ETF Sparplan

  • Hallo zusammen,


    Ich habe bisher noch nicht in ETFs investiert. Meine Frage: kann ich über einen Riestervertrag einen ETF Sparplan abschließen? Und wenn ja, wie?

    Alternativ hätte ich auch einen Riestervertrag aus dem Jahr 2006, den ich aufgrund der hohen Bankgebühren nun ruhend stellen möchte. Ich könnte diesen alternativ auch mit Kapitalübertragung (Anlage in ETF Sparplan) kündigen. Es müssten dann allerdings ein zertifizierter ETF sein, d. h. für die Altersvorsorge staatlich anerkannt ist. Gibt es sowas in Eurer Empfehlung?



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  • Ich würde nur am Ende keine Wunderdinge vom Riester-ETF erwarten.

    Ja, Kosten sind vermutlich geringer als z.B. ein aktiv gemanagter Fonds.

    Am Ende gibt es aber trotzdem das Problem, dass die eingezahlten Beträge garantiert werden müssen.

    Hört sich vielleicht erstmal gut an, ist aber Mist.

    Ertrag ohne Risiko hängen am Ende einfach zusammen...

  • Hallo zusammen,


    Danke schön für die Infos!

    Ich denke, ich werde meinen bestehenden Riestervertrag ruhend stellen.


    Herzliche Grüße & einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

  • Hallo, in die Runde,

    ich bin noch ganz neu hier und hoffe es ist okay, wenn ich mich mit unseren Riester Problemen in dieses Gespräch einklinke.

    Ich habe nach viel hin und her, beide Verträge stillgelegt. Nun überlege ich ob eine Kündigung mit allen Konsequenzen rechnerisch nicht doch besser wäre.

    Könnt ihr mir helfen die Zahlen zu sortieren und mich bei meiner Entscheidung unterstützen?


    vielen Dank im Voraus

  • Hallo Mrs. T,


    Ja können wir.


    Wir brauchen

    - das aktuelle Vermögen im Riester

    - deine monatlichen Einzahlungen

    - dein prognostiziertes Vermögen bei x% Rendite

    - deine garantierte Rente

    - den Rentbeginn Datum


    Steht alles in den Unterlagen

  • Prima...

    es sind zwei Verträge, der meines Mannes und meiner. Situation ist folgende, mein Mann hat voll einbezahlt und nur für sich Förderung bekommen, dementsprechend hoher Eigenanteil und niedrige Förderung. Mein Vertag wurde zu beginn nur mit 60€ im Jahr, später dann mit 300€ bespart und ich habe die volle Förderung für mich und die Kids bekommen. Da ich nicht berufstätig bin, bin ich nur mittelbar zulageberechtigt.


    Ich fange mal mit dem Vertrag meines Mannes an:


    Es handelt sich um eine Privat-Rente mit Garantie

    Beginn: 01.07.2007 Ende (Rentenbeginn): 01.06.2033

    Stand 31.12.2019 29.111,79€

    Monatliche Einzahlung: 162,33€, Stillgelegt seit Oktober 2020 (Kosten jährlich 0,2%)

    Unter garantiertes Altersvorsorgevermögen bei Rentenbeginn steht 39.201,75€

    Garantierte Rente: 263,97€ für Mindestens 16 Jahre

    Die 29.111,79€ entsprechen 26.459,89€ selbst einbezahlt und 1.943€ Zulagen

    Wenn ich es hier richtig rechne ein kleines Plus von 708,90€

    Die Kosten für all die Jahre zusammengerechnet: 4.779,87€

    Steuererstattung bisher gesamt für unsere beiden Verträge: 1.345€


    Mein Vertrag läuft bei der Union Investment:

    Beginn: 01.12.2005 Ende 31.12.2042

    Stand aktuell: 14.217,47€

    Monatliche Einzahlung bis Mitte 2020: 50€, derzeit auch stillgelegt

    Garantiertes Gesamtkapital: 11.570€

    davon einbezahlte Beträge: 4.200€ und 7.370€ Zulagen

    Auch hier im Moment ein plus von 2.647,47€

    Kosten hier sehe ich nirgens richtig aufgeführt, die Fondskosten werden ja im Kurs eigerechnet. Angegeben sind die Fondskosten derzeit mit 2,6% und 1,3% + 9€ Depotgeb.


