Konto und Depot bei Eheleuten: ETF, Festgeld, Giro

  • Hallo zusammen,
    meine Frau und ich (beide Anfang 30) möchten endlich das Thema Geldanlage angehen und unser gespartes Kapital in ETF und Festgeld anlegen.
    Dazu stellen sich mir einige Fragen bzw. eines Gemeinschafts- oder Einzeldepots.

    Aktuelle Lage:

    • GemeinschaftsGirokonto mit (zinslosem) Tagesgeldkonto (wo das gemeinsam angesparte Geld parkt) bei der Sparkasse mit beidseitigem Gehaltseingang und alltäglichen/regelmäßgen Ausgaben.
    • EinzelGirokonto von mir bei der comdirect. Hier liegen noch ein paar Euro, ich nutze das Konto zwecks der kostenlose Kreditkarte von und Auslands/Urlaubsreisen
    • EinzelTagesgeldkonto (ohne Giro) bei ING von ihr wo ebenfalls noch etwas Geld liegt aus Zeiten in denen hier die Zinsen höher waren
    • kleines "altlasten"-Bausparkonto von ihr aus der Jugend, dass vergleichsweise hohe Zinsen bietet und seit Kurzem in geringem Maße vom Gemeinschaftskonto bespart wird.

    Ziele:

    1. Wir möchten mit einem ETF-Sparplan fürs Alter vorsorgen und neben einer Einmaleinlage zusätzlich sehr selten Einmalbeträge einzahlen (z.B. "Sondereinnahmen" wie Weihnachtsgeld etc). Erst dachte ich, es wäre einfacher zwei Einzeldepots evtl. sogar bei unterschiedlichen Brokern mit unterschiedlichen ETF zu führen. Nachteil: doppelte Gebühren; Vorteil: So würde jeder für sich persönlich vorsorgen (man weiß ja nie was 20 Jahren ist...). und Diversifikation hinsichtlich ETF (z.B. MSCI World auf einem; MSCI ACWI auf dem anderen). Die Abbuchungen für den Sparplan würden vom Gemeinschaftskonto erfolgen.
      Nun frage ich mich ob es bzgl. der Schenkungssteuer zu Problemen kommen könnnte wenn jeweils Buchungen vom Gemeinschaftskonto auf Einzelkonten eingehen.
    2. Einen anderen Teil des gesparten Geldes möchten wir in verzinstem Tagesgeld-/Festgeld anlegen. Hier würde ich ein Gemeinschaftskonto wählen, da ich keine Vorteile bei einem Einzelkonto sehe und es auch deutlich einhaber zu handhaben und übersichtlicher ist.

    Sind meine Überlegungen nachvollziehbar? Welches wäre die sichere Variante wo weniger Fallstricke hinsichtlich (Schenkungs-)steuer lauern?

    Danke im Voraus
    Danke und Grüße

  • SuSe8

    Im Prinzip machst du nichts falsch (oder alles richtig).


    Über Schenkungssteuer brauchst du dir keine Gedanken machen. Der Freibetrag für Erbe und Schenkung bei Eheleuten ist 500.000. Davon sind aber natürlich alltägliche Bedarfe ausgenommen, euer alltägliches Wirtschaften oder Einzelkonto/Gemeinschaftskonto Themen interessieren das Finanzamt erst wenn größere Beträge verschoben werden, nicht in dem Umfang wie unter Eheleuten üblich.


    Vieles was Ihr entscheidet beruht auf euren Einstellungen im Bezug auf eure Ehe. Habt ihr Zugewinngemeinschaft, Gütetrennung oder irgendwas modifiziertes? Wir haben Zugewinngemeinschaft und sparen komplett auf meinem Einzeldepot. Im Scheidungsfall müsste ich meiner Frau den halben Zugewinn auszahlen, verarschen würde ich sie nicht. Meine Frau hat ihren Login zum Girokonto seit 2011 nicht benutzt, es interessiert sie einfach nicht, sie vertraut mir zurecht. In anderen Konstellationen sind zwei Einzelkonten, ein Gemeinschaftskonto, zwei Einzeldepots, ein Gemeinschaftsdepot für die Kinder vielleicht viel angemessener.


    Wenn ihr Pläne für Kinder habt und auch die Rollenverteilung klar ist, könnt ihr natürlich schon Änderungen antizipieren. Wenn einer beruflich zurücksteckt, muss der andere mehr Kosten tragen. Dann ist vielleicht ein Gemeinschaftskonto und Gemeinschaftsdepot passend. Wenn jeder sehr seine Unabhängigkeit im Blick hat und seine Entscheidungen unabhängig treffen möchte, ist man mit Einzellösungen vielleicht besser bedient.


    Vom Prinzip her ist alles ok, was du oben beschreibst und ich sehe keine Risiken. Es ist eher die Frage, wie ihr miteinander umgehen und leben wollt.