ETF Endwert des Depots inflationsbereinigen?

  • Hallo Community,


    ich zahle derzeit per Sparplan regelmäßig monatlich Geld in ein ETF Depot.

    In einer Excel berechne ich mit den Endwert um zu prüfen, ob in 30 Jahren genügend Geld für die Rente enthalten ist.

    Muss ich diesen Endwert inflationsbereinigen?

    Aktuell denke ich eher nein, da ich ja kontinuierlich die gleiche Summe einzahle, bspw. 500 Euro.

    Die Summe ist ja fix, auch in 20 Jahren bspw. (so die Annahme heute).

    Das heißt doch, das sich die Einzahlung bereits "selbst automatisch" inflationsbereinigen. Oder übersehe ich da etwas?


    Danke!

    Tobias

  • Kommt auf Deine Rechnung an.


    Wenn Du 30 Jahre 500 € p.m. sparst sind bei 6% rund 490 T€ auf dem Konto. Bei 2% Inflation entspricht das rund 270T€ heutiger Kaufkraft. Wenn Du das über 360 Monate entnimmst und unterstellst, dass das Restkapital sich so verzinst, dass die Inflation ausgeglichen wird hast Du rund 750€ p.m. heutige Kaufkraft. Steuern sind nicht berücksichtigt.

  • Hm, ich weiß noch nicht genau ob mir das hilft. Also ich verstehe was du meinst... aber so ganz durchdrungen habe ich das noch nicht.


    Ich verstehe es aktuell so:


    Ansparphase:

    - Ich spare monatlich 500 Euro

    - Auf die Einzahlung an sich muss ich aus meiner Sicht keine Inflation anwenden, da ich doch regelmäßig 500 Euro einzahle, also zb in 10 Jahren auch, da sind die 500 Euro durch die Inflation faktisch dann mehr wert als heute, sprich die Inflation ist durch den Sparplan doch automatisch ausgeglichen, oder nicht?

    - Bleibt das Guthaben was ich aufbaue, das "liegt da nur so rum" und unterliegt dann schon der Inflation, aber ja nicht zu 100%, sondern doch eher proportional zur Zeit.


    Auszahlphase:

    - Hier ruht das Kapital und wird damit immer weniger wert, ja, sehe ich auch so

    - Angenommen Verzinsung = Inflation ist es dann wieder egal und ich kann einfach so auszahlen, ja, verstehe ich auch


    Für mich ist am Ende wichtig:

    Wenn ich mir eine XLS baue, wie muss ich dort rechnen, damit ich korrekt meine Rentenlücke ermitteln kann, bzw das Endkapital in bpsw. 30 Jahren?

    Steuer ist einfach, das pauschalisiere ich auf die 26,375%. Aber bei der Inflation bin ich mir unsicher...

  • ... die Frage ist, wo sollen wir mit den Erläuterungen beginnen? Bei Adam und Eva, oder reicht es bei Hose und Pullover (Hose erkennt man an den 3 Löchern, ein großes für den Rumpf und zwei kleinere für die Füße. Pullover hat vier Löcher...)


    Spaß beiseite... mit der Inflation verstehst du etwas falsch.

    Deine 500€ kaufen in ~30 Jahren vermutlich gerade noch so viel (oder wenig) wie 250€ heute.

    Wenn du in 30 Jahren Kapital benötigst, das der Kaufkraft von 500.000€ heute entspricht, dann muss dein „Sparziel“ eher 1Mio lauten.

    Sinnig dürfte sein, die 500€ Jahr für Jahr um die Inflationsrate anzupassen. Nächstes Jahr 510 bis 520€... besser 550€. Und so weiter.

    Viele Leute machen die Sparrate gerne an ihren Einkünften fest; zum Beispiel legen sie 15 bis 20% vom Netto weg und investieren das Geld. Gut, wenn das Einkommen auch wirklich steigt?


    Die Planung und/oder Berechnung der Rentenlücke können wir leider nur auf Basis der Entwicklung aus der Vergangenheit und der Annahme künftiger Entwicklungen vornehmen. Daher ist zu empfehlen, die Planung Jahr für Jahr zu checken und ggfs. anzupassen.


    Wenn du immer noch irrst oder unsicher bist, dann trau dich ruhig konkreter zu fragen!

  • Ich versuche es auch noch mal. Es geht das Thema Inflation vs. Rendite durcheinander.

    Auf die Einzahlung an sich muss ich aus meiner Sicht keine Inflation anwenden, da ich doch regelmäßig 500 Euro einzahle, also zb in 10 Jahren auch, da sind die 500 Euro durch die Inflation faktisch dann mehr wert als heute, sprich die Inflation ist durch den Sparplan doch automatisch ausgeglichen, oder nicht?

    Die 500 €, die Du einzahlst sind weniger durch die Inflation. Du müsstest bei den Einzahlungen eine "Dynamik" anwenden, z.B. 2% p.a. mehr. Die eingezahlten Beträge erwirtschaften eine Rendite und wenn es gut geht ist Rendite ./. Steuer > Inflation, dann hast Du einen Inflationsschutz, Bei 2% Inflation wären ca. 2,7% Rendite vor Steuer erforderlich.

    Angenommen Verzinsung = Inflation ist es dann wieder egal und ich kann einfach so auszahlen, ja, verstehe ich auch

    Ja. s. die exemplarische Aussage mit den 2,7%.

    Wenn ich mir eine XLS baue, wie muss ich dort rechnen, damit ich korrekt meine Rentenlücke ermitteln kann, bzw das Endkapital in bpsw. 30 Jahren?

    Das ist jetzt noch mal eine andere Frage. Wenn die Rentenlücke Stand heute angegeben ist kannst Du sie über y hoch x auf den Wert in 30 Jahren hochrechnen. Bei 2% wieder ist der Faktor (1+0,02) hoch 30 = 1,81.


    Wenn wir wieder die Annahme mit Verzinsung - Steuer = Inflation machen dann kannst Du das Endkapital mit Rentenlücke * 1,81 * 12 * Bezugsdauer in Jahren abschätzen. Dazu kannst Du dann einen Sparplan machen.


    Das gibt es alles schon fertig. Beispiel für 500 € heute, 30 Jahre, 2% -> Zielkapital 326 T€ nach Steuer, 442 T€ vor Steuer . Gibt rund 450 € Sparrate bei 6% Rendite, mit 2% Dynamik 363 €

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