    Ich hoffe ich habe jetzt alle Zahlen zusammen

    Welche Gedanken hast du zu diesem Fall?


    Ich bin ja so neugierig.....

  • Man kann ein paar Zahlen mit https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php plausibilisieren.


    Heute 29.111 Euro, 162,33 einzahlen, 12,3 Jahre, in 12 Jahren 39.201 Euro. Macht eine Rendite von minus 3,3%. Bist du sicher, dass die Zahlen stimmen? Allein die Einzahlung von 162*12*12 + 175*12 = 25428 Euro müsste eigentlich mehr Kapital bringen, selbst bei Null Rendite.


    Heute 14.217, 50 einzahlen, 21 Jahre.... wieviel Kapital sollst du denn in 2042 haben?

  • Hallo chris2702,


    vielen Dank erstmal für deine Unterstützung, dieser Vertrag macht mich vollkommen fertig. Die Rendite zu berechnen, soweit bin ich noch gar nicht gekommen.

    Ich habe es bisher nur geschafft die Zahlen zu sammeln und gegenüberzustellen. Oh man, ich komme mir total dumm vor!!!

    Die Zahlen oben sind Stand 31.12.2019 aus der Steuererklärung und Wertmitteilung der Versicherung.

    Einen Zahlenfehler meinerseits habe ich schon entdeckt, sorry Beginn der Versicherung war 01.12.06 und es wurde noch im Dezember der Jahresbeitrag von 1.461€ einbezahlt. Dann erstmal Einmalzahlungen, später wurde die Summe erhöht und auf monatliche Zahlungen umgestellt. Also werde ich jetzt nochmal jedes Jahr einzeln durchgehen und zusammenrechnen.


    So, ich habe jetzt alle Zahlen zusammen, erstmal für die Versicherung meines Mannes zusammengeschrieben. Irgendwie hat sich nichts verändert....


    Gesamt einbezahlt bis 31.12.2019: 26.459,89

    Förderung gesamt bis 31.12.2019: 1.943,--

    Kosten: 4.803,22

    Wertentwicklung: 5.320,76

    Steuerersparnis: 1.311,49


    In den Unterlagen steht, wenn ich die Versicherung zum 31.12.19 kündige ist der Auszahlungsbetrag bei 29.111,79€. Da es ja aber dann eine schädliche Verwendung wäre müssen wir die Förderung und und die Steuererstattung zurückzahlen. Das verstehe ich und es ist mir auch klar.


    Wenn wir weiter einzahlen steht unter: Leistungen inklusive Überschussbeteiligung bei einer jährlichen Wertsteigerung von 1% Altersvorsorgevermögen 60.186€ davon garantiert 67.056€ oder mtl. Rente 268,40€ davon garantiert 263,90€

    Unter: beitragsfreie Leistungen inkl. Überschussbeteiligung bei jährl. Wertsteigerung von 1% Altersvorsorgevermögen 40.315 davon garantiert 39.202 oder mtl. Rente 158,60 davon garantiert 154,30 (154,30*12*16= 29.625,60)

    Hier stehen auch höhere Berechnungen, aber ich denke es ist besser, ich nehme die niedrigste zur Planung heran und freue mich falls es mehr wird. Oder?


    Ich leite hieraus jetzt ab, dass wenn wir die Versicherung nicht weiter besparen, in 2033 wahrscheinlich 40k rauskommen oder eine Rente von min. ca. 30k. Beides muss versteuert werden. Die Rentenzahlung erhöht unser beider Steuerbrutto. Was sind 150€ in 2033 noch wert?

    Wenn ich die Versicherung kündige bekommen ich nur das selbst einbezahlte Geld in Höhe von 26.459 zurück und muss eine Steuerrückzahlung von 1311€ zahlen. Richtig?


