Geldanlage mit Anfang 40

  • Hallo zusammen



    Ich verfolge schon seit längerem den YT-Channel.

    Habe mich jetzt hier angemeldet um mir hier vielleicht noch ein paar Tips zu holen.


    Ich bin Anfang 40 (aus Österreich) und habe zu Beginn des Jahres (vor Corona) begonnen meine Finanzen neu zu ordnen.

    Hatte da nicht so den Überblick, hier was da was etc...:rolleyes:

    Ich habe keine Schulden und lebe relativ sparsam, nicht knausrig also ich gönne mir schonmal was.

    Beruflich habe ich einen Behinderten Arbeitsplatz und so gesehen auch einen relativ sicheren Job, es sei denn der Staat geht pleite. (was ja jetzt auch passieren könnte)


    Ich habe auch nie so wirklich an die finanzielle Zukunft gedacht, aber jetzt ab dem Alter auch hinsichtlich meiner Behinderung wie sich das im Alter entwickelt wollte ich mich doch besser rüsten.


    Habe eine Summe in etwa von 90.000 auf die ich jederzeit zugreifen kann.

    Aufgeteilt auf Girokonto-Tagesgeld-Festgeld-Sparbuch, das alles auch bei verschiedenen Banken.


    Außerdem habe ich mir vor ein paar Monaten einen Bitcoin gelöhnt, da stand er so um die € 10.000.

    Ob das so eine gute Investition war wird sich erst herausstellen in den nächsten Jahren, aber Gedanklich habe ich mich vorsorglich schonmal davon verabschiedet, kann ja nur überrascht werden.:thumbup:

    Wie ich mich kenne vergesse ich es das ich einen Bitcoin habe und mir fällt das erst wieder in ein paar Jahren ein ^^



    Zu Beginn des Jahres, also von Corona noch kaum die Rede war habe ich auch noch meine paar Aktien verkauft.

    Sogar mit nettem Gewinn, hatte eben Glück das ich vor dem Crash verkauft habe.


    Ich habe mich mit Aktien beschäftigt aber irgendwie habe ich festgestellt das Einzelaktien nichts für mich sind.

    Man muss sich dafür wirklich begeistern können und auch einiges an Zeit da reinstecken.

    Außerdem bin ich mir bei Einzelaktien immer unsicher, also ja für mich ist das nichts zumindest jetzt nicht.

    Vielleicht irgendwann mal wieder.


    Die Zeit nutze ich lieber anderweitig habe durch den ersten Lockdown die ganzen Online-Lernportale für mich entdeckt und mache jetzt Linux Kurse und möchte irgedwann die Zertifikate erwerben.

    Könnte ja ein zweiter Bildungsweg sein, wer weiß was kommt.



    Im Juni habe ich dann damit begonnen einen regelmäßigen ETF Sparplan einzurichten.

    Habs mir einfach gemacht und mich für den Vanguard FTSE All World (Ausschüttend) entschieden. Jedes Monat werden €700 angespart.

    Alles bei einem Steuereinfachen Broker, dann brauche ich mich und die ganze Steuersache nicht kümmern.


    Mich hätte auch noch der S&P 500 gereizt aber der ist ja im FTSE All World eigentlich eh schon dabei, dann wären die USA noch stärker gewichtet gewesen.


    Also mit einem ETF und dem regelmäßigen Ansparen kann ich sehr gut leben, habe seither auch noch gar nicht nachgesehen wie der Kurs steht.

    Nur einmal im Monat sehe ich nach ob das Abbuchen auch klappt.

    Ich stelle mir vor den ETF so 20-25 Jahre laufen zu lassen (falls es den so lange gibt), langfristig möchte ich €1000 im Monat ansparen wenn ich meine ganzen unnützen Abos etc. gekündigt habe.


    Was haltet ihr davon das ich alles in einen ETF stecke?

    Aus meiner Sicht das einzig sinnvolle für jemanden der sich nicht ständig mit Aktien beschäftigen will, und sollte der ETF komplett abrauschen haben wir sowieso alle Probleme.

  • Hallo Caraman , willkommen im Finanztip-Forum.


    Glückwunsch zu Deiner finanziellen Aufstellung.


