Zugewinnausgleich

  • Guten Abend,


    vielleicht finde ich hier Antworten.


    Mit großer Interesse habe ich den Artikel, Zugewinnausgleich, gelesen. Natürlich habe ich nicht alles genausten verstanden, obwohl er sehr gut und verständlich geschrieben ist.


    Ich lebe in Trennung und die Scheidung folgt. Vor der Ehe habe ich ein Grundstück 2000m2 + Haus durch einen Schenkung bekommen (Marktwert ca 600000€) ebenso habe ich einen Schuldenbetrag von 140000 Euro eingebracht. Zeitpunkt der Scheidung beträgt der Marktwert, auf Grund der explosionartigen Steigerung, bei ca. 900000€, der Schuldenbetrag ist bei ca 130000€.


    Nun meine Frage betreffend Zugewinnausgleich. Der Zugewinn in der Ehe liegt nun bei (300000-130000) : 2 = 85000€ Zahlungspflicht an die Frau.


    Wäre das so richtig? Oder kann man das so pauschal nicht sagen?


    Danke für Ihre/ Eure Rückmeldung


    Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich glaube, dass Deine Rechnung nicht stimmt. - Den guten Beitrag dazu hier auf Finanztip hast Du gelesen? https://www.finanztip.de/zugewinnausgleich/


    Danach müsste die Rechnung nur für das Haus ungefähr so gehen:


    Du hast eingebracht: 600.000 Haus minus 140.000 Schulden = 460.000 €

    Wert am Tag der Zustellung des Scheidungsantrags: 900.000 minus 130.000 Schulden = 770.000 €

    Zugewinn in Eurer Ehe: 770.000 minus 460.000 = 310.000 €


    Wenn Du das Haus behältst, müsstest Du vom gemeinsamen Zugewinn Deiner Frau die Hälfte ausgleichen = 155.000 €


    Du hattest in Deiner Rechnung die Restschulden vom Zugewinn abgezogen, ohne die Anfangsschulden und die zwischenzeitliche Tilgung zu berücksichtigen.


    Das Rechenergebnis wird Dir wahrscheinlich ungerecht erscheinen. Ich lasse mich hier auch noch gerne korrigieren. Und meine laienhafte Berechnung "auf einem Bierdeckel" kann natürlich keine fachkundige anwaltliche Beratung ersetzen.


    Kopf hoch! Guido

  • Guten Tag Guido,


    zu erst vielen Dank für Deine Antwort.

    Den Betrag hatte ich gelesen und versucht zu verstehen.


    Die 600000€ ist das Vermögen, aus dem Haus und Grundstück, welches ich, aus dem Familieerbe, übernommen habe.


    Das Grundstück ist seit 1950 in unserem Familienbesitzt.


    Man kann es drehen wie man will. Ich muss es dann verkaufen, um sie auszuzahlen.


    Gibt es da Chancen den Wert zu mindern wie, Familiengrundstück oder das ganze Grundstück wurde nicht von uns bewohnt bzw. bewirtschaftet, da ca 800 m2 in den Wohnbereich meiner Eltern reicht.


    Oder


    Komm ich bei dem Zugewinnausgleich nicht drum rum?


    Mit freundlichen Grüßen

    Stefan

  • Ich hatte noch keine Scheidung und bin auch sonst in dem Gebiet nicht wirklich bewandert. Vielleicht melden sich aus dem Forum noch andere, die mehr dazu sagen können?


    Insgesamt ist der ganze Ausgleich Verhandlungssache. Deine Frau müsste ihn z.B. gar nicht fordern. Oder sie hat Verständnis für Deine Lage und gibt sich in Würdigung der Situation mit einem Teil des rechtlich Möglichen zufrieden. Dazu gehört natürlich eine gehörige Portion Wohlwollen - schließlich geht es auch für sie um 10.000de Euro -, die noch da sein mag oder auch nicht.


    Auf jeden Fall solltest Du Deine Verhandlungsposition kennen, um sinnvoll verhandeln zu können. Da werden aus dem Forum bestenfalls weitere nützliche Hinweise kommen; eine individuelle Betrachtung durch einen Fachmann können die aber nicht ersetzen. Da geht es für Dich um zu viel.


    Weiterhin, Guido

  • Das klingt, von außen, nach viel Geld, jedoch ist der Wert nur im Gegenstand also Grundstück / Haus. Ich kann das nicht zahlen.


    Dann muss ich verkaufen, meine Uroma dreht sich im Grab um.

  • Magst Du den Gedankengang noch etwas detaillierter ausführen?

    Ich hatte sinngemäß geschrieben, dass Schenkungen vor der Ehe gar nicht wegen Scheidung geteilt werden müssen. Aber das war ja klar, es ging ja um den Zugewinn während der Ehe, der natürlich geteilt werden muss. Daher: Denkfehler. Der Post könnte gelöscht werden und ist irrelevant.