreicht? Bin ich 60 und sage, ich lebe noch maximal 20 Jahre, also beende ich die Einzahlung? Oder warte ich bis zum 65igsten Lebensjahr und lebe dann (lt. Statistik) noch 15 Jahre - habe ich mehr eingezahlt, wie ich je wieder erhalte - wenn ich nicht überraschend wesentlich älter werde. Welche Vorgehensweise wäre angeraten? ;(:/

  • Wenn man das nicht selbst berechnen kann, hat wohl die Werbung "Steuervorteil" den Grund für den Vertragsabschluss gelegt.


    Möglichst früh und eine möglichst hohe Rente würde ich mal sagen.


    Kannst ja mal schreiben, ab welchem Überlebensalter das eingezahlte Geld wieder herein-gerentet ist.


    Freiwilliges Einzahlen in die gesetzliche Rente würde ich jedem Rürup vorziehen.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Rürup macht man vor allem, wenn man Steuern sparen möchte. Eine Einzahlung in die Rentenkasse ist für mich nicht möglich, da Höchstsatz. Einzahlung in die Rentenkasse: ein Rentenberater drückte sich einmal so aus: eine Einzahlung in die Rentenkasse lohnt sich nur für diejenigen, die Schwarzgeld verstecken müssen. Da kann jeder denken, was er will! ;)
    Riester oder Rürup werden staatlich gefördert, ansonsten gibt es seit Jahren (und auch in der Zukunft) höchstens noch Aktien zur Geldanlage.
    Die Prozente sind mir sicher, das bei Rürup schon im Folgejahr die steuerliche Erstattung kommt. Am Ende der Zeit bleibt nur die Kalkulation, ab wann man den Vertrag auslaufen lässt und die Auszahlungen "genießt", das ist jetzt bei mir der Fall. ich kann jetzt noch ein paar Jahre einzahlen (das erhöht bei der derzeitigen Zinslage nicht mehr viel) und ich habe nur noch wenige "Zentimeter auf dem Bandmaß".
    Dachte mir, dass es hier noch weitere Menschen mit Rürup gibt und sie sollten auch nicht unbedingt bis zum letzten Tag einzahlen, wenn man im Durchschnitt nur noch bis 79 "hat".... :S

  • @Fritz Wunderlich


    Ich würde mich fragen, was mir am meisten bringt. 5 Jahre 100 Euro sind 6000 Euro Einzahlung. Was ist der Steuervorteil, was ist die Rendite. Sagen wir du hast 8000 Euro mehr eingezahlt als heute. Bei Rentenfaktor 30 hättest du 24 Euro Monatsrente. Du müsstest 27,7 Jahre leben, wenn du dein Vermögen ohne weitere Verzinsung zurück willst.


    Darin steckt sehr viel persönliche Präferenz. Ich wüsste was ich mache. Aber die Frage ist ja was du willst.

  • Genau darum geht es mir: meine persönliche Präferenz schwankt ein wenig. Vielleicht bin ich da nicht ganz "vernünftig". Bitte verrate mir, was Du tun würdest! ;) Das ist es ja gerade, ich würde gerne auch einmal andere Präferenzen lesen. Die Gründe mögen bei den Menschen ja durchaus unterschiedlich sein.
    Beim Abschluß damals war mir schon klar, dass diese Schiene meine Nachkommen weniger glücklich macht. Andererseits gibt es ja auch kaum noch sinnvolle Anlagemöglichkeiten, was bleibt also? Man steht auf mehreren Füßen der Geldanlage, die sich unterschiedlich auswirken (können).
    Am Ende ärgert man sich natürlich weniger, weil man ja verstorben ist ^^ . Jedoch wie weit möchte man das Spiel treiben ... ?(

  • Ich bin 38. Keine Ahnung was mich in 22 Jahren erwartet.


