Autokredit und Anzahlung

  • Hallo liebe Community,


    eine sehr allgemeine Frage zum Thema Autokredit bzw. Anzahlung, da ich hier wenig Erfahrung habe:


    Angenommen man möchte sich ein neues Auto für 20.000€ finanzieren. Als Rücklage stehen 10.000€ zur Verfügung die sofort eingesetzt werden können.


    Welchen Unterschied macht es, ob

    - man einen Kredit über 20.000€ aufnimmt und 10.000€ Anzahlung leistet?

    - oder lediglich einen Kredit über 10.000€ aufnimmt (da ja 10.000€ sowieso schon zur Verfügung stehen) ?


    Oder gibt es hier keinen Unterschied bzw. verstehe ich das mit einer Anzahlung nicht richtig? :)




    Vielen Dank und schöne Grüße

    Mike

  • Hallo Mike K. , willkommen im Finanztip-Forum.

    Oder gibt es hier keinen Unterschied bzw. verstehe ich das mit einer Anzahlung nicht richtig?

    Bei Kreditverträgen geht es mMn um die Kreditsumme. Daher sollte es keinen Unterschied machen. Ich habe allerdings schon Finanzierungsangebote gesehen, z.B. bei meinauto.de, bei denen die Anzahlung beschränkt ist, da es sich hier um ein Angebot handelt, bei dem man sich zum Ende der Finanzierung überlegen kann, ob man das Auto behält und dazu eine hohe Schlussrate bezahlt oder man das Auto zurückgibt.


    Unabhängig davon würde ich für ein Auto keinen Kredit über 10.000 € aufnehmen, das ist aber eine andere Geschichte.

  • Moin Mike K. und willkommen im Club der „Geldverbrenner“!


    Mit dem Kauf eines Autos legst du einen soliden Grundstein, binnen ca. 4 Jahren die Hälfte deiner „Investition“ zu verbrennen ?


    Und jetzt mit mehr Ernst zur Sache...

    Wenn der Kreditzins höher als der Zins/Ertrag ist, den du auf das vorhandene Guthaben erhältst, fährst du günstigen, wenn du weniger Kredit aufnimmst.

    Zu klären wäre dabei, wer den Kredit fürs Auto anbietet; Händler-/Herstellerfinanzierungen werden teils mit „Nullzins“ angeboten... was letztlich auf die Backe gemalt ist... denn der Händler zahlt den „Zins“ über eine sog. Händlerbeteiligung. Diese Händlerbeteiligung kannst du dem Händler durch geschicktes Verhandeln auch als Rabatt aus den Rippen leiern, wenn du dir das benötigte Geld z.B. von deiner Hausbank „holst“.


    Generell würde ich anregen, falls die 10.000€, die du bereits zur Verfügung stehen hast, deine gesamte Reserve darstellen, wenigstens eine „Dreimonatsreserve“ zu behalten und ggfs. eine kleinere Anzahlung einzuplanen.

    Bei der geplanten Finanzierung darfst du dir ruhig auch das Modell der „Ballon-Finanzierung“ durchrechnen (lassen).


    Aber bevor hier alle Varianten durch den Kopf gekickt werden, müsste man mehr zu deinem Budget, deiner Finanzen* und deinen Plänen wissen.


    * Ich denke dabei insbesondere auch an die Altersversorgung

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten :) Mir ist das Ganze dadurch schon etwas klarer geworden.


    Ich hatte an dieser Stelle glaube ich auch einen kleinen Denkfehler:

    Es kommt ja vermutlich darauf an, wer den Kredit anbietet.


    Finanziert man direkt über den Händler, beläuft sich die Kreditsumme ja zunächst genau auf den Preis des Autos. Durch eine Anzahlung wird diese von vornherein veringert, was sich dann positiv auf Laufzeit/Zinsen auswirkt.


    Bei einem Kredit, den ich mir selber z.B. von der Hausbank "hole", entspricht die benötigte Kreditsumme ja nicht dem Preis des Autos, sondern wäre nur so hoch wie der "fehlende Betrag" und es wird keine Anzahlung geleistet.

    Vermutlich ist es, auch bei einem Autokredit, der Hausbank egal, ob letztlich das Auto mehr kostet als ich Kredit bei ihnen aufnehme oder?

    (Auch im Hinblick darauf, dass das Auto ja als "Sicherheit" bei dieser Art von Kredit dient).



    Ob generell der Kauf eines Autos Sinn macht steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt ;) Dass ein Auto keine gute Geldanlage ist und immer mit einem hohen Wertverlust einhergeht, ist denke ich allgemein bekannt. Deshalb würde ich persönlich mir auch niemals einen Neuwagen zulegen sondern immer einen guten, um die 3 Jahre alten Gebrauchten. Dann hält sich der Wertverlust zumindest ein bisschen in Grenzen.

  • Finanziert man direkt über den Händler, beläuft sich die Kreditsumme ja zunächst genau auf den Preis des Autos.

    Nein. Wahrscheinlich steht da so was wie Finanzierungsbetrag in Höhe des Kaufpreises, Davon geht die Anzahlung ab und dann steht da wahrscheinlich Nettodarlehensbetrag, den wir mit Kreditsumme bezeichnet haben. Letzteres ist gesetzlich geregelt. http://www.gesetze-im-internet.de/pangv/__6a.html