Wertpapierdepot Sicherheit - Wurde mit meinem Geld wirklich ETFs/Aktien gekauft?

  • Eine Frage zum Wertpapierdepot im Allgemein:


    Wie verhält es sich bei einem Depot mit der Sicherheit bzw. dem Nachweis, dass Wertpapiere an der Börse gekauft wurden?


    So weit wie es verstehe haben Kunden generell bei Depotbanken keine Möglichkeit nachzuvollziehen, ob tatsächlich mit dem eingezahlten Kapital Wertpapiere gekauft wurden oder nur eine "Scheinbuchung/Luftbuchung" im Konto/Depotauszug ersichtlich ist. (Habe nur Erfahrung mit Discount-Brokern/Consorsbank)


    Es gibt zwar einen Einlagenschutz von 20.000 €, jedoch ist dies nicht hilfreich, wenn man ein Vielfaches von dem investiert hat.


    https://www.faz.net/aktuell/fi…wie-gedacht-12242907.html


    Wie kann ich nachvollziehen, dass ich definitiv Wertpapier erworben habe? Am besten über eine zweite autarke Quelle.
    Ein Depotanbieter könnte theoretisch die Einzahlungen für meine Wertpapierkäufe sonst wie nutzen und in meinem Wertpapierdepot einfach digital anzeigen lassen, dass Wertpapier X,Y gekauft wurde.

    Danke für euren Input

  • Der FAZ-Artikel taucht hier immer wieder auf. Gut dass Du ihn richtig verstanden hast, dass es darum geht, dass eine Bank eine systematische Betrugshandlung begeht.


    Mir ist kein Schutz gegen einen derartigen Betrug bekannt.


    Die BaFin informiert hier ziemlich knapp https://www.bafin.de/SharedDoc…he_gelder.html?nn=7849888


    Den Brüller finde ich immer noch


    "Immer wieder erhält die BaFin Anfragen von Bankkunden, die wissen wollen, ob ihr Geld bei einem bestimmten Institut sicher oder ob das Unternehmen vertrauenswürdig ist. Solche Empfehlungen und Werturteile darf die BaFin nicht aussprechen. Sie müssen sich selbst die Zeit nehmen, sich über die verschiedenen Banken, ihre Angebote und ihre Seriosität zu informieren."

    aus https://www.bafin.de/DE/Verbra…die_bafin_nicht_node.html

  • Hi starwars8,

    Danke für deinen Input.

    zu 1) BaFin meint, die Consorsbank (dort habe ich mein Depot) ist von denen kontrolliert und reguliert und sollte daher alles in Ordnung sein (was ich auch denke).
    Allerdings war ja auch Wirecard zum Teil von der Bafin reguliert und kontrolliert.

    2) einen Teil verkaufen bringt ja nicht die Gewissheit über den Gesamtbetrag der Investition. Ich dachte eher an einer Art Nachweis vom Handelsplatz (Bon, Quittung) die bestätigt, dass zu Zeitpunkt X, Wertpapier Y gekauft wurde.
    (Bei einem Schnellballsystem funktionieren Auszahlungen auch noch solange das Wachstum größer ist als die Auszahlung)

    3) Die Depotbank ist die Consorsbank.

  • Den Brüller finde ich immer noch


    "Immer wieder erhält die BaFin Anfragen von Bankkunden, die wissen wollen, ob ihr Geld bei einem bestimmten Institut sicher oder ob das Unternehmen vertrauenswürdig ist. Solche Empfehlungen und Werturteile darf die BaFin nicht aussprechen. Sie müssen sich selbst die Zeit nehmen, sich über die verschiedenen Banken, ihre Angebote und ihre Seriosität zu informieren."

    aus https://www.bafin.de/DE/Verbra…die_bafin_nicht_node.html

    Krass.

    Ein tolle Lösung für das hier beschriebene Problem könnte auch sein, wenn man einen seine Wertpapiere und Co. bei zentrale Depotverwahrstelle etc. zusätzlich einsehen könnte. D.h. man sieht seinen Besitz bei zwei unabhängigen Stellen und so sollte die Gefahr, dass mit Kapital veruntreut wird geschmälert werden.


    Oder es gibt schon eine Möglichkeit, die ich noch nicht kenne.

  • Lagerstelle ist i.d.R. Clearstream. Soweit ich gesehen habe gibt es aber diese Möglichkeit nicht. Soweit ich weiß - soll heißen ich weiß die Quelle nicht mehr - würde man dazu einen Identifier brauchen, der vom eigenen Depot auf den Bestand bei Clearstream zeigt.

  • Finanz_Lehrling,


    mit selbstständigem Verkauf meinte ich, es müßte z.B. bei Online-Handel relativ schnell gehen? Man könnte geringen Betrag ein/zwei Mal verkaufen und die Buchungen nachvollziehen können?

    Was Dich beunruhigt, war in China tatsächlich passiert(Artikel in Britischer Zeitung Guardian):

    in einer mittelgroßer Stadt wurde ein ganzes Gebäude als eine Filiale einer sehr bekannten Chinesischen Sparkasse umgebaut, Mitarbeiter nahmen Gelder von neuen Kunden usw.


    Nach einem Jahr flog der Schwindel auf: ALLES war nachgeahmt, der Schwindel flog auf, weil ein lokaler Geschäftsmann seinen eingezahlten Betrag von vor einem Jahr, abheben wollte.


    Das Gebäude und Alles drin war eine perfekte Kopie!)

  • mit selbstständigem Verkauf meinte ich, es müßte z.B. bei Online-Handel relativ schnell gehen? Man könnte geringen Betrag ein/zwei Mal verkaufen und die Buchungen nachvollziehen können?

    Es gab schon so Schneeballsysteme, bei denen auch Rückzahlungen an Kunden geleistet wurden. Das flog erst dann auf, als die Auszahlungen nicht durch neue Einzahlungen gedeckt waren. Will sagen der TE erfährt erst dann vom Betrug, wenn er für seine (betrügerisch nicht vorhandenen) Stücke keinen Scheinverkauf nebst Auszahlung mehr bekommt.


    Gab doch einen Goldkontoanbieter vor etwa zwei Jahren (?) bei dem das so war, dass am Ende eben kein Gold gekauft worden war.


    Zur allgemeinen Verunsicherung ein Link auf die Warnhinweise der BaFIn, dieses Jahr wohl schon 137 https://www.bafin.de/SiteGloba…teGeschaefte&language_=de

  • Und Schiffscontainer, Schrottimmobilien, Enron, Flowtex, Wirecard u.v.a. Die Liste wird fortgesetzt.


    Man finde die richtige Mischung aus Vorsicht und kalkuliertem Wagnis. Etwas paranoid darf man dabei sein, aber nicht zu paranoid. Sonst endet man mit einem Haufen Goldbarren, die man natürlich nicht in der Bank einlagert (alles Ganoven!) und auch nicht zuhause (Einbrecher oder noch schlimmer - Familie!) sondern irgendwo richtig gut versteckt. Und dann wird man dement. Wenn es überhaupt echte Goldbarren waren.