    Szenario 1: Ich habe eine gute gesetzliche Rente, 1000 Euro Betriebsrente, ein sechsstelliges ETF Depot, mein Vater hat mir eine Wohnung hinterlassen, die 500 Euro nach Kosten abwirft, ich bin immer noch glücklich verheiratet, meine Frau bezieht eine kleine aber für uns wichtige Rente. Dann würde ich die 6000 Euro in ETF anlegen, weil mir 24 Euro Rente überhaupt nichts bringen.


    Szenario 2: Wir haben uns scheiden lassen. Ich war fair zu meiner Frau und habe meine Kinder so gut es ging bis zum Studienende unterstützt. Entsprechend gibt es kaum Kapital. Meine Eltern waren schwerstkrank und haben kein Erbe hinterlassem. Ich war zwischendurch arbeitslos. Meine Rente ist durchschnittlich bis unterdurchschnittlich. Dann würde ich den Rürup nehmen. Lieber ein Betrag mit dem ich den Rest meines Lebens rechnen kann als eine große Party und die Kohle ist weg.

  • Referat Janders.
    Der sogenannte "Rentenberater" war jemand in einer Firma mit 6500 Angestellten. Er macht das schon seit Jahrzehnten und hielt zumindest die "Nachzahlung" in die Rentenkasse für nicht empfehlenswert, Finanzberater war er nicht. Sallop sagte er dann, dass das nur etwas für Schwarzgeld ist, was man in der Schublade hat und nirgends unterbringen kann -> also ab in die Kasse.
    Auch andere Bekannte und Freunde haben sich das berechnen lassen. Am Ende des Tages kamen immer enorme Summen der Einzahlung für letztendlich ein paar Kröten der Auszahlung heraus.
    Ich selbst habe dann schon früh eine damals übliche Lebensversicherung (nicht direkt) abgeschlossen, die mir wenigstens 4,5% bringt.
    In der Zeit, in der ich noch zusätzlich in die Rentenkasse hätte einzahlen können (bis zu ca. 2 Rentenpunkte), hatte ich kein Geld dazu. Später wurde zwar immer wieder auf so etwas in der Presse hingewiesen, aber letztendlich geht das nicht. Insofern stehen dann enorme Summen zur Einzahlung einem schmalen Salär der Auszahlung gegenüber. Das wiederum wird dann eine Ehefrau erfreuen, die nach dem Tod des Mannes natürlich profitiert (wertfrei gesprochen).
    Rürup ist dann zunächst eine Abfolge von Sonderzahlungen, die steuerlich geltend gemacht werden können. Am Ende des Tages eine staatliche Unterstützung, die man als weiteres Standbein nehmen kann. Wer jetzt nach einem guten Rotwein noch Geld über hat, kauft regelmäßig -am besten über Jahrzehnte Aktien- mehr geht dann nicht.
    Selbstständige haben bessere Möglichkeiten - das war immer so und wird immer so bleiben. Der Rest ist dann Schweigen ;):P .

  • Eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben, aber das kann man so nicht stehen lassen.


    Wer empfiehlt, Schwarzgeld an die Rentenkasse zu überweisen, ist extrem stark bildungsfern, denn die DRV überträgt elektronisch die gezahlten Beträge ans Finanzamt, welches dann fragt, woher das Geld stammt.


    Die gesetzliche Rente hat einen Inflationsschutz. Der ganze private Versicherungskram nicht. Bei einer 20+ jährigen Laufzeit ist das nicht zu unterschätzen. Steuerlich rechnet sich die gesetzliche Rente genauso wie Rürup, nur Werbung wird dafür nicht gemacht.


    Wann gab es denn 4,5% bei der LVs. Wenn noch Altverträge bestehen hat man eine garantierte Verzinsung VOR KOSTEN von 4%. Meine besten LVs schaffen eine Beitragsrendite von 3,84%. Mehr ist m.E: kaum drin. Direktvertrieb, Endalter vor 60 und jährliche Zahlungsweise. Hast du die Beitragsrendite mal berechnet?


