Alte Kapitalbildende Lebensversicherungen - Verkauf?

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    Seit November 2004 zahle ich in eine MLP Bestpartner classiv Lebensversicherung der Heidelberger Leben ein, wie ich eben im Internet erfahren habe, ein sogenannter run - off Versicherer, der vom Bund der Versicherten besonders schlecht beurteilt wird, wenn ich das recht verstanden habe. Gemäß Vertrag kann ich wegen vereinbarter flexibler Abrufphase das Geld ab dem 01.11.2023 - 01.11.2028 abrufen und wie ich es verstehe auch den Vertrag beenden.


    Noch ältere kapitalbildende Lebensversicherungen habe ich von


    Condor 01.01.1995 - 01.01.2029

    und von der

    Gothaer 01.03.1996 - 01.03.2033.


    Wegen der langen und weiter anhaltenden Niedrigzinsphase und der hohen Anforderungen an die Zinszusatzreserve erwartet der Bund der Versicherten für die nächsten Jahre massive Probleme bzw. Insolvenzen mit der Gefahr des Kapitalverlusts der Versicherten.


    Was empfehlen Sie mir?


    Besonders für die MLP-Versicherung: Bis zum November 2023 laufen lassen und dann das Geld entnehmen und den Vertrag beenden oder da das Risiko des Verlusts zu hoch ist, den Vertrag möglichst schnell verkaufen?


    Die anderen LVs von der Condor und Gothaer sollte ich wahrscheinlich verkaufen. Können Sie mir einen Aufkäufer empfehlen?


    Ich danke Ihnen vielmals für die Antworten.

  • ashillem

    Erstmal Ruhe bewahren und in Ruhe die Möglichkeiten sondieren.

    Der Hinweis von tom70794 ist schon mal ein guter Anfang. Das solltest Du auf jedem Fall machen. Ich würde das für alle Deine KLV prüfen (lassen)!


    Bis 2023 jetzt ja auch nicht mehr allzu lang. Die Lebensversicherer haben schon vor längerer Zeit eine Auffanggesellschaft für strauchelnde Lebensversicherer gegründet (Protektor). Das Risiko ist daher also überschaubar.

  • Bis 2023 würde ich auch gucken, ob man diese Lebensversicherung nicht laufen lässt.



    Ich habe es mir angeeignet, dass ich regelmäßig im Internet nach Nachrichten zum Thema Lebensversicherung suche. Hier findet man dann häufig auch Berichte über die Solvenz der Anbieter und ähnliches.



    Ich persönlich bin sehr skeptisch, ob meine Verträge noch bis zum Vertragsende durchhalten können, die laufen noch bis 2035.

    Wenn die Zinsen bei 0 % bleiben, können die Verträge vom Anbieter gar nicht mehr getragen werden. Dann ist der Garantiezins auch hinfällig.

    Und Protektor wird "niemals" alle Lebensversicherungen auffangen können.

  • Ich persönlich bin sehr skeptisch, ob meine Verträge noch bis zum Vertragsende durchhalten können, die laufen noch bis 2035.


    Und Protektor wird "niemals" alle Lebensversicherungen auffangen können.

    Umso wichtiger ist es den Widerruf der alten LVs zu prüfen.


    Auch heute gibt es aber bei den Lv-Gessellschaften solide (Allianz , Alte Leipziger ...) und Kellerkinder (Ergo-Gruppe, Aachen Müchner... )

    Bei wem hast Du den Vertrag platziert?

  • Und Protektor wird "niemals" alle Lebensversicherungen auffangen können.

    Mit Sicherheit wird Protektor nicht alle Lebensversicherer auffangen können. Dafür ist Protektor aber auch nie gedacht gewesen.

    Ich denke, dass im Zweifel auch der Staat (Steuerzahler) einspringen würde/müßte, wenn plötzlich mehrere große (Lebens)versicherer den Bach runter gehen. Und natürlich wird auch der Versicherte selbst bluten müssen. Who knows?

  • Die anderen LVs von der Condor und Gothaer sollte ich wahrscheinlich verkaufen.

    Warum verkaufen? Ich würde mit ganz pragmatischen und emotionslos die garantierten und prognostizierten Leistungen zum Ablauf, bei unveränderter und alternativ gestoppter Beitragszahlung mitteilen lassen, sowie die Kapitalabfindung/den Rückkaufswert per 01.12.2020.

