Zu viel gespart für BAföG, was tun mit ETF?

  • Hallo alle zusammen ??


    Ich habe eine etwas verzwickte Lage und zwar beende ich demnächst meine Ausbildung und habe mein Gehalt hauptsächlich gespart. Ich wollte im April oder Oktober 2021 anfangen zu studieren und dann BAföG beantragen. Nun komme ich aber über den Satz für das Geld, was man haben darf ohne dass dieses mit dem BAföG verrechnet wird. Das hieße ich müsste meine Reserven dann auflösen, die ich eigentlich fast vollständig in ETFs investieren wollte (zum Teil schon habe) und diese dann erst aufbrauchen bevor ich BAföG erhalten würde.


    Meine Eltern könnten mich in der Zeit des Studiums nicht wirklich geldtechnisch unterstützen, weshalb ich auf andere Förderungsmittel angewiesen bin. Ich werde mir auch einen Nebenjob suchen, darf dann aber nicht über einen bestimmten Betrag (irgendwo bei 500€) verdienen, da ich dann auch kein Kindergeld mehr erhalten werde, da ich ja schon eine Ausbildung abgeschlossen habe.


    Jetzt weis ich nicht, was ich dann machen soll. Der Gedanke einen KfW-Kredit aufzunehmen behagt mir nicht so richtig, da es halt ein Kredit ist und ich schon öfters gesehen habe, wie das in die Hose gehen kann. Stipendien zu beantragen habe ich dann vor, da muss ich mich aber nochmal genauer informieren.


    Habt ihr eine Idee, wie ich das machen soll mit der Geldanlage und dem eventuellen Anspruch auf BAföG? Meine Eltern hatten vorgeschlagen das Geld für mich zu investieren, aber dann müsste ich es ja bei dem Übertrag zurück versteuern und das lohnt sich dann bestimmt nicht, außerdem kommt mir das nicht ganz koscher vor.

    Was schlagt ihr vor, was ich machen kann?


    Ich bin super glücklich über jede Hilfe und jede Anregung!

    Danke schon mal im Voraus! :thumbup:

  • Hallo nj-7568 willkommen im Finanztip-Forum,


    Den Gesamtkontext kann ich nicht beraten, da ich mich da nicht auskenne, speziell welche Stichtage für das Vermögen beim Bafög zählen.

    Meine Eltern hatten vorgeschlagen das Geld für mich zu investieren, aber dann müsste ich es ja bei dem Übertrag zurück versteuern und das lohnt sich dann bestimmt nicht, außerdem kommt mir das nicht ganz koscher vor.

    Koscher ist das nicht und ich heiße es auch nicht gut wenn ich es auch nachvollziehen kann.
    Steuerlich ist dies mMn aber kein Problem, da die Freibeträge der Erbschaftssteuer alle 10 Jahre genutzt werden dürfen. Die liegen im sechsstelligen Bereich, wobei ich Dein Problem im fünfstelligen Bereich vermute. Du könntest das Geld also Deinen Eltern geben, diese kaufen die ETF und übertragen sie später per Wertpapierübertrag als Schenkung. Bei Dir zählen dann die Einstandskurse bei Erwerb, d.h. bei Verkauf wird die Differenz zum Kauf durch Deine Eltern versteuert.


    Warnhinweis: ich bin interessierter Laie und kein Mitarbeiter von Finanztip. Daher bitte von kundiger Seite beraten lassen.


    Nachtrag; Habe noch ein wenig die Suchmaschine bemüht und bin darauf gestoßen, dass wohl seitens des Bafög-Amtes ein Datenabgleich mit der Finanzverwaltung gemacht wird. Die Finanzverwaltung erhält von den Banken automatisch jährlich die Kapitalerträge. Daher besteht hier durchaus die Gefahr, dass eine Vermögensminderung auffällt und nachgefragt wird wo das Geld geblieben ist.

  • Ich finde die Bafög-Gesetzgebung hier leider auch Vorsorge-feindlich. Ich empfehle die ETF-Depots auf den Namen der Kinder lieber Eltern, deren Einkommen oberhalb der Bafög-Grenzen liegt.


    Der beste Ausweg scheint mir zu sein, rechtzeitig vor Bafög das Geld zu "verprassen", also etwas dafür zu kaufen, das nicht wie eine Vermögensanlage aussieht.

  • Meine Eltern hatten vorgeschlagen das Geld für mich zu investieren, aber dann müsste ich es ja bei dem Übertrag zurück versteuern und das lohnt sich dann bestimmt nicht

    Das verstehe ich nicht, für gewöhnlich muss man nichts versteuern, du hast einen Freibetrag von 400.000 bei Schenkungen alle 10 Jahre. Leben deine Eltern noch 30 Jahre können sie dir also 1,2 Mio Euro direkt überweisen, für Immobilien gibt es nochmal extra Regelungen. Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube deine Eltern können dir sogar jeder 400000 Euro schenken also bis zu 2,4 Mio Euro über 30 jahre, da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Sie können dir natürlich auch noch ihre Kreditkarte geben und du richtest damit deine Wohnung für 40000 Euro ein oder hebst ab und an Geld ab und n Auto kann man auch noch zur Verfügung stellen etc.

    Andersrum könntest du natürlich auch noch versuchen möglichst unauffällig Geld an deine Eltern zu bringen, in Bar, in dem du ihnen noch schnell den Urlaub zahlst oder ggf. gibt es Tricksereien das du falls vorhanden mehr Geld in Riester/ betriebliche Altersvorsorge steckst solange du noch in der Ausbildung bist.

    Ah ich versteh das so, dass du die ETFs nicht verkaufen möchtest, denn dann müsstest du ggf. tatsächlich steuern Zahlen. Hmm schwierig aber natürlich ein Luxusproblem :)


    ggf einfach statt nebenbei zu Arbeiten aufs Studium konzentrieren und das Geld im ersten Semester verbrauchen und dann den Bafög antrag stellen. Wenn du alt bist wirst dus bereuen, dass du nicht gelebt hast sondern lieber, obwohl Geld da war, arbeiten warst! Arbeiten kannst du nach dem Studium noch 40 Jahre lang, gerne mit vielen Überstunden !

  • Und das gesparte Geld einfach für das Studium aufzuwenden und nicht auf staatliche Förderungen für einkommensschwache Studenten zurückzugreifen ist keine Option?


    Sobald du hinreichend viel von deinem Ersparten aufgebraucht hast, ist der Bafög-Antrag ja kein Problem mehr.


    Was man ansonsten noch prüfen könnte: zählen Vermögen in Basis-Renten ebenfalls zum zu berücksichtigen Vermögen? Die sind ja Hartz 4-sicher. Vielleicht kannst du Bafög beantragen wenn dein Vermögen nachweislich und ausschließlich der Altersvorsorge dient.