    Man kann -glaube ich- mit der Begründung früher mit Abschläge in Rente gehen zu wollen, freiwillig einzahlen und sich es dann doch anders überlegen. Sehr teuer, klar. Geht m.E. auch wenn man über 82.800 EUR p.a verdienst, was du nach eigenen Angaben tust. Aber du hat noch nicht geschrieben, wie alt du werden musst, damit Rürup besser ist als die Küchenschublade (also die Kosten des Freundlichen und des Stadionsponsors berücksichtigt).


    Welche besseren Möglichkeiten haben Selbständige?
    Die sind bei BAV, Riester, VL und WoBau schon mal völlig ausgeschlossen.
    Mir ist kein Produkt bekannt, welches der Selbständige abschließen kann, der AN aber nicht kann.
    Die berufsständischen Versorgungswerke mal ausgenommen, die stehen nur bestimmten Berufen zur Verfügung.
    Pensionsrückstellungen bei eigenen GmbHs rechnen sich auch grottig (sogar noch schlechter als Rürup, was eigentlich kaum geht).
    Ich lerne gerne hinzu.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • @ johannesD
    Zunächst einmal wollte ich niemandem auf die Füße treten. Deiner Antwort entnehme ich jedoch eine leichte Säuernis ob des Geschriebenen. Den Grund kann ich mangels Hintergrundwissen ("Eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben, aber das kann man so nicht stehen lassen.") nicht erahnen, erkenne aber an Deinem Schreibstil, dass Du Dich doch erheblich ärgerst, worüber auch immer. Ich möchte mich nicht im Forum streiten, sondern Gedanken austauschen. Ich möchte die Meinung anderer nicht benoten, sondern wertfrei zur Kenntnis nehmen und - im Bedarfsfalle nachfragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
    Die Schwarzgeldeinzahlung habe ich, denke ich mit dem Satz "der Rest ist Schweigen", entsprechend kommentiert und die habe ich nicht so wie Du verstanden. Vielmehr sollte lediglich kommentiert werden, dass sich nach der Meinung vieler (unbenotet) das nachträgliche Einzahlen in die Rentenkasse nicht lohnen würde. Was ist also daran soo falsch, dass man die Person als stark bildungsfern bezeichnen muss?
    Anders wäre das, wenn man Einzahlung aus viel früheren Jahren ausgleichen könnte, weil man ja im späteren Leben einmal zu höheren Gehältern kommt oder gar erbt. Das geht aber leider nicht, meines Wissens kann man nur für das vergangene Jahr soweit nachzahlen, bis die ca. 2 Rentenpunkte des letzten Jahres "voll" sind.
    Vielleicht wären Apple, Amazon und Tesla-Aktien besser gewesen! ;)
    Die gesetzliche Rente hat zwar einen Inflationsschutz, wenn man das so nennen mag, jedoch ist sie meist deutlich niedriger wie andern Ortes (wir ersparen uns hier einmal die Darstellung der anderen Seite). Andere Länder haben mittlerweile beispielsweise über Aktien bessere Möglichkeiten gefunden und ich persönlich glaube eher daran, dass man über die Jahrzehnte hin mit den Augen hätte das Eine oder Andere klauen können.