    Wenn diese Zahlen vorliegen, kann man ganz ruhig und sachlich entscheiden.

  • ... das steht im Post ?

    Nun Gut.
    Gothaer ist einer der schwächeren LV.

    Condor als Marke der R+V Gruppe deutlich solider.


    Vor einem LV Crash sollte man hier nicht im Panik geraten.

    Übllicherweise wurden LV von anderen LV geschluckt, und die Bestände eingegliedert.


    Aber mehr als die Garantieverzinsung gibt es bei diesen "legalem Betrug" (BdV) nicht mehr

  • Umso wichtiger ist es den Widerruf der alten LVs zu prüfen.


    Auch heute gibt es aber bei den Lv-Gessellschaften solide (Allianz , Alte Leipziger ...) und Kellerkinder (Ergo-Gruppe, Aachen Müchner... )

    Bei wem hast Du den Vertrag platziert?

    Ich habe meinen Vertrag bei der Debeka.



    Zur Versicherungspleiten:

    - Ich bin mir sicher, dass Protector viel zu klein ist (genau so wie der Einlagensicherungsfonds bei Banken!)

    - Ich bin mir sicher, dass der Staat nicht einspringt um Garantiezinsen zu retten.

    - Und ist es nicht so, dass schon ein Gesetz erlassen wurde, welches bei Problemen diese zum Nachteil von Kunden regelt? Natürlich will keine LV die erste sein, die nach dem Staat ruft. Aber wenn die ersten 2-3 den Staat rufen könnte eine Lawine losgetreten werden.


    Ich erwarte aber auch keinen Totalverlust, sondern nur das Streichen der Garantiezinsen.

    Aber selbst das Streichen der Zinsen wäre für mich ein großer Schlag, da ich dann das Geld besser in Aktien hätte anlegen können, da erwarte ich langfristig eine bessere Performance.



    Thema Widerruf: Gibt es hierzu einen Artikel, was beim Abschluss fehlen muss, damit man die LV widerrufen kann?

  • Das ist jetzt nicht Dein ernst, oder?

    Wenn man das googelt, dann findet mann sehr viel dazu ... sogar Artikel von Finanztip!

    Ok, danke für die freundliche und hilfreiche Antwort.


    Es ist eine interessante Sache, dass die Forenexperten in den meisten Foren immer genervt auf Google verweisen.



    Ich bin in einem anderen Forum zu einer Software immer hilfreich oder antworte gar nicht.

    Ich spare mir aber unfreundliche Antworten.


    In diesem Sinne danke für nichts!





    Für diejenigen, die interessiert, auf dieser Seite habe ich eine Info gefunden.

    https://www.finanztip.de/leben…sversicherung-widerrufen/

  • Thema Widerruf: Gibt es hierzu einen Artikel, was beim Abschluss fehlen muss, damit man die LV widerrufen kann?

    Weiter oben hatte ich bereits geschrieben , aber wiederhole gerne:


    Widerruf (Hilfe der VZ HH) ist der beste Weg um sich zu lösen

    https://www.vzhh.de/themen/ver…icherungen-online-rechner


    Das Thema als Laie selbst einzuschätzen ist zu komplex, dafür ist die Prüfung durch verbraucherorientierte Volljuristen für 80€ der VZ HH ein Schnäppchen

  • Danke, den Beitrag hatte ich gelesen und finde ihn auch sehr hilfreich.


    Ich wollte nur vorab schon etwas abschätzen können, ob mein Vertrag darunter fällt.


    Aber das VZ Hamburg behalte ich im Hinterkopf.

  • Danke, den Beitrag hatte ich gelesen und finde ihn auch sehr hilfreich.


    Ich wollte nur vorab schon etwas abschätzen können, ob mein Vertrag darunter fällt.


    Aber das VZ Hamburg behalte ich im Hinterkopf.

    Um das einschätzen zu können, müsste man alle Fehler kennen .... das wird dann also ein Buch, dass man für Dich schreiben soll?

  • Zur Versicherungspleiten:

    - Ich bin mir sicher, dass Protector viel zu klein ist (genau so wie der Einlagensicherungsfonds bei Banken!)

    - Ich bin mir sicher, dass der Staat nicht einspringt um Garantiezinsen zu retten.

