Depot bei Union Investment so weiterbesparen? Umzug zu anderem Anbieter?

  • Hallo Community!

    Ich bin gerade dabei, mithilfe des Forums hier dabei, meine Finanzen neu zu sortieren. Auf dem Börsenparkett bin ich allerdings Anfänger.

    Seit 2016 bespare ich mit monatl. 200 Euro das im Anhang dargestellte Depot bei Union Investment auf Empfehlung eines Bankberaters aus dem Bekanntenkreis, der bei einer Volksbank arbeitet. Wie schätzt ihr dieses Depot ein? Kann ich durch Umzug zu einem anderen Anbieter die Ausgabeaufschläge mindern? Der Immo-Fonds darunter wird zudem ja gar nicht bespart-ist das überhaupt möglich bzw. sinnvoll? Dieser ist mir damals vom Berater ganz besonders an Herz gelegt worden.... mit Einmalzahlung von 10000 Eur. Auf das gesamte Depot muss ich glücklicherweise vermutlich auch weiterhin nicht zurück greifen. Was sagt ihr zu dem Depot und seinen Kosten?Depotübersicht.pdf


    Danke für Eure Einschätzung und einen schönen Sonntag!


    Thommy

  • Hab Dir mal die Fonds in Fondweb eingetragen, mit Vergleich zu einem MSCI World. https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0392494562,DE0009805507


    Der Uniglobal läuft nach Kosten etwa synchron zum MSCI. Der Unirak ist ein bewährter Mischfonds, bei Finanztip würde das durch einen MSCI ETF mit einem Festgeld-Anteil abgebildet werden. Da dürfte in der Tendenz etwas mehr Rendite herauskommen, da der Anleiheanteil hier Fondskosten erzeugt. Der Privatfonds ist ein defensiver Mischfonds, gleiche Aussage wir beim Unirak, nur würde ich hier bei einem 30% Aktienanteil eine deutlich bessere Rendite erwarten. Der ist mMn richtig enttäuschend, allenfalls Durchschnitt, sieht man an den drei Sternen.


    Das Depot ist ziemlich konservativ, provokativ würde ich sagen dass nach der Asset-Allokation Du nahe am Rentenalter sein müsstest.


    Die beiden ersten kann man über Umzug zu ebase über Fondsvermittler mit 50% Rabatt kaufen, was bei 1.200 € Anlage rund 60 € p.a. spart, allerdings kommt Depotentgelt hinzu. Nimmt Union bzw. die Voba was dafür? Generell ist das bei Union ein Problem, dass dort nicht die 100% Rabatte beim Fondsvermittler gelten. Wenn es ein gemanagter Fonds bleiben soll könnte man über eine andere Fondsgesellschaft nachdenken.


    Das mit dem Immofonds musst Du wissen. Selbstverständlich kann man ihn liegen lassen und sich an der stetigen Wertentwicklung freuen. Lt. Beschreibung investiert er in Büros und Hotels, weswegen ich mich wundere, dass hier ein Kursanstieg seit Corona dargestellt wird, Vergleichbare Immobilienaktien haben hingegen deutlich gelitten. Daher vermute ich ein Bewertungsrisiko, das ist allerdings rein subjektiv. Müsstest mal die letzten Monatsberichte dazu lesen.

  • Fondsdiscounter geben nicht 50% Rabatt.
    100% sind üblich. Und ab 20-50T€ auch Übernahme der Depotgrundgebühren. Die leben halt von der Rückvergütung des TER.

    Ganze Teile Deines Depot kannst Du sicher mitnehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schieße mal unser pauschale Argument dazu ab, das wir gerade auch wieder in einem Video unterstrichen haben:

    Ich will die Wertentwicklung eines Uniglobal oder eines Unirak gar nicht anzweifeln - in der Vergangenheit.

    Aber die Statistik sagt halt nunmal, dass das Risiko besteht, dass aktive Fonds (wie diese) in der Zukunft ihre Performance nicht halten können.


    Warum investiere ich denn überhaupt in aktive Fonds? Weil ich eine Wette auf Outperformance eingehe.

    Wenn ich diese Wette nicht eingehen möchte, dann setze ich auf ETFs (+ Tages/Festgeld) und bin so nahe wie möglich und ohne großes Kostenrisiko an der Marktrendite dran

  • Vielen Dank Euch! Wenn ich also das Geld aus dem Fonds ganz oder teilweise in ETF's investieren wöllte, müsste ich ihn verkaufen (die Anteile an UI zurück geben oder an der Börse verkaufen?) und dann Steuern auf den Gewinn am Tag des Verkaufs zahlen? Oder gibt es einen preiswerteren Weg der Umwandlung?

  • Oder gibt es einen preiswerteren Weg der Umwandlung?

    Nein. da fällt immer Steuer an sofern der Pauschbetrag ausgeschöpft ist.


    Daher entweder einen Plan machen, was am wenigsten attraktiv für die Zukunft ist und das zuerst verkaufen oder eben die Kröte schlucken und alles auf einmal verkaufen. Ich tendiere zu ersterem, wenn ich auch das Argument von Saidi teile. Wenn ich es im Kopf richtig abschätze dürfte man die drei Fonds ohne Immo in zwei Jahren weitgehend steuerfrei auflösen können.

