Frage zur Sinnhaftigkeit von Riester als Beamter (zusätzlich zu ETF)

  • Hallo zusammen,


    kurz zu mir: Bin Mitte/Ende 20, unverheiratet, keine Kinder. Beruflich bin ich Beamter (Lebenszeit) und verdiene 40-45k Brutto im Jahr. Ich habe mich schon mit dem Thema ETFs beschäftigt und zahle monatlich u.a. in einen MSCI World und einen MSCI EM ein (Trade Republic). Seit 3 Jahren (2021 wäre das vierte Jahr) habe ich einen Riester-Vertrag bei Raisin (früher fairr-riester), in den ich jährlich 2100€ einzahle (bisher knappe 6000€ Einzahlungen), um die volle Steuerersparnis mitnehmen zu können (bekomme 175€ Zulagen im Jahr, wie gesagt, keine Kinder). Ziel war es damals einfach die Altersvorsorge auf mehrere Säulen aufzubauen, dachte Riester als "sichere" Anlage wäre da ein guter Baustein. Steuerersparnis durch den Riestervertrag würde ich auf ca. 500€ pro Jahr schätzen, laut Steuerprogramm.


    Jetzt habe ich vor kurzem die aktuellsten Podcast-Folgen von "Geld ganz einfach" mit Saidi gehört und so langsam kommen mir Zweifel, ob Riester (zumindest in der aktuellen Situation bei mir) überhaupt Sinn macht. Immerhin habe ich weder die (mindestens) zwei Kinder, noch bin ich Geringverdiener, um quasi nur die Zulagen abzugreifen, ich komme aber auch nicht auf die 55.000€, die Saidi anspricht, ab denen Riester wieder Sinn machen könnte.


    Jetzt meine Frage an Euch Finanzexperten und -expertinnen ^^ Macht es Sinn diesen Vertrag weiterlaufen zulassen (zumal Raisin/Fairr glaub nicht nicht mal mehr wirklich bei den Finanztip Empfehlungen auftaucht)? Und wenn nicht, kommt vermutlich nur Stilllegung in Frage, nachdem durch die Corona-Pandemie mein Riester-Depot aktuell noch 12-13% im Minus ist ...
    Macht es Sinn auf die Steuerersparnis zu verzichten (versteuern muss man es später ja sowieso) und die 165€ monatlich lieber zusätzlich in ETFs zu stecken? Falls ihr zusätzliche Informationen für eine Einschätzung braucht, liefere ich gerne.


    Vielen Dank schon mal!!

    Quin

  • Hallo.


    Wenn genug Geld in die ETFs geht und der Spaß durchgehalten wird, dann ist Riester maximal das Topping auf dem Topping.


    Den Pensionsanspruch nehmen wir mal als gesichert an, dann spricht nichts gegen das Umleiten der Riesterbeiträge in die ETFs.


    Vielleicht ergibt sich in Zukunft noch ein Moment, in dem Riester wieder attraktiv wird, man weiß nie.

  • Hallo,


    danke schon mal für die Antwort! D.h. nur nochmal zum Verständnis: Jetzt den Riester stilllegen? Auflösen macht ja dahingehend keinen Sinn, da ich alleine durch die Kurseinbrüche der im Riestervertrag enthaltenen ETFs massive Verluste hätte, ganz zu schweigen von Zulagen- und Steuerrückzahlungen ... Und dann lieber wieder anfangen, z.B. wenn irgendwann einmal Kinderzulagen möglich sind?


    Viele Grüße,

    Quin

  • Genau, liegen lassen.


    Wenn man ganz ganz ganz viel Freude an Riester hat, kann man auch einen neuen Vertrag woanders anfangen, aber den alten Krams bloß liegen lassen und nicht das Guthaben übertragen lassen. (Kann man später auf einen Schlag abrufen - Kleinbetragsrente.)

  • Alles klar super! Dann mach ich das Jahr noch fertig, nehm die Steuerrückzahlung nochmal mit und ab nächstem Jahr geht Riester dann auf Eis. Das mit der Kleinbetragsrente wusste ich noch nicht, interessant :)