Auszahlung Riesterrente

  • Nächstes Jahr beginnt für meinen Altersvorsorgevertrag die Auszahlungsphase.

    Es wird eine lebenslange Rente bezahlt. Diese besteht aus einem Fondsauszahlungsplan bis zum 85.Lebensjahr und einer anschließenden Rentenversicherung.

    Für diese Rentenversicherung wird mit Beginn der Auszahlungsphase ein Einmalbetrag von ca. 10.000 € von dem angesparten Vermögen abgezogen.

    Ich möchte diese Rentenversicherung nicht beanspruchen und den dafür vorgesehen Betrag über den Fondsauszahlungsplan erhalten. Damit wäre die Rentenzahlung mit dem 85.Lebensjahr beendet.

    Wie kann ich dies erreichen?

  • Das Konstrukt mit der Rentenversicherung ab 85 ist obligatorisch bei Riester. Die Möglichkeiten, dem zu entrinnen sind vorhanden, neigen aber zur Radikatlität. Mir fallen zwei ein:


    1. Wohn-Riester = Entnahme des Kapitals für wohnwirtschaftliche Zwecke in dauerhafter Eigennutzung. Ist eigentlich im Moment tot, weil die Entnahme bis zur Rente fiktiv mit 2% verzinst wird und das allein viel teurer ist als wenn Du ein Darlehen aufnimmst. Das betrifft Dich aber nicht, so dass Du Dich nur mit dem gefühlten Dutzend anderer Einschränkungen auseinandersetzen musst. Vor allem brauchst Du ein Objekt, in dass Du das Geld stecken kannst und in dem Du bis 85 voraussichtlich wohnen bleibst.


    2. Förderschädlich kündigen. Das klingt nach Harakiri, ist aber durchaus eine Analyse wert.


    Viele Grüße, Guido

  • 1. Wohn-Riester = Entnahme des Kapitals für wohnwirtschaftliche Zwecke in dauerhafter Eigennutzung. Ist eigentlich im Moment tot, weil die Entnahme bis zur Rente fiktiv mit 2% verzinst wird und das allein viel teurer ist als wenn Du ein Darlehen aufnimmst. Das betrifft Dich aber nicht, so dass Du Dich nur mit dem gefühlten Dutzend anderer Einschränkungen auseinandersetzen musst. Vor allem brauchst Du ein Objekt, in dass Du das Geld stecken kannst und in dem Du bis 85 voraussichtlich wohnen bleibst.

    Hier muss ich nochmal nachhaken: Ich habe nämlich auch noch so einen dämlichen UI Riester FSP beitragsfrei herumliegen, den ich nicht förderschädlich kündigen möchte, da die Zulagen und Steuervorteile doch einiges ausmachen. Deswegen steht für mich Wohn-Riester im Mittelpunkt.


    Ich dachte bisher, dass ein Wohnförderkonto nur eingerichtet wird, wenn man ein Riesterdarlehen aufnimmt. Wenn ich den Vertrag quasi komplett durch eine Kapitalentnahme auflöse und das Guthaben als Eigenkapital einsetze, dann wäre das nicht der Fall?!

  • Leider falsch gedacht, jfguitar.


    Es sollte damit das Problem gelöst werden, dass alle Riester-Entnahmen nachgelagert in der Rente besteuert werden. Weil Du das Kapital bei Wohnriester aber schon in der Sparphase entnimmst, hätte man es so machen können, dass Du es dann gleich versteuern musst. Das wäre aber sehr unattraktiv gewesen. Man hätte einfach die entnommene Summe als Basis nehmen können und später versteuern. Das wäre attraktiv gewesen, weil sich durch die Inflation der real zu versteuernde Betrag gesunken wäre. Um das auszugleichen, macht man dieses Wohnförderkonto auf und schlägt jedes Jahr 2% als Inflationsausgleich drauf, um den zu Rentenbeginn zu versteuernden Betrag zu ermitteln. Das ist im Prinzip fair, aber etwas kompliziert (ok, ist eben Riester...) und in diesen Zeiten nicht sehr attraktiv. Statt 20.000 € aus dem Riester zu nehmen (wenn überhaupt schon so viel drin ist) erhöht man lieber die Kreditsumme vom Baukredit, der heute einen deutlich geringeren Zinssatz aufweisen wird als 2%.

  • Statt 20.000 € aus dem Riester zu nehmen (wenn überhaupt schon so viel drin ist) erhöht man lieber die Kreditsumme vom Baukredit, der heute einen deutlich geringeren Zinssatz aufweisen wird als 2%.

    Ich habe doch aber dafür mehr Eigenkapital und die evtl Immobile schneller abgezahlt? Du meinst, eher den Riester so lassen wie er ist (beitragsfrei) und dann zu Rentenbeginn auszahlen lassen?

  • Du kannst das ja mal durchrechnen.


    Wenn durch Dein zusätzliches Eigenkapital der Kredit deutlich billiger wird, weil Du unter eine magische Schwelle gekommen bist, und/oder es nur noch wenige Jahre bis zur Rente sind, gibt es vielleicht doch einen Sweet-Spot für Wohnriester bei Dir.


    Sonst würde ich den Riester liegenlassen, wenn er halbwegs erträgliche Konditionen bietet, oder noch einen Produktwechsel in Erwägung ziehen.

  • Ich wollte eigentlich schon seit Monaten einen neuen Beitrag aufmachen mit dem Titel "Welches Riester-Produkt kann man für die langfristige Geldanlage heute noch empfehlen oder sollte man unter den gegebenen Umständen ganz darauf verzichten?".


    Kurzfristig finde ich FairRelax einen würdigen Ersatz für die Banksparpläne. Das Produkt kommt auch ohne Sutor aus und der Service der myLife war in 1 von 1 Fällen exzellent.


    Viele Grüße, Guido