    Fakt ist für mich aber nun mal, dass es die Politik seit dem letzte Krieg versäumt hat, einem Gros der Bevölkerung ein so hohes Einkommen zu sichern, dass man von der daraus resultierenden Rente leben kann. Da "beißt die Maus keinen Faden ab"! Stattdessen führt man eine Grundrente ein, die die politischen Fehler (auf Kosten der übrigen Beitragszahler) kaschieren soll und leider in vielen Fällen zu Unfairnis führt und im Grunde nichts verbessert.
    Es wird schon seit Jahrzehnten uneffektiv am Rentensystem herumlaboriert und Gelder für Fremdes abgezweigt. Wer dem Kommentarlos zusieht, bitteschön, man muss sich eben zusätzliche Standbeine schaffen.
    Leicht sauer bin ich allerdings, wenn man bedenkt, dass die vertraglichen Bedingungen bei Lebensversicherungen nachträglich durch die Politik geändert wurde. Nicht umsonst gehen viele Rentner wegen der Krankenkassenbeiträge vor Gericht! Und nicht zu vergessen die Überschussbeteiligungen ...
    Am Ende versucht man sich selbst zu helfen, ohne zu wissen, ob die andere Seite nicht erneut die Spielregeln einseitig ändert.
    Meine LV stammt noch aus der guten Zeit, insofern gab es noch eine hohe Verzinsung. Es geht ums Prinzip (nicht um genaue Zahlen -> 3,84% oder eine einfach geschossene Hausnummer wie 4,5%), das ist an der Stelle nicht so wichtig. Eine Berechnung meinerseits mache ich nicht mehr, im nächsten Jahr erfolgt die Auszahlung. Ich habe lange eingezahlt und zu verschieden Zeitpunkten mir errechnen lassen, dass eine Auszahlung sich nicht gelohnt hätte.
    Zum jetzigen Zeitpunkt kann man die Strafe (!) von 0,3% Abzug pro Monat (im Maximum 10,8%) bei der Rentenkasse (vor Erreichen der 45 Beitragsjahre) selbst einzahlen - in meinem Fall übernimmt das die Firma (Vertrag ist ganz gut).
    Rürup ist eigentlich eher das Pendant zum Riester, nur für relativ Wenige (hohe Gehälter mit hohen steuerlichen Abgaben) lohnt sich das als eine Möglichkeit, nur die staatliche Förderung macht das attraktiv.
    Du hast ja schon etwas dazugelernt, denn die berufsständischen Versorgungswerke für bestimmte Berufe (und die verdienen nicht schlecht) versorgen ihre Mitglieder doch fantastisch?! Hauptsache niemand macht bei den Staatskassen mit, man hat eben Angst, dass das Geld für nicht gewünschte Dinge ausgegeben wird und dafür ist der Staat bekannt.
    Zurück zum Thema:
    Ein Standbein als steuerehrlicher Bürger (habe keine Scwarzgeldkassen) ist eben Rürup und da hätte ich gerne einmal von anderen Menschen gewusst, wann und aus welchen Gründen Sie den Sachverhalt handhaben würden. Meist sind das wohl diejenigen, die so etwas auch gemacht haben. Ich lerne gerne auch dazu, aber ich möchte dabei nicht jemanden angehen.

