Besteuerung Riesterrente

  • Hallo Zusammen,


    ich habe bei Union Investment eine Riesterrente. Dort wird das Geld in den Aktienfonds UniGlobal investiert.

    Mit zunehmendem Alter werden die Anteile aus dem Aktienfonds in einen vermeintlich sichereren Rentenfonds umgeschichtet.

    Werden hierbei die Erträge entsprechend der Abgeltungssteuer 25% + Soli besteuert?

    Wie erfolgt die Besteuerung, wenn ich die Riesterrente ausgezahlt bekomme?

    Muss ich den Gewinne mit der Abgeltungssteuer und meinem persönlichen Steuersatz versteuern?

    Da wäre eine Doppelbesteuerung, die ja so nicht zulässig sein sollte.


    Wie erfolgt die Besteuerung, wenn ich mehr als den max. geförderten Betrag von 1946 Euro pA einzahle?


    Ich zahle zum Beispiel 2x1946 pA ein.


    Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen im Voraus!


    Viele Grüße


    MKE

  • Hallo mke, eine kurze Nachfrage zu Deiner Riester-Situation:


    Das sind zwei verschiedene Verträge, richtig?

    Vermutlich keine kindergeldfähigen Kinder, richtig?

    Sind die bei Verträge beide für Dich oder ist der zweite für Deinen Partner?

  • Hallo Pantoffelheld,

    ich habe nur einen Vertrag. Bin verheiratet und habe zwei Kinder.

    Ich überlege, ob es sich lohnt noch einen zweiten Vertrag abzuschließen oder den Beitrag beim Vorhandenen deutlich zu erhöhen. Wenn ich das mit der Besteuerung richtig verstanden habe, muss ich den ganzen Betrag später nur mit meinem persönlichen Steuersatz versteuern aber keine Abgeltungssteuer. Es ist letztendlich die Rechnung zu machen, was günstiger ist, Den Riester erhöhen, ein neuer macht kein Sinn, weil da nur ein kostspieliger Fonds drin ist, der gegenüber dem Vorgänger UniGlobal ungünstiger ist.

    Das ganze trägt halt unter Umständen das Risiko des steuerlichen Gestaltungsmissbrauchs zum einen und zum andern die Frage ob das private sparen mit ETFs, so wie bisher, ertragreicher ist. Und die Besteuerung mit dem dann geltenden persönlichen Steuersatz günstiger ist. Um eine entsprechende Entscheidung zu treffen, muss ich halt wissen wie das genau besteuert wird.

  • Du hast nur den einen Vertrag bei Union und zahlst dort insgesamt 3892 € pro Jahr ein, so richtig?


    Dazu kommt die Zulage von 175 € für dich. Kommen auch die Zulagen für die Kinder in den Vertrag? (Sonst würden sie verfallen, weil Deine Frau keinen Vertrag hat, in den sie eingezahlt werden können.)


    Zu Deiner eigentlichen Frage: Ich meine mich ganz dunkel zu erinnern, irgendwo von einem Modell gelesen zu haben, bei dem Nicht-Riesterberechtigte wie Selbstständige einen Vertrag abschließen, mit dem sie Fondssparen im Riester-Mantel betreiben und dadurch einen Steuervorteil erhoffen. Bei Dir ist etwas komplizierter: Durch das Überzahlen über den maximal geförderten Betrag hinaus spaltet sich Dein Vertrag intern auf in einen geförderten und einen ungeförderten Teil. Den ungeförderten kannst Du Dir z.B. problemlos komplett auszahlen lassen - förderunschädlich :)


    Das wäre aber nur dann steuerlich wirklich interessant, wenn Du auf die Auszahlung des ungeförderten Betrages gar keine Steuern zahlen müsstest. Schließlich hast Du versteuertes Geld reingesteckt. Wenn Du die Gewinne mit dem persönlichen Steuersatz statt der Abgeltungssteuer versteuern müsstest, hättest Du keinen Vorteil. Denn entweder liegt Dein persönlicher Steuersatz dann höher als KapSt (was wahrscheinlich ist) oder wenn er niedriger liegt, kannst Du Dir die zu viel gezahlte Quellensteuer über die Steuererklärung zurückholen. Der Satz im Artikel https://www.finanztip.de/riester/riester-foerderung/#c10967 lässt das Thema aber offen. "Auf Riester-Verträge wird keine Abgeltungssteuer fällig. Zinsen und Dividenden (Riester-Fondssparplan) sind sowohl in der Ansparphase als auch bei der Auszahlung von der Steuer befreit. Das gilt selbst für Einzahlungen, die über die maximal geförderte Summe hinausgehen."


    Vor der Steuerbetrachtung käme aber noch die Frage, ob das Union-Produkt oder auch ein anderes fondsgebundenes Riester-Produkt von der Rendite durch die Kosten und vor allem den Riester-Einschränkungen wie der Beitragsgarantie als Aktienanteilkiller mit einem ganz normalen ETF-Sparplan mithalten kann. Sonst hast Du vielleicht Steuern gespart aber am Ende trotzdem weniger Geld. Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, willst Du Dich mit genau der Frage noch beschäftigen.


    Frage an die Community: Besteuerung von ungeförderten Riester-Verträgen bzw. dem ungeförderten Teil - kann das jemand von Euch näher beleuchten?