    Nur auf einen weltweit anlegenden ETF zu setzen ist im Grunde OK. Ich rege bei größeren Summen an, verschiedene ETF zu nehmen, da bei einem Verkauf der Anfall der Steuer besser steuerbar ist. Wenn ich es recht verstanden habe gibt es das Thesaurierer-Privileg in AT nicht, dann wäre das allenfalls aus Gründen einer Streuung sinnvoll.


    Wenn ich es richtig verstehe, bis Du ganz überwiegend in Geld investiert, was sehr solide und konservativ ist. Dabei bedenken, dass eine steigende Inflation (nein ich rede nicht von Hyperinflation) diesen Anteil entwertet. Durch die Sparrate kommst Du dann erst in ca. 8 Jahren auf einen 50:50 Anteil wenn ich Deine Infos zu Vermögen und Sparplanabsicht richtig verstanden habe.

  • Moin Caraman,


    den, was Kater.Ka geschrieben hat, ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

    Als ich deinen Post las gingen mir 2 Dingen durch den Kopf. Den Anteil an Cash würde ich reduzieren; ggfs. einen Teil davon als Einmalzahlung in einen ETF stecken. Wieviel Cash (Geldwert) du liquide halten willst oder solltest kannst du selbst am besten beurteilen.

    Zu deinem Bitcoin... scheinbar handelt es sich um eine „Spaßinvestition“ von „Spielgeld“ (Geld, das du heute und morgen nicht benötigst und auf das du auch verzichten könntest, sollte die Investition unrentabel sein). Meine ganz persönliche Meinung; verkauf das Ding und freue dich über den ordentlichen Kursanstieg (Gewinnmitnahme bei begrenzter Gier).


    Alles Gute nach Austria

  • Meine Meinung zu deiner Bitcoin: Wenn ich Sie wäre, würde ich sie behalten, vor allem, wenn sie nur eine "Spaß-Investition" ist, wie sie im letzten Jahr aussah, und dieses Jahr hat die Bitmünze ein gutes Wachstum erzielt.

  • Danke für die Antworten.



    Würdet ihr auch noch einen anderen ETF empfehlen?

    Mir ist schon klar das ein World das einfachste ist, muss aber ja auch nicht das schlechteste sein.

  • Würdet ihr auch noch einen anderen ETF empfehlen?

    Von Finanztip-Seite nicht. Hier werden nur entweder World oder All World oder die jeweiligen nachhaltigen Varianten empfohlen. In der Literatur werden als Beimischung bei größeren Vermögen dann noch Faktor-ETF genannt. Diese sind aber mehr von der jeweiligen Börsenphase abhängig, weswegen in letzter Zeit weder Value noch Small Caps unbedingt besser war.

  • Das mit den "auf verschiedene ETF setzen wg. Steuerung der Steuer" verstehe ich nicht ganz.

    Wir haben doch die FIFO Regel.

    Wo liegt hier der Nutzen.

    Danke schon Mal für die Antwort.

  • Wir machen mal ein Gedankenbeispiel eines Sparplans über 20 Jahre, bei dem der ETF im ersten Jahr 10 € kostet, im letzten Jahr 200 € und jedes Jahr 10 Anteile gekauft werden.


    Wenn ich jetzt aus irgendwelchen Gründen 10.000 € benötigt werden muss ich dazu (ohne Steuerbetrachtung) 50 Anteile verkaufen.


    Durch FIFO würden bei einem Verkauf von 50 Anteilen die Anteile der Jahre 1-5 verkauft werden mit einem durchschnittlichen Kaufkurs von 30€, also Anschaffungswert von 50 * 30 = 1.500 €. Der zu versteuernde Wertzuwachs (ohne TFS und Vorabpauschale) wäre dann 10.000 - 1.500 = 8.500 €, was so rund 2.200 € Steuer entspricht.


    Hätte ich jetzt alle 5 Jahre einen anderen ETF auf den gleichen Index gekauft könnte ich auf den Kauf der Jahre 16-20 zugreifen mit einem Durchschnittskurs von 180 €. In den 50 Anteilen würde dann nur 50 * 20 = 1.000 € Gewinn stecken mit rund 270 € Steuerzahlung.


    Heißt im Umkehrschluss, dass um 10 T€ netto zu erhalten ich durch FiFO auf einen ETF rund 2.000 € mehr (falsche Rechnung, es ist noch etwas mehr) aus meinem Vermögen entnehmen muss, das dann nicht mehr am "Zinseszins" teilnimmt.