Aktive Fonds verkaufen / Festpreis- oder Kommissionsgeschäft?

  • Hallo,


    ich möchte mir ein Portfolio aus ETFs aufbauen. Strategie buy & hold. Anlagezeitraum >25 Jahre.
    Aktuell habe ich relativ viele aktiv gemanagte Fonds (Erbe, Empfehlungen durch Sparkassenberater, von Mama und Papa für mich rausgesucht... whatever) mit hoher TER, die, oh Wunder, nicht so gut performen (wie z.B. ein MSCI World) und durch die hohen Kosten einfach zu teuer (und zu viele!) sind.
    Ich würde gerne auf kurze oder lange Sicht all diese aktiv gemanagten Fonds verkaufen. Wie mache ich das technisch?
    Depot ist bei der Comdirekt. Worauf muß ich beim Verkauf achten? Festpreis oder Kommissionsgeschäft? Was ist sinnvoller?
    Nach meinen bisherigen Informationen scheint es beim Festpreis schlechtere Kurse, aber niedriege Gebühren (2-4€) zu geben, beim Kommissionsgeschäft allerdings hat man bessere Kurse, aber auch höhere Gebühren (15 -25€)???


    Wie geht man am besten vor?


    Vielen Dank



  • Hallo DrAction , willkommen im Finanztip-Forum.


    Zunächst mal zur Terminilogie;

    Das Festpreisgeschäft ist der jahrzehntelang übliche Weg Fonds zu verkaufen und zu kaufen, nämlich direkt bei der Fondsgesellschft über Vermittlung der Bank. Beim Verkauf erhält man den Rücknahmewert, der (üblicherweise) dem tatsächlichen Fondswert entspricht. Beim Kauf zahlt man den Rücknahmewert zzgl. Ausgabeaufschlag. Üblicherweise fallen sonst keine Entgelte an.

    Das Kommissionsgeschäft ist dagegen der übliche Börsenhandel, für den die Bank das Orderentgelt und ggf. ein Handelsplatzentgelt erhebt. Dazu kommt ein Spread seitens des Börsenhändlers, der beim Verkauf durch Dich weniger als den Rücknahmewert zahlt.

    Feinheit am Rande: an der Börse wird sofort ausgeführt, bei der Rückgabe über die Fondsgesellschaft erfolgt dies zu einem zukünftigen Kurs. Je nach Schlusszeiten kann das auch der vom übernächsten Börsentag sein.


    Das PLV von Comdirect lese ich so, dass beim Verkauf im Festpreisgeschäft kein Entgelt anfällt. Ich hab das gerade mal ausprobiert. Wenn man eine Order erfasst kommt bevor man die Order freigibt unten ein Link "Informationen zu Kosten und Nebenkosten" und wenn ich da drauf drücke kommt

    Kosten des Wertpapierverkaufes -
    Es fallen keine Kosten an.

    Bitte selber ausprobieren, da ich ein spezielles Entgeltmodell über einen Fondsvermittler habe.


    Generell bekommt man mMn beim Handel über die KVG mit dem Rücknahmepreis den faireren Wert. Wenn die Kurse steigen wird bei Ordererteilung bei der KVG der niedrigere Kurs (weil von gestern oder vorgestern) als an der Börse (weil aktuell) angezeigt, Wenn die Kurse fallen ist es umgekehrt, z.B. heute beim DE0009777003 354, 46 € bei der KVG, an der Börse so um 352 €


    Rein technisch würde ich es mal mit einer kleinen Position probieren, ob das dann alles so läuft wie Du Dir das vorstellst.


    Sofern steuerfreie Altbestände von guten Fonds dabei sind genau überlegen, ob der Verkauf sinnvoll ist, da es hier einen Freibetrag für künftige Wertsteigerung von 100T€ gibt.


    Generell auf die Steuern achten, z.B. den Verkauf auf mehrere Steuerjahre strecken, um den Pauschbetrag besser auszunutzen, sofern der eh nicht verbraucht ist. Bei Comdirect ist die Steuersimulation ganz hilfreich, da sie die Rechtsänderung 2009 und 2018 transparent darstellt, was man in der normalen Depotansicht nicht erkennen kann.

  • Hallo DrAction ,

    bei meiner Bank (ebase) kann ich die Funktion "Umschichten" wählen. Da wird am gleichen Tag verkauft und auch neu gekauft. Ich finde das günstig, weil es so nicht zu zwischenzeitlichen Kursverlusten kommen kann. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob das ein oder zwei Tage später ausgeführt wird, da sich Kursänderungen adequat auf beide Fonds auswirken.

    Du mußt Dich aber mal kundig machen, ob so etwas auch von Deiner Bank auch angeboten wird.

    Gruß


    Altsachse