Meine erste Finanzplanung: Finanzberater?, ETF, VFL

  • Hallo liebe Community,


    ich bin neu hier, neu im Beruf ? und habe begonnen meine Finanzen aufzustellen.

    Ich habe mich durch viele Tutorials gewühlt (danke für diesen Guten Content Finanztip!!!) und viel gelesen.

    Ich habe bei der Consors ein Depot eröffnet und ausgerechnet, dass ich jeden Monat 400€ sparen kann.


    Mein Ziel ist es Geld wegzulegen für später. (Ich habe kein Interesse an Immobilien)


    Ich habe heute ein unabhängigen Honorar Finanzberater darauf gucken lassen und 150€ gezahlt… dieser hatte gesagt, dass es alles murks ist. Und ich ca. 1.500 € darein stecken muss damit das gut aufgesetzt wird. Soll ich es als Lehrgeld abstempeln oder stimmt, dass?


    Ich habe das ganze Mal in einer Grafik visualisiert. Siehe Anhang


    Tagesgeldkonto

    100 € gehen direkt auf ein Tagesgeldkonto:

    Da liegen 1000 € drauf als Notgroschen (Habe zurzeit keine hohen Ausgaben)

    Wenn 2000 € voll sind werden 1000 davon in einen Misch Fond angelegt (DBX0BT, 5-8 Jahre, weniger schwanken als ETFS, Risikostreuung)


    Festgeldkonto

    Ist ein alter Bausparvertrag, der einfach mitläuft. (2,5 %, keine Laufzeit

    mehr, jeder Zeit abbuchbar, 6000/10.000€)


    ETF Sparplan

    300 € gehen direkt in meinen ETF Sparplan.

    (MSCI ACWI, Xtrack, Isin: IEOOBGHQ0G80) Für Details siehe Bild.


    Einmal Anlage ETF

    Einmal Anlage 3.000€

    WKN A2DVEZ: nur 0,13% Jahresgebühren, keinen Ausgabeaufschlag 0%


    Meine Fragen:

    • Ist das grundsätzlich so machbar oder vergesse ich etwas oder gibt es eine Lücke?
    • Sind grundsätzlich die ETFS plausibel?
    • Sollte ich mehr Geld in den Bausparvertrag stecken? Oder diesen Auflösen?
    • Ich bekomme auch VWL die aber direkt auf mein Konto überwiesen werden… ich weiß das ist eig. Nicht so üblich. Diese sind teil von den 300€. Oder gibt es da eine bessere Möglichkeit 40€ anzulegen?
    • Ich hatte überlegt den 300€ (ETFS Sparplan) nochmal aufzusplitten in zwei kleine. (80% / 20%) dann wäre das 240€ und 60 €. Laut Finanzwesir lieber nur 2 ETFS da ich da zwischen liege 333€-500€ (Klar sind das auch nur Pauschbeträge..)
    • Und ob ich die 3.000 € (Einmal Anlage) nochmal Splitte und 1.000 in den Misch Fond lege?
    • Habt ihr noch einen Tipp oder etwas was ich beachten sollte?
    • Ich würde das gerne so aufsetzen und laufen lassen,
      wie wartungsintensiv ist dieses Model. Z.B reicht es wenn ich 2 Jahren wieder etwas feinjustiere?


    Danke für euere Hilfe im Vorfeld.

    Liebe Grüße


  • Hallo.


    Als Senf-dazu-Geber (pro bono) meine ich:


    1. ein ETF reicht (mir zumindest)

    2. wieso Bausparvertrag, wenn kein Immobilienwunsch? (wenn die Verzinsung so stimmt, dann hätte man einen Grund gefunden)

    3. 1000 Euro Notgroschen sind nicht ganz viel

    4. neu im Beruf heißt Risikoabsicherung bereits erfolgt oder eher nicht?

  • Hey,


    danke für deine schnelle Antwort.


    1. Ich habe 3.000 € was ich anlegen möchte (einmalig) und danach was ich jeden Monat spare (300 €), jeweils in einen ETF hatte ich gedacht und dazu noch ein Mischfond um das Risiko etwas zu streuen.


    2. Haben meine Eltern damals angelegt, da es vor dem 20. Lebensjahre abgeschlossen muss ich es nicht in Immobilen investieren, sondern geht auch in andere Ding z.B Waschmaschine etc.


    3. Hatte noch nie den Fall... sonst habe ich ja noch den Bausparvertrag. Mh.. aber vllt. doch auf 2.000 gehen. Stimmt


    4. Haftpflicht, Berufsunfähigkeit habe ich.. Rechtsschutz noch nicht, damit wollte ich noch etwas warten.

  • Hallo JR_HD ,

    ich bin kein Freund davon, Anderen Rat zu geben. Jeder sollte eigentlich seine Fehler selbst machen. Nur so kann er auch etwas davon lernen.

    Ein Hinweis zur eigenen Finanzbildung kann es dann doch sein :

    Ich lese gern die Beiträge bei FAIRVALUE. Aber auch an die Aussagen muß man sich ja nicht 100% ig halten. Hat man sich etwas finanzielle Bildung selbst erarbeitet, merkt man schnell, dass man nicht auf die Hilfe anderer Leute angewiesen ist.

    Nichts für Ungut und beste Grüße


    Altsachse

  • Haftpflicht muss sein, ist erledigt.

    BU sollte zumindest bedacht sein, auch erledigt.

    Damit wären die großen Risiken (für Singles) behandelt.


    Ob 1 oder mehrere Fonds muss jeder für sich entscheiden. Den Puffer ruhig etwas größer wählen, dann wird das schon.


    Wichtig ist, dass man sich nicht die Lebensfreude wegspart und nichts macht, was einen den ruhigen Schlaf kostet. :thumbup:

  • Ich würde an das Thema Mischfonds ein Fragezeichen machen. Da mischt jemand für Dich und das kannst Du selbst besser und billiger. Überlege Dir, wie viel sicheren Anteil Du brauchst, um die kurzfristigen ungeplanten Ausgaben abzudecken und die Schwankungen der Aktien etwas abzufedern.


    Dabei betrachtest Du alle sicheren Anlagen (Tagesgeld, Festgeld, Bausparer) zusammen. Der Bausparer bringt im Moment die höchste Rendite, den darfst Du also ruhig behalten. Man könnte in dem Block vielleicht ein wenig optimieren (Festgeld-Zinstreppe?), aber das Verhältnis von Aufwand und Mehrertrag dabei nicht aus den Augen verlieren. Bei kleinen Anlagesummen ist man schnell unterhalb des Mindestlohnes...


    Der Rest geht in saubere Aktien-ETFs und da hast Du freie Wahl und kannst Dich austoben zwischen MSCI World pur oder mit EM - dann welches Verhältnis?, lieber AC oder gleich IMI; ausschüttend oder thesaurierend usw. Aber lieber erstmal anfangen als alles ganz bis zum Ende durchdenken. Zum einen gibt es kein Ende und zum anderen geht es insgesamt um die letzten Prozent vom Endvermögen in 40 Jahren.


    dieser (Honorar Finanzberater hatte für 150 €) gesagt, dass es alles murks ist. Und ich ca. 1.500 € darein stecken muss damit das gut aufgesetzt wird. Soll ich es als Lehrgeld abstempeln oder stimmt, dass?

    Ich kann nicht erkennen, dass an deinen Überlegungen irgendwas "Murks" ist. Und ich kann vor allem nicht erkennen, was ein Profi noch weitere 9 Stunden an einem Anlagekonzept für einen Berufseinsteiger sinnvoll herumschrauben könnte. Statt weitere 1350 € in Beratung empfehle ich Dir die Investition von 20 € in ein Buch von Kommer und 1330 € in ETF. Das war also leider Lehrgeld.


    VWL direkt auf Dein eigenes Konto sollte es eigentlich nicht geben. Aber wenn Dein Arbeitgeber das so macht, sollte es nicht Dein Problem sein.

  • Hallo JR-HD,


    Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung haben ist o. K., Rechtsschutz braucht man nicht unbedingt - evtl. irgendwann noch über Hausratversicherung nachdenken, wenn ein eigener Hausstand vorhanden ist, der aus mehr als "Apfelsinenkisten" besteht.


    Tagesgeld als solches ist o. K. - die Rücklage sollte aus meiner Sicht eher etwas höher kalkuliert sein (häufig werden drei Monatsnettogehälter empfohlen - wenn Sie noch keine hohen monatlichen Ausgabeverpflichtungen, insbesondere Miete, haben, reicht auch weniger; hierfür eine alternative Überlegung: Frei nach Murphys Gesetz - alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen -: die drei teuersten Gegenstände, die Sie besitzen und die für Ihre Lebensführung unverzichtbar sind, gehen gleichzeitig kaputt und müssen halbwegs gleichwertig ersetzt oder aufwändig repariert werden: halten Sie den Betrag auf dem Tagesgeldkonto, den Sie benötigen, um diese Krise zu bewältigen, ohne einen Kredit aufnehmen oder andere Anlagen auflösen zu müssen; Beispiel: schwerer Autoschaden: 3.000 Euro, Waschmaschine: 400 Euro, Handy: 400 Euro = 3.800 Euro Tagesgeld).


    Von Mischfonds halte ich persönlich nichts. Mit dem Anlagemix "Tagesgeld = Cash" + "Bausparvertrag entspricht Festgeld bzw. Anleihen" + "ETF auf den MSCI World bzw. AC = Aktien" erreichen Sie im Wesentlichen das gleiche Ergebnis.


    Für Einmalanlage und Sparplan reicht ein ETF. Wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit legen, dann der BNP Paribas Easy MSCI World SRI S-Series 5% Capped UCITS ETF, ISIN: LU1615092217, WKN: A2DVEZ (TER ist übrigens 0,25 %, die 0,13 % sind nur die reine Verwaltungsgebühr), wenn es die breitere Streuung unter Einschluss von etwas mehr Emerging Markets sein soll, dann der Xtrackers MSCI AC World UCITS ETF 1C, ISIN IE00BGHQ0G80, WKN A1W8SB, TER ebenfalls 0,25 %. Wenn Sie beide besparen, besparen Sie weitgehend die gleichen Werte doppelt. Das ist nicht schlimm, aber unnötig (es sei denn, Sie möchten spaßeshalber ganz praktisch wissen, welcher ETF über einen Zeitraum von z. B. 5 Jahren besser läuft, dann machen Sie es aber auch richtig: in beide ETFs die halbe Einmalanlage und die halbe Sparrate ;)


    Grob falsch machen Sie aber mit keiner Variante etwas, und Sie sind auch noch jung genug, um später nachsteuern und ändern zu können. Einen Honorarberater brauchen Sie für das, was Sie jetzt vorhaben, jedenfalls nicht. Der wäre eventuell sinnvoll für den Abschluss der "richtigen" Berufsunfähigkeitsversicherung gewesen, weil das ein wichtiger und sehr langfristiger Vertrag mit vermutlich vergleichsweise hohen Beträgen ist.


    Die VWL könnten Sie von Ihrem Arbeitgeber sinnvollerweise direkt auf den Bausparvertrag überweisen lassen!


    Viele Grüße


    BSHKunde

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für euere Idee und Tipps.

    Die haben mir sehr geholfen!


    BSHKunde


    Eine Frage habe ich noch bzgl. der ETFS.


    WKN: A2DVEZ & WKN: A1W8SB


    Ergibt es nicht vielleicht doch Sinn unabhängig vom Simultan anlegen und vergleichen welcher besser läuft, in zwei verschiedene ETFS zu investieren, um sein Risiko etwas mehr aufzuteilen. Oder macht das keinen wirklichen Unterschied? Oder sollte ich mir ein anderen ETF dafür suchen? Da sie ähnlich sind wie ich das jetzt verstanden habe.


    Liebe Grüße,

    JR_HD

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für euere Idee und Tipps.

    Die haben mir sehr geholfen!


    BSHKunde


    Eine Frage habe ich noch bzgl. der ETFS.


    WKN: A2DVEZ & WKN: A1W8SB


    Ergibt es nicht vielleicht doch Sinn unabhängig vom Simultan anlegen und vergleichen welcher besser läuft, in zwei verschiedene ETFS zu investieren, um sein Risiko etwas mehr aufzuteilen. Oder macht das keinen wirklichen Unterschied? Oder sollte ich mir ein anderen ETF dafür suchen? Da sie ähnlich sind wie ich das jetzt verstanden habe.


    Liebe Grüße,

    JR_HD

  • Ergibt es nicht vielleicht doch Sinn (...) in zwei verschiedene ETFS zu investieren, um sein Risiko etwas mehr aufzuteilen. Oder macht das keinen wirklichen Unterschied?

    Es kommt auf die Betrachtungsrichtung an: Wenn Du mit dem SRI anfängst, verbreitert der AC World die Basis um die Emerging Markets und die "konventionelleren" Unternehmen. Du erhöhst also die Streuung und senkst das Risiko. Dafür verwässerst Du deinen Investment-Ansatz oder Deine Überzeugung.


    Wenn Du es aus Richtung des AC World betrachtest, fügst Du durch den SRI keine zusätzlichen Werte hinzu, veränderst aber die Gewichtung etwas in Richtung Developed Markets und Socially Responsible.


    Paranoide könnten noch argumentieren, dass sich das ETF-Emittenten-Risiko reduziert, wenn man wie Du in Deiner Auswahl auf zwei verschiedene ETF-Anbieter setzt mit unterschiedlichen Depotbanken. Wenn es in dem einen ETF-Konstrukt zwacken sollte wäre dann noch das andere als Backup da. Das erscheint den meisten hier aber als übertrieben.

  • Hallo JR-HD,


    die Ausführungen von Pantoffelheld entsprechen voll und ganz meiner Meinung. Ich möchte nur hinzufügen, dass auch der SRI hinreichend breit gestreut ist und meiner Meinung nach - wenn Sie sich für diesen allein entscheiden - nicht wirklich einer Ergänzung um einen weiteren ETF zwecks weiterer Risikostreuung bedarf ...


    Freundliche Grüße


    BSHKunde