Entgelte

  • Frage an die Experten:



    Bislang habe ich gedacht, dass die Rückgabe von Fondsanteilen an die Gesellschaft kostenlos möglich ist.


    Jetzt bin ich von der ING informiert worden, dass ab 1.1.21 der Kauf weiterhin entgeltfrei möglich ist, die Rückgabe von Anteilen an die Fondsgesellschaft (nicht über die Börse) jetzt geührenpflichtig ist.



    Wie ist eure Einschätzung? Ist dies rechtens? Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich? Depotübertrag?

  • Hallo Reilei , willkommen im Finanztip-Forum.


    Die Rückgabe ist soweit ich es verstehe weiterhin kostenfrei, die ING will nur etwas dafür, dass sie den Auftrag übermittelt, was dem Vorgehen bei ETF entspricht. Der Kauf ist auch nicht kostenlos, da der AA auftritt bis auf die 52, für die ING ihn nicht erhebt. Schau mal in den Wertpapierprospekt einer Deiner Fonds, Da steht wahrscheinlich sinngemäß, dass die Fondsgesellschaft zum Rücknahmepreis abzüglich ggf. eines Rücknahmeabschlags (der ist normalerweise Null) die Anteile zurücknimmt. Ein Transaktionsentgelt für Rücknahmen kenne ich z.B. von FFB.


    Depotübertrag ist natürlich möglich, Verkauf vor Jahresende auch. Ansonsten erst mal durchatmen und nachdenken und rechnen. Wenn Du eh nicht vorhast in absehbarer Zeit zu verkaufen und / oder nur wenige Positionen hältst würde ich wahrscheinlich nichts tun.

  • Ist dieses (Gebühr für die Übermittlung des Rücknahmeauftrages) jetzt eine neue Idee für die Broker um Geld einzunehmen?

    Ich lese davon zum ersten mal (auch wenn Kater.Ka schreibt, daß er dieses schon von einem anderen Broker kennt).

  • Es gibt auch schon Broker, die Verwahrentgelte für ETF nehmen, um über die Runden zu kommen - oder einfach, weil sie es können. Oder weil sie es müssen, um über die Runden zu kommen?


    Wobei FFB jetzt auch nicht der klassische Broker ist und das bisherige Geschäftsmodell mit aktiven Fonds für den informierteren Teil der Anleger sicher gerade darunter leidet, dass der informiertere Teil der Anlager immer mehr ETFs nimmt, die dort quasi als Kundendienst mit angeboten werden.

  • In der aktuellen Finanztest wird berichtet, dass weitere Banken diese Unsitte haben. Besonders dreist DKB mit 25 €.

    Ja, bei Kauf von Fondsanteilen über die Fondsgesellschaft werden auch die 25 Euro fällig. Da ist es bei der DKB wohl fast preiswerter die Fonds über die Börse zu kaufen/verkaufen.

    Besonders interessant ist, daß der Fondskauf bei Sparplänen 1,50 Euro kostet.

    Fonds sollen ja langfristig gehalten werden. Wer weiß was in 15 Jahren ist...

    Ja mir ist klar, daß es auch Anleger gibt, bei denen jetzt die 15 Jahre vorbei sind bzw. die Fonds jetzt verkaufen müssen.

  • Es gilt wie immer zu schauen, wo man das beste Preis-Leistungsverhältnis kommt. Wie andere auch habe ich über den Fondsvermittler ein kostenloses Depot bei einer Fondsbank und dort auch kostenlose Transaktionen. Das lohnt sich insofern, dass ich immer mal Positionen drehe, wenn sie nicht das bringen, was ich erwarte. Umgekehrt sind Langfristpositionen dort, wo es das meiste Kickback für mich gibt, auch wenn dort der Kauf etwas kostet (kann man über Depotübertrag umgehen).

  • Der TE hatte darauf hingewiesen, dass er von der Verkaufsgebühr überrascht war, aus den Reaktionen von winter und mir ist entnehmbar, dass auch wir überrascht sind.


    Insofern ist der Hinweis auf den möglichen Depotwechsel selbstverständlich richtig. Aus meiner Sicht heißt es aber auch aufpassen, wenn ein neues PLV kommt und auf diese Position beim eventuellen Depotwechsel achten.


    Mal so ganz am Rande: die Depotbanken behalten die nicht geringen Halteprovisionen ein. Kann man jeweils im Kostenbericht nachlesen und hat man bei der Depoteröffnung bzw. AGB-Änderung bestätigt. In diesem Zusammenhang halte ich dann ein Verkaufsentgelt für schäbig.


    Wie sagte Bertolt Brecht: "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"

    https://de.wikiquote.org/wiki/Bertolt_Brecht