Sparplan Rendite berechnen

  • Hallo,


    Wie berechnet man die Rendite von Sparplänen?


    Zahle zum Beispiel 50€ in einen Fonds ein. Die Bank zeigt mir dann eine Veränderung von 5%.


    Doch wie hat sich der Sparplan wirklich rentiert?


    Wenn der Preis vor 2 Jahren bei 10 Euro war und nun bei 50 Euro... Worauf beziehen sich die 5% der Rendite der Bank?



    Investiert man im Jahr 1 1.000 Euro und hat man im Jahr 10 1.800, dann zeigt die Bank 80% Plus an.


    1) Wie viel habe ich pro Jahr im Schnitt gemacht?


    80% / 10 Jahre haut nicht hin, weil der Zinseszins Effekt nicht einfließt




    2) Welchen Gewinn / Rendite mache ich, wenn ich über 10 Jahre jährlich 200 Euro einzahlen?


    Ich habe ja nur die eingezahlten Beträge und den Endwert.


    Mein Eindruck ist, dass bei Einmalzahlung stets ein höherer Wert der Rendite angezeigt wird, während bei regelmäßigen Einzahlungen im Vergleich ein geringer Wert angegeben wird.



    Vielen Dank

  • Hallo @Sag-es-mir


    Das ist eine kaufmännisch-mathematische Berechnung. Hier kannst du den Unterschied von arithmetischer und geometrischer Rendite nachlesen.


    Einfacher: Wenn du am 1.1.20 zb 100 Euro anlegst und am 31.12. Zb 110 Euro besitzt, sind das 10% Rendite p.a. Wenn du am 01.02.-31.12. 100 Euro anlegst, erhältst du eine Rendite über 11 Monate, die du für die per anno Rendite auf 12 Monate hochrechnen müsstest.


    Wichtig: Einzahlungen sind nie Rendite. Wenn du zweimal 100 Euro einzahlst und am Jahresende 200 Euro besitzt, war die Rendite null.


    Ein Sparplan lässt die Rechnung etwas komplexer werden. Ich verlasse mich da vollständig auf meine Depotbank bei der Berechnung.

  • Hallo Sag-es-mir,


    wenn Du ein Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel oder etwas in der Richtung zur Verfügung hast, kannst Du mit der eingebauten Formel XINTZINSFUSS den "internen Zinsfuß" berechnen. Das ist der Wert "durchschnittliche Gesamtrendite", den Du suchst. Das sieht dann ungefähr so aus:


    A B C
    1 1.1.2020 -1.000,00€ Erste Einzahlung
    2 1.4.2020 -1.000,00€ Zweite Einzahlung
    3 1.7.2020 -1.000,00€ Dritte Einzahlung
    4 23.8.2020 3.300,00€ Heutiger Stand
    5 =XINTZINSFUSS(B1:B4;A1:A4) Deine Rendite


    Viel Spaß!
    Guido

  • Hallo Sag-es mir,


    auf eine vergleichbare Frage hatte ich neulich Portfolio Performance empfohlen.


    Nachdem ich mich da inzwischen eingefuchst habe und das Programm läuft, wiederhole ich die Empfehlung gerne ... (das Programm rechnet im Übrigen wie von Pantoffelheld / Guido beschrieben).


    Viele Grüße


    BSHKunde

  • @Pantoffelheld / Guido


    Naja, ich bin IT-technisch mehr so der DAU und mit höherer Mathematik habe ich es auch nicht so ... ;)


    Portfolio Performance wurde von einem "IT-Freak" (ich meine diesen Begriff in diesem Zusammenhang uneingeschränkt positiv und verwende ihn voller Hochachtung für die Leistung) namens Andreas Buchen ursprünglich für eigene Zwecke entwickelt, online gestellt und im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Man merkt an der einen und der anderen Stelle aber natürlich schon, dass das Hauptaugenmerk nicht uneingeschränkt darauf gelegt wurde, dass das ganze auch für den nicht technik- und mathematikaffinen DAU intuitiv verständlich und bedienbar ist.


