#8: Top-8-Spartipps

  • Hallo Saidi,

    in deinem Podcast räst du beim Thema PKV, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Meine Recherche in Sachen Honorarberater zum Thema PKV war mehr als düftig. Habt ihr da konkrete Vorschläge für mich?

    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Sorry für die späte Antwort, aber da bin ich anderer Meinung @chris2702 !


    Die Makler wie Schlemann haben wir ausgewählt, weil sie gute BUs verkaufen können.

    Aber bei der Frage PKV oder GKV solltest Du auf keinen Fall zu einem Makler gehen Raven.19!

    Denn die arbeiten nunmal zum allergrößten Teil auf Provision, verdienen an einer PKV eine Tonne Geld und haben deshalb einen großen Interessenskonflikt.


    Wende Dich an einen Versicherungsberater! Die kann man googlen, auch über den https://www.bvvb.de/

    Einen konkreten kann ich leider nicht empfehlen, im Moment haben wir keine Kapazität, die vernünftig zu testen.

  • Saidi Ich sehe das eher so: Jemand verkauft Autos und Fahrräder. Die ganze Stadt ist begeistert von seinen Fahrrädern. Er gibt auf seiner Homepage seitenweise Auskunft über die Fahrräder, über Marken, Typen, Handhabung, Pflege, Zubehör, Vorteile, Nachteile. Es gibt ellenlange Referenzen zu seinem Geschäftsgebaren.


    Sollte man dann nicht auch mal vorbeischauen und sich informieren, wenn man ein Auto braucht? Auch wenn das vom Produkt her was ganz anderes ist als ein Fahrrad, viel teurer, viel komplizierter, die zweitgrößte Anschaffung nach einem Hauskauf? Aber offenbar verkauft er super Fahrräder, warum nicht auch mal beim Autokauf vorbeischnuppern?

  • Saidi


    Die Frage ist halt, ist die Listung auf bvvb.de ein Qualitätsmerkmal. Aus meiner Sicht ist das eine Seite, bei der sich Honorarberater gegen Geld registrieren können, um Kundenkontakte zu generieren. Man muss einige Voraussetzungen erfüllen, "gut sein und zufriedene Kunden haben" ist aber kein Kriterium.


    Ich würde mich eher von jemandem beraten lassen, der viele Infos kostenfrei preisgibt und zig positive Bewertungen hat, als jemanden nach seiner Postleitzahl auszusuchen. Denn räumliche Nähe ist in Zeiten von Zoom für solcher Art Aufgaben überhaupt kein Kriterium.


    Und wenn ich mich dann tatsächlich schlecht beraten fühle, kann ich ja immer noch entscheiden, weiter zu suchen.

  • Saidi: Danke für den Tipp mit der bvvb. :thumbup:

    Meine Anfrage nach einer reinen Honorarberatung ohne Absicht der Vertragsanbahnung hat das Büro Dr. Schlemann eine ehrliche und freundliche Absage erteilt, da dies nicht zu Ihrem Aufgabenportfolio gehört. Ich habe allerdigs einen Tipp für eine andere Anlaufstelle erhalten, die ich mir näher anschauen werden - neben den Treffern auf der Seite der bvvb. Das Thema Honorarberatung zur PKV scheint echt schwierig zu ein..... Also falls jemand in der Community da Erfahrungswerte besitzt, freue ich mich über neuen Input.

    • Offizieller Beitrag

    Richtig ist, dass allein der Status als Honorar- bzw. Versicherungsberater noch keine gute Beratung garantiert. Da muss ich einfach kritisch sein in der Beratung - aber das muss ich beim Makler erst recht. Also was spricht dagegen, sich mind. 2 Honorarberater anzuhören und zu vergleichen? Eigentlich nur, dass die schwer zu finden sind und oft weiter weg.


    Auf die kostenfreien Infos vom Makler dagegen würde ich mich bei der Frage, PKV ja oder nein, nicht verlassen. Denn notwendigerweise, aus der Interessenslage des Maklers heraus, werden die immer tendenziös sein. Ist doch klar, würde ich als Makler auch machen. Und damit meine ich nicht gelogen. Nur werden die Vorteile der PKV eher deutlich, und die Nachteile der GKV ebenfalls eher deutlich sein.

