Nachhaltig anlegen

  • winter und Pantoffelheld:


    Abgesichert bedeutet, dass der Geneon-Fonds wie oben geschrieben mit Derivaten (Nebengeschäften) abgepuffert werden kann, um in extremen Krisenzeiten (Corona) allzu schlimme Verluste zu vermeiden. Ob und wann das gemacht wird, entscheidet der Fondsmanager. Die Schwankungen sind dadurch - siehe März - nicht so extrem wie bei anderen Fonds. Das wiederum heißt, dass auch die Kurve nach oben nicht so stark mitgenommen wird - auf Kosten der Rendite (dass etwas mehr Sicherheit immer etwas kostet, ist ja nicht neu). Der Warburg hat diese Absicherung meines Wissens nicht, so dass dessen Volatilität höher ist.


    Ich habe ehrlich gesagt die Renditen nicht bis ins kleinste Detail verglichen. Mir hat wie gesagt beim Geneon das Gesamtkonzept gefallen, und hinzu kam für mich der persönliche Kontakt zu dem Geneon-Mann, den ich als integer erlebt und dessen Invest-Firma ich als insgesamt nachhaltig orientiert wahrgenommen habe. Die geringere Rendite nehme ich dafür in Kauf - zumal ich ja auch noch den Nordea habe. Aber ich will hier auch wirklich keine Werbung für den einen oder gegen den anderen Fonds machen - ich hab nur beschrieben, wie meine Entscheidung zustande kam. Es kann und soll jeder gern zu eigenen Entscheidungen kommen - ob mein Weg der richtige war, weiß ich vielleicht in 10 Jahren! ;)

  • Mir ging es eher darum, wie abgesichert wird.


    Leerverkäufe, Hedging und Co. sind gerade in der Nachhaltigkeits-Finanz-Szene ja eher Reizwörter und werden eher mit der bösen Seite der Macht in Verbindung gebracht.


    Fragt sich

    Guido, der selbst auch teilweise grün investiert

  • Hallo Pantoffelheld, Nicnic


    anbei die Info zum Geneon Global Challenges Select und der Absicherung:

    Zitat Fondsdiscount:

    "Dennoch stellt der Fonds keinen passiven ETF dar, sondern wird aktiv bewirtschaftet, und zwar durch Risikomanagement, auch wenn er grundsätzlich zu 100 % investiert ist. „Der Fonds hat einen vermögensverwaltenden Ansatz. Damit meinen wir, dass wir die rechtlichen Möglichkeiten nutzen und in Krisenzeiten durch den Verkauf von Futures das Aktienrisiko rechnerisch auf 0% reduzieren können. Dies haben wir im 4. Quartal 2018 und ab dem 28. Februar 2020 während der Coronakrise genutzt“ berichtet Andreas Enke, Vorstand bei Geneon."


    Was sind eigentlich Futures und wie schätzt Ihr diese Absicherung ein?

  • Hallo in die Runde, hallo Pantoffelheld, winter & JDS ,


    ich bin ganz baff, wie rege die Diskussion hier auf einmal weitergeführt wird! Freue mich sehr über den Austausch - bestimmt kann ich von Euch noch ne Menge lernen! Bin wie gesagt neu im Börsengeschehen.


    Richtig, Futures hat Herr Enke mir auch als Instrument genannt. Ganz ehrlich: So ganz verstehe ich noch nicht, wie das Ganze funktioniert. Ich habe mir natürlich auch die eine oder andere Erklärung dazu angelesen, es bleibt aber trotzdem recht komplex. Hier vertraue ich darauf, dass die bei Geneon wissen, was sie tun. Wie gesagt, ich habe die Firma nicht als Ansammlung von risikoverliebten Profizockern kennengelernt, sondern eher den Eindruck, dass die Handelnden einigermaßen bodenständig geblieben sind.


    Zumindest im März hat die Strategie ja funktioniert - was nicht bedeutet, dass es auch in Zukunft so sein wird. Aber wenn ich nur schwarz sehen würde, könnte ich ja gleich in die Festverzinslichen gehen und meinem Ersparten beim Dahinschmelzen zugucken.:P


    HIer gibt's auch noch eine Erklärung:


    https://www.dasinvestment.com/…wartung-wurde-hinfaellig/


    Pantoffelheld: Wie sieht denn Dein grünes Investment aus?

  • Ich lese dieses öfter, daß man nicht nachhaltig angelegt soll, sondern lieber spenden soll. Dieses kann ich nicht nachvollziehen.

    Vermutlich soll damit angedeutet werden, dass bei ethisch / ökoligisch nachhaltigeren Anlageformen eine geringere Rendite zu erwarten ist. Man sollte schon genau hingucken, wem man sein Geld anvertraut (siehe der 10 Jahre alte SPIEGEL-Artikel "Sündige Rendite". ;)

  • Vermutlich soll damit angedeutet werden, dass bei ethisch / ökoligisch nachhaltigeren Anlageformen eine geringere Rendite zu erwarten ist. Man sollte schon genau hingucken, wem man sein Geld anvertraut (siehe der 10 Jahre alte SPIEGEL-Artikel "Sündige Rendite".