    - Und ist es nicht so, dass schon ein Gesetz erlassen wurde, welches bei Problemen diese zum Nachteil von Kunden regelt? Natürlich will keine LV die erste sein, die nach dem Staat ruft. Aber wenn die ersten 2-3 den Staat rufen könnte eine Lawine losgetreten werden.

    Wie bereits geschrieben kann Protektor unmöglich alle Lebensversicherungen auffangen. Genauso wenig könnte der Einlagensicherungsfonds der Banken alle Sparguthaben auffangen. Um das nachzurechnen reicht simple Mathematik!

    Das Prinzip ist halt genau so wie bei einer Unfall- oder Lebensversicherung. Es wurde bei der Einrichtung dieser "Sicherheiten" davon ausgegangen, dass evtl. 1-2 große Pleiten bei Banken/Versicherungen aufgefangen werden (Risikoabschätzung). Genau so wie z.B. bei einer Risiko-LV die Versicherung davon ausgehet, dass der überwiegende Teil der Versicherungen eben nicht stirbt! ;)

    Stell Dir mal vor, durch eine plötzliche weltweite Pandemie würden einige hundertausend Kunden von Risiko-LV in Deutschland unerwartet sterben...

    Ich denke, dass in so einem Fall auch einige Anbieter von Risiko-LV ins straucheln kommen würden. Mal ganz davon abgesehen, dass wir in so einem Fall noch viel schlimmere gesamtgesellschaftliche Folgen hätten!

    Im Übrigen könnte man als Kunde bei einer Pleite der Lebensversicherung und der Abwicklung durch Protektor heute schon 'belastet' werden. Ich meine da mal was von max. 5% gelesen zu haben.

  • Hallo ashillem, ich sage mal Du, das ist neuer Standard im Forum, ok?


    Für Deinen Bestand an Lebensversicherungen gibt es eine ganze Reihe von Optionen:

    * Weiterlaufen lassen wie bisher


    Du hast selbst genannt:

    * Optimieren der laufenden Versicherung (bei Dir: flexibler Abruf früh oder spät; sonst z.B. Dynamik beenden, jährliche Zahlung statt Monatsraten, Zusatzbausteine wie Beitragsbefreiung oder hohe Todesfallleistung kürzen, bei Fonds-LV die Fondsauswahl optimieren)

    * Verkauf der Versicherung (ein Aufkäufer übernimmt die Versicherung und führt sie auf eigene Rechnung weiter)


    Dann gibt es noch:

    * Widerruf

    * Kündigung

    * Beitragsfreistellung

    * Beleihung (wenn Du kurzfristig Geld brauchst aber die Versicherung weiterlaufen soll)


    Um hier im Forum eine einigermaßen seriöse erste Einschätzung geben zu können, müsstest Du uns noch etwas zu Deiner Situation verraten:

    Wie alt bist Du, hast Du Familie, wie viel verdienst Du/Ihr, gibt es noch andere Geldanlagen, gibt es Schulden? Brauchst Du das Geld aus den LV demnächst für einen anderen Zweck oder möchtest Du nur eine bessere Rendite erzielen?

    Und zu den Produkten: Wie viel Geld liegt jeweils in den Versicherungen (z.B. ersichtlich aus der Leistung bei Kündigung)? Wie viel zahlst Du monatlich ein? Hast Du einen Überblick, wie viel Du bisher insgesamt schon eingezahlt hast?


    Die Prüfung des Widerrufs oder der Aufkauf einer Versicherung lohnen sich z.B. erst ab einer gewissen Größe.


    Viele Grüße, Guido

  • Ich habe mir gerade mal versucht vorzustellen/auszumalen was passieren würde, wenn alle Kunden/Versicherungsnehmer einer einzigen Lebensversicherungsgesellschaft ihre Verträge - zunächst - beitragsfrei stellen würden...


    Vermutlich bekämen wir dann den Präzedenzfall für die Wirksamkeit von Protektor ?

  • Warum?


    Man kann den Lebensversicherungen einiges vorwerfen, aber ein Schneeballsystem wird dort nun auch nicht betrieben.


    Im Gegenteil, gerade bei den Altverträgen werden sich teilweise die Versicherer über Beitragsfreistellungen oder Kündigungen sogar freuen, weil sie auf diese Weise immer schwerer zu erfüllende Zusagen loswerden oder abmildern können.