  • Oh, gut dass ich mal im Forum nach "Schlemann" gesucht habe, sonst wäre ich gar nicht auf diesen Thread gestoßen. Sorry für meine späte Reaktion und danke an @chris2702 für den Vertrauensvorschuss und an Raven.19 für das gute Feedback. Wenn über uns geschrieben wird, gerade von einem Moderator, der mich kennt, fände ich es übrigens schön, auch ganz offen direkt einbezogen zu werden.


    Bei manchen Themen ist eine Honorarberatung durchaus sinnvoll, wir bieten sie ebenfalls in einigen Bereichen an. Das Thema PKV ist dafür m.E. wenig geeignet, da es so gut wie keine Nettotarife gibt. Natürlich könnten wir doppelt verdienen, erst mal ein Honorar, dann die courtagepflichtige Vermittlung - das wäre aber glaube ich auch nicht im Sinn des Erfinders :).


    Ja, ich gebe ganz offen ein ganz großes Geheimnis zu, das hier geschickt aufgedeckt wurde: Wir verdienen mit der Zeit, die wir in die Beratung unserer Kunden zum Thema PKV investieren, Geld. Schon ziemlich erstaunlich, aber ja, das ist wirklich so. Das ist übrigens nicht wenig Zeit, häufig so um die 10 h, manchmal mehr. Dazu kommt noch die Zeit für die künftige Betreuung des Vertrags. Und manchmal raten wir Kunden auch von einer PKV ab und verdienen dann gar nichts. Oder der Kunde entscheidet sich aus anderen Gründen am Ende gegen eine PKV. Der Kunde trägt dann - anders als bei einem Honorarberater - auch keine Kosten. Das mag man vielleicht auch mal berücksichtigen, wenn man empfiehlt, mehrere Honorarberater parallel kostenpflichtig zu beschäftigen. "Eine Tonne" wäre es übrigens selbst dann nicht, wenn wir in 1 EUR Stücken vergütet würden, das wären dann rund 140.000 EUR - einfach mal nachrechnen auf https://www.blitzrechner.de/wie-schwer-ist-geld/ :).


    Ich mache es mir an dieser Stelle mal einfach und verweise zu dieser Thematik auf zwei Beiträge des geschätzten Kollegen Sven Hennig:

    1. Die Versicherungsvertreter, die tausende Euro Provision kassieren…
    2. Wenn der (Honorar-)Berater keine Ahnung hat – eine Geschichte über Nutzen, Schaden und dem Wunsch nach Unabhängigkeit

    Das mit dem Interessenskonflikt stimmt zunächst grundsätzlich. Ein Versicherungsmakler, der von einer PKV abrät, verdient an diesem konkreten Produkt kein Geld. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und nicht für jeden ist die PKV das Richtige. Man muss u.a. gesund genug sein und sollte vereinfacht formuliert zu dem kleinen Kreis der "Besserverdiener" bzw. Beamten gehören.


    Um Kunden dennoch vernünftig zu beraten und auch "abzuraten" (was wir durchaus öfters tun, wie in unseren über 1.900 Kundenbewertungen nachzulesen ist) muss man aber noch nicht mal ein "guter Mensch" sein. Das nehme ich übrigens für mich in Anspruch, obwohl ich zu dieser verrufenen, zwielichten Spezies Versicherungsmakler gehöre. Ich hab' z.B. mal was "Richtiges" gelernt, bin promovierter Volljurist mit zwei bayerischen Prädikatsexamen und einer Zusatzqualifikation im Steuerrecht. Ich bin "absichtlich" Versicherungsmakler, weil ich mich mit diesem Beruf voll und ganz identifiziere, nicht aus Verlegenheit, weil es woanders nicht geklappt hat. Wir spenden z.B. jedes Jahr im Rahmen unserer "Charity Challenge" 5-stellige Beträge an die Christoffel Blindenmission. Im Lauf der Jahre ist daraus eine ganz nette 6-stellige Summe geworden. Vielleicht sind wir also doch nicht ganz so unbedarft, geldgeil und zwielichtig, wie es in diesem Thread anklingt?