    Es gibt bestimmt auch konventionelle Anlagen, die keine hohe Rendite erwirtschaften. In diesem Zusammenhang habe ich den Spruch noch nicht gelesen. Übrigens hat sich in den letzten 10 Jahren die nachhaltige Geldanlage auch entwickelt, so daß ich wohl ein 10 Jahre alten Artikel nicht als Maßstab nehme.

  • Die Strategie mit der Absicherung (es geht hier wohl mit Derivaten / Put-Optionen) sieht im Moment ganz toll aus, weil sie in kurzer Zeit zweimal gut funktioniert hat. Aber was steht dahinter?


    Bei der langfristigen Investition in Aktien gehen wir doch davon aus, dass Aktien gegenüber anderen Anlagemöglichkeiten langfristig einen Renditevorteil bringen. Den Renditevorteil erkaufen wir mit Unsicherheit / Schwankungen.


    Die Schwankungen können wir durch Diversifikation und Disziplin mildern, zum Beispiel: Nicht nur eine Hand voll Titel kaufen, sondern viele. Nicht nur in Deutschland oder Europa investieren sondern in der ganzen Welt. Nicht nur eine Branche, sondern alle. Nicht irgendwelchen Trends hinterherlaufen. Akzeptieren, dass sich kurzfristige Entwicklungen nicht vorhersagen lassen. Akzeptieren, dass man nicht schlauer ist als der Rest des Marktes und die tollen Gedanken über Corona, Trump, Niedrigzinsen, Inflation, Immobilien, Goldminenaktien und den Rest der Welt sich Millionen andere Anleger auch gerade machen und in ihre Entscheidungen einbauen oder das schon lange getan haben. Alles was der Markt weiß oder ganz fest glaubt ist schon im Preis. Zwischenzeitliche Buchverluste akzeptieren und aussitzen. Am besten per Sparplan immer einfach weitersparen. Und sich entweder über steigende Kurse freuen oder dass man günstig nachkauft. Und über kostengünstige Produkte dafür sorgen, dass die durch dieses Verhalten erzielte Rendite auch wirklich ungeschmälert bei Dir ankommt.


    Kann man die Schwankungen nicht einfach absichern und die Überrendite risikolos kassieren? Nein, denn die Absicherung kostet Geld. Es kommt eine Anlage heraus, die bei fallenden Kursen prima funktioniert und den Crash abfedert; bei steigenden Kursen durch die Kosten der Absicherungen in der Wertentwicklung zurückbleibt. Ich gehe aber langfristig von steigenden Kursen aus, darum investiere ich ja in Aktien.


    Noch schlauer wäre es natürlich, die teure Absicherungsstrategie nur zu fahren wird, wenn man sie auch wirklich braucht. Dazu müsste man allerdings rechtzeitig vorher wissen, wann man sie braucht. Wie geht das?


    Da braucht man einen charismatischen Manager, einen durchsetzungsstarken Visionär, ganz jung und unkonventionell mit langer Erfahrung im Geschäft. Ein guter Zuhörer, ein Querdenker. Frei in seinen Gedanken steht er mit beiden Beinen ganz fest auf dem Boden. Er kennt die Welt, weiß aber auch, wo er her kommt / wo sein Zuhause ist. Der hat ein starkes Team für die Analyse um sich, auf das er sich verlassen kann. Er weiß aber auch, wann er Leadership zeigen und seine eigenen Entscheidungen treffen muss.


    Das ist Herr ... , der Fondsmanager vom ... Fonds.


    Den Fonds gab es schon länger / er ist noch ganz frisch. Er schwamm bisher im Markt so mit / war nicht besonders erfolgreich, aber in jüngster Zeit kam es durch einen Strategiewechsel / weil die Strategie auch in schwierigen Zeiten konsequent beibehalten wurde mit dem neuen Management / unter Führung des langjährigen Managers zu einer Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt, die auch zukünftig / ab jetzt immer / immer wieder / bald wieder / demnächst zu erwarten ist.


    Oder er hat einfach Glück gehabt.

  • Hallo, kennt jmd eine Möglichkeit/Homepage um sich zum Beispiel alle Autokonzerne nach ihrem SRI Rating auflisten zulassen. In dem Fall geht es mir weniger um eine Entscheidung der Geldanlage sondern des Autokaufs. So könnte man z.B. bei größeren Anschaffungen das SRI Rating auch in den Alltag einfließen lassen... Gerade VW scheint ja konsequent ein Faible für den Faschismus zu haben (NS-Zeit, Brazilien, heute China (Xinjang)). Da möchte ich ungern auch nochmal 15000+€ zusätzlich zu all den Staatshilfen dazubuttern...

  • Habe eben über Zeit online erfahren, dass es in der Schweiz eine Abstimmung darüber geben wird, ob die Schweizer Pensionskassen weiterhin in die Rüstungsindustrie investieren dürfen.

    Interessante Überlegung, muss ich schon sagen.

  • Der Geneon Global Challenges Select richtet sich an dem Global Challenges Index (GCX) aus. Auf diesen Index gibt es mehrere Produkte. ...