  • Aber die Statistik sagt halt nunmal, dass das Risiko besteht, dass aktive Fonds (wie diese) in der Zukunft ihre Performance nicht halten können.

    Aber auch die Performance eines ETFs kann nach unten gehen. Es gibt dort nicht nur eine Richtung. Ja, überlängeres Zeitraum ging es bisher nur nach oben.

    Warum investiere ich denn überhaupt in aktive Fonds? Weil ich eine Wette auf Outperformance eingehe.

    Oder weil es nicht für jede Anlagestrategie einen ETF gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Aber auch die Performance eines ETFs kann nach unten gehen. Es gibt dort nicht nur eine Richtung. Ja, überlängeres Zeitraum ging es bisher nur nach oben.

    Oder weil es nicht für jede Anlagestrategie einen ETF gibt.


    Natürlich kann ein ETF fallen. Die Aussage ist lediglich: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er über längere Zeiträume nicht so stark fällt wie ein aktiver Fonds.


    Und welche Strategie willst du abbilden? Wir sagen: Keep it simple - 80% ETFs / 20% Tagesgeld oder 50% ETF 50% Tages/Festgeld etc. etc. - damit kannst Du hinreichend viel abbilden.

    Leidglich andere Assetklassen wie Immobilien oder Gold, das ist schwierig.

  • Hallo,

    ich möchte mich der Diskussion gerne anschließen und auch gleich zu Beginn betonen, dass ich selbst Kundenberater in einer Volks- und Raiffeisenbank bin (also nicht völlig neutral)


    Das Depot ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung und mit "guten" Fonds bestückt. Der Uni Immo Deutschland kann im Prinzip auch bespart werden (wenn gewünscht) jedoch muss der Fonds hierzu gerade offen sein um den Sparplan anzulegen.


    Generell gebe ich Saida/Finanztipp recht und langfristig gesehen, schlagen die wenigsten aktiv gemanagten Fonds den Vergleichsmaßstab.


    Ich erkläre es meinen Kunden in den letzten Jahren so


    Wenn sich eine Person die "Mühe" macht alles selbst zu regeln, selbst Entscheidungen trifft (wann realisiere ich z.B. Gewinne, wann kaufe ich evtl. auch mal nach, "halte ich im Abschwung durch") usw. dann ist ein ETF eine sehr gute Wahl


    Zum Glück (für mich) gibt es aber noch genug Kunden, bei denen das Hobby Finanzen nicht an oberster Stelle kommt ;)


    Es muss den Leuten zudem auch klar sein, dass die "Geiz-ist-geil"-Mentalität (finde das Beispiel hier gar nicht zu 100 % zutreffend, mir fällt aber aktuell kein Besseres Beispiel ein) irgendwann dazu führt, dass weitere Filialen schließen (passiert eh schon gerade sehr häufig) und dann der Aufschrei groß ist.


    Ich selbst bespare auch einen ETF (da ich ein "Selbst-Kümmerer" bin), kann meinen Kunden aber trotzdem mit besten Gewissen auch aktive Fonds verkaufen (weil ich es mehr als legitim finde etwas für "meine" Bank zu verdienen)


    Zudem möchte ich Mal betonen, dass es in Genossenschaftsbanken sehr häufig so ist, dass die Berater keine Provision gezahlt bekommen und dadurch eine ordentliche Beratung abliefern können.


    Noch eine Ergänzung zur Position PrivatFonds: Kontrolliert

    Aufgrund der Kosten und des geringen Anteils an Aktien würde ich diesen Fonds tatsächlich verkaufen. Ich bin mir relativ sicher, dass dieser Fonds über Jahre gesehen keine bzw. nur eine sehr geringe Rendite abwerfen wird.


    Beim UniImmo: Deutschland bzw. generell bei OIF kommt es darauf an, wie unser beruflicher Alltag bzw. privater Alltag z.B. in Zukunft gestaltet wird.

    Wenn ich davon ausgehe, dass zukünftig jeder AN nur noch im Homeoffice tätig ist, keine Reisen mehr stattfinden (Hotelübernachtungen) dann sollte man ggf. über einen Verkauf nachdenken. Ich persönlich geh davon aus, dass es auch ein Leben nach Corona geben wird und würde den Fonds halten.


    Ich hoffe meine Ausführungen haben dir etwas gebracht ;)


    Viele Grüße

    MichaG

  • Eine Ergänzung möchte ich noch bringen ;)

    Wenn ihr unbedingt einen ETF kaufen möchtet (ohne Beratung) dann sprecht den Berater doch gerne an.

    Ihr könnt einen ETF gegen Einmalbeitrag auch in ein Bankdepot kaufen. (so habt ihr euren ETF und die Bank verdient über die Depotgebühr auch Geld)

    Eine Besparung ist im Bankdepot leider nicht möglich. Die Union Investment (als Anbieter von aktiven Fonds) lässt eine Besparung von ETF bzw. Kauf von ETF nicht zu (zumindest ist dies mein Kenntnisstand) -> was natürlich auch nachvollziehbar ist.