    Ich habe ein paar Abende mehrere Stunden damit verbracht, die Hilfeseiten zu studieren und einige Youtube-Videos zum Thema Portfolio Performance anzusehen und auszuwerten und dann halt viel probiert.


    Da ich nur einen einzigen ETF bespare, inzwischen allerdings in zwei Depots, waren die Voraussetzungen bei mir noch relativ einfach. Die händische Eingabe der damals 8, jetzt 11, Käufe war schnell erledigt. Ich habe aber zum Beispiel eine Weile gebraucht, um so etwas wohl für jeden außer mir Selbstverständliches zu kapieren, dass ein interner Zinsfuß nur berechnet werden kann, wenn man auch eine Einlage auf dem Verrechnungskonto eingibt (und dass ich da auch einen anfänglichen Einmalbetrag hätte eingeben können und nicht für jeden Kauf eine Einlage hätte eingeben müssen habe ich genauso erst später kapiert wie dass ich das Glück habe, meine Depots bei Brokern zu haben, deren Abrechnungen als pdf-Dateien - im Original-Download-Format selbstverständlich - auch hätten importiert werden können ...)


    Die größten Schwierigkeiten hat mir bereitet, historische Kurse und automatische Kursaktualisierungen hinzukriegen. Mit einem Begriff wie "CSV-Datei" konnte ich bis dahin - und auch jetzt noch nicht wirklich - leider gar nichts anfangen. Außerdem fand ich keine Internetseite, auf der für "meinen" ETF historische Kurse und Kursaktualisierungen so aufbereitet waren, dass Portfolio Performance das verarbeiten konnte (ich war schon auf halbem Wege, historische Kurse für knapp drei Jahre händisch einzugeben - bis ich auf Ariva.de stieß, womit dann alles funktioniert(e), einschließlich Import der CSV-Datei mit den historischen Kursen :) )


    Nun läuft es und ich finde es sehr hilfreich, wenn auch für mein Ein-ETF-Portfolio wohl etwas "übertrieben" (Spieltrieb halt) - und um Dich zu ermutigen (bzw. "herauszufordern"): Wenn ich das hinkriege schaffst Du das erst recht, wenn Du schon in der Lage bist, mit Hilfe einer einfachen Tabellenkalkulation einen IZF zu berechnen (ich hatte das auch mal versucht und bin gescheitert)!


    Viele Grüße


    BSHKunde

  • BSHKunde: Die Dinge die Du schilderst sind ganz genau die Herausforderungen, die ich auch für mich erwartet hätte. Man sitzt davor und alles sieht erstmal toll aus und dann fängt man an... wo ist denn bloß? müsste doch... ach so soll dass... nee doch nicht... Ich hatte es mir auch schon einmal heruntergeladen und dabei blieb es dann, aber auch, weil selbst bei 2 "Kunden" mit insgesamt 5 Depots und 15 Positionen die manuelle Datenaktualisierung einmal im Monat "zu schnell" geht. Aber jetzt wo die Tage wieder kürzer werden...Vielleicht sollte ich die Herausforderung annehmen?


    Viele Grüße
    Guido

  • Danke.
    Mich plagt noch eine andere Frage.
    Häufig werden von Finanztip ja thesaurierende ETF bevorzugt empfohlen.
    Ich finde aber gefühlt ausschüttende ETF besser, weil ich die anfallenden Dividenden gleich mit meinem Sparerfreibetrag (ansonsten habe ich in der aktuellen Lage kaum Zinseinkünfte) steuerfrei verrechnen kann.
    Ansonsten müsste ich ja später 25% pauschal Zinsabschlag zahlen.
    Habe ich einen Gedankenfehler oder ist es sinnvoll erstmal den Sparerfreibetrag voll auszuschöpfen. bevor man thesaurierende ETF kauft?


    Gruß
    Thommy

  • Nö, kein Fehler. Das Prinzip ist richtig erkannt. Saidi hat dazu schon gevideot.


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