Ausschüttende ETF`s

  • Hallo,
    bin Neuling.Habe acht ETF`s mit je 2.500.- Euro,ausschüttend.Die Wertsteigerung liegt von 5% bis 30%.Bin Rentner und würde gern den Zugewinn abschöpfen,den Grundstock aber stehen lassen. Wer hat einen Vorschlag,wieviel Prozent ich monatlich auszahlen lassen kann bis zum Stop-Level von 2.500.- Euro?

  • Hallo @ingo02, willkommen in der Community.


    Das funktioniert zumindest steuerlich so nicht, da der Gewinn nicht separat generierbar ist, sondern an jedem einzelnen Stück ETF hängt.


    Selbstverständlich kannst Du den überschießenden Betrag über 2.500 € pro ETF jederzeit verkaufen durch Umrechnung auf volle Stücke. Allerdings realisierst Du dann nur den Gewinn der an den ältesten Stücken pro ISIN hängt (FIFO First In First Out-Prinzip) Einen besonderen Plan braucht es dafür nicht.


    Vielleicht habe ich die Frage bzw. die Idee dahinter falsch verstanden, dann gerne weiter fragen.

  • Ich dachte einfach, den Überschuss monatlich in gewisser Höhe auszahlen zu lassen bis auf die Einlagehöhe.Wenn der ETF gut läuft bringt er ja auch Gewinn,den man abschöpfen kann.So meine Idee.Vielleicht habe ich ja auch einen Denkfehler,bin Laie. Oder soll ich einen gutlaufenden ETF verkaufen,habe Gewinn gemacht und kaufe den selben ETF neu,oder probiere es mit einem anderen? Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen.

  • Ich dachte einfach, den Überschuss monatlich in gewisser Höhe auszahlen zu lassen bis auf die Einlagehöhe.

    Das ist korrekt und möglich. Es ist nur steuerlich nicht der Gewinn. D.h. wenn der Wert dann auf 1.500 € stehen bleibt und dann nach Jahren verkauft wird geht noch Steuer weg und Du erhältst keine 1.500 €.

    Oder soll ich einen gutlaufenden ETF verkaufen,habe Gewinn gemacht und kaufe den selben ETF neu,

    Dann ist der Gewinn tatsächlich realisiert. Wenn Du dann wieder für 1.500 € kaufst, der auf dem Wert stehen bleibt und Du dann verkaufst bekommst Du die 1.500 € wieder.

  • Zur Steuer kann ich nichts beitragen, möchte aber folgendes zu bedenken geben: Wenn man den Grundstock des Vermögens stehen lassen und nur den Ertrag abschöpfen will, dann sollte man

    • nur den durchschnittlichen Gewinn abschöpfen, denn es fallen ja auch mal Verluste an.
    • die Steuer berücksichtigen, die den verfügbaren Ertrag ggf. schmälert.
    • die Geldentwertung berücksichtigen. Wenn wir 2% jährliche Geldentwertung unterstellen, das Vermögen (und damit sein Ertrag) aber nicht schwinden soll, muss das Vermögen nominal 2% wachsen, um real gleich zu bleiben.
    • bei Bedarf eine *reale* Ertragssteigerung planen, was bedeutet, dass im Vermögensstock ein zusätzlicher Prozentsatz verbleiben muss.
  • Die Rechenaufgabe ist überschlägig sehr einfach. Mehr als überschlägig hat sowieso keinen Sinn, weil weder der durchschnittliche Ertrag noch die Geldentwertung genau bekannt sind.


    8 % Durchschnittsgewinn aus Aktien
    davon 1/4 an den Fiskus (ohne Berücksichtigung von Freibeträgen, Soli, Kirchensteuer)
    = 6 %
    minus
    2 % Geldentwertung
    1 % gewünschte reale Ertragssteigerung
    = 3 %


    Von anfänglich 100.000 € darfst du also 3.000 € entnehmen. Diese Entnahme darf jedes Jahr um 3 % nominal steigen weil das Vermögen um 3 % nominal ansteigt, real sind das aber nur 1 % mehr.


    Oder in Kurzfassung: Wenn du jährlich 3 % des Nominalwertes abschöpfst, hast du eine ewige Rente mit mindestens gleichbleibender Kaufkraft. Nach Kursanstieg etwas mehr und nach Kursverlust weniger abzuschöpfen, also immer 3 % vom aktuellen Wert, ist sinnvoll, denn gerade nach einem Kursrückgang sollte man eher weniger verkaufen, um das Erholungspotential nicht zu schmälern.