    Nun stellt sich für mich die Frage, wenn ich die 26k nehme und selbst anlege ist die Wahrscheinlichkeit da, dass ich das Geld bis 2033 verdoppelt kann, in ETF z.B.

    Dann hätte ich in 2033 doch 50k, abzüglich Kapitalertragsteuer zuzüglich der Sparraten, denn ich würde das gesparte Geld weiter selbst zur Seite legen. Wenn wir das Geld aber nicht brauchen kann es ja weiter in den ETFs liegen bleiben.


    Das klingt mir irgendwie zu einfach, was übersehe ich hier?

    Oder bin ich gar zu blöd und sollte die Versicherung weiter besparen?

    Hilfe!!

  • Ich schaffs aktuell nicht hier tiefer einzusteigen. Vielleicht hat ja einer der Mitschreiber was für dich.

  • Ohne Garantie wäre meine Meinung, dass Ihr jetzt die 29.111€ bzw. den 2020er-Wert bekommt abzüglich Förderung und Zulagen sowie eventueller Steuern. Wenn Du jetzt sagst dass das der eingezahlte Betrag ist ca. 26.500 € ist würde er je nach Wertentwicklung in 12 Jahren

    bei 4% auf 26.500* (1,04)^12 = 42.427 €

    bei 6% auf 26.500*(1,06)^12 = 53,323 € steigen.


    Wir Ihr die KapESt betrachtet müsst Ihr Euch überlegen. Man muss das Geld ja nicht 2033 aus den ETF entnehmen sondern kann das Zug um Zug machen. Je nach sonstigem Einkommen wäre dann ggf. nur die Steuer nach persönlichem Steuersatz zu zahlen.


    Hilft das weiter?

  • Hallo Kater.Ka,

    nach den Unterlagen der Versicherung wären es bei 4% 40.830 und bei 6% 41.306, da ist schon eine kleine Differenz zu deiner Annahme ;) ich glaube es liegt daran, dass die Versicherung hier nur die Wertsteigerung der Fondsanteile meint und diese sind in unserem Fall sehr gering.


    Diese vielen Zahlen, mal im Plus und mal im Minus gerechnet, ich komme einfach nicht weiter. Siehst du es auch so, dass hier eine Kündigung der bessere Weg sind?

    Die einzigen positiven Punkte, die ich pro Vertrag sehe ist die lebenslange Garantie, aber das ist ja auch nur eine Wette auf ein langes Leben und der Schutz im Insolvenzfall, hier hoffe ich einfach, dass so etwas nicht eintreffen wird....


    Ja, sicher lassen wir alles was nicht benötigt wird weiter in den Etfs.

  • Dann ist da noch mein Riestervertrag, ich war immer nur mittelbar zulageberechtigt.

    Wenn wir nun den Vertrag meines Mannes kündigen.

    Dann werden meine Zulagen auch zurückgefordert, oder?

    Das wäre zumindest logisch....:/

  • Siehst du es auch so, dass hier eine Kündigung der bessere Weg sind?

    Ich kann und darf nicht beraten.


    Es wird grundsätzlich von Rentenversicherungen abgeraten aufgrund der schlechten Rendite wegen niedrigerer Zinsen und höherer Lebenserwartung.


    Ich bin vermutlich ein paar Jahre älter und muss demnächst noch etwas anlegen. Das auf keinen Fall in eine Versicherung. Oben habe ich ja ganz bewusst nur mit 4% kalkuliert und selbst da bietet sich das Produkt nicht an.


    Ich habe mal das Endkapital 4% in einen Entnahmeplanrechner reingestellt. Bei 5,5% in der Rentenzeit kommt man auf die Rente der Union, aber ewig! Könnt ja mal selber Szenarien durchspielen https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=92kr78dgvh

  • Ich kann und darf nicht beraten.

    Das tust du nicht. Ich glaube ich habe eh schon meine Entscheidung getroffen. Ich hoffe hier im Forum lediglich eine Unterstützung für meine Entscheidung zu treffen.