  • Da hätte ich jetzt auch etwas anzumerken:


    Die Förderung bei Rürup entspricht der steuerlichen Absetzbarkeit von Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung.


    Freiwillige Beiträge kann man für Zeiträume zahlen, in denen man nicht pflichtversichert ist, außerdem geht das nur für das laufende Jahr, eingeschränkt für das Vorjahr.


    Nachzahlungen sind nur eingeschränkt möglich (nur für bestimmte Zeiten und Antrag muss bis 45 gestellt werden).


    Ab 50 ist der Ausgleich von Abschlägen möglich (sofern eine vorgezogene Altersrente möglich wäre).


    Wenn man unterstellt, dass die Rente sofort nach der Zahlung beginnt (was so nicht eintritt), wäre man bei grob 5% an Rendite, ohne den Beitragsaufwand steuerlich geltend gemacht zu haben.
    (Wenn man noch 25 Jahre bis zum Rentenbeginn hat, lässt man bei den Einzahlungen natürlich Einiges an Zinseszins liegen, was sonst möglich wäre.)


    Das muss man nicht zwingend gutheißen, muss es aber auch nicht versuchen kleinzureden.


    Man sollte die Alternativen auf den Tisch legen und nüchtern abwägen, am besten ohne emotionalen Ballast. :saint:

  • @Referat Jansen
    Spontan möchte ich gerade den letzten Satz unterstreichen!
    Wie auch bei anderen Fällen verhält es sich aber so, dass man nicht alles mundgerecht serviert bekommt -soll heißen- nicht jeder weiß, was er wann und wie machen muss.
    Immer ist eine Beratung notwendig, an der verdient wieder jemand Geld und schon hat das ganze "Farbe".
    Nicht nur da - liegt ein Schwachpunkt. Manchmal scheint es, dass dies mit Absicht etwas -für mache zumindest- verschwurbelt erklärt oder versteckt erklärt wird. Die Menschen bleiben teils dann auf der Strecke und das sollte in einem Sozialstaat so nicht sein, denn das wäre unsozial! Man wird über die Jahre misstrauisch.
    Unter dem Strich kann ich nur aus der Erfahrung sagen, dass mir entweder nichts bekannt war oder ich es nicht verstanden habe oder ich zu spät kam oder ich keinen Berater hatte, der mich zur rechten Zeit darauf aufmerksam machte.
    Ich erinnere mich noch, dass ich bei meiner ersten Kontenklärung Lücken feststellte, die ich dann auch mit dem entsprechenden Aufwand geschloßen habe. Dies erhielt ich dann auch schriftlich mitgeteilt. Zur Probe machte ich dann 2 Jahre später erneut eine Kontenklärung bei meiner Rentenversicherung und siehe da: plötzlich waren wieder Lücken vorhanden, die teils 2 Jahre zuvor geschloßen wurden (den Beleg habe ich ja) und andere neu auftraten. Bei einem Anruf erhielt ich die Auskunft, dass bei einem Umzug Teile der Datenbank verlustig gegangen sind (!). Nach erneuter Lückenschließung habe ich dann in den Folgejahren aber keine Lücken mehr feststellen können. Vertrauen sieht anders aus, denn immerhin muss man sich darauf verlassen können, dass nach Jahrzehnten "die Kasse stimmt", denn immerhin ist nicht jeder Nachweis unendlich lange immer wieder reproduzierbar.
    Nach diesem Vertauensverlustbeginn kamen dann die einseitigen Vertragsänderungen der LV und das Zusammenstreichen der Überschussbeteiligungen dazu. Einher gehen dann immer wieder die Meldungen in der Presse, wie schlimm es doch alles mit der Rentenkasse sei. Ein Lob der Verantwortlichen fällt mir entsprechend schwer, zumal deren Versorung von negativen Einflüssen (selbstverstndlich?) nicht betroffen waren. Ein Schelm also, wer böses dabei denkt! :(:rolleyes::love:

  • @johannesD
    Du hast geschrieben, dass Du eine freiwillige Zahlung in die Rentenkasse vorziehen würdest! Das entspricht bei mir ja nicht den realen Möglichkeiten, denn im Regelfall fehlen in früheren Jahren Rentenpunkte bis zum Maximum. Die aber nachzuzahlen gelingt eben nur in der Zeit, in der das auch geht. Meist ist es dann aber so, dass man in dem Alter kein Geld übrig hat, um zusätzlich in die Rentenkasse einzuzahlen.
    Später dann, als ich genug Geld (hört sich gut an, nicht?) über hatte, konnte ich frühere Lücken nicht nachzahlen - ich musste also auf andere Möglichkeiten umschwenken.
    In meinem Falle starben die Eltern und ich hatte ein paar Euro übrig. Anlegen auf der Bank war damals (Bankenkrise) nicht möglich - heute ist es noch schlechter: wir erhalten teils negative Zinsen.
    So habe ich dann mit Aktien begonnen und parallel dazu die Rürup-Rente angefangen. Die Rente selbst wird ohne meine anderen Bemühungen nur noch halb so hoch, wie mein Gehalt sein. Das ist ein erheblicher Verlust, den ich mit einer LV, einer Zusatzversicherung, einer Rürup-Rente und Aktien versuche auszugleichen.
    Das gelingt mir auch deswegen, weil ich keine hohe Kosten mehr habe (z.B. LV und Rürup fällt dann weg).
    Brutto ausgerechnet habe ich mir, dass ich, wenn ich JETZT aufhöre ich die Gesamtsumme mit 80 aufgebraucht habe, danach laufe ich ins Plus. Noch muss ich Steuern zahlen (Altersteilzeit), das ist aber endlich.
    Vielleicht macht ja noch jemand Rürup?