    Es gibt durchaus objektive Gründe, weshalb es auch ökonomisch deutlich schlauer ist, Kunden "gut" zu beraten. Wir beraten überwiegend intelligente Menschen. Fast alle haben studiert. Die würden "falsche" Empfehlungen irgendwann durchschauen. Eine langfristige Zusammenarbeit mit BU, Altersvorsorge, Immobilien, Heirat, Kindern, Weiterempfehlungen etc. ist für uns aber deutlich "profitabler", als jemand mal eben in die PKV zu zerren, der dort nichts verloren hat und das nach ein paar Jahren bemerkt. Also raten wir von unpassenden Versicherungslösungen auch unter ökonomischen Gesichtspunkten ganz entspannt ab. So sind wir durch kundenorientierte Beratung tatsächlich langfristig wirtschaftlich sogar noch erfolgreicher, weil unsere Kunden unsere ehrliche, gerade nicht provisionsorientierte Beratung schätzen, sich uns langfristig mit vielen Finanzthemen anvertrauen und uns regelmäßig weiterempfehlen.


    Es mag verwundern, aber so arbeiten fast alle Versicherungsmakler-Kollegen, die ich kenne. Und das sind nicht wenige, ich bin in der Branche ganz gut vernetzt. Zum Glück haben das aber noch nicht alle Versicherungsvermittler realisiert, da muss ich Saidi Recht geben. Ist ja auch gut, dass er nicht Versicherungsmakler geworden ist, wenn er schreibt "würde ich als Makler auch machen." :) . An dieser Stelle würde ich mir aber eine etwas differenziertere, weniger reißerische Ansage wünschen, gerade wenn der direkte Bezug zu uns hergestellt wird!

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • P.S.: Noch eine kleine Ergänzung. Wir wurden von Finanztip nicht deshalb ausgewählt, weil wir "gute BUs verkaufen können", sondern weil wir auch zu diesem Thema fundiert beraten. War sicher nicht so gemeint, aber "verkaufen" klingt an dieser Stellle auch wieder etwas negativ.

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  • Zum Thema Honorarberatung in der PKV bitte auch mal § 48c VAG zusammen mit § 204 VVG lesen. Diese Vorschriften schließen eine echte Honorarberatung in der PKV aus! Versicherungsberater, mit denen wir kooperieren, weisen darauf hin, dass so gut wie kein Versicherungsunternehmen mit Versicherungsberatern zusammenarbeitet, weil das Durchleitungsgebot wirtschaftlich nicht umsetzbar ist. Zumal Kunden über § 204 VVG zunächst ohne Honorar einen Bruttotarif abschließen und dann direkt in einen entsprechend günstiger kalkulierten Nettotarif wechseln könnten. Für den Kunden bleibt also allenfalls der Weg, doppelt zu zahlen: Honorar plus Provision. Also liebe Finanztip Redaktion, denkt an dieser Stelle bitte noch mal intensiv darüber nach, was ihr den vielen Menschen empfehlt, die sich auf euren Rat verlassen!


    In unserem konkreten Fall verlieren wir übrigens noch nicht mal Geld, wenn wir jemand vom Wechsel in die PKV abraten. Wir sind so dicht gebucht, dass ständig Beratungssuchende "Schlange stehen" und wir kaum hinterher kommen. Wenn wir am Anfang der Beratung erkennen, dass jemand nicht für die PKV geeignet ist und dementsprechend vom Wechsel abraten, dann haben wir vielleicht 30 Minuten unserer Zeit "verloren". Dafür schreibt der Interessent dann idealerweise gute Bewertungen, empfiehlt uns weiter und alles ist gut. Oder er braucht vielleicht andere Lösungen, die wir vermitteln. Bei vielen "guten" Kollegen dürfte das ähnlich sein. Auch das entschärft den "Interessenkonflikt".

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