    Hat jemand eine Idee, warum es zwischen dem Global Challenges Select und dem WI Global Challenges Index-Fonds P einen hohen Unterschied als ausschüttenden Fonds gibt - WI Global Challenges Index-Fonds: 0,15 Euro und Global Challenges Select: 1,76 Euro? Beide haben ja den gleichen Index als Grundlage.

  • Ich kann die Frage beantworten, da der aktuelle Jahresbericht bei Geneon nicht auffindbar und auch beim WI nur der des letzten Jahres vorhanden ist mit deutlich höherer Ausschüttung. Dort wurde der komplette Ertrag aus der G&V ausgeschüttet.


    Bitte den Fondsmanager anrufen und es erklären lassen . Geneon schreibe ich an zur Korrektur der Homepage.

  • Ich kann die Frage beantworten, da der aktuelle Jahresbericht bei Geneon nicht auffindbar und auch beim WI nur der des letzten Jahres vorhanden ist mit deutlich höherer Ausschüttung. Dort wurde der komplette Ertrag aus der G&V ausgeschüttet.

    Den Fondsmanager (Warburg) habe ich wegen des Jahresbericht angeschrieben. Mal sehen ob ich eine Antwort erhalte...

    Ist doch eigentlich richtig, das der Ertrag aus der G&V ausgeschüttet wird.

  • Ja. würde im Umkehrschluss bedeuten, dass weniger Erträge oder höhere Aufwendungen vorlagen. Ich war oben nicht ganz präzise, die Erträge aus Verkaufserlösen wurden nicht ausgeschüttet sondern im Fonds belassen, was ja insoweit auch richtig ist.

  • Kater.Ka

    Ich finde das mit den Ausschüttungen gerade kompliziert. Es scheint ja auch da Unterschiede zu geben. Ich hatte bei beiden Fonds für die Auswahl mir nur die Rendite angesehen und gesehen, daß beide ausschütten und ich dachte Ausschüttung = Ausschüttung.

  • Habe jetzt den Geschäftsbericht bei der KVG gefunden https://s3.eu-central-1.amazon…alChallengesSelect-AR.pdf


    Wo kommt denn die 0,15 € im Post #31 her? Laut Bericht sind es 1,77 €.


    Der Fonds hat die Ausschüttung aus dem ordentlichen Nettoertrag sowie dem Veräußerungsgewinn gezahlt. Quelle Seite 5 und 6 des Berichts.


    Ansonsten gibt es sehr unterschiedliche Ansätze für Ausschüttungen und das ist auch gut so. Es gibt z.B. Stiftungen, die einen kontinuierlichen Geldzufluss für Ihre Arbeit benötigen. Da ist ein Ausgleich zwischen Jahren im Fonds durchaus hilfreich. Auf der MSCI-ETF-Seite kenne ich es nur so, dass das ausgeschüttet wird, was an Dividenden und sonstigen Erträgen reinkommt. Daher sind dort die Ausschüttungsrenditen sehr ähnlich mit den 2,x%.

  • kennt jmd eine Möglichkeit/Homepage um sich zum Beispiel alle Autokonzerne nach ihrem SRI Rating auflisten zulassen. In dem Fall geht es mir weniger um eine Entscheidung der Geldanlage sondern des Autokaufs.

    Ich kenne keine detaillierten veröffentlichten Informationen, welche Punktzahl ein Unternehmen im SRI Rating erreicht hat und ob es eventuell nur knapp in den Index gekommen ist oder als "dunkelgrün" angesehen wird. Du kannst Dir allerdings unter https://www.msci.com/constituents für jeden MSCI-Index anschauen, welche Unternehmen jetzt gerade enthalten sind.


    Ob Dir das die Entscheidung beim Autokauf erleichtert? Du hast nahezu freie Auswahl (ACWI ESG UNIVERSAL 5% ISSUER CAPPED herangezogen). VW fehlt allerdings. (Ob die bei MSCI auch Neo Magazin schauen?)

  • Info zum Geneon Global Challenges Select:


    Von Herrn Enke, Vorstand bei Geneon Vermögensmanagement AG, habe ich eine Erläuterung zur Ausschüttung erhalten, die ich mit freundlicher Erlaubnis hier wiedergebe;

    Die ausschüttungsfähigen Erträge der Fonds generieren sich nicht nur aus Dividendenerträgen oder Zinseinnahmen, sondern auch (und vor allem) aus dem Saldo der realisierten Gewinne und Verluste der Wertpapiere im Fonds. Wichtig ist hier das Wort „realisiert“.

    Da unser Fonds im Unterschied zu den Fonds, die den GCX nur abbilden, ein Risikomanagement beinhaltet, kommt bei uns auch der Saldo aus den Absicherungsgeschäften hinzu.

    Unser Fonds hat das interne, nicht verpflichtende oder verbindliche Ziel, die Ausschüttung bei mindestens 1,5% zu halten. Nach Umstellung des Fonds am 27.11.2017 auf das GCX Universum und auf „ausschüttend“ ist uns dies auch immer gelungen.


    Vielen Dank für die kurzfristige Unterstützung der Diskussion hier im Forum.