Fonds Einmalanlage (NV-Bescheinigung)

  • – Fiktive Überlegung –


    Beispiel:
    - Mehrere Fonds mit Einmalanlage (ohne weitere Besparung): Anlage insgesamt 200.000 €
    - Anlagedauer: ca. 10 - 15 Jahre


    Besonderheit
    Unterhalb des Einkommenssteuer-Grundfreibetrags bzw. Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung)
    + Pauschbetrag = ca. 10.000 € steuerfreies Einkommen


    Aufgrund des hohen Steuerfreibetrags (ca. 10.000 €) wären ausschüttende Fonds sehr wahrscheinlich rentabler als thesaurierende, um maximal von der Ausnutzung des Freibetrags zu profitieren, richtig? Oder doch thesaurierende Fonds wegen des Zinseszins?


    Wenn eine durchschnittliche Ausschüttung/Dividendenzahlung von 3% unterstellt würde, wäre dies jährlich:
    6.000 €, die steuerfrei wären.


    Die Überlegung wäre dann (die Ausschüttung soll nicht dem Girokonto zufließen)
    a) ob man diese wieder in die Fonds reinvestiert/weitere Anteile kauft oder
    b) auf dem Tagesgeld/Festgeld Konto belässt

  • Wenn man eine NV-Bescheinigung hat, ist der Steuervorteil maximal, wenn man jährlich innerhalb des Freibetrags Erträge erzielt. Also ja, Ausschüttungen und realisierte Kursgewinne sind vorteilhaft.


    Bei einer Anlagedauer von 10-15 Jahren gehe ich davon aus, dass die Aktienkurse höher stehen als heute (weil das in der Vergangenheit auch so war, was aber keine Garantie für die Zukunft ist). Dann ist es sinnvoll, alles wieder zu investieren, statt es auf dem Tagesgeldkonto von der Inflation auffressen zu lassen.

  • Thesaurierende Fonds rentieren meist noch etwas besser als Ausschütter. Sie machen zudem noch weniger Arbeit.
    Ich halte bei einer NV-Bescheinigung nicht viel davon, jedes Jahr die maximal möglichen Erträge mitzunehmen. Es kann ja sein, eine Fondsgesellschaft macht eine Fondsfusion. Dabei werden zwangsweise Fondsanteile verkauft. Es entstehen Gewinne die höher sein können als der Freibetrag. Dann müßte die NV-Bescheinigung zurückgegeben werden.
    Gewinne sollten deshalb nur jährlich in angemessener Höhe realisiert werden.
    Gruß


    Altsachse

  • Auch ein Aspekt. Fondsfusionen laufen aber auch oft steuerneutral. Im September werden z.B. ETF von Comstage und Lyxor zusammengelegt. Da werden die alten Anteile umgetauscht, ohne dass das steuerlich als Veräußerung gilt. Anschaffungsdaten der alten Fonds werden übernommen.

  • @Altsachse NV-Bescheinigung wäre in dem Fall nicht unbedingt notwendig (bei Gesamteinkommen < ca. 10 TEUR)


    Für beide gilt: Mögliche Kursgewinne können unabhängig von der Dividende flexibel über den Verkauf und Wiederankauf von Anteilen realisiert werden ohne das Steuern anfallen


    Frage: Stellt das eigentlich ein Problem für das Finanzamt dar, Verkauf und direkter Wiederankauf?


    Fallen euch noch weitere Argumente ein?


    Pro & Contra

    Merkmale
    (Verkauf & Wiederankauf)
    1. Ausschütter 2. Thesaurierer
    Transaktionskosten 1x (nur bei Wiederanlage der Dividende)
    2x (bei Gewinnrealisierung und Wiederanlage)
    2x (bei Gewinnrealisierung und Wiederanlage)
    Kostenfreier Zufluss Über Dividendenzahlung
    Wahrscheinlich auch Ausschüttung
    (geringer) bei negativem Jahresergebnis durch Fondsgesellschaft
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    Entnahmewege Dividenden & Kursgewinne Kursgewinne
    Dividenden-Rendite Kann über viele Jahre dennoch
    zu Steuerzahlungen führen; Anteilverkauf möglich
    Anteilverkauf möglich
    Vorabpauschale relativ hoch (zusätzlich hilfreich) eher gering (wenig hilfreich)