    Es könnte ja sein, dass ihr mit eurem Wissen noch Pros für die Versicherung habt, könnte sein.....

    Ich drehe mich hier bissi im Kreis, und wahrscheinlich könnt ihr hierzu nur mit den Augen rollen :rolleyes:

    Es sind wohl noch Überbleibsel des Vertrauens, welches wir in unseren Bankberater und Versicherungsvertreter hatten, die uns von der Kündigung abhalten.


    Ich hatte mich bis 2020 vollkommen auf meinen Mann und dieser wiederum auf unseren Bankberater verlassen. Das letzte Jahr war ich nur damit beschäftigt, möglichst alles bei der Bank aufzulösen und nun kümmern wir uns selbst um unser Geld. Aber diese Versicherungen, vor allem die Riester machen mich wahnsinnig.....ich muss noch soooo viel lernen.


    Trotzdem vielen lieben Dank für den Input ich bin für alle Tipps und Infos zu dem Thema offen.....


    Den Zinssatzrechner verstehe ich noch nicht so ganz genau anzuwenden, aber das ist wiederum eine andere Baustelle.

  • Dann ist da noch mein Riestervertrag, ich war immer nur mittelbar zulageberechtigt.

    Wenn wir nun den Vertrag meines Mannes kündigen.

    Dann werden meine Zulagen auch zurückgefordert, oder?

    Das wäre zumindest logisch....:/

    Hallo.


    Die Kündigung eines Vertrages stellt eine schädliche Verwendung des Riester-Guthabens dar.


    Wenn der unmittelbar förderberechtigte Vertrag gekündigt wird, dann ist dies eine schädliche Verwendung genau dieses Vertrages. Der Partnervertrag ist insoweit betroffen, dass die mittelbare Förderberechtigung entfällt. Solange der Vertrag aber besteht haben wir keine schädliche Verwendung. Allerdings stellt sich die Frage, was dann passieren soll.

    Ungefördert weiter einzuzahlen macht eher keinen Sinn.

    Ist denn eine eigene unmittelbare Förderberechtigung in Aussicht?

  • Hallo Referat Janders,

    vielen lieben Dank auch für deine Einschätzung.

    Also ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Förderung auch in meinem Vertrag zurückgefordert wird. Das hätte für mich rechnerisch Sinn gemacht.

    Demnach wollte ich auch meinen Vertrag auflösen. Jetzt sieht es natürlich ganz anders aus. Ich muss mir dann wohl die Frage stellen ob ich hier 7000€ Förderung aufgeben will. Hmmm? ist schon sehr viel Geld....

    Weiter einzahlen hatte ich nicht vor, der Vertrag ist bereits stillgelegt. Welche Möglichkeiten fallen dir hier ein? Es gibt doch auch die Möglichkeit den Anbieter zu wechseln. Da habe ich mich noch nicht mit befasst. Ach, meine Kids sind 20 und 16 Jahre alt, der große studiert jetzt, vielleicht könnte es sich lohnen das Spiel noch eine Zeit lang zu spielen, oder?


    Zur unmittelbaren Förderberechtigung habe ich bisher nur gelesen, dass es wohl ausreicht wenn ich einmalig im Jahr einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen müsste damit ich gefördert werden kann. Und natürlich die 60€ Mindestsparbetrag. Aber genau kenne ich mich auch hier nicht aus. Zur Zeit ist eine Beschäftigung die sozialversicherungspflichtig ist nicht in Planung.

  • Minijob (mit Eigenanteil) reicht, theoretisch sogar ein Tag im Jahr.


    Auf die Spitze getriebenes Beispiel:

    Die 85-jährige Nachbarin benötigt Hilfe bei der Weihnachtsdeko und zahlt für diese eine Stunde "Arbeit" den Mindestlohn, ist aber auch so korrekt, den Spaß bei der Minijobzentrale anzumelden.

    Voila, wir haben unmittelbare Zulagenberechtigung erzeugt! :thumbup: