ETF Ausgabeaufschlag

  • Hallo,



    meine Frage richtet sich an den Ausgabeaufschlag, den es ja mittlerweile bei vielen ETFs gibt.


    So betreibt zB der iShares EuroStoxx 600 (ISIN: DE0002635307) keine Wertpapierleihe mehr, hat dafür aber einen Ausgabeaufschlag von 2% und einen Rücknahmeabschlag von 1%.


    Grundsätzlich habe ich einen groben Überblick über die Nachteile von Wertpapierleihe und die (aus Anlegersicht) fehlanreize die manche ETFs in Bezug auf diese haben können.


    Wo genau die Nachteile bei dem Ausgabeaufschlag liegen ist mir aber noch nicht zu 100% klar.


    Mir ist klar, dass mich bei Kauf über die Börse den Ausgabeaufschlag nicht zahle.


    So wie ich es verstehe müsste der relevante Part bei den Marketmakern liegen die Aktien gegen ETF Anteile eintauschen und umgekehrt.


    Die werden hier wegen der Aufschläge erst aktiv, wenn der NAV 2% bzw. 1% vom Kurs des ETF abweicht, richtig? Das würde automatisch zu einem schlechteren tracking des index führen, richtig?


    Ergeben sich hieraus Nachteile für mich als privaten Investor? Und werden die Nachteile eurer Meinung nach durch eine niedrigere TER aufgewogen?

  • Hallo MrMoep , willkommen im Finanztip-Forum.


    Ich kann das Geschriebene nicht nachvollziehen.


    Wie richtig dargestellt zahlt man bei Fonds einen Spread aber keinen Ausgabeaufschlag bzw. Rückgabeabschlag bei Handel über die Börse.

    Die werden hier wegen der Aufschläge erst aktiv, wenn der NAV 2% bzw. 1% vom Kurs des ETF abweicht, richtig? Das würde automatisch zu einem schlechteren tracking des index führen, richtig?

    Wo wird das behauptet? In Verkaufsprospekt wird klar geregelt, dass es bei Erwerb über die Börse diese Auf-/Abschläge nicht gibt (S.28/29 und 44). Es geht nur darum, dass bei Kauf direkt über die Fondsgesellschaft - das ist der Standard bei aktiven Fonds aber nicht bei ETF - diese erhoben werden können. (S.26/27)

    Ergeben sich hieraus Nachteile für mich als privaten Investor? Und werden die Nachteile eurer Meinung nach durch eine niedrigere TER aufgewogen?

    Sollte ishares über den Primärhandel die Anteile nur mit den Auf-/Abschlägen an die Market-Maker etc. abgeben würde dies dazu führen, dass der Spread entsprechend steigt. Für investierte Anleger passiert dadurch nichts bis auf das Risiko beim Verkauf nur 99% des NAV zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Risikos halte ich für sehr gering, da dann andere Produkte attraktiver wären.

  • Hallo MrMoep,


    Du kannst die Angaben zu Ausgabeaufschlag und Rücknahmeabschlag einfach getrost ignorieren solange Du über die Börse kaufst. Die ausführliche Erklärung hat Kater.Ka bereits geliefert.


    Die Angaben zu Ausgabe- und Rücknahmeaufschlag sind nur für den Erwerb über Finanzdienstleister. Das heißt eine Bank könnte den Fonds wie einen aktiven Fonds vertreiben und dabei einen Aufschlag berechnen. Daher steht auf manchen Plattformen, auf denen Du Infos zu den Kosten etc. abrufen kannst, die Abgabe "Ausgabeaufschlag bis zu X %". Bei Abschluss eines Sparplans oder bei einem Kauf/Verkauf erhältst Du vor der verbindlichen Auftragserteilung immer eine "ex ante"-Kosteninformation. Dort sollte dann zu erkennen sein, dass Du keinen Ausgabeaufschlag, sondern maximal die Transaktionsgebühren zahlst.

    Gleichfalls muss jährlich eine "ex post"-Information der tatsächlich gezahlten Gebühren bereitgestellt werden. Daraus ist es aber meist schwieriger eine einzelne Transaktion/einen einzelnen Sparplan nachzuvollziehen.