    Eine Kfz-Werkstatt verbaut auch ungern (oder lehnt es ab) Autoteile, welche sehr günstig im Internet erworben wurden...

  • Wenn sich eine Person die "Mühe" macht alles selbst zu regeln, selbst Entscheidungen trifft (wann realisiere ich z.B. Gewinne, wann kaufe ich evtl. auch mal nach, "halte ich im Abschwung durch") usw. dann ist ein ETF eine sehr gute Wahl

    Das ist für mich nicht ganz klar. Auch bei einem aktiven Fonds muß ich als Anleger die Entscheidung treffen, wann ich die Gewinne realisiere. Dieses macht die Genossenschaftsbank (als z.B. Volksbank) nicht für mich.

  • Zudem möchte ich Mal betonen, dass es in Genossenschaftsbanken sehr häufig so ist, dass die Berater keine Provision gezahlt bekommen und dadurch eine ordentliche Beratung abliefern können.

    Diese Behauptung ist natürlich nahe an einem Straftatbestand, da die Union Invest mit Ihren überzogenen Provisionen für ein gewaltiges Provisionsergebnis bei den Genobanken sorgt. s. https://finanz-szene.de/bankin…2-gebuehren-100-vertrieb/ Aus diesem Ausplündern der Kunden dann abzuleiten dass durch den Verkauf dieser insofern schlechten Produkte eine gute Beratung folgen würde ist frech.

    Wenn ihr unbedingt einen ETF kaufen möchtet (ohne Beratung) dann sprecht den Berater doch gerne an.

    Ihr könnt einen ETF gegen Einmalbeitrag auch in ein Bankdepot kaufen. (so habt ihr euren ETF und die Bank verdient über die Depotgebühr auch Geld)

    Das ist jetzt noch frecher, wenn hier zur Spende fürs Nichtstun aufgerufen wird.


    Ich bin selbst Genosse. Meine Bank bietet Geno-Broker an mit mindestens 40 € Depotentgelt pro Jahr (0€ bei Sparplan) und Kaufentgelten von mindesten 10€ bei Einzelkauf und 1,75% beim Sparplan, Im Vergleich dazu nehmen die empfohlenen Depotbanken hier 0€ Depotentgelt und 0 / 1€ bei Einzelkauf und 0€ / 0,2% beim Sparplan. Warum sollte ich denn so blöd sein mehr für die gleiche Leistung zu zahlen?

  • Eine Kfz-Werkstatt verbaut auch ungern (oder lehnt es ab) Autoteile, welche sehr günstig im Internet erworben wurden...

    Deswegen sieht mich die Vertragswerkstatt nach Ablaufen der Garantie nicht mehr sondern ich gehe dahin, wo man mich an den Vorteilen des Wettbewerbs teilnehmen lässt.

  • Ich bin selbst Genosse. Meine Bank bietet Geno-Broker an mit mindestens 40 € Depotentgelt pro Jahr (0€ bei Sparplan) und Kaufentgelten von mindesten 10€ bei Einzelkauf und 1,75% beim Sparplan, Im Vergleich dazu nehmen die empfohlenen Depotbanken hier 0€ Depotentgelt und 0 / 1€ bei Einzelkauf und 0€ / 0,2% beim Sparplan. Warum sollte ich denn so blöd sein mehr für die gleiche Leistung zu zahlen?

    Bei meiner Genobank bezahle ich kein Depotentgelt und erhalte einen Rabatt von 90% des AA bei aktiven Fonds.

  • Auch bei jedem Onlinebroker bezahlst Du für den Kauf von ETFs. Auch wenn Du die Arbeit (Auftrageingabe etc.) hast. Nennst Du dieses dann auch Spende für den Onlinebroker?

    Ich kaufe ja keine ETF sondern Aktien. Dafür zahle ich außer dem Spread nichts. Den Spread hätte ich bei der VR-Bank bzw. Geno-Broker auch. Insofern zahle ich dort für das Nichtstun bzw. für ineffiziente Geschäftsabläufe. Analoges gilt für die ETF.


    Um jetzt auch mal was positives zu sagen: ich gebe mir hier viel Mühe Anfängern es leicht zu machen den ersten ETF zu kaufen / den ersten ETF_Sparplan einzurichten. Das sieht man nicht unbedingt, weil es über Konversationen und nicht direkt im Forum läuft. Wenn jemand sonst keine Hilfe bekommt ist es selbstverständlich gut wenn er/sie von seiner Bank Unterstützung bekommt. Und es dann nur fair wenn abseits der Gemeinnützigkeit hier dafür ein Entgelt fließt.


    Ich wende mich nur dagegen wenn auf die Mitleidstour erwartet wird dass bewusst ein Service eingekauft wird, den ich schneller und billiger selbst zuhause machen kann. Ich habe eine Küche und einen Backofen und weiß wie Hefeteig geht, warum sollte ich heute Mittag dann den Flammkuchen durch den Lieferservice bringen lassen?