  • @Fritz Wunderlich


    Du hoffst darauf hier Leute zu finden, die dich darin bestärken deinen Rürup zu füttern. Was sind denn die Eckdaten deines Rürup? Einmalige Kosten? Laufende Kosten? Garantierte Rente bzw. Rentenfaktor?

  • Das kann man so nicht stehen lassen:

    Du hast geschrieben, dass Du eine freiwillige Zahlung in die Rentenkasse vorziehen würdest!

    Würde alles Rürup vorziehen.


    Vielleicht macht ja noch jemand Rürup?

    Kenne einige Fälle, die so etwas gemacht haben. Alles schwere Fälle von Dyskalkulie und Steuersparwahn.


    In meinem Falle starben die Eltern und ich hatte ein paar Euro übrig. Anlegen auf der Bank war damals (Bankenkrise) nicht möglich - heute ist es noch schlechter:

    Wenn man seit 2007/2008 einer Versicherung Geld überlässt und noch 20 Jahre braucht (insgesamt 33 Jahre!), bis man das Geld wieder hat, kann man so ein Produkt nur verkaufen mit "Steuervorteil".


    Noch muss ich Steuern zahlen (Altersteilzeit), das ist aber endlich.

    Nee. Selbst dann nicht, wenn man mit einer Soztussi (Frau ohne Einkommen, die den Ehemann als Versorgungsmodell versteht) verheiratet ist.


    Wenn man jahrelang Höchstsatz in die RV einzahlt und Rürup macht, dann wird man im Alter Einkommensteuern
    zahlen müssen und zwar nicht zu knapp.


    Bj. 1960 = Regelrentenbeginn 2026/27
    Abschlagfrei mit 45 Beitragsjahren, also ab 2023?


    Wenn 2023 werden 86% der beiden Renten steuerpflichtig sein. Jede Rentenerhöhung ist es danach zu 100%.
    Und der Grenzsteuersatz wird nicht so viele niedriger gegenüber heute sein, dass man sich Rürup schönsaufen kann.


    Selbstständige haben bessere Möglichkeiten - das war immer so und wird immer so bleiben


    Da fehlt mir immer noch eine Antwort, was das sein könnte. Rürup ist es nicht.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Wenn man 2007 oder 2008 größere Beiträge in Rürup eingezahlt hat, konnte man 64%/66% davon als Sonderausgabe steuerlich geltend machen.


    Wenn man dann ab 2023 die Rente erhält, sind 86% der Rente steuerpflichtig. Wenn der Renteneintritt später erfolgt, ist der Prozentsatz höher.


    Diese Rahmenbedingungen waren schon mit Einführung von Rürup vorgegeben.


    Spart das Steuern?


    Hat der Vermittler darüber aufgeklärt?

  • Also:


    1.
    Der Jahrgang 1960 kann erst mit 64 und 4 Monaten abschlagsfrei in Rente gehen.


    2.
    Bei der ganzen Steuersparkiste wird immer unterstellt, dass man während der Beitragszahlung (egal ob Rürup oder gesetzliche Rente) deutlich höher in der Steuerprogression sitzt als später in der Auszahlungsphase. Ob es hinterher tatsächlich so kommt, sieht man später.

  • Das was mich am meisten an der Rürup stört ist, dass man den Anbieter nicht einfach wechseln kann und an ihn gebunden ist. Ansonsten ist es ein Top Produkt für Gutverdiener insbesondere wenn man eine Rentenversicherung ohne Garantiekapital abschließt und 100% in ETFs anlegt.