bAV Allianz. Sinnvoll oder lieber selber investieren?

  • Hallo zusammen,

    Ich bin gerade dabei meine Verträge zu optimieren und bin gerade auf meine bAV gestoßen.

    Da ich erst neu hier bin sind meine Kenntnisse zum Thema noch sehr gering und hoffe das einer von euch mir vielleicht helfen kann.


    Über meinen AG habe ich 2015 eine bAV bei der Allianz (Allianz Direktversicherung Perspektive / Swiss Life Select) abgeschlossen.

    Der Monatliche Beitrag sind 82,86 wovon mein AG 24,86 als VWL bezahlt und die restlichen 58 Euro durch eine Gehaltsumwandlung von mir bezahlt werden.


    Was diese Gehaltsumwandlung angeht habe ich noch nie verstanden was gemeint ist. Bei Abschluss hieß es damals nur das ich durch diese Umwandlung fast nichts bezahlen muss...


    Laut der letzten Standmitteilung durch die Allianz wurde mein Kapital 2019 VOR Abzug der Kosten mit 3,7% verzinst.


    Nach längerer Suche im Versicherungsschein habe ich die Effektivkosten gefunden die mit 0,97% benannt werden.

    Bis Oktober 2021 Zahle ich noch Abschluss- u. Vertriebskosten von 123,06 Euro/Jahr

    Und wenn ich das Richtig lese fallen bis Rentenbeginn 0,40 Euro je 100 Euro Deckungskapital an bzw. ab Rentenbeginn 1,75 Euro je 100 Euro gezahlter Rente. Aber ich glaube damit sind die oben angesprochenen 0,97% gemeint.


    Jetzt meine Fragen:

    Ist diese Versicherung nun "gut" oder eher nicht?


    wenn nein, kann ich da so einfach raus?
    Da unter Kündigung immer die Rede "Eingeschränkt möglich" steht sowie der Vermerk der Beachtung des Betriebsrentenrechts.


    Der nächste Punkt ist das mein AG eigentlich gar keine VWL bezahlt und ich diese nur bekomme da ich den Vertrag bei einer Betriebsübernahme von meiner alten Firma mitgebracht habe. Bei Abschluss eines anderen Vertrages weis ich nicht ob mein AG so kulant ist und die VWL mir dennoch zukommen lassen möchte.


    Glaube das waren so die Fragen die mir auf anhieb einfallen.

    Ich würde mich über eure Hilfe freuen!


    Laserdisc510

  • Hallo.


    Was Altsachse sagt, stimmt schon: Ohne Versicherung drumherum ist ein ETF-Sparplan einträglicher.

    Allerdings würde dies bedeuten, dass man die Ersparnis durch das Stillegen des Vertrages auf 1:1 in einen ETF-Sparplan ummünzt und diesen dann auch durchhält.

    Es ist auch zu vertreten den Vertrag wie bisher weiterzuführen und die Ersparnis aus den anderen Verträgen in einen ETF-Sparplan fließen zu lassen.

    Wenn im Brutto monatlich 58 Euro in die Entgeltumwandlung verschwinden dann kostet das ggf. 58 Cent an monatlicher Rente (heutige Werte), kann je nach Verdienst auch weniger sein.

    Ich würde mir noch anschauen, was sich an Kosten tatsächlich im Netto bemerkbar macht.

  • Hallo @Laserdisc510,


    ich bin auch gerade dabei meinen vom Arbeitgeber mit 15% bezuschussten bAV Vertrag mit der Allianz zu kündigen. Lieber jetzt ein paar Euro Verlust als einen schlechten Vertrag weiterzuführen.


    Es kann aber auch gute Verträge geben die sich durchaus lohnen weiter zu führen. Für genauere Infos müsste man den Vertrag mal unabhängig prüfen lassen. Hier war jemand auch in der Lage: BAV - Direktversicherung - Behalten oder stilllegen? Bei dir sehe ich, packt der Arbeitgeber 30% oben drauf. Das klingt erstmal nicht so schlecht.


    Es liegt auch ein bisschen an dir. Das Geld aus der bAV ist dir sicher im Alter, komme was wolle, jedenfalls die garantierte Mindestsumme. Und 100€ können da den Unterschied zwischen Flaschen sammeln müssen und nicht ausmachen. Natürlich muss man hier noch beachten dass du das Geld später versteuern und davon volle Sozialabgaben zahlen musst als auch die heute gut wirkende garantierte Mindestzahlung durch Inflation im Alter nicht mehr so toll sein kann.


    Ich für meinen Teil habe mich dazu entschlossen lieber selbst zu investieren. Das Grundwissen dazu liegt ja heute sozusagen auf der Straße.